Allegra St. Moritz - Thomas Korsch mit drei Toren und drei Assists

Der EHC Illnau-Effretikon (EIE) bezwang im 18. und letzten Gruppenspiel Chiasso mit 6:1 (2:0, 2:0, 2:1). Überragender und erfolgreichster Akteur in der Kehrauspartie in Effretikon war Thomas Korsch mit seinem Hattrick (drei Tore in Folge zwischen der 28. und 55. Spielminuten dazu noch drei Assists zu den ersten zwei und letztem Tor.

  

Bericht: Heinz Minder, Effretikon

 

Bereits im letzten Winter etablierte sich Korsch mit einer weniger ausgetragenen Gruppenpartie hinter seinem Teamkollegen Michael Sommer, der es in 18 Spielen auf 23 Tore und 20 Assistpunkte gebrachte hatte, auf dem zweiten Rang der Topscorer (17 Spiele/18 Tore/24 Assists). Korschs starker Auftritt ging in der spannungsgeladenen Atmosphäre mit der Erwartung des kommenden EIE-Achtelsfinals-Playoffgegners praktisch unter.

Playoff-Gegner heisst: St. Moritz

16 Minuten musste der EIE warten und bangen. Erst waren die Zürcher Oberländer für wenige Atemzüge Gruppensieger. Dann schlug in der Klotener Swiss Arena Yves Rüegg 165 Sekunden vor Spielschluss gegen Bassersdorf mit seinem Powerplaytreffer doch noch zu und sicherte Dürnten mit dem hauchdünnen 4:3 Auswärtserfolg doch noch wie im Vorjahr den Gruppensieg. Und etwas später war dann die Verlängerung in St. Moritz auch zu Ende. Die Engadiner hatten eine 2:0 Führung gegen Dielsdorf-Niederhasli verspielt, dann aber aus dem 2:3 Rückstand noch einen 4:3 Vorsprung gemacht und mussten ganze vier Sekunden vor Schluss noch in Unterzahl den 4:4 Ausgleich einstecken. Patrick Brunner besorgte das Ende St. Moritz, das nun doch Gegner des EHC Illnau-Effretikon (EIE) werden wird.

Engadiner nicht gerade der EIE-Wunschgegner

Dieter Wieser sprach nach Spielschluss gegen Chiasso von einer Kehrauspartie. Der Tanz zwischen Himmel und Hölle begann nach dem Spiel. Da hingen die Spieler voller Erwartung gespannt am Handy. Lenzerheide-Valbella, das chancenlos sein Heimspiel gegen Prättigau-Herrschaft 0:10 verlor, war für einige Minuten möglicher EIE-Gegner. Dielsdorf-Niederhasli überholte somit St. Moritz um einen Punkt und sicherte den Unterländern den sechsten Schlussrang. Dieter Wieser zeigte sich gefasst. „Wir sind zufrieden. Wir haben eine sehr gute Qualifikation gespielt, haben uns in dieser Saison Defensiv verbessert. In unserer Gruppe haben wir die meisten Tore geschossen und die wenigsten kassiert“. Diese Rechnung stimmt. Mit 75:45 führt Illnau-Effretikon die Bilanz auf beiden Seiten. Dürnten Vikings steht nach 18 Spielen mit 72:53 da, doch weil der EIE beide Direktbegegnungen (Vor- und Rückrunde) gegen Dürnten verlor, geht der Gruppensieg an die Vikinger. Der EIE-Headcoach meinte weiter: „Von der Fahrt her ist St. Moritz sicher nicht gerade unser Wunschgegner“. Wenn man aber ein Ziel vor Augen habe, wie es der EIE, „muss man jeden Gegner in den Playoffs schlagen“. Wieser gab zu bedenken, dass „wir vor Jahresfrist mit Wallisellen einen sehr nahe liegenden Gegner hatten und scheiterten. Diesmal beginnen wir mal mit einem Gegner der weiter entfernt ist – folglich kommen wir auch weiter“.

Team länger enger zusammen

Der EIE-Trainer sieht durchwegs auch einen Vorteil in der langen Reise. „So sind wir als Team wesentlich näher und länger zusammen, als wenn jeder mit seinem PW einzeln nach Dielsdorf gefahren wäre“. Wieser bestätigte, dass „wir uns schon darüber freuen, dass die Playoffs nun endlich beginnen. Es ist doch egal, welchen Gegner wir nun haben“. Dielsdorf-Niederhasli wäre für ihn „wegen der Robustheit ein höchst unbequemer Gegner gewesen. Mein Wunschgegner war Lenzerheide-Valbella, dieses Team hat uns nun Dürnten im aller letzten Moment noch weggeschnappt“. 

Tessiner in Kehrauspartie unter Kontrolle gehabt

Dann sprach Dieter Wieser noch die eben beendete letzte Meisterschaftspartie seiner Truppe gegen Chiasso an und sprach von einem Spiel mir Kehrausstimmung. „Wir hatten die Tessiner voll im Griff bis zu diesem Zeitpunkt, wo ich die jungen Spieler raus nahm und die Formationen umstellte“. Bis zu diesem Zeitpunkt sei Illnau-Effretikon die klar bessere Mannschaft gewesen. „Das 6:1 gegen Chiasso bestätigte, dass wir ein gutes Selbstvertrauen haben. Wir spielten schon vor einer Woche in Küsnacht grundsolid und machten heute wieder einen sehr guten Job. Ich denke, dass wir gut vorbereitet und bereit für die Playoffs sind“. Wieser glaubt, dass „die kommende Aufgabe für uns lösbar ist“, sieht Illnau-Effretikon in der (Mit)-Favoritentrolle, betonte aber ausdrücklich, dass „jetzt wieder alles bei Null beginnt“. Der EHC Illnau-Effretikon habe sich im Hinblick auf den Achtelsfinal „auf drei Szenarien vorbereitet“.

Keine Gefahr aus Chiasso 

Gegen Chiasso lief Illnau-Effreitkon nie Gefahr, sein letztes Gruppenspiel im heimischen Eselriet zu verlieren. Nach dem Führungstreffer, den Diego Muspach (Vorlage Sommer/Korsch) nach neun Minuten realisierte und dem zweiten Tor von Justin Wieser (14.), waren die Zürcher Oberländer dem dritten Treffer weit näher als die Tessiner dem 1:2 Anschluss. Die Platzherren kontrollierten das Treffen von A bis Z, zumindst was die ersten zwei Drittel betraf. Das agierte der EIE weit kreativer als die Tessiner, harmonierte phasenweise sehr gut und erarbeitete sich ein klares Chancenplus. Hinten, was durch Konterattacken des Gegners auf Volkart kam, stand wiederum ein EIE-Keeper mit stoischer Ruhe und viel Übersicht. Dennis Volkart war ein sicherer Rückhalt seiner Farben. Vorne wirbelten seine Teamkollegen auf ihren Positionen und rissen sich mit guten Diagonalpässen und Sturmläufen immer wieder viel Platz auf. Temposchnell waren die EIE-Akteure unterwegs und überstanden auch jeweils vor Ende der beiden Drittel jeweils eigene Ausschlüsse. Da funktionierte das von Dieter Wieser vor Wochenfrist in Küsnacht so gelobte Boxplay erneut hervorragend. Doch auf der anderen Seite klappt das EIE-Überzahlspiel noch immer nicht voll nach Wunsch. Allerdings wickelte sich das Treffen im Eselriet äussert fair ab. Der EIE bekam lediglich zwei Mal die Chancen eines Powerplays.

Korsch trifft drei Mal in Folge

Abgebrüht reüssierte Korsch zu seinem ersten Treffer. Zuvor war ein Tor von Michael Sommer annulliert worden, weil der EIE-Captain den Puck erst nach dem Schiedsrichterpfiff über die Linie spedierte (24.). Dann drückte die Mannschaft von Dieter Wiese wiederum vehement auf den dritten Treffer. Als Cantiani und Tamborini zusammen mit ihrem Keeper Ivan Zanini vor dem Tessiner-Tor am Boden lagen, behielt Korsch in der hektischen Phase den Kopf und die Nerven. Der EIE-Center der ersten Linie wartete Geduldig atriuf ein sich bietendes Loch und traf zum 3:0 (31.). Vor Ablauf des mittleren Abschnittes dann wieder eine Korsch-Gala. Dieser stürmte der linken Bande entlang über das halbe Feld, kurvte dann mit viel Schwung vor das Tor, düpierte Keeper Zanini und schob eiskalt mit seinem zweiten Treffer zur 4:0 Entscheidung ein.

EIE verlor Aggressivität

Im Schlussdrittel verlor Illnau-Effretikon etwas die Konzentration und schien in den Gedanken bereits in der ersten Playoff-Partie vom kommenden Dienstag zu sein. Nun überlies der EIE dem Gast das Diktat, verlor seine spielerische Aggressivität. Das merkte Dieter Wieser. Dieser sah sich gezwungen, mit einem frühen Time-out (49:03) sein Team nochmals wach zu rütteln. Kurz zuvor hatte nämlich Raimondi das 1:4 geschossen. Wieser stellte im Schlussdrittel nochmals um. Korsch markierte knappe fünf Minuten vor Schluss seinen dritten Treffer in Folge und überliess seinem Captain das 6:1 in der Schlussminute.

„Mal schauen, was jetzt passiert“, meinte EIE-Trainer Dieter Wieser nach dem Spiel. „Wir müssen schauen, dass wir unser erstes Heimspiel vom kommenden Dienstag gegen St. Moritz gewinnen können“. Wieser sieht die Partien gegen St. Moritz als „lösbar“. Illnau-Effretikon geniesst also dank seines zweiten Schlussranges aus den Gruppenpartien Heimrecht im Playoff-Achtelsfinal und kann also dienstags und samstags vor heimischer Kulisse im Eselriet auftreten. Die Zürcher Oberländer müssen donnerstags nach St. Moritz fahren, allenfalls- und im schlechtesten Fall der best-of-five Serie dann dienstags in einer Woche nochmals ins Engadin. Im Viertelsfinal treffen dann die Sieger aus EIE/St. Moritz und Uzwil/Luzern aufeinander. Für Stimmung ist also bereits ab kommendem Dienstag gesorgt. Im EIE-Lager ist man gewillt, sich für das frühe Ausscheiden im letzten Winter (0:3 Serie gegen Wallisellen) zu rehabilitieren. Der EIE-Finanzchef Billy Ersoy jedenfalls wird heuer mit wesentlich mehr Kosten für die Playoff-Runde rechnen müssen als vor Jahresfrist, als die EIE-Spieler mit dem PW zu Wallisellen fahren konnten. Die EIE-Verantwortlichen kennen St. Moritz. Mit Jan Heuberger, Silas Gerber, Marco und Luca Roffler, Michael Altorfer und Andrea Hauenstein verfügt St. Moritz über junge Talente, die in der Meisterschaft der Junioren Top auch Gegner des EIE-Nachwuchs sind und mit Doppeleinsätzen jeweils bei den Junioren und in der Zweitliga zum Einsatz kommen.

 

Illnau-Effretikon – Chiasso 6:1 (2:0, 2:0, 2:1).- Eishalle Eselriet (Effretikon).- 106 Zuschauer.- SR: Boris Inderbitzin/Richard Lebeda.- Tore: 9. Muspach (Korsch/Sommer) 1:0. 14. Wieser (Korsch) 2:0. 28. Korsch 3:0. 31. Korsch (Sommer) 4:0. 48. Raimondi (Santini) 4:1. 55. Korsch (Muspach) 5:1. 59. Sommer (Korsch) 6:1.- Illnau-Effretikon: Vokart (Lüscher); Schneider, Grolimund; Schmid, Brockhage; Nicola Gretler, Brasser; Giacomelli; Sommer, Korsch, Muspach; Vögeli, Bolli, Wieser; Müller, Gabriel Gretler, Grösser; Andersen.- Chiasso: Zanini (Ronchi); Mauro Grisi,  Andrea Ralini; Battistini, Aletti; Gaffuri, Tamborini; Raimondi, Cantiani, Santini; Sari-Puttini, Claudio Grisi, Patrick Realini ; Giamboni, Mattia D’Agostino, Consoli ; Luca D’Agostino, Borsani, Allegri.- Strafen: Illnau-Effretikon 3-mal 2-Minuten; Chiasso 2-mal 2-Minuten.- Bemerkungen: Illnau-Effretikon ohne Fäh (Beruf), Schlatter und Förderreuther (beide verletzt), Kuhn (Junioren).- 23.39 Sommer trifft nach SR-Pfiff.- 34.10 Puck von Santini streift Latte und linken Pfosten.- 49:03 Time-out Illnau-Effretikon.-

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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