EIE muss dienstags nochmals nach St. Moritz

Der EHC Illnau-Effretikon verlor das Auswärtsspiel in St. Moritz über die Verlängerung 2:3 (1:0, 0:0, 1:2, 0:1). Gabriel Gretler hatte die Gäste in Führung geschossen (13.) Deininger glich für die Engadinern aus (43.). Nachdem Justin Wieser die Zürcher nochmals in Vorsprung brachte (47.), folgte der Ausgleich postwendend. Die Verlängerung dauerte nur 41 Sekunden. Die Serie steht nun 1:1. Dieter Wieser meinte: „Grundsätzlich können wir diesen Gegner schlagen, sollten aber unsere klaren Chancen heute besser ausnutzen“. Mit etwas gedämpfter Stimmung wurde schliesslich die lange Heimreise angetreten und mit der Gewissheit, dienstags bereits wieder auf der Ludains antreten zu müssen.

 

 

Bericht: Heinz Minder

 

 

Trotz des 3:1 (1:1, 1:0, 1:0) Heimsieges vom Dienstag in Effretikon nahm man auf Seiten der Zürcher Oberländer den Gegner sehr Ernst und wusste von der Wichtigkeit des Auswärtsspieles auf der Ludains. Dass bei den Bündnern in Effretikon deren offensiv stärkster und erfolgreichster Spieler, Harrison Koch, berufsbedingt fehlte, war EIE-Headcoach Dieter Wieser natürlich nicht entgangen. Koch, dem man im Falle eines Einsatzes Sonderbewachung zuordnen wollte, hat für St. Moritz in den vorangegangenen 18 Gruppenspielen immerhin 14 Mal getroffen und galt als der Kreativ-Akteur der Engadinern. So ist das Spielsystem der St. Moritzer massgeblich auf diesen Center zugeschnitten. Koch ging aus der Elite-Abteilung der Rapperswil-Jona Laker heraus, spielte am Obersee in der U17 und U20, aber in der Saison 2010/11 auch mal einige Einsätze für Wetzikon, oder für Uzwil, wo er 2012/13 31 Partien bestritt. Seit 2013/14 trägt der Schweiz/USA Doppelbürger den Dress des EHC St. Moritz.

St. Moritz mit veränderter Offensive - diesmal Harrison Koch mit dabei

Berühmt berüchtigt ist bekanntlich die St. Moritzer Höhenluft. Ein Blick auf die absolvierten 18 Gruppenspiele in der laufenden Saison zeigt aber, dass die Engadinern von ihren neun Heimspielen nur deren vier gewinnen konnten (4:3 Kreuzlingen-Konstanz/Vorrunde, sowie in der zweiten Saisonhälfte 6:2 Wallisellen, 4:1 Rheintal und 4:1 Rapperswil-Jona Lakers). Bezüglich dieser Bilanz konnte sich Illnau-Effretikon durchwegs Chancen ausrechnen und noch vor der Abreise meinte EIE-Headcoach Dieter Wieser, dass ihm selbst ein Auswärtssieg über die Verlängerung auch Recht wäre.

So überraschte denn die Aufstellung der Platzherren wenig. In der Defensive hatte Trainer Adrian Gantenbein keine Veränderungen vorgenommen und vertraute in der Abwehr auf die gleichen Paarungen wie in Effretikon: Brenna/Men Camichel; Heuberger/Biert und Tempini/mit Captain Marc Wolf, dazu Silas Gerber. Doch in der Offensive führte die Anwesenheit von Koch zu den erwarteten Rochaden vieler Spieler. Die Partie begann für die Zürcher Oberländer optimal. Im hektischen und von den Platzherren nervös begonnenen Spiel kassierte Harrison Koch nach knappen sechs Minuten eine Ausschluss. Noch während dessen Strafe lief, handelte sich Marco Brenna einen weiteren Zweier ein. Illnau-Effretikon konnte während 29 Sekunden ein doppeltes Überzahlspiel aufziehen, allerdings erfolglos. Als Verteidiger Silas Gerber als dritter Akteur in die Kühlboxes musste, reüssierte Gabriel Gretler auf Vorlage von EIE-Verteidiger Philippe Grolimund zum 1:0 der Gäste (13.). Das Treffen verlief analog zur Dienstags-Partie im Effretiker Eselriet. Ausgeglichen, verbissen, hart umstritten und gespickt von aggressivem Zweikampfverhalten und erneut mit beachtlichem Tempo. Kurz nach Wiederbeginn im Schlussdurchgang musste sich dann EIE-Keeper Dennis Volkart ein erstes Mal geschlagen geben. Prisco Deininger vollstreckte zum Ausgleich und schloss dabei das Zusammenspiel mit Sandro Lenz und Andrea Biert erfolgreich ab (43.). Die Partie war wiederum nichts für schwache Nerven. Nach den ersten beiden Durchgängen lag der Vorteil weiterhin auf Seiten der Zürcher Oberländer, zumal sie ja das erste (Heim)-Spiel gewonnen hatten. Wie jenes, musste aber auch in St. Moritz vor 205 Zuschauer die Entscheidung wieder im Schlussdrittel fallen, oder schlechteren falls in der Verlängerung.

Viele Strafen statt Tore

Justin Wieser besorgte für die EIE das 2:1 (Assist Marco Vögeli), doch Gianni Donati erzielte das 2:2 und brachte damit St. Moritz in die Verlängerung, denn ausser einigen vielen Strafen brachte die verbleibende Spielzeit keine Entscheidung mehr. Die Schlussphase verlief überaus hektisch. Gabriel Gretler und Elio Tempini kassieren zusammen einen Zweiter, der heimische Spieler zusätzlich noch zwei Minuten – der EIE konnte aber wieder einmal mehr seine Powerplayschwäche nicht überwinden. Dann musste auch noch Harrison Koch wegen eines Stockschlages raus. Wieder eine grosse Möglichkeit für die Zürcher Oberländer das Spiel in den letzten Sekunden doch noch für sich entscheiden zu können. Vergebliche Hoffnung. Auch dieses Überzahlspiel brachte keinen resultatmässigen Erfolg für die EIE-Spieler. Dann wanderten wieder Gabriel Gretler und am Schluss Tizian Müller zusammen mit den Gegnern Rafael Heinz und Marco Brenna (alle wegen übertriebener Härte) auf die Strafbank.

Früh Feierabend

Nach einer dritten Pause dauerte die Verlängerung allerdings nicht mehr lange, denn Donati sorgte nach 41 Sekunden dafür, dass die Gäste doch noch zu einer christlichen Zeit und als Verlierer die lange Heimreise antreten konnten. Dieter Wieser fand es schade, dass „wir die vielen klaren Chancen in diesem Match nicht verwerten konnten. Unsere Stürmer hatten heute Ladehemmung. Schade. Jetzt müssen wir dienstags nochmals nach St. Moritz. Wir wissen aber,  wir diesen Gegner grundsätzlich packen können. Das wollen wir nun samstags im nächsten Heimspiel beweisen“.

Planung der Engadinern fortgeschritten

St. Moritz verlor die erste Playoff-Partie am vergangenen Dienstag im Effretiker Eselriet knapp mit 1:3. Dennoch konnten die Bündner eine Erfolgsmeldung verkünden. Die Engadinern sind bei der Zusammenstellung des Kaders für die nächste Saison 2016/17 auf Erfolgskurs und vermeldeten auf ihrer Homepage, dass „mit Marco Tosio und Adrian Berisha zwei starke Stürmer ins Oberengadin kommen“. So kehre  Marco Tosio nach einem Jahr in der Erst-Liga vom SC Weinfelden zurück ins Engadin. Der grosse und unermüdliche Kämpfer wird die Offensive verstärken und mit seiner 1. Liga Erfahrung die Mannschaft weiterbringen können“. Tosio spielte für Weinfelden bis zur Vermeldung seines Transfers zurück zu St. Moritz 21 Meisterschaftsspiele sowie zehn Partien der Quali-Masterround. In diesen total 31 Begegnungen für Weinfelden traf Tosio ‚nur“ je zwei Mal. Eine weitere Verpflichtung für St. Moritz sei: Adrian Berisha, welcher nach einer dreijährigen Hockeypause ein Comeback versuche. „Er hat seine ganze Hockeyjugend beim HCD verbracht, wo er zuletzt ein Leistungsträger und Top-Skorer in der Elite A war. Adrian ist seit dem 8. Februar bei uns im Training und hat uns mit seinem Können, Willen und unbändigen Einsatz sehr überzeugt“. Weiter vermeldete St. Moritz, dass uns folgende Spieler für die nächste Saison erhalten bleiben: Marc Wolf, Prisco Deiniger, Silas Gerber, Marco Brenna, Luca Roffler, Elio Tempini, Rafael Heinz, Fabio Mercuri, Harry Koch, Jan Loni, Michael Altorfer, Men Camichel und Armon Niggli“. Mit Marc Camichel, Gudench Camichel und Ronnie Iseppi stossen drei weitere junge Talente aus dem eigenen Nachwuchs in das Kader der ersten Mannschaft vor. St. Moritz weiter: Die Verhandlungen sind immer noch im Gang und wir hoffen in den nächsten Wochen das definitive Kader bekanntgeben zu können. Verlassen werden uns hingegen Biert Andrea und Sandro Lenz (beide Weltreise)“.  

 

Playoff Achtelsfinal/2. Runde: St. Moritz – Illnau-Effretikon 3:2 (0:1, 0:0, 2:1 1:0).- Kunsteisbahn Ludains (St. Moritz).- 205 Zuschauer.- SR: Philipp Kaufmann/Hans Stüssi.- Tore: 13. Gabriel Gretler (Grolimund, Ausschluss Gerber) 0:1. 42. Deininger (Biert/Lenz) 1:1. 47. Wieser (Vögeli) 1:2. 48. Donati (Lenz) 2:2. 60:41 Donati 3:2.- St. Moritz: Mathis (Lony); Brenna, Men Camichel; Heuberger, Biert; Tempini, Wolf; Gerber; Marc Camichel, Altorfer, Litscher; Marco Roffler, Koch, Lenz; Mercuri, Luca Roffler, Donati; Deininger, Heinz, Hauenstein.- Illnau-Effretikon: Volkart (Lüscher); Giacomelli, Brasser; Grolimund, Brockhage; Nicola Gretler; Kuhn, Vögeli, Gabriel Gretler; Andersen, Müller, Bolli; Grösser, Korsch, Muspach; Sommer, Schmid, Wieser.- Strafen: St. Moritz 9-mal 2-Minuten; Illnau-Effretikon 5-mal 2-Minuten.- Illnau-Effretikon ohne Schneider (gesperrt/Junioren), Schlatter und Förderreuther (beide verletzt) und Fäh (Beruf).- Bemerkungen: Playoff-Stand: Illnau-Effretikon – St. Moritz 1:0.- Nächste/3. Partie: Samstag, 13. Februar 2016, Eishalle Eselriet (Effretikon), Spielbeginn 17:30 Uhr.-

 

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