Fernduell um Tabellenspitze lanciert

Mit 6:1 (1:0, 2:0, 3:1), realisiert mit zwei Zwischenspurts und zwei Doppelschlägen innerhalb von 18 Sekunden vom 1:0 zum 3:0, respektive 27 Sekunden vom 3:0 zum 5:0, entledigte sich der EHC Illnau-Effretikon (EIE) in seinem vorletzten Gruppen-(Heim)-Spiel gegen Sursee seiner Pflichtaufgaben entsprechend erfolgreich. Eifrige Skorerpunkte-Sammler in diesem Match waren der EIE-Youngster Lionel Kuhn mit zwei Toren/einem Assist und Yves Förderreuther (ein Tor/drei Assists). Wermutstropfen: Aus EIE-Sicht der einzige Gegentreffer den Joel Stücheli im gegnerischen Powerplay in der Schlussphase (57.) noch einstecken musste: Aus Sicht der Gäste wohl das verletzungsbedingte Ausscheiden ihres Keepers Florian Kratzer (Knie-/Bänderverletzung) ebenfalls in der Schlussphase (58:43).

Bericht: Heinz Minder, Illnau

Für einige Minuten konnte sich Illnau-Effretikon wieder über die Tabellenspitze freuen. Deshalb, weil das Treffen Dürntens bei Zug erst um 20:30 Uhr angepfiffen wurde, doch bereits nach drei Minuten lagen die Zürcher Oberländer in der Innerschweiz dank eines frühen Führungstreffers bereits wieder auf Erfolgskurs. Nun. Er sei mit dem Gesehenen, respektive Gezeigten «am Schluss eigentlich zufrieden, denn wir haben heute unsere Pflicht mit einem 6:1 Heimsieg erfüllt», so Dieter Wieser. Der EIE-Headcoach gestand, dass «wir im ersten Drittel nicht das gespielt haben, war wir wollten». Dann habe er die Korrekturen anbringen können «und ab Mitteldrittel hatten wir dann den Gegner im Griff.

Harziges Startdrittel

Mit einem Spaziergang konnte man aus Sicht des Heimklubs nicht rechnen, obwohl der EIE in der Vorrunde in Sursee im Startdrittel mächtig auftrumpfte und mit 7:1 den Liga-Neuling in Grund und Boden spielte. Nachher aber musste der EIE die zwei nächsten Spielabschnitte jeweils Sursee überlassen. Dass Sursee sich nicht zwei Mal vom EIE so dominieren und deklassieren würde, das stand von Anfang an fest.

Vorletztes Gruppen-Heim-Spiel im Rahmen des Skateathon 2018

Für die (EIE)-Spieler war samstags vielleicht erschwerend, dass der Verein seinen Skateathon 2018 auf dieses Datum verlegte. So herrschte im Eselriet bereits in der Vorbereitungsphase auf den Meisterschaftsmatch hin für einmal eine völlig andere, durch die vielen Klubmitglieder (die auf der Rundenjagd waren) aufgewühlte, teils überaus hektische Atmosphäre, welche grosse Ansprüche an die Konzentration der Spieler stellte. Kam dann noch hinzu, dass der Verein in der ersten Drittelspause (1:0 EIE-Führung) noch sein traditionelles Puck-Boggia durchführte, womit sich die eigentliche Drittelpause um zusätzliche Minuten verlängerte. Parallel zum ganzen Anlass lief noch der Publikums-Wettbewerb – bei dem man erraten musste, wann in diesem Match das letzte Tor fallen würde. Auflösung: es wurde (leider) nicht durch einen EIE-Spieler erzielt – und vielleicht zum Ärger von Joel Stücheli – der diesmal anstelle von Dennis Volkart den EIE-Kasten hütete – durch Sursee: Bei 56:50 zappelte der Puck erstmals und einzig hinter Stücheli – im Powerplay und bei Ausschluss von Andrea Giacomelli, glückte Yannick Kiser per abgefälschtem Schuss (Vorlagen Trutmann/Zürcher) – und machten somit den möglich scheinenden zweiten Shutout von Stücheli in dieser Saison zu Nichte. Eigentlich schade, denn Joel Stücheli zeigte wiederum eine starke Partie mit einigen guten Paraden. Das jedenfalls schien seinem Trainer Wieser auch nicht entgangen zu sein. «Joel hat mein Vertrauen heute wiederum mit einer sehr guten Partie und Leistung vollauf bestätigt und mit abermals bestätigt, dass ich mich auf ihn verlassen kann».

EIE erarbeitet sich einige vielversprechende Möglichkeiten…

Illnau-Effretikon begann zwar druckvoll, erarbeitete sich einige gute und vielversprechende Möglichkeiten, doch mit den Abschlüssen, da wollte es bei den Einheimischen vorerst nicht wunschgemäss klappen. Die Ansätze waren gut bis teils stark. Die Kombinationen vor dem gegnerischen Tor liefen gut bis schnell, doch einzig beim Abschluss blieb der EIE anfangs unter seiner gewohnten Quote. Da fehlte teils noch die Präzision, teils der schnellere und direktere Abschluss. Doch man konnte eigentlich höchst zuversichtlich dem weiteren Geschehen entgegenblicken, denn bereits nach nur vier Minuten vollstreckte Lionel Kuhn das pfannenfertige und über die linke Seite stark vorbereitete Zuspiel von Yves Förderreuther.

..ohne Lorenz Kuhn für den die Saison gelaufen ist

Dieter Wieser musste sich für diesen Match personell wieder etwas einfallen lassen, denn der dritten Masterround der Junioren-Top Meisterschaft – dem letzten EIE-Heimspiel vom vergangenen Sonntag gegen CP de Meyrin (2:5 Niederlage) verlor Illnau-Effretikon nicht nur das Spiel, sondern mit Lorenz Kuhn noch den Flügelpart von seinem Bruder Lionel Kuhn. Lorenz, der sich bereits im letzten Jahr eine Handverletzung zu zog, welches ihn zu einem frühzeitigen Saisonende zwang, erlitt nun durch ein gegnerisches Foulspiel eine schwere Knieverletzung «womit die laufende Saison leider für Lorenz nun auch schon wieder gelaufen ist», wie Dieter Wieser schwer bedauerte. Mit dem wieder genesenen und immer stärker aufspielenden Marco Vögeli, dem weiterhin stark auftrumpfenden Center Yves Förderreuther und Lionel Kuhn, hat Wieser nun eine neue, zweite Linie zusammenstellen müssen.

Ein gegnerischer Keeper von 193 Zentimeter Grösse (ohne Schlittschuhe)

Obschon dem Platzklub das 1:0 durch besagten Lionel Kuhn frühzeitig gelang, mussten die 254 Zuschauer lange auf den zweiten Treffer warten. Illnau-Effretikon war aber in einigen heissen Szenen dem zweiten Tor sehr nahe – weit näher jedenfalls als die Gäste dem Ausgleich. Bei Sursee fiel Torhüter Florian Kratzer durch seine stattliche Grösse von 193 Zentimeter (ohne Schlittschuhe!) auf. Auf dem Feld und vor seinem Tor füllte er, der mal bei Saint-Imier Sonceboz und Brandis zu wenigen Erstliga-Einsätzen kam (sich dann eine Knieverletzung zuzog) optisch den Kasten total aus. So war es für die EIE-Spieler doppelt schwer, die entsprechende Lücke vor Kratzer zu finden. Förderreuther, Captain Thomas Korsch und Sommer scheiterten vor der ersten Drittels-Sirene mit exzellenten Möglichkeiten dem Treffen bereits im ersten Abschnitt eine Vor-Entscheidung geben zu können.

EIE übersteht Doppelausschluss Fäh/Gabriel Gretler…

Im zweiten Drittel, nach besagter etwas länger als normalen Pause, kassierte Illnau-Effretikon gleich zwei Strafen in schneller Folge. Sursee bekam somit anfangs zweitem Durchgang die erste Möglichkeit, während 112 Sekunden (Doppelausschluss Carlo Fäh/Gabriel Gretler) das 1:1 erzielen zu können und sich damit selbst wieder ins Spiel zu bringen. Doch das Boxplay des EIE klappe vorzüglich. Die Spieler von Dieter Wieser/Urs Wegmann zeigten in Unterzahl (zwei Mann weniger) ein aggressives Forechecking. Sursee konnte kaum sein Powerplay wunschgemäss aufziehen. Im Gegenteil: Thomas Korsch konnte fünf Gegnern enteilen, scheiterte aber mit der möglichsten Höchststrafe – einem Shorthander in doppelter Unterzahl – knapp an Kratzer (22.). Die wenigen zaghaften Versuche die Sursee auf das EIE-Tor abfeuerte, wurden in dieser Phase eine sicherte Beute von EIE-Keeper Stücheli.

…und landet ersten Doppelschlag…

Kurz nach Halbzeit dann der EIE-Doppelschlag. Dann ging es plötzlich schnell. Zu schnell für Sursee, denn nachdem Thomas Korsch das x-fach einstudierte und trainierte Zusammenspiel mit Carlo Fäh erfolgreich zum 2:0 verwandelt hatte, brauche Illnau-Effretikon lediglich 18 Sekunden für den dritten Treffer. Sursee, wohl in Gedanken noch beim zweiten Gegentor und noch beim Wiederanspiel, wurde durch die Zürcher Oberländer eiskalt gleich nochmals erwischt. Diesmal stand Marco Vögeli auf der rechten Seite goldrichtig. Yves Förderreuter hatte das 3:0 über die linke Seite mit seinem zehnten Assist uneigennützig vorbereitet. Vögeli liess nach seiner langen Verletzungszeit mit seinem ersten Saisontreffer Kratzer keine Abwehrchance. Vor Wochenfrist war der EIE-Stürmer an seinem 28. Geburtstag in Bäretswil im Spitzenkampf gegen Dürnten noch torlos geblieben. Statt 1:1 beim eigenen 5:3 Überzahlspiel, nahm das Treffen somit bei Halbzeit für Sursee eine brutale und schnelle Entscheidung. Für Sursee-Coach Josef Kovacik Grund genug, nach dem dritten Gegentor und zweitem Treffer innerhalb weniger Sekunden, umgehend sein Time-Out zu nehmen (31:48).

…und schafft gleich nochmals zwei Tore in gleicher Spielminute

Mit dem zweiten Doppelschlag führte Illnau-Effretikon die Entscheidung dann herbei. Kurz nach Beginn im Schlussdrittel markierte Carlo Fäh mit seinem elften Saisontreffer (Assist Thomas Korsch/Fabian Brockhage und bei Ausschluss von Yannick Kiser) per erstem Powerplaytreffer das 4:0. Ganze 27 Sekunden später stand es bereits 5:0. Yves Förderreuter verwandelte diesmal das Zuspiel von Lionel Kuhn, womit Förderreuther bereits beim 17. Saisontreffer angekommen ist. Aber auch Illnau-Effretikon sündigte im Powerplay. Die Zürcher Oberländer bekamen im Schlussdrittel während 61 Sekunden die Chance, ein besseres, effizienteres 5:3 Überzahlspiel zu zeigen, als zuvor die Gäste. «Schneller spielen», forderte Dieter Wieser in jener Phase der 45. Minute. Später gestand der EIE-Teamchef: «Wir hatten den Gegner eigentlich in Unterzahl im Griff, feilten aber in eigener Überzahl etwas an unserem Powerplay». Und Wieser meinte, dass «wir wohl auch am kommenden Samstag bei Chiasso zu solchen Überzahlsituationen kommen dürften, denn bekanntlich handeln sich die Tessiner in dieser Saison sehr viele Strafen ein. So probierte Illnau-Effretikon «einiges aus und so konnten wir gegen Sursee einiges trainieren».

Lionel Kuhn trifft nochmals – Sursee Keeper verletzt sich

Den sechsten und letzten EIE-Treffer, sein zweites Tor an diesem Abend und wohl weil er das Spiel auch resultatmässig lancierte, markierte wiederum Lionel Kuhn (Vorlagen Förderreuther/Peter Hofer (Ausschluss Wyss) kurz vor Beginn der letzten zehn Minuten. Die Schlussphase wurde dann noch hektisch. Bei einem EIE-Angriff über die rechte Seite, mit kraftvollem Abschlussversuch von Vögeli, bei welchem der Puck aber hinter dem Sursee-Tor wuchtig an die Bande pralle, zog sich Florian Kratzer bei seiner Abwehraktion eine Knieverletzung zu. Das Spiel musste bei 58:43 lange unterbrochen werden. Sanität und Betreuer, dazu der Eismeister mit Helfern, eilten vor das Sursee-Tor, wo es anfangs schien, man müsste den Gäste-Keeper mit einer Bahre vom Eis führen. Schliesslich konnte Kratzer unter starken Schmerzen und sehr langsam zur Mannschaftsbank geführt werden, musste anschliessend aber ins Spital überführt werden und wurde für die noch verbleibenden 77 Sekunden durch Thomas Nietlispach ersetzt.

«Wir wollten gewinnen – wie auch die noch anstehenden zwei letzten Partien»

Zufrieden über den Sieg und die Leistung seiner Truppe zeigte sich Dieter Wieser. «Es war klar, dass wir dieses Spiel gewinnen wollten, denn wir wollen in Schlagdistanz zu Dürnten bleiben». Wieser war darüber glücklich, «auch einige schöne Tor von uns gesehen zu haben». Er werde nun zuversichtlich samstags in Tessin nach Chiasso fahren. «Wir wollen selbstverständlich die letzten drei Spiele gewinnen – die erste Hürde haben wir heute diesbezüglich mit dem 6:1 über Sursee genommen».

Keine Rangverschiebungen am Ende der Gruppe 2

Dürnten kam auswärts in Zug zu einem 6:4 (3:1, 2:1, 1:2) Sieg und führt in der Tabelle zwei Runden vor Abschluss der Gruppenspiele weiterhin mit einem Punkt Vorsprung vor Illnau-Effretikon. In der Gruppe 2, aus der die Play-Off-Kandidaten kommen, interessiert den EIE vor allem die hinteren Ränge Sieben und Acht., denn der Zweite der (EIE)-Gruppe 1 wird im Achtelsfinal auf den Siebten der Gruppe 2 treffen. Club da Hockey Engiadina verlor in Kreuzlingen 2:6 und St. Gallen blieb erwartungsgemäss in Wallisellen mit 3:8 chancenlos. Damit hat die drittletzte Runde in der Gruppe 2 keine Rangverschiebungen ergeben. Stand: Samstag 27. Januar 2018 – würde der erste EIE-Playoff-Gegner also Club da Hockey Engiadina heissen. Die Bündner liegen zwei Runden vor Schluss drei Punkte hinter Schaffhausen (6. Zwischenrang) – und noch zwei Punkte vor St. Gallen. Die letzten zwei Runden werden also auch in der Gruppe 2 die Entscheidungen bringen.

Illnau-Effretikon – Sursee 6:1 (1:0, 2:0, 3:1).- Eishalle Eselriet (Effretikon).-254 Zuschauer.- SR: Adriano Chianese/Aris Scheggia.- Tore: 4. Lionel Kuhn (Förderreuther) 1:0. 31:29 Korsch (Fäh) 2:0 31:48 Vögeli (Förderreuther/Peter Hofer) 3:0. 43.30 Fäh (Korsch/Brockhage, Ausschluss Yannick Kiser) 4:0. 43.57 Förderreuther (Lionel Kuhn) 5:0. 51. Lionel Kuhn (Förderreuther/Peter Hofer, Ausschluss Wyss) 6:0. 57. Yannick Kiser (Trutmann/Zürcher, Ausschluss Giacomelli) 6:1.- Illnau-Effretikon: Stücheli (Volkart); Gabriel Gretler, Brockhage; Wimber, Peter Hofer; Christoph Weinhart, Thomas Hofer, Giacomelli; Sommer, Korsch, Fäh; Vögeli, Förderreuther, Lionel Kuhn; Cristelotti, Beltrame, Andersen.- Sursee: Kratzer (58:43 Nietlispach); Böttig, Müller; André Koalick, Mathys; Trutmann, Kevin Kiser; Wyss, Yannick Kiser, Schnyder; Zürcher, Matter, Roth; Macho, Dvorsky.- Strafen: Illnau-Effretikon 8-Mal 2 Minuten; Sursee 8-Mal Zweiminuten.- Bemerkungen: Illnau-Effretikon ohne Nicola Gretler (Kieferbruch im Heimspiel gegen Bellinzona; Mirco Weihart (zweite Mannschaft), Brasser (Knieverletzung letztes Heimspiel gegen Luzern und Militär.- Justin Wieser (Weltreise), Müller (Beruf); Lorenz Kuhn (Bänderverletzung, letztes Junioren Top/Masterround-Spiel gegen CP Meyrin/vorzeitiges Saisonende für den EIE-Stürmer).- 31:48 Time-Out Sursee nach 0:3 Rückstand; 58:43 Sursee-Keeper Florian Kratzer verdreht sich bei Abwehraktion das Knie (Verdacht auf Bänderriss/muss ins Spital überführt werden und wird für restliche Spielzeit ab 58:43 durch Thomas Nietlispach ersetzt.-

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