1. Mannschaft, Sa 02.11.2013 20:00 gegen EHC Urdorf, Feld: KEB Weihermatt
Eishockey: Meisterschaft 2. Liga, Gruppe 2: Urdorf – Illnau-Effretikon 2:4 (0:1, 1:1, 1:2)
Verdienter Sieg dank krassem Chancenplus
Der EHC Illnau-Effretikon (EIE) schlug Schlusslicht Urdorf 4:2 (1:0, 1:1, 2:1). Die Zürcher Oberländer erkämpften sich bereits im Startdrittel ein drückendes Chancenplus. Zwei Mal vermochte Urdorf die EIE-Führung von Philippe Grolimund (14.), respektive Diego Muspach (40.) zu egalisieren. Mittels Doppelschlag von Alexander Krstic (45.) und Bruno Hollenstein (48.) besorgte Illnau-Effretikon im Schlussdrittel die Entscheidung.
Heinz Minder, Urdorf
In der Saison 1992/93 standen sich Urdorf und Illnau-Effretikon letztmals gegenüber. Am 23. Januar gastierte der EIE auf der Weihermatt. Beim damaligen 6:0 Auswärtssieg spielte ein gewisser Urs Wegmann noch selber mit. Wegmann ist nun seit Jahren Assistenz-Trainer bei den Zürcher Oberländern und versuchte mit seinem Chef, Dieter Wieser, im fünften Auswärtsspiel in Folge den Schlüssel zum Erfolg zu finden, denn die beiden letzten EIE-Spiele endeten mit Niederlagen.
Die Limmattaler sind nicht gut in die Saison gestartet und grüssten vor Spielbeginn vom letzten Tabellenplatz aus. Urdorf verlor sein Startrundenspiel gegen Dürnten Vikings 1:3, ebenso sein ersten Heimspiel gegen den KSC Küssnacht am Rigi (3:1) und unterlag Gruppenfavorit Wetzikon in dessen Halle 1:10. Nur im zweiten Heimspiel gegen Valle Verzasca verlor Urdorf erst in der Verlängerung 1:2 und eroberte sich im letzten Einsatz den ersten Meisterschaftspunkt.
Illnau-Effretikon hinterliess zuletzt einen etwas zwiespältigen Eindruck. Nach dem 4:3 Sieg gegen Küssnacht am Rigi folgte im bislang besten Spiel der 1:0 Derbysieg in Wetzikon. Diesen vermochte die Mannschaft von Dieter Wieser und Assistent Urs Wegmann aber nicht zu bestätigten und verlor sowohl im Tessin bei Liganeuling Valle Verzasca (5:6), wie zuletzt in der Swisslife Arena in Luzern klar mit 2:6. Gegen Urdorf musste der EIE nun reagieren und die Karten auf den Tisch legen. Ein Spaziergang für Illnau-Effretikon war das Treffen nicht. Allerdings machte sich der EIE in der zweckmässigen Eishalle Weihermatt über weite Strecken erneut das Leben selbst schwer. Das Spiel gegen den äusserst unbequemen Gastgeber war erwartungsgemäss hart umstritten. Das Chancenplus der Oberländer im Startdrittel hätte nicht einseitiger sein können. Mit Ach und Krach realisierte Illnau-Effretikon eine magere 1:0 Drittelsführung, realisiert durch Philippe Grolimund, welcher von der rechten Position aus das Zuspiel von Patrick Hangartner und Kevin Golob zu verwerten vermochte (14.). Es war Carlo Fäh, welcher Landis erstmals nach wenigen Sekunden prüfte. Fähs einer Stock ging beim aller letzten Torschuss-Versuch Ende des Einspielens zu Bruch. Und Landis wurde durch den Gegner richtig warm- und eingeschossen.
Bei Ausschlüssen von Peter Frenzel und Colin Wiederkehr konnte der EIE während 47 Sekunden ein doppeltes Powerplay aufziehen, allerdings ohne Torerfolg. Hinzu kam, dass Urdorf dem EIE im läuferischen Bereich unterlegen war. Drei Mal, einmal mit 3:1, dann zweimal mit 2:1 Spielerüberzahl wurde Urdorf im Startdrittel durch den Gegner überlaufen. Illnau-Effretikon konnte aber auch aus diesen Situationen kein Kapital schlagen. Die Spieler von Dieter Wieser/Urs Wegmann sündigten im Abschluss oder blieben vielfach an Landis hängen. Der Einschuss von Grolimund von rechter Position führte zum Führungstreffer, welcher gemessen am Chancenplus mehr als nur Gerecht war.
Im weiteren Verlauf drängte Illnau-Effretikon, ohne die verletzten Patrick Sommer, Michael Grösser, Daniel Keller und Christian Fehr, sowie der im Militär steckende Marc Andersen, vehement auf seinen zweiten Torerfolg. Golob stürmte alleine auf Landis (24.), aber auch Urdorf kam zu Abschlüssen, wie Hensler, der überhastet über das Tor schoss. Diego Muspach hatte dann gleich zwei Mal in Folge den zweiten EIE-Treffer auf seinem Stock, gleich darauf verpasste auch Michael Bolli aus exzellenter Abschlussposition (37.). Urdorf hatte sich nun darauf fixiert, härter und konsequenter auf den Körper des Gegners zu spielen. Des Weiteren beschränkte sich der Gastgeber mehrheitlich darauf, das EIE-Spiel zu zerstören und die vielen Tempoangriffe der Oberländer schon bei der Angriffsauslösung unschädlich machen zu können. Das gelang nicht, denn Illnau-Effretikon kombinierte weit besser und schneller als Urdorf, scheiterte aber immer wieder an sich selbst. So kam es wie es kommen musste.
Bei äusserst umstrittenen Ausschluss von Captain Bruno Hollenstein nutzte ex-EIE-Stürmer Tizian Müller die Powerplay-Offerte und egalisierte zum 1:1 (38.). Der EIE reagierte. Sehenswert die Entstehung des 2:1 kurz vor Ablauf des Mitteldrittels. Querpass von Kevin Golob zu Fabian Brockhage, welcher im Powerplay (Ausschluss Jann Schmid) rechts die Blaue Linie abdeckte. Schuss von Brockhage und Muspach lenkte den Puck so ab, dass Landis im Urdorf-Tor absolut chancenlos war. Illnau-Effretikon konnte diese Führung im Schlussdrittel noch nicht ausbauen. Mittels Konter kassierte man durch Tobias Landis den erneuten Ausgleich (42.).
Das 2:2 war dann der Ausgangspunkt zur erneuten Tempoverschärfung des EHC Illnau-Effretikon. Wieder wurde Landis aus allen Lagen unter Beschuss genommen. Landis Scheibenabpraller nach vorne konnten die EIE-Spieler aber nicht verwerten. Alexander Krstic schloss einen mustergültigen Konterangriff resolut zum 3:2 ab (45.), Sekunden später liess Captain Bruno Hollenstein mit seinem 4:2 die (Vor)-Entscheidung folgen.
Mit einem hart erkämpften Arbeitssieg kehrte Illnau-Effretikon nach zwei Niederlagen gegen Schlusslicht Urdorf auf die Erfolgsstrasse zurück. Erfreulich war, dass sich die Spieler von Dieter Wieser gegen den höchst aufsässigen, manchmal rustikal wirkenden Gegner, nicht aus dem Konzept bringen liessen und sich ein klares Chancenplus erarbeiteten. Jetzt muss nur noch der Torabschluss besser klappen.
Am kommenden Samstag trifft der zur Zeit fünft rangierte EHC Illnau-Effretikon um 17 Uhr auf der Kunsteisbahn Winter World in Wallisellen auf Bassersdorf, welches sein Auswärtsspiel bei Valle Verzasca mit 5:2 zu gewinnen vermochte und momentan auf dem siebten Zwischenrang platziert ist.
Urdorf – Illnau-Effretikon 2:4 (0:1, 1:1, 1:2).- Kunsteisbahn Weihermatt (Urdorf).- 150 Zuschauer.- SR: Marco Knecht/Cliff Halberstadt.- Tore: 14. Grolimund (Golob/Hangartner) 0:1. 38. Tizian Müller (Hensler/Tobias Landis, Ausschluss Hollenstein) 1:1. 40. Muspach (Brockhage/Golob, Ausschluss Schmid) 1:2. 43. Tobias Landis (Huber) 2:2. 45. Krstic (Vögeli/Brockhage) 2:3. 48. Hollenstein (Fäh/Brockhage) 2:4.- Urdorf: Urs Landis (Wassmer); Hauser, Wiederkehr; Haas, Erb; Frenzel, Yanez; Huber, Brasser; Ivo Müller, Hensler, Tobias Landis; Tizian Müller, Novkovic, Weiss; Kuoni, Duttweiler, Studer; Vital Schmid, Ammann.- Illnau-Effretikon: Volkart (Lüscher); Fusco, Brun; Grolimund, Hangartner; Brockhage, Schlatter; Röder, Gretler, Michael Sommer; Muspach, Bolli, Golob; Hollenstein, Krstic, Fäh; Widmer, Vögeli.- Strafen: Urdorf 4-mal Zweiminuten; Illnau-Effretikon 4-mal Zweiminuten.- Bemerkungen: Illnau-Effretikon ohne Patrick Sommer, Grösser, Fehr und Keller (alle verletzt), Andersen (Militär), Schneider (Winterthur).- 47:26 Time-out Urdorf.-