Spielbericht 1. Mannschaft, Do. 20.0.2.2014 20:15 gegen Prättigau-Herrschaft

1. Mannschaft, Do 20.02.2014 20:15 gegen Prättigau-Herrschaft, Feld: Eselriet

Eishockey: 2. Spiel ¼ Playoff: Illnau-Effretikon – Prättigau-Herrschaft 4:2 (0:0, 2:1, 2:1)

EIE mit unbändigem Siegeswillen

Dem EHC Illnau-Effretikon (EIE) glückte donnerstags vor 237 Zuschauern die Revanche für das verlorene erste Playofftreffen mit Prättigau-Herrschaft. Gewannen die Bündner dienstags in Grüsch noch 5:3, glich der EIE nun mit Heimvorteil die Serie aus. 4:2 (0:0, 2:1, 2:1) lautete am Ende das Verdikt. Die Zürcher Oberländer zeigten unbändigen Kampfeinsatz und boten den Gästen über die gesamte Distanz hart Paroli.

Heinz Minder, Illnau

38 Tore erzielte der EHC Illnau-Effretikon (EIE) in seinen elf Heimspielen, welche die Mannschaft von Dieter Wieser/Urs Wegmann bekanntlich alle in Folge zwischen dem 30. November (Schaffhausen) und 1. Februar (Bellinzona) bestreiten konnte. Gegen Valle Verzasca und Zug traf der EIE dabei je sechs Mal. Alle anderen Partien gingen in der Akropolis weit enger aus. Bis auf die beiden Spiele gegen Wetzikon (3:5) und Urdorf (1:3) war Illnau-Effretikon im ‚heimischen Palast‘ nicht zu schlagen. Um sich samstags für das dritte Playofftreffen in Grüsch sämtliche Optionen offen zu halten und nicht mit einem unheimlichen Leistungsdruck ins Bündnerland reisen zu müssen, hiess es für die EIE-Spieler: Dieses erste Heimspiel unter allen Umständen nicht verlieren – oder brutaler: Sieg um jeden Preis.

Nicht das letzte Heimspiel

Vor Anpfiff des zweiten Playoffspieles übernahm Christoph Müller noch das Mikrophon. „Wir möchten heute drei langjährige Spieler bereits verabschieden, obschon ich davon überzeugt bin, dass dies (die Worte waren nun klar an die Adresse der Gäste gerichtet) nicht das letzte Heimspiel unserer Mannschaft sein wird“. Der EIE-Präsident würdigte die beiden Verteidiger Patrick Sommer und Patrick Hangartner, sowie EIE-Topskorer Kevin Golob. Das Trio wird Ende Saison nicht mehr zum Kader der ersten Mannschaft gehören.

20 Sekunden – zwei dicke Chancen

Dann, kaum waren Müllers Worte trotz schlechter Akustik in der Eishalle verhallt, prüfte Depeder bereits EIE-Keeper Volkart mit einem Schuss (10 Sekunden) und gleich darauf kam auch Gabathuler bereits zu seiner ersten Möglichkeit. Hinzu kam dann bereits der frühe Ausschluss beim EIE durch Golob – Illnau-Effretikon musste sich ins Treffen kämpfen und konnte keineswegs das Spiel geruhsamer Art angehen. Dieses ungenutzte Doppelpack war die Eröffnung eines höchst intensiven Kampfspieles in welchem Illnau-Effretikon letztlich seine physische und psychische Kollektivverfassung voll und entscheidend in die Waagschale zu werfen verstand. Wie mehrfach bereits erwähnt, hat sich die Mannschaft von Dieter Wieser in all den Wochen der Meisterschaft stetig zu steigern vermocht. Das Team reift von Spiel zu Spiel und ist gegenüber den ersten Gruppenspielen anfangs Oktober stetig stärker geworden. Die Truppe vom Eselriet hat gegenüber dem letzten Jahr unter Trainer-Rückkehrer Wieser einen markanten Quotensprung gemacht und ist gegenüber der letztjährigen Mannschaft kaum vergleichbar. Die damalige teils lethargische Verfassung ist Vergangenheit. Der EIE lebt ist und momentan, geistig, mental stark und zeigte auch gegen Prättigau-Herrschaft absoluten Siegeswillen.

Torhüter brillieren

Es war wiederum der Tag der Torhüter, wobei Dennis Volkart diesmal Umberto Seiler aus zu stechen vermochte. Dramatisch, packend und hochstehend war das Treffen allemal. Das packende Startdrittel endete auf Grund den starken, ja überragenden Leistungen der beiden Keeper Volkart und Seiler schon fast logisch mit 0:0, hätte aber auch gut und gerne 3:3 enden können. Chancen zu Toren gab es beidseits einige hochkarätige Möglichkeiten zu vermelden. Beim EIE beispielsweise zwei Mal in Folge durch Fäh. Seiler wehrte spektakulär mit seinem Beinschöner und Bodengrätsche in letzter Sekunde (10.), während Carlo Fäh seinen Torjubel noch unterdrücken musste. Volkart wehrte auf der Gegenseite gegen Gabathuler. Beide Keeper standen wie ein unbezwingbares Bollwerk, fehlerlos und als grosser Rückhalt ihrer Farben.  Gegen einen weiteren Käppeli-Schuss wehrte sich Volkart, war dann gegen den hoch abspritzenden Puck etwas desorientiert (17.). Und Seiler wiederum stocherte aus der Luft Vögelis Einschussversuch vor Ende Startdrittel mit seinem Stock aus dem eigenen Torwinkel. Spektakuläre Szenen auf beiden Seiten. Das Publikum konnte mehr als zufrieden sein, ebenso die beiden Trainer, denn das nerventreibende Spiel war Ende Startdrittel noch völlig offen.

Käppeli trifft – Fäh kontert nervenstark und trickreich

Prättigau-Herrschaft nutzte im zweiten Durchgang die umstrittene Bankstrafe gegen den EIE (zu viele Spieler auf dem Eis) durch Käppeli. Der Bündner-Captain zog gewohnt wuchtig und erfolgreich von der Blauen Linie ab. 1:0, je nach Perspektive. Der EIE steckte den Rückstand wie im ersten Treffen weg. Fäh, steil lanciert durch die Mitte von Michael Sommer und Alexander Krstic, überlistete Seiler im 1:1 Duell und reüssierte trickreich zum Ausgleich (29:54). Damit war der Ausstich nun vollends richtig lanciert. Beide Teams zeigten einen hohen Einsatz. Der EIE spielte wieder so, wie ab zweitem Drittel in Grüsch. Knallhart auf den Körper des Gegners und das behagte den Bündnern nicht. Die Dramatik nahm von Minute zu Minute zu.

Eine Sekunde vor Drittelsende

Dann erstmals Krimialtmeister Alfred Hitchcock am Drücker. Drei Sekunden vor Ende Mitteldrittel Rauferei. Golob und Depeder mussten nach einer kleinen Rauferei drei Sekunden vor Ablauf des zweiten Abschnittes raus. Bully – Tor. Eine Sekunde(!) vor Drittelsende traf Fabian Brockhage (Bolli/Muspach). Die Nerven lagen blank, die Emotionen begannen zu kochen. Natürlich reklamierte Prättigau-Herrschaft, das Tor sei nach der Sirene gefallen, doch leidiger Irrtum und vergebliches Reklamieren. Die beiden angezeigten Strafen zeigten, dass erst zwei Sekunden abgelaufen waren (39:59).

Illnau-Effretikon hatte sich inzwischen hervorragend auf den Gegner eingestellt und suchte, ohne den verletzten Christian Röder (Rückenprobleme) spielend, seine Chancen konsequent im Offensivbereich. Angriff ist die beste Verteidigung, doch gegen den im Abschluss meist effizienten Gegner ein äusserst gefährliches Spiel. Nach Ablauf der ersten Hälfte des Schlussdurchganges nahm Dusan Halloun sein Time-out (51:18). Der EIE wollte weiterhin das Diktat führen und drückte auf das Tempo.

Vögelis Granate

Dann schlug bei Ausschluss von Depeder (Doppelstrafe, denn Depeder leistete sich bei angezeigter Strafe gegen ihn in der Folge nochmals ein Foul) eine Vögeli Granate von rechts ein. Seiler völlig überrascht, konnte das Gewaltsding nicht entschärften. Ähnlich und aus gleicher Position hatte der EIE-Stürmer bereits in Schaffhausen getroffen. Die Scheibe flog über den Keeper und fiel hinter Seiler über die Linie. 3:1 (55:32). Den Ausschluss von EIE-Verteidiger Yannick Schlatter nutzte Däscher nach einem Time-out zum Anschluss (56:26). Die Halle tobte, die Nerven flatterten. Seiler wollte raus, bekam kein Zeichen von der Bank. So blieb der Gästekeeper und sah, wie das Duo Michael Bolli/Michael Sommer anstürmte. Letzterer hämmerte den Puck vom linken Posten unter die Latte zum rechten Pfosten 4:2.

EIE verabschiedet Gäste mit Aufgebot

Der EIE übergab Prättigau-Herrschaft das Aufgebot: Nächstes Erscheinen in Effretikon „bitte“ am kommenden Dienstag. Die Mannschaft von Dieter Wieser gastiert samstags in Grüsch und will ab 17:30  Uhr den ersten und wichtigen Auswärtssieg in dieser Serie landen.

Illnau-Effretikon – Prättigau-Herrschaft 4:2 (0:0, 2:1, 2:1).- Eishalle Eselriet (Effretikon).- 237 Zuschauer.- SR: Hans Stüssi/André Meyer.- Tore: 25. Käppeli (Peterhans/Lampert, Ausschluss Hangartner) 0:1. 30. Fäh (Krstic/Michael Sommer) 1:1. 39:59 Brockhage (Bolli/Muspach, Ausschlüsse Golob und Depeder) 2:1. 56. Vögeli (Fäh/Krstic, Ausschluss Depeder) 3:1. 57. Däscher (Lampert/Cavegn, Ausschluss Schlatter) 3:2. 59:31 Michael Sommer (Bolli 4:2.- Strafen: Illnau-Effretikon 8-mal Zweiminuten; Prättigau-Herrschaft 6-mal Zweiminuten.- Illnau-Effretikon: Volkart (Lüscher); Brun, Grolimund; Brockhage, Michael Sommer; Patrick Sommer, Schlatter; Hangartner, Fusco; Vögeli, Krstic, Fäh; Golob, Bolli, Muspach; Hollenstein, Gretler, Grösser; Wieser.- Prättigau-Herrschaft: Seiler (Kotry); Käppeli, Cavegn; Casutt, Buchli; Mullis, Peterhans; Däscher, Lampert, Kessler; Scheidegger, Depeder, Gabathuler; Janki, Siegrist, Basig; Carnot, Litscher, Hobi.- Bemerkungen: Illnau-Effretikon ohne Röder (verletzt); 51:18 Time-out Prättigau-Herrschaft; 56:26 Time-out Illnau-Effretikon.- EIE-Präsident Christoph Müller verabschiedet vor Spielbeginn die abtretenden Spieler Patrick Sommer, Patrick Hangartner und Kevin Golob.- Nächstes Spiel: Prättigau-Herrschaft – Illnau-Effretikon (Samstag, Eishalle Grüsch, 17:30) Uhr.- Viertes Playoff-Spiel am kommenden Dienstag, 25. Februar 20:15 Uhr, Eishalle Eselriet, Effretikon).- Stand ¼ Playoffserie: Prättigau-Herrschaft – Illnau-Effretikon 1:1 (1:0).

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