Spielbericht 1. Mannschaft, Sa. 28.01.2012 17:00 gegen Engiadina

1. Mannschaft, Sa 28.01.2012 17:00 gegen Engiadina, Feld: Eselriet

Eishockey: Meisterschaft 2. Liga, Gruppe 2: Illnau-Effretikon – Club da hockey Engiadina 6:1 (1:0, 0:1, 5:0)

Unbändiger Siegeswillen

Interims-Trainer Christian Sigrist bleibt mit seinem Team auch im dritten Einsatz ungeschlagen. Der EHC Illnau-Effretikon (EIE) schlug den Club da hockey Engiadina 6:1 (1:0, 0:1, 5:0).

Heinz Minder, Effretikon

Und plötzlich sind die EIE-Spieler lehrfähig. Aus dem Mitteldrittel in St. Gallen (4:4) reagierte Sigrist für den Schlussabschnitt. Der EIE stabilisierte die anfällige Defensive mit einer Umstellung und gewann (ohne weiteren Gegentreffer) in St. Gallen.

Gegen die Engadiner musste Sigrist nun nebst Patrick Sommer (weiterhin Adduktorenverletzung) mit Orlando Fusco einen weiteren EIE-Defensivakteur wegen Verletzung kompensieren. Daniel Knecht, unter Michel Zimmermann nicht mehr im Team, kehrte zur Mannschaft zurück, wurde aber gegen Engiadina (noch) nicht eingesetzt.

Die ersten zwei Drittel verliefen so, wie es die Resultate (1:0, 0:1) zeigen. Erst überlegener EIE mit Dutzenden von exzellenten Möglichkeiten, dann nach dem 0:1 Rückstand ein Engiadina, dem die Kadenzsteigerung kontinuierlich gelang und die Platzherren im Eselriet im Mitteldrittel zu dominieren begann.

Zwei kuriose Treffer lancierten das Spiel. Wegen eines Wechselfehlers kassierten die Gäste Ende Startdrittel eine Bankstrafe (Andri Riatsch sass den Zweier ab). Hatte das EIE-Powerplay beim ersten Ausschluss (Corsin Gantenbein) überhaupt noch nicht geklappt, funktionierte nun das Überzahlspiel wesentlich besser. Hinzu gesellte sich nun Glück, oder Pech, Zufall oder Schicksal, je nach Perspektive. Als der EIE die Scheibe nun schnell und präzis zirkulieren liess, warf sich Gian-Duri Felix in einen Schuss und wurde getroffen. Angeschlagen blieb der Bündner in der eigenen Verzeidigungszone vor Torhüter Gregory Keller liegen. Der EIE powerte weiter, die Bündner forderten eine Spielunterbrechung, Felix rappelte sich auf die Beine, humpelte und konnte weder das Boxplay wunschgemäss unterstützen, noch den Weg zur Auswechselbank schaffen. In dieser Phase markierte EIE-Verteidiger Fabian Brockhage (Vorlage Christian Röder und Dominik Reichart) das 1:0. Die erste Pause nutzten Engiadinas Headcoach Berni Gredig und sein Assistent Damian Schudel um die etwas umstrittene Szene mit Schiedsrichter Marco Schmid und die nicht erfolgte Spielunterbrechung zu diskutieren.

Ausgleichende Gerechtigkeit? Nun, Engiadina jedenfalls kam nachdem Michael Bolli sechs Sekunden nach Wiederanspiel das Mitteldrittel mit einer weiteren exzellenten Möglichkeit zum 2:0 lancierte, konstant stärker auf. Bei Ausschluss Reicharts verfehlte der enteilende Fäh ebenfalls das 2:0. Dann verlor Illnau-Effretikon etwas den Roten Faden. Das Spiel wurde etwas zerfahrener, vermehrt setzten die Teams nun auf verstärkteren Körpereinsatz. Das Zweikampfverhalten wurde intensiver und die Bündner schienen ihren eigenen Rhythmus langsam zu finden. Engiadina verstärkte nun den Druck auf das EIE-Tor. Bei Ausschluss von Christian Röder fiel der Ausgleich. Das 1:1 wurde eine Sekunde(!) vor Ablauf Röders-Strafe Tatsache. Wie biem 1:0 auch hier durch einen Verteidiger erzielt. Jon-Armon Porta zog von rechts ab. Die Scheibe flog als Querschläger und zwei Mal abgefälscht und für EIE-Keeper Dennis Volkart unhaltbar in die Maschen (30.).

Bis Ende des zweiten Durchganges musste Illnau-Effretikon einige Male Glück beanspruchen. Knapp flog jeweils die Scheibe am Ziel vorbei und zahlreich setzten die EIE-Spieler das um, was Sigrist forderte. In starker gegnerischer Umklammerung sich nicht zu schade zu sein um sich mit einem Befreiungsschlag Luft und Zeit zu verschaffen. Beidseits vergaben die Spieler nun zahlreiche Chancen. Riatsch (35.) und Vögeli, zwei Minuten vor Ende des Drittels, hatten jeweils den Führungstreffer auf dem Stock.

Dann nahm das Spiel auf hohem Niveau eine kaum für möglich gehaltene Richtung ein. Das Treffen, das auf Messers Schneide lief, sich zwei Drittel lang ausgeglichen präsentierte, wurde in knappen acht Minuten entschieden. Club da hockey Engiadina behagt das Effretiker Eselriet scheinbar nicht. Als Tabellenführer gastierten die Bündner am 13. November 2010 in Effretikon und wurden nach einem 1:0 Startdrittel vom EIE deklassiert. Am Ende verlor Engiadina überraschend hoch 2:9.

Die EIE-Spieler manifestierten vor Anpfiff des Schlussdrittels Einigkeit. „Wir wollen die Sieg“. Das war kein blosses Lippenbekenntnis. Das war der teils vermisste EIE-Teamspirit. Auch hier hat Sigrist gute Arbeit geleistet. Der EIE funktioniert wieder als Mannschaft bis zum letzten Spieler, auch wenn diese, wie das Duo Dario Hubmann und Daniel Knecht eben nicht zum Einsatz kamen. Als Marco Vögeli die Vorlage von Bruno Hollenstein zum 2:1 verwandelte (42.), hatte dieser Treffer Signalwirkung. Nun präsentierte sich Illnau-Effretikon in Höchstform. Temposchnell die Angriffe, verwirrend die Kombinationen, und erfolgreich die Abschlüsse. Was 40 Minuten lang nicht wunschgemäss gelang, klappte nun. Vom neuerlichen Rückstand erholten sich die Gäste nicht mehr. Chrisitan Röder besorgte nach einem Bully das 3:1. Engiadinas Keeper Gregory Keller, Student im Sportgymnasium in Davos und doppellizenziert für den HC Davos (Einsätze bei Elite A) geriet nun unter Dauerbeschuss. HCD-Trainer Arno Del Curto, der fordert, Keller müsse bei Engiadina stark forciert werden, sah seine Aktien an diesem Tage rapid sinken. Nach dem 1:4, das Tizian Müller nur 51 Sekunden nach dem 1:3 markierte, nahm Berni Gredig sein Time-out (46:14).

Für Keller war damit auch der Zeitpunkt gekommen, das Tor zu verlassen. Illnau-Effretikons Tor- und Spiellaune war ungebrochen. Mit einem nachhaltigen Zwischenspurt durch der Gegner deklassiert. Dominik Reichart, als Höhepunkt einer herrlichen Kombination mit Michael Bolli und Christian Röder (51.) und Gabriel Gretler (59.), schraubten das Skore auf 6:1 hoch. Die EIE-Spieler zeigten ein überragendes Schlussdrittel und liessen wieder einmal durchblicken, welches Potenzial dieses Team eigentlich gehabt hätte. Schade, dass die Meisterschaft für Illnau-Effretikon nach den Spielen gegen Rheintal, Prättigau-Herrschaft (Nachtragsspiel), St. Moritz und Wallisellen am 18. Februar bereits (vorzeitig) zu Ende ist. Was meinte EIE-Präsident Christoph Müller nach dem Spiel? „Schade, dass Christian Sigrist uns als Interims-Trainer nur bis Saisonende die Zusage gegeben hat“. Der Nachfolger ist noch nicht bestimmt. Der EIE hat das Potenzial, auch gegen die kommenden Gegner mehr als nur gut aus zu sehen.


Illnau-Effretikon – Club da hockey Engiadina 6:1 (1:0, 0:1, 5:0).- Kunsteisbahn Eselriet (Effretikon).- 120 Zuschauer.- SR: Marco Schmid/Boris Ehrbar.- Tore: 19:15 Brockhage (Reichart/Röder, Ausschluss Riatsch) 1:0. 30. Porta (Roner, Ausschluss Röder) 1:1. 43. Vögeli (Hollenstein) 2:1. 46. Röder (Bolli/Reichart) 3:1. 47. Müller 4:1. 51. Reichart (Röder/Bolli) 5:1. 59. Gretler (Fäh/Krstic) 6:1.- Illnau-Effretikon: Volkart (Frutiger); Dinkel, Schweri; Widmer, Krstic; Brockhage, Hangartner; Röder, Bolli, Reichart; Fäh, Gretler, Müller; Hollenstein, Grösser, Vögeli; Hubmann, Knecht.- Engiadina: Keller (46:14 Nogler); Huder, Bott; Felix, Porta; Campos, Roner; Corsin Gantenbein, Dorta, Sascha Gantenbein; Tissi, Dell’Andrino, Schmid; Riatsch, Cuorad, Pult.- Strafen: Illnau-Effretikon 5-mal 2 Minuten; Engiadina 6- mal 2 Minuten, plus 1-mal 10 Minuten (Disziplinar/Roner, Unsportliches Verhalten).- Bemerkungen: 46:14 Time-out Engiadina und Torhüterwechsel: Mattia Nogler anstelle Gregory Keller.- Illnau-Effretikon ohne die beiden verletzten Verteidiger Fusco und Sommer.

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