Spielbericht 1. Mannschaft, Do. 22.12.2011 20:00 gegen SC Herisau

1. Mannschaft, Do 22.12.2011 20:00 gegen SC Herisau, Feld: Eselriet

Eishockey: Meisterschaft 2. Liga, Gruppe 2: Illnau-Effretikon – Herisau 2 8:3 (2:1, 4:0, 2:2)

Gott sei Dank: kein Spieler ertrunken

Alexander Krstic mit zwei Toren und einem Assist, sowie Tizian Müller, ebenfalls zwei Tore und zwei Assists, waren in der weihnächtlichen Wasserschlacht, dem letzten Heimspiel des EHC Illnau-Effretikon (EIE) über Schlusslicht SC Herisau 2 die treibenden Kräfte der Zürcher Oberländer zum komfortablen 8:3 (2:1, 4:0, 2:2) Heimsieg.

Heinz Minder, Effretikon

Gott sei Dank. Kein Spieler ertrunken! Dieses Fazit konnte man vom Jahresausklang des EIE im letzten Heimspiel des Jahres 2011 ziehen. Eine Stunde vor Spielbeginn setzte in Effretikon wieder starker Dauerregen ein. Bei Bindfäden regen diskutierte schliesslich das Schiedsrichterduo Christian Affolter/Adriano Chianese mit den beiden Trainern über die Durchführung des Spieles. Marcel Herzog, der vor wenigen Tagen bei Herisau das Zepter übernahm (der Verein trennte sich ‚einvernehmlich‘ vom bisherigen Erfolgscoach Richard Ammann (wegen nicht Erreichen der sportlichen Ziele). Herzog drängte auch den Anpfiff. Die Wenigsten glaubten schliesslich, dass das Spiel unter regulären Bedingungen durch geführt werden könne. Adriano Chianese jedenfalls konsultierte eingehend das Regelwerk des Verbandes. Die Schiedsrichter behielten sich nach Herzogs Drängen vor, das einmal angepfiffene Spiel zu jedem Zeitpunkt abbrechen zu können.

Die Bedingungen im Startdrittel waren schliesslich hart, gegen Ende des ersten Durchganges über der Grenze der Legalität. Knappe zehn Minuten vor Spielbeginn hatte der Eismeister das Spielfeld fertig gereinigt. Bis die Teams und Schiedsrichter schliesslich bereit waren, lag bereits so viel Wasser auf dem Eis, dass der Puck bereits schwamm. In Eishallen wartet man nach der Eisreinigung Minutenlang, bis das Restwasser sich gesetzt hat. In Effretikon hätte man Stunden warten müssen, bis kein Wasser mehr auf der Eisfläche lag. Nun. Herisau, das Illnau-Effretikon im Vorrundenspiel hart forderte und den Zürchern erst im Penaltyschiessen (5:6) den Sieg überlassen musste, rechnete sich Chancen für eine Überraschung aus.

Thomas Hauser erwischte im Drittel der grotesken Spielsituationen EIE-Keeper Dennis Volkart mit einem Schuss ins rechte hohe Toreck. Kam war das Wiederanspiel ausgeführt, lief Alexander Krstic los und platzierte die Scheibe ebenfalls haargenau rechts hoch zum 1:1 (11.). Der Eismeister war zu diesem Zeitpunkt (Halbzeit des Startdrittels) für eine erste Zusatzreinigung bereit, doch spielten die Teams weiter. Als Marco Hagmann die erste Strafe kassierte, rief der Spielleiter die beiden Captains zu sich. Er selbst sehe kaum etwas im Dauerregen und sein Helmvisier sei stark angelaufen. Dasselbe treffe auf die Spieler zu, doch fordere er nun beide Teams auf, allen Widerwärtigkeiten zum trotz die Visiere reglementmässig unten zu halten, ansonsten „werde ich Zehnminuten-Strafen aussprechen müssen“. Gegen Ende des Startdrittel, Tizian Müller hatte inzwischen die 2:1 Führung markiert (6 Sekunden vor Ablauf der Strafe von Marco Hagmann), sehnte mancher die erste Pause herbei. Vieles war im Spiel nun absolute Lotterie. Bei Schüssen der Spieler spritze das Wasser meterhoch. Der Puck blieb mehrfach im Wasser hängen. Lange Zuspiele waren auf dem Wasserfilm nicht möglich. Freund Zufall spielte mit. Die Spieler zeigten trotzdem guten Einsatz. Der Führungstreffer motivierte den EIE zusätzlich und die Appenzeller dachten bereits darüber nach, warum sie überhaupt bei derartigen Bedingungen auf den Spielbeginn pochten.

Mit Beginn Mitteldrittel besserte sich das Wetter leicht. Ein kurzes Zeitfenster am dunklen Himmel brachte nun „nur noch Nieselregen“. Resolut kam der EIE aus der ersten Pause und bekundete seinen Willen, den wichtigen dritten Treffer zu landen. Schlusslicht Herisau wollte den Ausgleich erzwingen. Illnau-Effretikon hatte nun klare Vorteile und ein deutliches Chancenplus. Die schnellen EIE-Spieler brachten sich immer wieder in gute Abschlussposition. Mehrfach kam nun Christian Röder über die rechte Seite gefährlich aber erfolglos vor Fabian Dintheer.

Die (Vor)-Entscheidung kam schnell und unmittelbar nach Hälfte der Partie. Erst besorgte der glänzend disponierte Alexander Krstic mit seinem zweiten Treffer das 3:1. 17 Sekunden später, Herisau noch geschockt, der Doppelschlag durch Carlo Fäh zum 4:1 in der selben Spielminute. Auf Seiten der Appenzeller verpasste Alain Flotiront mehrfach die Resultatverkürzung, dafür steigerte sich Illnau-Effretikon zum Jahresausklang merklich. Höhepunkt einer herrlichen Kombination über mehrere Stationen war der Treffer von Krstic aufgelegt zu Müller, welcher ebenfalls zum zweiten Mal traf.

Mit Müllers 5:1 war der Zug für das Schlusslicht endgültig abgefahren, denn erneut in der gleichen Spielminute fiel ein weiterer Treffer. Verteidiger Stefan Dinkel reüssierte 30 Sekunden nach dem 5:1 zum 6:1 Zwischenstand in einer Phase, als der EIE nicht mehr zu bremsen war. Den ersten EIE-Ausschluss von Verteidiger Fabian Brockhage nutzte Thomas Griga zur 2:6 Verkürzung. Ex-NL Profi Griga, mit Stationen in Herisau, Biel, Fribourg-Gotteron, Roanoke Valley Rebels, Ajoie, dann den Regionalligen wie Wetzikon und Zwischenstation bei Illnau-Effretikon (1996/97, dem letzten EIE-Engagement in der Erstliga), schaffte mit seinem zweiten Treffer das 3:7. Zuvor hatte EIE-Captain Michael Grösser zum siebten Mal für den EIE getroffen (Vorlage Tizian Müller, welcher auch zum Endresultat von 8:3 seinen Stock mit im Spiel hatte).

Griga enteilte Freund und Feind an der blauen Linie und bezwang dank seiner noch immer vorhandenen Routine EIE-Keeper Dennis Volkart, unmittelbar, nachdem auf dem Eselriet zum letzten Mal die Seiten gewechselt wurden. Der Sieg des EIE stand ab Mitteldrittel nie mehr zur Diskussion. Auf Kosten von Wallisellen und Lenzerheide-Valbella kletterte Illnau-Effretikon zum Ausklang des Jahres 2011 auf den siebten Zwischenrang vor (14 Spiele/18 Punkte).

Illnau-Effretikon feierte dank starkem Kollektiv einen ungefährdeten Sieg und kann mit einem positiven Resultat in die Festtagspause steigen. Am ersten Donnerstag nach Neujahr empfängt der EIE im ersten Heimspiel des Jahres 2012 um 20 Uhr Prättigau-Herrschaft und reist samstags dann in die Bodensee-Arena zu Kreuzlingen-Konstanz.

Illnau-Effretikon – Herisau 2 8:3 (2:1, 4:0, 2:2).- Kunsteisbahn Eselriet (Effretikon).- SR: Christian Affolter/Adriano Chianese.- 55 Zuschauer.- Tore: 11. Hauser (Sanz/Griga) 0:1. 11. Krstic 1:1. 15. Müller (Fusco/Ausschluss Hagmann) 2:1. 33:12 Krstic 3:1. 33:29 Fäh (Reichart) 4:1. 37:02 Müller (Krstic) 5:1. 37:32 Dinkel 6:1. 43. Griga (Heinrich, Ausschluss Brockhage) 6:2. 45. Grösser (Müller) 7:2. 52. Griga (Widmer) 7:3. 59:43 Widmer (Müller, Ausschluss Widmer) 8:3.- Illnau-Effretikon: Volkart (Frutiger); Dinkel, Brockhage; Sommer, Hangartner; Widmer, Fusco; Fäh, Gretler, Reichart; Hollenstein, Bolli, Röder; Grösser, Krstic, Müller; Schweri.- Herisau 2: Dintheer (Zürcher); Steiger, Frischknecht; Widmer, Sanz; Hagmann, Nikolaidis; Flotiront, Filli, Strebel; Speranzino, Koller, Dönni; Griga, Hauser, Heinrich, Nagy.- Strafen: Illnau-Effretikon 3-mal 2 Minuten; SC Herisau 1-mal 2 Minuten, 2-mal 10 Minuten (Hauser und Strebel, unsportliches Verhalten), plus 1-mal Spieldauer-Disziplinarstrafe (Yanick Widmer, unsportliches Verhalten).- Bemerkungen: EIE ohne Vögeli (Militär).- Starker Regen vor Spielbeginn. Diskussionen um Durchführung des Spieles. SC Herisau Headcoach Marcel Herzog drängt auf Durchführung.- Starker Dauerregen im ersten Drittel (an Grenze der Legalität Ende Startdrittel). 12:26 – bei erster Strafe für Marco Hagmann werden beide Captains durch die Schiedsrichter belehrt, die Helmvisiere unten zu halten, ansonsten werde es zehnminütige Disziplinarstrafen geben.

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