Spielbericht 1. Mannschaft, Sa. 01.10.2011 17:45 gegen EVDN

1. Mannschaft, Sa 01.10.2011 17:45 gegen EVDN, Feld: Dielsdorf

Eishockey: Meisterschaft 2. Liga, Gruppe 2: Eissportverein Dielsdorf-Niederhasli – Illnau-Effretikon 4:3 (2:1, 1:0, 1:2)

Noch 21 Chancen es besser zu machen

Der EHC Illnau-Effretikon (EIE) verlor gegen den Eissportverein Dielsdorf-Niederhasli (EVDN) in dessen Erlenpark 3:4 (1:2, 0:1, 2:1) in einem teils rassigen Derby Unter- gegen Oberland das nebst einer zusätzlichen Eisreinigung (50.) wegen starken Nebels unmittelbar vor Spielende (56:34) nochmals unterbrochen wurde und die Spieler zu einem gemeinsamen Rundenlauf „Fogathon“ zwang. 64 Sekunden vor Schluss traf Nicolas Droz mit seinem zweiten Treffer zum 4:3.

Heinz Minder, Dielsdorf

Die (noch) offene Kunsteisbahn Eselriet verhindert alljährlich, dass der EHC Illnau-Effretikon (EIE) einmal mit einem Heimspiel in eine neue Saison starten kann. Jeden Hebst, wenn anfangs Oktober die Zweitliga-Hockeyaner zu einer neuen Meisterschaft starten, heisst es für die EIE-Spieler deshalb Auswärtsspiel. Von den letzten sieben Saisonstarts endeten deren fünf für die Zürcher Oberländer mit Erstrunden-Niederlagen. So im vergangenen Jahr, als Illnau-Effretikon in der Bodensee-Arena gegen Kreuzlingen-Konstanz 2:5 verlor, oder 2009/10, als der EIE in Widnau dem SC Rheintal 1:2 unterlag. Getreu dieser Serie konnte das Team von Headcoach Michel Zimmermann nun auch in Dielsdorf nicht siegen. Zwar führte dessen Mannschaft dank des ersten Saisontreffers des ex-Bülacher Carlo Fäh nach knappen fünf Minuten, das Spiel kippte kurz vor Ablauf des ersten Abschnittes.

Bester Akteur im Erlenpark war nebst Michael Antoniadis, der auf Seiten des Gastgebers an allen vier Toren mit beteiligt war (Ausgleichsschütze zum 1:1, dann drei Mal Assist zu allen weiteren Treffern des EVDN) sicherlich Dennis Volkart. Der Schlussmann des EHC Illnau-Effretikon (EIE) brillierte bereits wieder zum Saisonauftakt. Volkart verhinderte im temposchnellen Auftakt beider Mannschaften einen Rückstand seiner Farben. Als die Unterländer dann 2:1 führten, verhinderte Volkart mit einigen überragenden Paraden grösseren Schaden und war hauptverantwortlich, dass der EIE im Spiel blieb. Zwischenzeitlich verloren die Gäste ihre spielerische Linie komplett. Verbunden mit dem Ausfall von Alexander Krstic (war mit Fiber ins Spiel gestartet) anfangs Mitteldrittel, offenbarten sich bei Illnau-Effretikon noch vorhandene Defensivmankos.

Kurz nach Spielhälfte beorderte Michel Zimmermann sein Time-out. Dem EIE-Headcoach blieb nicht verborgen, dass seine Truppe nach starkem Beginn, im Mitteldrittel grosse Probleme in der Abwehr bekundete. Eine halbe Stunde lang spielte Illnau-Effretikon mit guten Ansätzen. Gegenüber dem Saisonstart vor Jahresfrist in Kreuzlingen war das EIE-Team kaum wieder zu erkennen. Das markante Facelifting hat Illnau-Effretikon ein komplett neues Gesicht verliehen. Die Mannschaft machte punkto Fitness einen klar verbesserten Gesamteindruck, spielte unheimlich offensiv, vernachlässigte aber auch seine Achillessehne, die Defensive teils grobfahrlässig. Nach halbstündigem Verlauf erkannte man, welch Potenzial in der diesjährigen EIE-Mannschaft steckt, aber auch, wo die grossen Schwächen momentan liegen.

Das merkte auch Dielsdorf-Niederhasli, das gegenüber letztem Jahr an Kollektivstärke ebenfalls klar gewonnen hat. „Wir sind bereit und freuen uns, dass es nun endlich los geht. Wir haben gut und seriös trainiert und sind fit“, so Michel Zimmermann vor dem Einwurf der ersten Scheibe. Nach Spielschluss und Kurzanalyse vor versammelter Mannschaft, wirkte der EIE-Trainer etwas nachdenklich. „Schwer zu sagen, warum es heute nicht reichte“. Doch dann benannte Zimmermann die Gründe. „Obwohl der Wille bei jedem einzelnen da war, konnte von unseren Spielern nicht das umgesetzt werden, was wir verlangten“. Der EIE-Trainer bemängelte „die Spieldisziplin, an die sich kaum einer hielt“. Das Stellungsspiel im eigenen Drittel sei mangelhaft gewesen, die Abstimmung habe oftmals nicht wunschgemäss gestimmt“.

Dass Michel Zimmermann nicht untätig blieb und umgehend Korrekturmassnahmen forderte, dokumentierte, dass die Gäste bereits in der 34. Minute ihr Time-out bezogen. Das versammelte der Coach seine nach einer 1:0 Führung nun mit 1:3 in Rückstand liegende Truppe zur taktischen Nachschulung. „Wir haben schnelle Läufer“, freute sich Zimmermann noch vor Spielbeginn. Solche aber hatten samstags eben auch die Platzherren. Und als die Zürcher Oberländer etwas zu euphorisch das Offensivspiel wählten, vergassen sie darob teils ihre Abwehr. Diese wurde in einigen Phasen bedenklich entblösst. Das wiederum bot dem EVDN kapitalste Kontermöglichkeiten. Und für solche bedankten sich die Spieler von Thomas Studer.

Als der EIE unter Bedrängnis vor Dennis Volkart die Scheibe nicht aus dem Gefahrenbereich spedieren konnte und überlastet schien, besorgte Michael Antoniadis mit einem Heber in den rechten Torwinkel, unhaltbar für den EIE-Keeper, das 1:1 (9.). Fast identische Situation 12 Sekunden vor Ablauf des Startdrittels. Wieder Gewühl vor Volkart, der EIE war ausser Stande den Puck vom Tor weg zu schlagen. Dielsdorf-Niederhasli insistierte und schaffte dank Claudio Laible die erstmalige Führung.

Im fairen Spiel das beidseits lediglich je drei Zweiminuten-Ausschlüsse brachte, konnte keines der Teams eine solche Powerplaysituation ausnutzen. Im offenen Schlagabtausch des zweiten Durchganges verpasste Illnau-Effretikon den Ausgleich, doch hatten die Einheimischen nun ein Chancenplus zu verzeichnen. Die EIE-Teamverantwortlichen Zimmermann/Wegmann mussten nach dem Ausfall von Krstic ihr Defensivkonzept neu überdenken, fanden aber nicht den erhoffen Erfolg. Illnau-Effretikon schwamm mehrfach teils bedenklich und muss auf der Baustelle „Abwehr“ noch einiges nachbessern.

Trotzdem. Zum temposchnellen Offensiv-Eishockey gehört aber auch eine seriös arbeitende Abwehr. Der EIE aber zeigte intakte Moral trotz des Zweitore-Rückstandes.

Kurz nachdem das Schiedsrichterduo Brägger/Wagner die beiden Captains zu sich riefen und wegen des starken Nebels Mittel letztem Spielabschnitt eine zusätzliche Eisreinigung bei 50.00 bekannt gaben, schaffte der EIE durch Nils Schweri (Assist Daniel Widmer) den 2:3 Anschluss. Der Nebel verzog sich nach erfolgter Zwangspause kurz, kehrte dann aber schnell zurück. Knappe vier Minuten vor Spielende beorderten Brägger/Wagner, zum grossen Ärger des EIE, beide Spielführer erneut zu sind. Die beiden Unparteiischen verlangten nun einen weiteren Unterbruch in welchem beide Mannschaften (statt noch einer zusätzlichen Eisreinigung) gemeinsam einige Runden absolvieren sollten, um so den Nebel zu vertreiben. Unmittelbar nach dem „Fogathon“, bliesen beide Teams zum absoluten Endspurt. Der ex-Wetziker Dominik Reichart verpasste vor Fausch, im temposchnellen Konter blieb Pascal Droz an Vokart hängen und im direkten Gegenzug vollstreckte Christian Räder zum 3:3 Ausgleich. Ganze 2:53 waren nun noch zu spielen. Carlo Fäh appellierte nun an seine Mitspieler, dass zu diesem Zeitpunkt für den EIE „überhaupt noch nichts gewonnen ist“. Stefan Dinkel verpasste derweil das 4:3, dann scheiterten EIE-Captain Michael Grösser, Fäh und Röder, dafür schlug es gleich darauf hinter Volkart ein. 64 Sekunden vor dem Ende erzielte Nicolas Droz mit seinem zweiten Treffer das 4:3.

Illnau-Effretikon nahm für die letzte Minute Volkart aus dem Spiel und brachte einen weiteren Feldspieler. Vergeblicher Aufwand. Der Meisterschaftsauftakt ging 3:4 (1:2, 0:1, 2:1) verloren. „Wir haben jetzt noch 21 Chancen, es besser zu machen“, war der Kommentar nach Spielschluss von Jürg Fehr, dem EIE-Mannschaftsleiter.

Eissportverein Dielsdorf-Niederhasli – Illnau-Effretikon 4:3 (2:1, 1:0, 1:2).- Sportanlage Erlenpark (Dielsdorf).- SR: Thomas Brägger/Tury Wagner.- 115 Zuschauer.- Tore: 6. Fäh (Röder/Grösser) 0:1. 9. Antoniadis 1:1. 20. Laible (Müller/Antoniadis) 2:1. 28. Nicolas Droz (Antoniadis) 3 :1. 50. Schweri (Widmer) 3 :2. 58. Röder (Fäh/Dinkel) 3:3. 58:56 Nicolas Droz (Antoniadis) 4:3.- Dielsdorf-Niederhasli: Fausch (Gygax); Fabian Dirren, Raphael Dirren; Kappenthuler, Gübeli; Sparascio, Zeller; Antoniadis, Nicolas Droz, Müller; Wenzinger, Laible, Walter; Pascal Droz, Büchi, Walliser; Demhartner.- Illnau-Effretikon: Volkart (Frutiger); Krstic, Fusco; Dinkel, Brockhage; Hangartner; Widmer; Vögeli, Gretler, Reichart; Fäh, Röder, Grösser; Schweri, Knecht, Bolli; Hubmann, Müller.- Strafen: Beide Mannschaften je 3x2 Minuten.- Bemerkungen: Bei Illnau-Effretikon aus dem Kader ausgeschieden aus privaten Gründen Kevin Golob (wechselte nun zu Wallisellen); Alexander Krstic, mit Fieber angetreten, fällt anfangs Mitteldrittel mit Schwindelanfällen vorzeitig aus; 34:38 Time-out Illnau-Effretikion; 50. zusätzliche Eisreinigung wegen Nebel; 56:34 Spiel wird erneut unterbrochen wegen starken Nebels; Spieler müssen gemeinsam einige Runden absolvieren um Nebel „zu vertreiben“. 58:56 Time-out Dielsdorf-Niederhasli; 59:01 Illnau-Effretikon ohne Torhüter Denis Volkart, dafür mit sechstem Feldspieler.

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