Spielbericht 1. Mannschaft, Do. 10.03.2011 20:00 gegen EHC Chur

1. Mannschaft, Do 10.03.2011 20:00 gegen EHC Chur, Feld: Chur

Eishockey: Meisterschaft 2. Liga, 3. Spiel, Playoff-Final: Chur Capricorns – Illnau-Effretikon 7:1 (2:0, 4:1, 1:0)

Wieder “chur-ioses” Tor in Chur

Illnau-Effretikon (EIE) verlor gegen Chur Capricorns 1:7 (0:2, 1:4, 0:1).- Bein Stande von 0:4 wurde dem EIE in der 37. Minute ein klassisches Kontertor in Unterzahl unterschlagen. Für Trainer Dieter Wieser und zahlreiche seiner Spieler war es der letzte Einsatz für Illnau-Effretikon.

Heinz Minder, Chur

Es war der Abend der Abschied. Geschenke gab es keine für den EIE, nur wieder an die Adresse der Gastgeber, wie bereits im Vorrundenspiel. Der EHC Illnau-Effretikon verlor gegen Chur Capricorns zum dritten Mal in Folge. Nach dem 1:7 (0:2, 0:1, 0:1) verkündete der letzte Sirenenton im Churer Hallenstadion „Obere Au“ um 22:03 Uhr das Saisonende für die EIE-Spieler, den Trainer- und Betreuerstab.

Wie vor Jahresfrist in den drei Partien gegen den HC Chiasso (stieg am Ende auf) ist Illnau-Effretikon im Best-of-five Halbfinal an einem spielerisch starken und kompakten Gegner gescheitert. Chur Capricorns wurde seiner Favoritenrolle vollauf gerecht und liess wie im Viertelsfinal in den drei Partien gegen Biasca 3 Valli dem EIE keine Chance. Die Churer wollen zurück in die Erstliga, haben die Verbannung für zwei Jahre in die Zweitliga als grösstes Frusterlebnis ihrer höchst bewegten Klubgeschichte betrachtet. Man fühlt sich für höhere „Aufgaben und Auftritte“ berufen und hat alles unternommen, um heuer den Aufstieg realisieren zu können, nachdem man im Vorjahr zur Verwunderung vieler im Finale scheiterte.

Illnau-Effretikon, trotz Absenzen von Marcel Sommer (verletzt vom Dienstag her), Bolli (krank) und Hardmeier (Militär/kein Urlaub/Ausgang), war am Ende auf verlorenem Posten. Das 0:1 kassierte der EIE im Powerplay bei Ausschluss von Ikanovic, nach nur vier Minuten Spielzeit. Der EIE kassierte viele Ausschlüsse (11:3) und sah sich einem anstürmenden Gastgeber ausgesetzt. Allerdings konnten die Zürcher Oberländer gegen die Churer das Geschehen offen halten. Es schien, als Chur Capricorns etwas mit angezogener Handbremse agieren würde. Die Effizienz der Chancenauswertung war nicht wie im ersten Spiel (0:17 Niederlage) überragend.

Bis kurz vor Halbzeit führte Chur 4:0. Dann ereignete sich abermals sonderbares. Eine Szene, die bei den auf der Tribüne versammelten Schiedsrichter und deren Chef gewisses Stirnerunzeln und Diskussionen herbei führte. Bei Ausschluss von Daniel Knecht fing Illnau-Effretikon untermal vom heimischen Publikum mit grossem Raunen an der blauen Linie einen Angriff/Powerplayaufbau der Bündner ab. Golob lief mit dem Puck am Stock über die linke Seite los, rechts stürmte Christian Röder mit. Röder schloss ab, der EIE jubelte, die Churer verschoben das Tor und die Schiedsrichter anerkannten den Treffer direkt unter Churs Roter Front nicht. Fehlte hier der Mut zum korrekten Entscheid. Statt in der Mitte um mit 2:4 wieder an zu spielen, entschied Adrian Burkhart zur Verwunderung der Gäste und zum grossen Schmunzeln des heimischen Publikums (648 Zuschauer) auf Bully vor Mazza. Dieter Wieser war ausser sich und wollte mit seinem Team nicht mehr weiter spielen.

Die „chur-iose“ Szene sorgte in der zweiten Drittelspause für grossen Gesprächsstoff. Nach Spielschluss war dann in der Churer Katakomben diese Aktion abermals Thema Nummer eins. Dieter Wieser: „Ich habe das letzte Drittel bewusst von der Tribüne aus betrachtet“. Erinnerungen an das Vorrundenspiel kam auf. Da führte Chur doch gegen den EIE knapp und hauchdünn nur mit 1:0. Am 20. November warf Schneller dann die Scheibe mit der Hand in das Tor zum 2:0 Endstand. Praktisch alle sahen das und die Churer sprachen später „von der Hand Gottets“. Der EIE hat sicher nicht wegen des „chur-iosen“ Tores verloren, doch hätte das Spiel bei einem Stand von 2:4 vielleicht noch einen anderen Verlauf nehmen können. Noch ehe das zweite Drittel zu Ende war, erhöhten die Einheimischen per Doppelschalg auf 6:1, weil sich die Gäste ob der „churi-osen“ Toren mental aus der Rolle brachten und lange brauchten um diesen Tiefschlag zu verdauen.

Nach Spielschluss bedankten sich die EIE beim Gang in die Garderobe beim Schiedsrichterduo Adrian Burkhart/Sven Tschenett höflich für die neutrale und ausgewogene Spielleitung. Nun, das einheimische Publikum freute sich am Schluss über das Resultat und die Tatsache, dass ihre Lieblinge im sechsten Mal im laufenden Playoff ungeschlagen blieb. Eines bewahrheitete sich am Ende der Meisterschaft 2010/11. Die Behauptung, im Laufe einer Saison wiege das Glück und Pech gleichmässig. Der EHC Illnau-Effretikon wurde im Vorrundenspiel in Wallisellen um Punkte betrogen, der Spielfeldprotest unter fadenscheinigen Behauptungen abgeschmettert. Wieser wurde in Wallisellen nach dem Spielende über den SR-Lapsus damit getröstet, dass „die Saison ja noch lange ist“.



Diesen dicken Strich gilt es nun unter die gesehenen Gruppen- und Playoffspiele zu ziehen.

:) Blick nach vorne. Wieser Nachfolger Michel Zimmermann hat sein Kader für die kommende Saison schon sehr weit zusammen und zeigte sich in Chur zuversichtlich. „Wir konnten einige junge und willige Talente verpflichten welche noch Ambitonen nach oben haben“ Zimmermann glaubt, dass „wir in der Offensive stark sein werden“, hingegen gelte es in der noch verbleibenden Zeit den einen oder anderen Abwehrspieler angeln zu können. „Gesamthaft bin ich mit dem Gesicht des EHC Illnau-Effretikon Saison 2011/12 schon recht zufrieden“.


3. Spiel, Playoff-Final: Chur Capricorns – Illnau-Effretikon 7:1 (2:0, 4:1, 1:0).- Hallenstadion Obere Au (Chur).- 648 Zuschauer.- SR. Adrian Burkhart/Sven Tschenett.- Tore: 5. Neininger (Schwab, Ausschluss Ikanovic) 1:0. 15. Lüdi (Neininger/Schlegel) 2:0. 27. Corvi (Schneller/Müller, Ausschlüsse Hollenstein/Lamprecht) 3:0. 29. Schneller (Corvi/Arpagaus, Ausschlüsse Neininger und Brockhage, für Torhüter Volkart) 4:0. 34. Patrick Sommer (Röder, Ausschluss Roner) 4:1. 39. Schneller (Corvi/Kölliker, Ausschluss Brockhage) 5:1. 40. Agha (Camichel/Parpan) 6:1. 59. Kölliker (Corvi) 7:1.- Chur Capricorns: Mazza (Dietschweiler); Schwab, Koch; Müller, Arpagaus; Agha, Camichel; Schlegel, Neininger, Lüdi; Kölliker, Corvi, Schneller; Hauser, Parpan, Roner; Vrcic, Scheidegger.- Illnau-Effretikon: Volkart (Frutiger); Ikanobvic/Kolb, Brockhage; Dinkel, Patrick Sommer; Hangartner, Fusco; Lamprecht, Knecht, Grösser; Golob, Röder, Ginesta; Hollenstein, Leuthold, Wiederkehr.- Strafen: Chur Capricorns 3x2 Minuten, Illnau-Effretikon 11x2 Minuten.- Bemerkungen: Illnau-Effretikon ohne Hardmeier (Militär), Marcel Sommer (verletzt), Bolli (Krank).- 28:01 Time-out Illnau-Effretikon; 36:57 Illnau-Effretikon erzielt in Unterzahl regulären Treffer (wird von SR-Duo annulliert; Wieser droht mit Rückzug der Mannschaft; 40:00 EIE-Trainer Dieter Wieser überlässt Coaching seinem Nachfolger Michel Zimmermann und schaut sich Spiel von Tribüne aus an.- Als Best-Player gewählt nach Spielschluss: Patric Schwab (Chur Capricorns) ; Dennis Volkart (EIE).-



EHC Illnau-Effretikon (EIE) beendete Saison 2011/12


Abgang zahlreicher EIE-Legenden

Mit der dritten Niederlage im Halbfinal gegen Chur Capricorns endete für den EHC Illnau-Effretikon (EIE) donnerstags die diesjährige Hockeysaison 2010/11. Die Zürcher Oberländer sind wie im Vorjahr am späteren Aufsteiger HC Chiasso in drei Spielen an einem stärkeren Favorit gescheitert.

Heinz Minder, Illnau

Das Ende der Hockeysaison 2010/11 bringt dem EHC Illnau-Effretikon (EIE) einen markanten Wandel. Dieter Wieser informierte die Vereinsleitung zum Jahreswechsel über seine Absicht, Ende Saison auf zu hören. Wieser stand Illnau-Effretikon über 34 Jahre als Spieler, später als Trainer, zur Verfügung. Ende der 70er Jahre schaffte es Dieter Wieser, sich im Fanionteam auf dem Eselriet, damals noch in der Erstliga, einen Stammplatz zu erkämpfen, und dies als 17jähriger Elektrolehrling. Später gehörte Wieser zusammen mit Peter Wiederkehr zu den EIE-Urgesteinen und wechselte kurz zum Zürcher Grasshopper-Club, später zu Wil.

Auf die Saison 2002/03 kehrte Dieter Wieser, der inzwischen Trainer beim Zweitligist Wallisellen war, zurück nach Effretikon. Gleich in seiner ersten Saison als Headcoach ein erster sportlicher Höhepunkt. Von 22 Meisterschaftsspielen verlor der EIE nur drei Mal und qualifizierte sich für die Finalrunde. Nach einer 2.3 Heimniederlage über Rheintal und einem 3:3 Remis auswärts in St. Moritz, entschied der EHC Illnau-Effretikon am Samstag, 15. März 203 in der Eishalle Wetzikon dank eines 4:1 Sieges über St. Moritz die Finalrunde. Der EIE war damit erster Zweitliga-Regionalmeister Ostschweiz, hätte in die Erstliga aufsteigen können, verzichtete aber.

Ab 2003/04 führte Dieter Wieser zusammen mit seinem Assistent Urs Wegmann den EHC Illnau-Effretikon. Am 10. Dezember 2005 und nach einem 6:1 Auswärtssieg in Sursee, erklärte Dieter Wieser seinen Rücktritt per Ende Saison. Wegmann übernahm dann mit Christian Siegrist das Team, Wieser wurde beim Erstligist Dübendorf Assistenztrainer der ersten Mannschaft. Nach dem 6:3 Heimsieg über Kreuzlingen-Konstanz bestätigte EIE-Präsident Christoph Müller am 22. Dezember 2007, dass Dieter Wieser als Trainer zum EIE zurück kehren werde. Zusammen mit Werner Pfister gab Wieser auf die Saison 2008/09 hin sein Comeback an der Bande. 2009/10 beendete Illnau-Effretikon die 22 Gruppenspiele hinter Chur Capricorns auf dem zweiten Schlussrang und musste im Playoff-Viertelsfinal gegen Seewen antreten. In der Best-of-five Serie eliminierte Illnau-Effretikon den Favorit aus Schwyz mit 3:2 Siegen, war anschliessend aber chancenlos im Halbfinale gegen Chiasso (drei Niederlagen 4:6, 1:5 und 4:7).

Das dritte Halbfinal-Playofftreffen in Chur war donnerstags das letzte Spiel für zahlreiche EIE-Legenden. Zusammen mit Trainer Dieter Wieser war es die Abschiedsvorstellung für nicht weniger als neun EIE-Spieler. Illnau-Effretikons letztjähriger Topskorer Marcel Sommer, der eigentlich schon Ende letzter Saison seinen Rücktritt bekannt gab und heuer sporadisch zwölf Mal im Einsatz stand, beschloss seine Karriere im EIE-Fanionteam ebenso wie Patrick Lamprecht und Ronnie Leuthold (beide ebenfalls Rücktritt). Captain Bruno Hollenstein (Jahrgang 1982) wird dem EIE in der neuen Saison fehlen (Ausland), wie Verteidiger Roman Hardmeier (ebenfalls Ausland), sowie Fabian Meier und Cédric Wiederkehr, welche wegen Weiterbildung/Schule eine sportliche Pause einlegen müssen. Verlassen wird Illnau-Effretikon auch Dominik Erb und Sandro Kolb, dazu Denis Ikanovic, welcher im nächsten Jahr bei Winterthurs Elite-B spielen wird. Die neun Abgänge, darunter langjährige routinierte Kaderspieler, führen zu einem gewichtigen Facelifting für die Saison 2011/12. Dieter Wieser wird in die Geschichte des EHC Illnau-Effretikon eingehen. „Nicht zuletzt wohl deshalb, weil ich im dem Verein den ersten Titel des Zweitliga-Regionalmeisters Ostschweiz holte, sonder vor Wochenfrist in Chur die wohl höchste Niederlage der EIE-Neuzeit mit 0:17 kassierte“.

Dieter Wieser sagt Adieu

„Ich möchte mich bei meiner Familie, meiner ehemaligen Lebenspartnerin Gaby Fellner und der EIE Familie bedanken, dass sie mir die Zeit und Chance gegeben haben, den zeitaufwendigen Trainerjob ausführen zu dürfen. Ausserdem bedanke ich mich bei Heinz Minder und meinen geliebten Schiris es war nicht immer leicht mit mir aber der Respekt war da. Zuletzt danke ich unseren treuen Fan’s , ihr seit die Besten! Ich bin stolz auf meine Arbeit beim EIE, die letzten drei Jahre waren erfolgreich mit vielen unvergesslichen Spielen und Momenten. Meine Mannschaft gehört heute zu den besten 2.Liga Mannschaften und das geht nur weil wir eine Truppen von guten Typen sind. Ich wünsche Michel Zimmermann viel Erfolg für die Zukunft ich bin sicher er wird den EIE weiter bringen. Hopp EIE - euer Dide Wieser“

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