Spielbericht 1. Mannschaft, Sa. 05.03.2011 20:00 gegen EHC Chur

1. Mannschaft, Sa 05.03.2011 20:00 gegen EHC Chur, Feld: Chur

Eishockey: Meisterschaft 2. Liga, 1. Spiel, Playoff-Halbfinal: Chur Capricorns – Illnau-Effretikon 17:0 (4:0, 12:0, 1:0)

EIE-Debakel historischen Ausmasses

Im Playoff-Halbfinal gegen Chur Capricorns liegt der EHC Illnau-Effretikon (EIE) in der Best-of-five Serie 0:1 zurück. Die Zürcher Oberländer erlebten in der Eishalle Obere Au in Chur ein Debakel historischen Ausmasses und gingen sang- und klanglos 0:17 (0:4, 0:12, 0:1) unter. Noch vor Halbzeit fiel bereits das Stängeli als Overtüre zu drei Toren innerhalb 33 Sekunden.

Heinz Minder, Chur

Churs Trainer Alex Andjelic, im Verlauf der Rückrunde neu verpflichtet, sprach im Anschluss an die Viertelsfinalpartie gegen Biasca 3 Valli davon, dass „Playoff Krieg ist“. Illnau-Effretikon verlor samstags eine Schlacht, aber noch nicht den Krieg. In Chur war Fasnacht. Wer verkleidet kam, musste keinen Eintritt bezahlen. Gratis rein in das Churer Hallenstadion konnte auch der EIE. Die Demaskierung der Zürcher Oberländer begann in der sechste Minute durch den Playofftreffer von Enzo Corvi (Ausschluss Hardmeier). Nach 16 Minuten stand es bereits 0:3, realisiert mit dem zweiten Überzahltor der Platzherren bei Strafe von Patrick Sommer. Und als Chur Capricorns wenig später das 4:0 durch Mario Parpan markierte, beorderte Dieter Wieser für sein desolates Team bereits ein frühes Time-out (17:31).

Zu diesem Zeitpunkt hätte der EHC Illnau-Effretikon bereits zusammen packen und abreisen können. Die Zürcher erwischen einen rabenschwarzen Samstag. Schwarz wie des Gegners Tenü war die Leistung des EIE. Illnau-Effretikon war inexistent, obwohl man sich eigentlich (zu) viel für diesen schweren Auswärtsgang vor nahm. Während sich die Bündner-Übermacht locker auf ihr erstes Halbfinale vorbereiten konnten, nachdem sie ihre letzte Runde ohne viel Kraftverschleiss gegen Biasca 3 Valli mit drei Siegen (5;1, 1:4 und 8:1) überstanden, musste Illnau-Effretikon vier Mal gegen Schaffhausen antreten. Als der EIE dienstags die Qualifikation für das Halbfinale schaffte, konnten die
Churer bereits ihre Beine baumeln lassen.

Geistige Frische, spielerisches Übergewicht, durchschlagende Torgefährlichkeit und ein Klassenunterschied prägten das erste Halbfinale. Wikipedia umschreibt „Abwesenheit“ damit, dass jemand sich nicht an einem Ort befindet, wo ein Interesse seiner Tätigkeit erforderlich wäre. Das komplette EIE-Team war in durch und doch irgendwie abwesend, als das Spiel begann. Die Gäste kamen gar nicht in die Partie. Chur hatte den Sieg schon nach knappen zehn Minuten auf sicher.

Das Debakel begann nach der ersten Pause. Dieter Wieser/Michael Zimmermann wollten ein Zeichen setzen. In der Hoffnung auf einen neuen Impuls, wechselten die EIE-Teamverantwortlichen ihre Torhüter aus. Dennis Volkart musste raus; Christian Frutiger durfte ran. Das Schützenfest begann bei 21:02 mit dem 0:5 durch Gerhard Schneller. Chur Capricorns nutzte nicht mal jede Chance, deklassierte den EIE aber im Mitteldrittel mit zwölf Toren in Folge. Der EIE liess sich gehen, schaffte die Schadensbegrenzung nach dem ersten Drittel nicht, wurde vorgeführt und abgeschlachtet. Noch vor Halbzeit schafften die Platzherren durch Roger Lüdi das „Stängeli“ (28:01). Sagenhafte drei Tore erzielten die Bündner dann in der 29. Minute innerhalb von lediglich 33 Sekunden!

Mit erneutem Torhüterwechsel gings in Schlussdrittel. Chur schaltete nun mindestens zwei Gänge zurück. Der EIE schaffte den erhofften Teilerfolg eines Drittelgewinnes auch nicht und kassierte das 0:17 durch jenen Spieler, welcher das Skore in der 6. Minute eröffnet hatte. Dafür wurde Enzo Corvi am Ende zum besten Spieler der Chur Capricorns gewählt, wie auf Seiten des EIE mit Benjamin Ginesta ein weiterer Bündner.

Konsternierte Gesichter im Lager des EHC Illnau-Effretikon. So hatte man sich den Ausgang des Spieles nicht geträumt. Trotzdem. Ob 0:1 oder 0:17, am Ende zählt nur das Resultat in der Halbfinalserie und da führt Chur nun, erwartungsgemäss im Duell David gegen Goliath mit 1:0. Es bleibt zu hoffen, dass der EIE den Gegner mit dem historischen Debakel auf eine falsche Fährte führte und sich dienstags für die schallende Ohrfeige rehabilitieren kann. Dazu braucht es allerdings auf Seiten der Zürcher Oberländer eine zweihundert prozentige Leistungssteigerung, viel Wettkampfglück und einiges mehr. Erinnerungen an die letzte Saison kommen auf. Auch hier überstand der EHC Illnau-Effretikon seinen Viertelsfinal (gegen Seewen) und schied dann im Halbfinale gegen den späteren Aufsteiger Chiasso in drei Spielen aus. Der EIE jedenfalls bot den Bündnern Zuschauern ein Torspektakel und konnte wohl für einmal die arg verwöhnten Churer punkte gesehenen Toren befriedigen. „Das war definitiv nicht unser Tag“, bestätigte Dieter Wieser auf dem Heimweg.

Eishockey: Meisterschaft 2. Liga, 1. Spiel, Playoff-Halbfinal: Chur Capricorns – Illnau-Effretikon 17:0 (4:0, 12:0, 1:0).- Hallenstadion Obere Au (Chur).- 625 Zuschauer.- SR: Tury Wagner/Philipp Ströbel.- Tore: 6. Corvi (Schneller, Ausschluss Hardmeier) 1:0. 12. Lüdi (Neininger) 2:0. 16. Neiniger (Lüdi, Ausschluss Patrick Sommer) 3:0. 18. Parpan (Hauser/Roner) 4:0. 21:02 Schneller 5:0. 21:35 Hauser (Roner/Parpan) 6:0. 23. Schneller (Kölliker/Müller) 7:0. 24. Schlegel (Arpagaus, eigner Ausschluss Agha) 8:0. 27. Lüdi (Schwab) 9:0. 28:01 Lüdi (Schwab) 10:0. 28:18 Schneller (Müller) 11:0. 28:34 Hauser (Scheidegger) 12:0. 30. Kölliker (Schneller/Corvi) 13:0. 38. Lüdi (Schlegel/Neininger, Aussschluss Bolli) 14:0. 39:18 Müller (Schneller/Corvi, Ausschluss Röder für Hardmeier) 15:0. 39:36 Roner (Hauser/Parpan) 16:0. 47. Corvi (Schneller/Kölliker) 17:0.- Chur Capricorns: Mazza (Dietschweiler); Koch, Schwab; Müller, Arpagaus, Camichel, Agha; Scheidegger; Schlegel, Neininger, Lüdi; Kölliker, Corvi, Schneller; Parpan, Hauser, Roner; Popp, Vrcic, Gerhard.- Illnau-Effretikon: Volkart (21.35 Frutiger/40.00 Volkart); Brockhage, Wiederkehr; Dinkel, Patrick Sommer; Fusco, Hardmeier; Hangartner, Ikanovic; Lamprecht, Knecht, Marcel Sommer; Golob, Bolli, Röder; Grösser, Leuthold, Hollenstein; Meier, Erb, Ginesta.- Strafen: Chur Capricorns 3x2 Minuten; Illnau-Effretikon 8x2 Minuten, plus 1x10 Minuten (automatische Disziplinarstrafe Bolli/Check gegen den Kopf); plus 2x10 Minuten (Spieldauer-Disziplinarstrafe Hardmeier).- Bemerkungen: 17:31 Time-out EIE; 21:35 Torhüterwechsel EIE: Frutiger für Volkart; 40:00 Torhüterwechsel EIE: Volkart für Frutiger.- Als Best-Player wurden nach Spielschluss gewählt: Enzo Corvi (Chur Capricorns); Benjamin Ginesta (EIE).- Stand Playoff-Halbfinalserie: Chur Carpricorns – Illnau-Effretikon 1:0; nächstes 2. Spiel: Dienstag, 8. März 2011, Erlenpark Dielsdorf: EIE-Chur Capricorns (20:15 Uhr).

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.