Spielbericht 1. Mannschaft, Sa. 22.01.2011 17:00 gegen Rheintal

1. Mannschaft, Sa 22.01.2011 17:00 gegen Rheintal , Feld: Eselriet

Eishockey: Meisterschaft 2. Liga, Gruppe 2: Illnau-Effretikon – Rheintal 4:2 (1:0, 1:2, 2:0)

EIE-Express ungebremst

Beeindruckend! Auch der einstige Tabellenführer Schlittschuh-Club Rheintal vermochte den EIE-Express nicht zu stoppen. Illnau-Effretikon gewann sein achtes Spiel in Folge und bezwang die Rheintaler mit couragiertem Kollektiveinsatz 4:2 (1:0, 1:2, 2:0). Doppeltorschütze der Zürcher Oberländer war Michael Brockhage.

Heinz Minder, Effretikon

Vor dem Schlussdrittel war der Ausgang des Punktespieles noch völlig offen. Zwei Mal führte Illnau-Effretikon dank Toren von Patrick Sommer (20. Minute, direkt von der Strafbank kommend) und Fabian Brockhage (just bei Spielhälfte). Zwei Mal aber glichen die Rheintaler durch Thomas Ammann (23.), respektive Pascal Knöpfli aus (34.).

„Jetzt geben wir Gas. Das ist unser Abend“, Oldrich Jindra heizte seinen Schützlingen nochmals aufmunternd ein und zeigte sich zuversichtlich für das Schlussdrittel. Rheintal, stark in die Saison gestartet, zersauste im Hinspiel in Widnau und schickte die Wieser-Truppe mit einer 1:6 Klatsche zurück ins Oberland. Die Zeiten haben sich geändert. Rheintal hat zum einen Topskorer Philipp Schlegel an Gruppengegner Chur Capricorns und derweil auch die Tabellenspitze verloren. Zudem gingen die letzten drei Punktespiele gegen Prättigau-Herrschaft (1:5), Bassersdorf (3:6) und Engiadina (2:4) für die Rheintaler im neuen Jahr allesamt verloren. Auf der anderen Seite stand nun aber der EIE mit zuletzt sieben Siegen in Folge.

„Wir bleiben Defensiv cool und machen das Tor“, hoffte Jindra. Es kam anders. Sekunden nach Wiederanspiel. Bully vor Simon Ade. Daniel Knecht auf Lamprecht. Patrick Lamprechts Hammer kam präzis und schnell. Wohl zu schnell für Ade, der zuvor die EIE-Spieler fast zur Verzweiflung brachte. Rheintals Schlussmann bewies, dass er neben Dennis Volkart wohl zu den besten Keepern der Gruppe gehört. Doch nun, beim 40:13 war er gegen Lamprechts Einschuss zu langsam und machtlos.

Lamprecht und Ade. Sie standen zuvor bereits im Brennpunkt des Geschehens. Nur mit einem klaren Foulspiel konnte Pirmin Hugentobler den durchbrechenden Lamprecht am Torschuss hindern. Verdikt: Penalty, doch der EIE-Center der ersten Linie scheiterte im Direktduell am Simon Ade (28:18). Zuvor hatte Illnau-Effretikon bereits während 76 Sekunden ein 5:3 Powerplay (Ausschlüsse Hugentolber/Bärtsch) nicht gewinnbringend ausnutzen können (4.). Zwei Schlüsselszenen und Faktoren, die am Ende eine EIE-Niederlage erklärbar machen würden.

Man wollte mit hartem Körpereinsatz im Eselriet antreten und sei bereit aus zu teilen, liessen die dem Erfolg nachjagenden und leicht verunsicherten Gäste durchblicken. „Wir sind bereit“, verriet Dieter Wieser. „Wenn Rheintal austeilen will, muss man auch bereit sein ein zu stecken“.

Mit dem 3:2 wackelte Jindras taktisches Konzept für den Schlussabschnitt bereits und zwang dessen Team zur verstärkten Offensive. EIE gegen Rheintal war das gewohnt typische rassige Prestigederby, gespickt von einigen harten Körpereinsätzen, doch blieb das Spiel in Effretikon äusserst fair. Beide Torhüter brillierten mehrfach, hatten aber auch dunkle Momente. Beide EIE-Gegentreffer waren kurios. Beim 1:1 Ausgleich war Volkart die Sicht verdeckt (durch Jindra von seinen Spielern klar und immer wieder gefordert). Beim 2:2 gesellte sich Freund Zufall dazu.

Simon Ade war machtlos gegen den ständig anrennenden EIE, der ein aufsässiges und aggressives Forechecking betrieb. Mit Patrick Sommer und Fabian Brockhage trafen zwei EIE-Verteidiger in den beiden ersten Dritteln. Bei Brockhages Flügellauf über die rechte Seite und nachfolgendem Flachschuss in das entfernte linke Eck sah Ade nicht gerade unbezwingbar aus (32.). Der Rheintaler Schlussmann sah bei Brockhages zweitem Treffer in der 45. Minute zum 4:2 Endstand schlecht aus.

Mit einem Time-out (54:57), wollte Oldrich Jindra in der Schlussphase seine Mannschaft nochmals wach rütteln. Vergeblich. Die Entwicklung des EHC Illnau-Effretikon in dieser Saison ist frappant. Das Team startete denkbar schlecht in die Meisterschaft und verlor bekanntlich seine ersten drei Spiele in Folge. Der Entwicklungsprozess ist klar ersichtlich. Das Team von Dieter Wieser hat an Reife gewonnen und nähert sich in der wichtigen Schlussphase der Gruppenspiele seiner letztjährigen Playoffstärke. Dass mit Patrick Sommer und Doppeltorschütze Fabian Brockhage nun im Spitzenspiel gegen das bislang drittplatzierte Rheintal auch wieder andere Spieler treffen, zeigt, dass Illnau-Effretikon derzeit keineswegs nur von einem einzigen Spieler abhängig ist. Das starke Kollektiv treibt den EIE derzeit stark voran. Der Höhenflug ist ungebremst. Acht Siege in Folge sind ein klares Zeichen an die Konkurrenz und sind klarer Beweis eines starken Selbstvertrauens.

Mittwochs reist der EHC Illnau-Effretikon zu Absteiger Wil. Die St. Galler, sich derzeit in akuter Abstiegsgefahr befindend, mussten am Wochenende pausieren, weil St. Moritz infolge zahlreich verletzter und erkrankter Akteure den Antrag auf Verschiebung stellte. Gegen Wil hat der EIE noch eine Rechnung offen, ging doch das Vorrundenspiel auf dem Eselriet für die Zürcher Oberländer mit 4:5 verloren.

Grobe Dummheit

So schön derzeit der sportliche Erfolg des EHC Illnau-Effretikon (EIE) ist, so dumm war das Verhalten samstags einiger EIE-Fans im heimischen Stadion. Während sich die Spieler nach geschlagener Schlacht auf dem Feld per Hand-Shake verabschiedeten, zündeten auf der Tribüne einige EIE-Fans Pyro. Am rot leuchtenden (und sehr heissen!) Feuerwerk hatten die jungen Zuschauer ihre helle Freude. Derartiges Pyro gehört aus jedem Sportstadium verbannt, auch wenn die Delegierten der Stadtberner SP unlängst die grobe Dummheit forderten, Pyro Feuerwerk in Sportstadien zu zulassen. Pyro Fackeln gehören bei Anlässen, wo Zuschauer, ob 50 oder 5000 sich versammeln, verbannt und ausgeschlossen. Die Chance, dass im Umgang mit diesen sehr heissen Leuchtkörper etwas passieren kann, ist sehr gross. Es bleibt zu hoffen, dass die samstägliche grobe Dummheit eine einmale Entgleisung war und sich in den kommenden Heimspielen des EHC Illnau-Effretikon nicht wiederholt.

Illnau-Effretikon – Rheintal 4:2 (1:0, 1:2, 2:0).- Kunsteisbahn Eselriet (Effretikon).- 150 Zuschauer.- SR: Diana Michaud/Arnold Stüssi.- Tore: 20. Patrick Sommer (Bolli) 1:0. 23. Ammann (Obrist/Moser, Ausschluss Bolli) 1:1. 32. Brockhage (Wiederkehr) 2:1. 34. Knöpfli 2:2. 41. Lamprecht (Knecht) 3:2. 45. Brockhage (Knecht/Grösser) 4:2.- Illnau-Effretikon: Volkart (Frutiger); Brockhage, Wiederkehr; Dinkel, Patrick Sommer; Fusco, Hardmeier; Ikanovic; Lamprecht, Knecht, Grösser; Golob, Bolli, Röder; Hollenstein, Leuthold, Ginesta; Meier.- Rheintal: Ade (Binggeli); Kühnis, Hugentobler; Bohlhalder, Bärtsch; Bürki, Schnürle; Knöpfli, Holenstein, Mehli; Ammann, Moser, Obrist; Sutter, Broder, Lehmann; Holdener.- Strafen: Illnau-Effretikon 4x2 Minuten; Rheintal 6x2 Minuten.- Bemerkungen: Illnau-Effretikon ohne Marcel Sommer (verletzt), Hangartner (Militär), Erb (Junioren).- 28:18 Patrick Lamprecht scheitert mit dem durch Hugentobler an ihm verschuldeten Foulpenalty an Rheintal-Keeper Simon Ade. 54:37 Time-out Rheintal.- Vorrundenresultat: Rheintal – Illnau-Effretikon 6:1.- 8. EIE-Sieg in Serie.- Nächstes Spiel des EHC Illnau-Effretikon: EC Wil – Illnau-Effretikon (Mittwoch, 26. Janur 2011, 20:00 Uhr Eishalle Berghold/Wil).

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