Spielbericht 1. Mannschaft, Sa. 27.11.2010 17:00 gegen Wil

1. Mannschaft, Sa 27.11.2010 17:00 gegen Wil , Feld: Eselriet

Eishockey: Meisterschaft 2. Liga, Gruppe 2: Illnau-Effretikon – Wil 4:5 (2:0, 0:3, 2:2)

Zweitore-Vorsprung verspielt

Gegen Absteiger EC Will führte Illnau-Effretikon 2:0, wähnte sich in falscher Sicherheit und verlor am Ende 4:5 (2:0, 0:3, 2:2).

Heinz Minder, Effretikon

Am Ende rannte dem EHC Illnau-Effretikon (EIE) die Zeit davon. Bei 58:43 und Bully vor Andrea Demont nahm Dieter Wieser sein Time-out und anschliessend Torhüter Dennis Volkart vom Feld. „Gewinnst du das Bully?“ fragte der EIE-Trainer Daniel Knecht. Zwei Mal gab es dann Scheibeneinwurf am gleichen Punkt. Beide Male eroberte der Center der ersten EIE-Linie den Puck gegen Marius Burger. Allerdings vergeblich.

Auch mit einem Feldspieler mehr schaffte der EIE den erhofften späten Ausgleich nicht mehr. Die Verlängerung, die den Zürcher Oberländern wenigstens noch den einen Punktegewinn gebracht hätte, wurde hinfällig. Die Gäste verteidigten den 5:4 Vorsprung mit Mann und Maus und rettete sich über die Zeit. Für Interims-Trainer Andre Ruckstuhl er erste Vollerfolg seit Übernahme des Teams und zwei Pleiten in Folge gegen Rheintal (1:5) und Engiadina (5:7). Silberstreifen am dunklen Himmel des letztjährigen Erstligist?

Da hat man sich beim EIE wohl etwas verrechnet. Dass mit Wil, Lenzerheide-Valbella, Kreuzlingen-Konstanz und Wallisellen vier Gegner in EIE-Reichweite nun in Folge auf dem Eselriet gastieren, führte wohl zur Fehlbudgetierung von einem Dutzend Punkten in Serie. Die EIE-Rechnung schien vorerst auf zu gehen. Absteiger Wil trennte sich nach dem Heimspiel gegen Prättigau-Herrschaft (2:3 Niederlage) von Jürg Müller (ex Lenzerheide-Valbella). Man habe sich „einvernehmlich“ auf die Vertragsauflösung geeinigt, hiess es von offizieller Vereinsseite. Müllers bisheriger Assistent Andre Ruckstuhl übernahm.

Wil zeigte zwar gute Ansätze, verlor aber gegen Rheintal und hat aus diesem Spiel zwei weitere verletze Spieler zu vermelden. Trotz grossem Verletzungspech zeigte sich der Absteiger sportlich und stellte sich der Gruppenkonkurrenz. Es gibt ein anderes Beispiel in dieser Gruppe, wie man sich in einer solchen schwierigen Phase verhalten kann. Aushandlung einer Spielverschiebung auf einen Zeitpunkt, wo dann die stärkstmögliche Formation verfügbar sein soll.

Wil war auf dem Eselriet kämpferisch und höchst couragiert eingestellt. Im Startdrittel hatten die Ostschweizer noch Pech. Sobald Marcel Sommer auf dem Eis war, ging es hart zur Sache. Mit aggressivem Zweikampfverhalten versuchte Wil den gefährlichen EIE-Skorer aus dem Spiel zu nehmen. Sandro Rutishausers Ellbogencheck an Sommer brachte jene Strafe und jenes Powerplay, welches zum 1:0 des EIE führte. Daniel Widmer vollstreckte, vor Demont postiert, reaktionsschnell ins tiefe linke Eck (16.). Kappenthulers Halten an Sommer führte dann ebenfalls zu einem Tor, allerdings nicht auf Seiten des EIE, sondern zu jenem Shorthander, welcher dem Treffen eine andere Wende gab (21.). Davor aber besorgte Routinier Patrick Lamprecht von der rechten Seite aus mit einem unhaltbaren Heber unter den Netzhimmel noch das 2:0 (18.).

Die ersten Pause erwies sich als Rhythmusbrecher. Illnau-Effretikon geriet gegen den mit deutlichem Siegeswillen angetretenen EC Will mächtig unter Druck. Die Moral der Gäste war trotz 0:2 Rücklage keinesfalls gebrochen. Im Gegenteil. Im Wissen, jetzt nichts mehr verlieren zu können, stürmte das Team von Ruckstuhl offensiv. Und der Shorthander, erzielt durch den ex-Herisauer Steve Fisch per klassischem Kontertor, hatte Signalwirkung auf Seiten der Ostschweizer. Wil wirkte nun noch befreiter, noch williger und aggressiver. Der EIE zeigte zwar gute und schnelle Angriffe, sündigte aber erneut im Abschluss. Kevin Golob rackerte erneut auffällig, blieb aber wiederum ohne persönliches Erfolgserlebnis, wie die Tempobolzer Bruno Hollenstein und Michael Grösser. Auch Christian Röder rennt weiterhin dem Torerfolg nach.

Im zweiten Abschnitt kippte das Treffen. Beflügelt vom Unterzahltreffer verstärkte Wil jetzt sein gefährliches Konterspiel. Kevin Buchli glich vor Halbzeit aus. Marius Brugger brachte im furiosen zweiten Durchgang die Gäste erstmals in Führung (35.). Vom 2:0 zum 2:3 – der EIE musste im letzten Drittel reagieren und schaffte kurz nach Wiederbeginn durch Michael Bolli den 3:3 Ausgleich. Kurz vor- und nach dem verspäteten letzten Seitenwechsel (50:10), erzielten für Wil Lucas Rötheli und Pasel Stiefel zwei weitere Treffer. Der Doppelschlag läutete die heiss umkämpfte und hektische Schlussphase ein. Wi, den dritten Sieg vor Augen, vermochte zusätzliche Kräfte zu mobilisieren. Illnau-Effretikon rannte vergeblich an, schaffte durch Patrick Lamprecht und dessen zweiten Tagestreffer zwar noch den 4:5 Anschluss. Zu mehr reichte es den Platzherren nicht mehr. Illnau-Effretikon verlor ein Spiel, in welchem man vermutlich zu früh die Punkte budgetierte und den angeschlagenen(?) Gegner wohl nicht ganz ernst nahm.

In den kommenden drei Heimspielen kann sich die Mannschaft von Dieter Wieser nun vor seinem eigenen Publikum wieder rehabilitieren.

Illnau-Effretikon – Wil 4:5 (2:0, 0:3, 2:2).- Kunsteisbahn Eselriet (Effretikon).- 150 Zuschauer.- SR: Bruno Rogger/Gabriele San Pietro.- Tore: 16. Widmer (Golob/Bolli, Ausschluss Sandro Rutishauser) 1:0. 18. Lamprecht 2:0. 22. Fisch (Bucheli, Ambrosetti, eigener Aussschluss Kappenthuler!) 1:2. 29. Buchli (Stiefel) 2:2. 35. Brugger (Bachmann) 2:3. 42. Bolli (Lamprecht) 3:3. 49. Rötheli (Ambrosetti) 3:4. 52. Stiefel (Buchli) 3:5. 53. Lamprecht (Sommer) 4:5.- Illnau-Effretikon: Volkart (Frutiger); Wiederkehr, Brockhage; Widmner, Hardmeier; Dinkel, Fusco; Ikanovic; Lamprecht, Knecht, Sommer; Röder, Bolli, Golob; Hollenstein, Leuthold, Grösser; Meier.- Wil: Demont (Raganato); Sandro Rutishauser, Pasacl Rutishauser; Herzog, Ambrosetti; Köfer, Steiger; Kappenthuler, Steinegger, Hofer; Rötheli, Brugger, Bachmann; Fisch, Stgiefel, Buchli; Spitzli.- Strafen: Illnau-Effretikon 2x2 Minuten, plus 1x10 Minuten Disziplinar (Hardmeier/unsportliches Verhalten); Wil 6x2 Minuten.- Bemerkungen: Illnau-Effretikon ohne Hangartner (Militär), Kolb (abwesend), Ginesta (Aufbautraining nach Verletzung), Ralph Meier (Beruf); Will ohne Fürer, Jeitziner, Schmid, Sprecher, Steiner und Trösch (alle verletzt).- 58:43 Time-out Illnau-Effretikon und ab diesem Zeitpunkt ohne Torhüter Dennis Volkart.

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