Spielbericht 1. Mannschaft, Di. 02.03.2010 19:45 gegen EHC Seewen

1. Mannschaft, Di 02.03.2010 19:45 gegen EHC Seewen, Feld: Seewen

Eishockey: 4. Playoff-Viertelsfinal, 2. Liga: Seewen – Illnau-Effretikon 5:2 (2:0, 1:1, 2:1)

Fünftes und letztes Spiel entscheidet

Der EHC Illnau-Effretikon (EIE) verlor sein viertes Playoff-Viertelsfinalspiel bei Seewen mit 2:5 (0:2, 1:1, 1:2). Den Schwyzern gelang damit der 2:2 Ausgleich in der Best-of-five Serie. Donnerstags um 20:15 Uhr steigt im Erlenpark Dielsdorf die fünfte und alles entscheidende Partie. Der Sieger trifft samstags im Zweitliga-Halbfinal, welcher ebenfalls Best-of-five ausgetragen wird, auswärts auf Chiasso.

Heinz Minder, Seewen

Die Zürcher Oberländer konnten ihren Elan des Samstagssieges von Dübendorf 7:3 nicht mit nach Seewen bringen. Dieter Wieser meinte zwar vor Spielbeginn: „Angriff ist die beste Verteidigung“, doch die Platzherren dominierten am Lauerzersee von Anfang an und machten wie am vergangenen Donnerstag (5:7 EIE-Niederlage) mächtig Druck. Seewen erwies sich als kämpferisch und läuferisch stark, verzeichnete aber über drei Drittel betrachtet, unheimliche Hoch und Tiefs. Schwach war teilweise die Chancenauswertung der Platzherren. Erneut fulminant und mit mächtigem Sturmlauf startete die Mannschaft von Röbi Küttel. Dieser hatte sich samstags in Dübendorf bitterböse über die Schiedsrichterleistung geärgert und darüber, dass sein Team so viele Strafen kassierte. Für das vierte Treffen wurde das Schiedsrichterduo wieder neu bestellt, nun zum Leidwesen des EIE.

Trotz klaren Chancen führte Seewen nach dem Startdrittel nur 2:0. Beide Tore erzielte Damian Schmidig, am Ende mit drei Toren Seewens eigentlicher Matchwinner. Schmidig erwischte EIE-Keeper Steve Meier in der vierten Minute auf Zuspiel von Michael Niederöst mit einer gekonnten Direktabnahme von rechts. Ausgangspunkt war das Verteidigungsdrittel der Seewer. Da versuchte sich Illnau-Effretikon fest zu nageln. Doch das ein aggressives und höchst unbequemes Forechecking betreibende Heimteam konnte sich Luft und Platz verschaffen. Stefan Dinkel wurde im Bereich der Blauen Linie überrannt. Dann stürmte Seewen mit einer 2:1 Spielersituation auf Steve Meier los. Michael Niederöst bedient von links den mitstürmenden Schmidig, welcher aus vollem Lauf und direkt traf. Für den EIE kamen der aufsässig gedeckte und ständig mit Haken und Ösen neutralisierte Marcel Sommer, sowie Patrick Lamprecht zu den ersten Möglichkeiten. Für einmal aber tat sich der EIE im Abschluss schwer. Schmidig erwischte Meier in der 18. Minute abermals aus vollem Flügellauf der linken Bande entlang mit einem Kunstschuss in das entfernte hohe Eck.

Die Spieler von Dieter Wieser und Werner Pfister taten sich aber schwer und fanden ihren Rhythmus nur schwerlich. Unter Dauerbelagerung war Steve Meier, welcher die Hände voll zu tun hatte, im krassen Unterschied zu Balmer, welcher sich das Geschehen meist aus der Ferne betrachten konnte. Noch bevor das 2:0 in der 18. Minute fiel, verpasste Zurkirchen vor dem leeren Tor den Einschuss! Noch und noch vergaben die Platzherren glasklare Möglichkeiten.

Illnau-Effretikon fing sich im hart geführten Spiel Seewens ab Mitteldrittel, vermochte aber anfangs Wiederbeginn nicht zu reüssieren. Golob/Hollenstein bedrängten Balmer, doch dann kassierten die Gäste einen Ausschluss durch Patrick Sommer und mussten wieder viel Kraft investieren, um das gegnerische Powerplay schadlos zu überstehen. Patrick Lamprecht konnte nur noch mit Stockschlag am Einschuss vor Balmer gehindert werden (23.). Marcel Sommer tanzte mit Puck und Stock an drei Gegner vorbei, verschoss aber vor dem Seewer-Schlussmann. Eigentlich eine Seltenheit, doch Sommer, wenn immer Auf dem Eis, bekam einen aufsässigen und persönlichen Rucksack verpasst. Zehn Tore in drei Playoffspielen – Röbi Küttel wollte sich durch Sommer nicht noch einmal blamieren lassen. Trotz redlichen Bemühungen und Möglichkeiten von Grösser und Hollenstein, schaffte Illnau-Effretikon den wichtigen und schnellen Anschlusstreffer nicht.

Nach einer turbulenten Szene vor Steve Meier konnte der EIE-Schlussmann die Scheibe mit dem Stock nicht mehr wegstochern. Patrick Niederöst drückte aus dem Gewühl heraus an vielen Beinen, Armen und Stöcken vorbei, den Puck über die Linie. Meier verletzte sich bei der Abwehr am Finger leicht und musste kurz gepflegt werden, sehr zum Unverständnis des Seewer-Publikums. Bei Halbzeit erwische Kevin Golob Keeper Fabian Balmer mit einem Distanzschuss zum 1:3 (34.). Kurz darauf gerieten sich die beiden Teams leicht in die Haare. Seewen spielte nun wieder so wie am vergangenen Donnerstag. Konsequent und hart auf den Körper der EIE-Spieler. Dass dabei oftmals die Stöcke höher als „normal“ mit im Spiel waren, schien gleichgültig, wie scheinbar bei gewissen Spielleitern in den Playoffs andere und eigene Gesetze Gültigkeit haben. Nach einem lupenreinen Check wurde Roman Hardmeier für zwei Minuten auf die Bank geschickt, für eine Aktion, die nie und nimmer ein Foulspiel war. Wäre dem so gewesen und hätte man eine konsequente Linie geführt, wäre die Strafbank an diesem Abend vor über 500 Zuschauer ein viel besuchter Ausruheort geworden. Hardmeier konnte den Zweier kaum fassen und verlor kurz die Beherrschung. Seewen hatte gegen Ende des Mitteldrittels einen Lattenknaller zu vermelden (37:37) und Knecht setzte seinen Einschussversuch Sekunden vor Gang in die zweite Pause exakt auf den Körper von Keeper Balmer. Auch Hollenstein scheiterte noch vor der zweiten Sirene mit dem Versuch des 2:3 Anschlusstreffers.

Gleich zu Beginn des Schlussdrittels wurde Seewen (nach Foulspiel von Captain Bruno Hollenstein) ein Strafstoss zugesprochen. Damian Schmidig verwandelte zur Vorentscheidung. In der Schlussphase einer teils hektisch verlaufenden Partie in welcher Patrick Lamprecht dem EIE in den letzten zehn Minuten infolge Disziplinarausschluss fehlte, reüssierte Marcel Sommer zum 2:4. Knappe vier Minuten vor Schluss nahm EIE-Trainer Dieter Wieser seinen Keeper vom Feld. Marco Suter setzte, nachdem der EIE bei Balmer nur den Pfosten traf, die Scheibe in das leere Tor zum 5:2 Endstand. Das fünfte Playofftreffen zwischen Seewen und Illnau-Effretikon stand von Beginn weg unter speziellen Vorzeichen und brachte gewissen Personen eine persönliche Genugtuung.

Seewen – Illnau-Effretikon 5:2 (2:0, 1:1, 2:1).- Eishalle Zingel (Seewen).- 545 Zuschauer.- SR: Gerhard Jörg/Sandro Fausch.- Tore: 4. Schmidig (Michael Niederöst) 1:0. 18. Schmidig (Oggier) 2:0. 27. Patrick Niederöst 3:0. 34. Golob (Marcel Sommer) 3:1. 42. Schmidig (Penalty, von EIE-Captain Bruno Hollenstein verschuldet) 4:1. 55. Marcel Sommer (Markus) 4:2. 59:14 Suter (Mauderli, ins leere Tor) 5:2.- Seewen: Balmer; Stefen Brücker, Gull; Schättlin, Comte; Baggenstoss, Gasser; Michael Niederöst, Folfing, Schmidig; Zurkirchen, Oggier, Mauderli; Bolli, Jeremy Brücker, Suter.- Illnau-Effretikon: Steve Meier; Ralph Meier, Dinkel; Brockhage, Patrick Sommer; Fusco, Hardmeier; Lamprecht, Knecht, Marcel Sommer; Hollenstein, Golob, Grösser; Markus, Leuthold, Nicolai.- Strafen: Seewen: 5x2 Minuten; Illnau-Effretikon 4x2 Minuten, plux 1x10 Minuten (Disziplinar/Patrick Lamprecht/Reklamieren).- Bemerkungen: Illnau-Effretikon ohne Hangartner, Wiederkehr, Röder und Koster (alle verletzt).- 56:15 Time-out EIE und ab diesem Zeitpunkt ohne Torhüter Steve Meier; 59:15 5:2 ins leere Tor durch Marco Suter.

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