1. Mannschaft, So 27.09.2009 17:15 gegen Final EIE-Luzern, Feld: Wetzikon
EHC ILLNAU-EFFRETIKON (EIE)
EIE gewinnt 18. Zürcher Oberländer Cup
Dem EHC Illnau-Effretikon (EIE) ist die erfolgreiche Titelverteidigung am „Zürcher Oberländer Cup“ gelungen. Im Finalspiel schlug der EIE die Vertretung der Luzern Lakers mit 6:2 (1:2, 2:0, 3:0). Der EIE hinterliess eine Woche vor Beginn der Meisterschaft 2009/10 einen bestechend soliden Gesamteindruck und ist wohl mit seiner überragenden Kollektivleistung bestens für die Eröffnungspartie gegen den SC Rheintal gewappnet (samstags, 17:30 Uhr, Eishalle Widnau).
Heinz Minder, Wetzikon
Mit dem Traditionsturnier um den „Zürcher Oberländer Cup“ beendete Illnau-Effretikon seine Vorbereitungsphase auf die neue Saison hin. Am 23. August bestritt die Mannschaft von Dieter Wieser/Werner Pfister in Bäretswil die erste Trainingspartie gegen den kommenden Meisterschaftsgegner Bassersdorf – und gewann 6:2. Es folgten weitere Siege gegen ZSC Elite-B (5:3), Luzern (8:3), St. Gallen (10:5) und Wallisellen (5:1). Einzig die Vorbereitungspartie gegen Kreuzlingen-Konstanz ging für den EIE in der Eishalle Wetzikon im abschliessenden Penaltyschiessen mit 6:7 verloren.
Anfangs September traf der EIE in der Luzerner Eishalle auf Luzern Lakers. Gegen die Innerschweizer hatten die Zürcher Oberländer in den letzten Jahren nerventreibende Meisterschaftspartien bestritten. Die Mannschaft von Dieter Wieser liess Luzern keine Chance und gewann 8:3. Wieser war gespannt, ob der „Zürcher Oberländer Cup“ die beiden Mannschaften noch vor Saisonbeginn ein zweites Mal zum Direktkampf führen würde.
Samstags eröffneten dann Illnau-Effretikon und das Elite-B Team der ZSC Lions das diesjährige Turnier in Wetzikon. In den vergangenen Jahren hatte der Zürcher Schlittschuhclub jeweils den ZO-Cup für sich entscheiden können. So 2002, als GC/ZSC Elite sich den Turniersieg sicherte. Ein Jahr später war es dann ZSC Elite A, welche sich den Pokal eroberten. Der EIE gewann den ZO-Cup 2004, die ZSC Elite B Junioren lösten den Zweitligist 20o5 wieder ab. Im Vorjahr fiel das Turnier auf den Jahreswechsel hin. Zwischen Weihnacht und Neujahr holte sich Illnau-Effretikon den Turniersieg wieder zurück.
Dank eines 5:2 Sieges über Dürnten qualifizierte sich Luzern Lakers im zweiten Turnierspiel für das Finale vom Sonntag. Vorgängig zum Endspiel, kämpfen Dürnten und die ZSC Lions um den 3./4. Schlussrang. Dürnten schlug den ZSC Nachwuchs mit 7:4.
Illnau-Effretikon und Luzern lieferten sich ein gutes Finale, anfangs mit leichtem Chancenplus der Innerschweizer, doch zeichnete sich EIE-Keeper Steve Meier mit vielen guten Paraden hervorragend aus. Meier entpuppte sich wie in anderen Spielen zu vor, als würdiger Nachfolger von Hexer-Häbig. Unbeschadet überstand Illnau-Effretikon die ersten Angriffswellen der Luzerner und konterte eiskalt. Patrick Lamprecht, auf Vorlage von Daniel Knecht, besorgte in der vierten Minute das 1:0. Der EIE verpasste das zweite Tor durch Carl-Oscar Nicolai, kassierte dann den ersten Ausschluss des Spieles durch Kevin Golob. Ein Beinstellen mit Folgen, denn Luzern schaffte im Powerplay den Ausgleich durch Remo Lustenberger (Assist Stefan Maihöfer). Gleich nach dem 1:1 erhitzte eine höchst umstrittene Szene die Gemüter. Jan Peter Vokurka blieb an EIE-Keeper Meier hängen, im direkten Gegenzug brillierte Marcel Sommer und die Scheibe schien bei Götz bereits die Linie überschritten zu haben. Vergeblich war der Torjubel des EIE. Der Treffer zählte nicht, zum Ärger von Dieter Wieser (12:25). Für den EIE kam es noch schlechter. Bei Ausschluss von Sven Stillhardt unterlief dem EIE ein folgenschwerer Scheibenverlust. Konter der Innerschweizer und Routinier Reto Burkart zeichnete sich mit trickreicher Einzelaktion aus und liess Meier diesmal mit seinem Shorthander keine Abwehrmöglichkeit (19:08). Vor Drittelsende dann die zweite umstrittene Szene vor dem Tor. Diesmal vor Steve Meier mit der Frage, wo ist die Scheibe?
Illnau-Effretikon überzeugte im weiteren Verlauf des Finalspieles mit kompaktem Gesamteindruck. Drei ausgeglichen starke Linien agierten aufsässig mit konsequentem und aggressiven Forechecking und brachten Luzern in den zwei verbleibenden Abschnitten oftmals in Nöte. Der EIE hat an spielerischer Substanz gegenüber dem letzten Jahr klar gewonnen und imponierte mit seinem Auftritt. Es kann ohne übertrieben der objektive Eindruck vermittelt werden, dass diese Mannschaft der Saison 2009/10 die stärkste EIE-Truppe der letzten 15 Jahre ist. Gespannt können die EIE-Verantwortlichen auf den Verlauf der am Samstag in Widnau startenden Meisterschaft warten. In der Defensive hat das EIE-Team klar an Stabilität und Sicherheit gewonnen. In der Offensive sind die Zürcher Oberländer noch gefährlicher und unberechenbarer geworden. Es genügt nicht mehr, dass sich die Gegnerschaft nur auf einen, oder zwei Schlüsselspieler konzentrieren will und kann. Die absolute Gefährlichkeit kommt heuer von allen drei Angriffslinien aus. Das mussten auch die Luzerner erfahren.
Beeindruckend war der Auftritt des EIE ab Mitteldrittel. Mit zwei schnellen Toren schaffte Illnau-Effretikon die Wende. Beide Male hatte Patrick Lamprecht seinen Stock mitentscheidend im Spiel. Den 2:2 Ausgleich legte Lamprecht Christian Koste vor (34.), die 3:2 Führung in der 36. Minute erzielte Hardmeier auf Zuspiel Lamprechts und dies im Powerplay, als Koalick auf der Strafbank sass.
Mit drei weiteren Toren machte der EIE im Schlussdrittel alles klar. Patrick Sommer (44.), nachdem Reto Burkart für Luzern zuvor nur den Pfosten traf, Knecht (46.) und Lamprecht mit seinem zweiten Treffer in der 50. Spielminute, waren die weiteren Torschützen. EIE-Captain Bruno Hollenstein konnte nach Spielschluss den (leeren!) Pokal des „Zürcher Oberländer Cup“ übernehmen. Illnau-Effretikon wird in dieser Kaderzusammensetzung und spielerischen Verfassung für jeden Gruppengegner mit absoluter Garantie zur harten Nuss werden. Die Spitzenränge der Zweitligasaison 2009/10 führen nur über den EHC Illnau-Effretikon.
Finalspiel 18. Zürcher Oberländer Cup 2009: Illnau-Effretikon – Luzern Lakers 6:2 (1:2, 2:0, 3:0).- Eishalle Wetzikon.- 134 Zuschauer.- Tore: 4. Lamprecht /(Knecht) 1:0. 10. Lustenberger (Maihöfer, Ausschluss Golob) 1:1. 20. Burkart (eigener Ausschluss Stillhardt) 1:2. 34. Koster (Lamprecht) 2:2. 36. Hardmeier (Lamprecht, Ausschluss Koalick) 3:2. 45. Patrick Sommer (eigener Ausschluss Hollenstein) 4:2. 46. Knecht (Koster/Lamprecht) 5:2. 50. Lamprcht 6:2.- Illnau-Effretikon: Steve Meier; Ralph Meier, Dinkel; Patrick Sommer, Brockhage; Hangartner; Hardmeier; Röder, Golob, Marcel Sommer; Lamprecht, Knecht, Koster; Hollenstein, Nicolai, Grösser; Leuthold.- Luzern Lakers: Götz; Stopck, Albisser; Hermetschweiler, Stillhardt, Strebel, Koalick; Lusternberger, Trinkler, Maihöfer; Zingler, Vokurka, Matter; Bisenz, Burkart, Tobler.- Strafen: EIE 8x 2 Minutenn; Luzern 5x2 Minuten, plus 1x10 Minuten Burkart (Disziplinar).- 42. Pfosten schuss Burkart.