Spielbericht 1. Mannschaft, Sa 21.02.2009 17:00 gegen St. Moritz

1. Mannschaft, Sa 21.02.2009 17:00 gegen St. Moritz, Feld: St. Moritz
Aufstellung EIE:   Patrick Sommer, Bruno Hollenstein, Daniel Knecht, Christian Koster, Patrick Lamprecht, Martin Markus, Christian Röder, Michael Häbig, Cedric Wiederkehr, Roman Hardmeier, Ronnie Leuthold, Marc Elmer, Peter Frenzel, Orlando Fusco, Silvio Wehrle, Severin Steinbrunner, Nicolas Kuhn, Benjamin Wiederkehr, Michael Grösser

Eishockey: Meisterschaft 2. Liga, Gruppe 2: St. Moritz – Illnau-Effretikon 7:10 5:4:, 2:3, 0:3)

Verrücktes Auswärtsspiel zum Abschluss

 

Ende der Zweitliga-Hockeymeisterschaf 2009/09 für den EHC Illnau-Effretikon (EIE). Die Zürcher Oberländer bestritten samstags im Engadin den letzten Punktekampf. Was für ein verrücktes Spiel! Am Schluss gewann der EIE mit 10:7 (4:5, 3:2, 3:0). Illnau-Effretikon verpasste sein Saisonziel, den Playoffeinzug und landete auf dem 6. Schlussrang. In St. Moritz trugen die beiden diesjährigen Keeper Mike Häbig und Marc Elmer letztmals das Dress des EIE.

Heinz Minder, St. Moritz

 

Für Illnau-Effretikon stand gegen St. Moritz lediglich eine Schlusspartie mit Pflichtspielcharakter auf dem Programm. Mit seinen drei Niederlagen (die dritte Serie in dieser Meisterschaft) gegen Engiadina (4:5), Rheintal (5:7) und vor Wochenfrist mit 2:4 in der Bodensee-Arena gegen Kreuzlingen-Konstanz hat sich Illnau-Effretikon in diesem Winter selbst jeglicher Chancen beraubt, doch noch den vierten und letzten Playoffplatz zu erreichen. Vom siebten Tabellenrang aus reisten die Zürcher Oberländer ins Engadin. Für den EIE bestand einzig die Möglichkeit, bei einem Sieg über den gastgebenden Traditionsverein St. Moritz und bei einer Heimpleite Lenzerheide-Valbella (gegen Rheintal), sich in der Endabrechnung um einen einzigen Rang verbessern zu können. St. Moritz selbst liebäugelte lange in dieser Saison, wie der EIE selbst auch, den Einzug in die Finalrunde schaffen zu können. Mittwochs verlor die Mannschaft von Axel Heim das Auswärtstreffen bei Bassersdorf mit 3:4 und empfing somit den EIE vom vorletzten Tabellenplatz aus. Für die gastgebenden Oberengadiner stand weit mehr auf dem Spiel. Jetzt muss St. Moritz gegen Ascona gar um den Verbleib in dieser Liga kämpfen.

St. Moritz und Illnau-Effretikon lieferten sich zum Abschluss der Gruppenspiele einen hoch dramatischen Fight, mit einem Happy-End für die Zürcher Oberländer. Diese führten dank eines Tores von Verteidiger Patrick Sommer. Den entscheidenden Pass zum Führungstreffer hatte Mike Häbig gegeben. Der EIE-Torhüter konnte sich in seinem letzten Einsatz den nunmehr vierten Assistpunkt als Keeper(!) verbuchen lasssen. Für Häbig sollte das Spiel allerdings weit früher zu Ende sein als geplant. St. Moritz, mit dem Messer an der Kehle in sein letztes Heimspiel gestartet, konterte und schaffte ganze 15 Sekunden später durch seinen Spielertrainer Axel Heim den schnellen Ausgleich. Der offene Schlagabtausch nahm seinen Verlauf, erst wieder mit Vorteil für den EIE. Christian Koster, nach herrlicher Kombination mit Ronnie Leuthold und Captain Bruno Hollenstein, bezwang David Badrutt in der 8. Minute zur abermaligen Führung der Zürcher Oberländer. Duplizität der Ereignisse auf der Ludains. 17 Sekunden später stand es bereits 2:2. Dea Biert vollzog wiederum den schnellen Ausgleich.

Dann folgte die 9. Minute, welche es in sich hatte. Selten hat man so was erlebt und EIE-Trainer Dieter Wieser erinnerte sich nur noch schwach an „ein ähnlich verrücktes Spiel gegen Ascona, als ich selbst noch Aktivspieler beim EIE war“. Nun 42 Sekunden nach dem 2:2 erzielte Duosch Bezzola das 3:2. Die erstmalige Führung schien den Einheimischen unheimliche Flügel zu verleihen. Innerhalb nicht mal einer vollen Minute(!) kassierte Illnau-Effretikon drei Gegentreffer und geriet nun plötzlich 2:5 in Schieflage. Nach dem vierten Treffer St. Moritz nahm Dieter Wieser bereits sein Time-out (08:38). Kaum angespielt, war Häbig durch Gian-Luga Mühlemann erneut bezeugen. Der EIE war ausser Rand und Band. Häbig verliess darauf hin entnervt das Gehäuse. Der Abschied als Aktivkeeper beim EHC Illnau-Effretikon kam unverhofft früh und gar nicht so wie gedacht. Marc Elmer, welcher hinter Häbig die ganze Saison lang die Nummer Zwei war, wird den EIE ebenfalls verlassen. Der Dübendorfer sieht hinter der Neuverpflichtung Steve Meier (heute noch Schaffhausen) wenig Persepktiven, auf dem Eselriet die Nummer Eins zu werden. Elmer aber „verabschiedete“ sich mit einer starken Leistung und erhielt am Schluss von Dieter Wieser auch lobende Worte. „Marc hat heute eine sehr starke Leistung gezeigt und uns mit guten Paraden und sicheren Interventionen zurück ins Spiel gebracht“.

Das verrückte Spiel war nämlich noch längst nicht fertig und entschieden noch lange nicht. Noch vor Ende des Startdrittels brachten Ronnie Leuthold (Assist Christian Koster und Captain Bruno Hollenstein), sowie Markus Martin, für welchen das Spiel im Engadin der letzte Auftritt im EIE-Fanionteam war (Rücktritt in zweite Mannschaft), die Gäste auf 4:5 heran. Der EIE war wieder zurück im Spiel. Das unglaubliche Spiel nahm seinen Verlauf. Illnau-Effretikon kassierte erneut innert 91 Sekunden weitere Treffer und lang dann 4:7 zurück. Das 6:4 erzielte St. Moritz kurz bei Spielhälfte durch Romano Tuena, bei eigenem Ausschluss von Duosch Bezzola!

Bei Spielmitte aber erwachte Illnau-Effretikon und gab der verloren geglaubten Partie eine unglaubliche Wende. Was jetzt auf der offenen Kunsteisbahn Ludains vor knappen 100 Zuschauern abspielte, war unglaublich. Hatten zahlreiche Engadiner schon geglaubt, der EIE sei heute bereits in die Knie gezwungen, erwachten die Spieler von Dieter Wieser und Werner Pfister. beide haben dem Verein für die nächste Saison als Teamverantwortliche (Trainer und Assistent) zugesagt. Beim EIE lief es nun plötzlich wieder rund und bei den Einheimischen ging das Nervenflattern und Knieschlottern los. Mit lediglich vier Verteidigern war der EIE ins Engadin gereits. Hangartner war von den PIKES für die Erstliga-Finalrunde gegen Winterthur abgezogen worden, Steinbrunner aus ‚disziplinarischen Gründen’ nicht mit dabei und Hild verletzt. „Wir haben am Schluss mehr Konzentration auf die Offensive gesetzt“ gestand Dieter Wieser, „wollten uns aber in der Schlusspartie bei St. Moritz keine Blösse mehr geben“. Kristin Koster (33.) und Stefan Dinkel (35.), sowie Michael Grösser, brachten Illnau-Effretikon vor Ablauf des Mitteldrittels wieder auf 7:7 heran. Im Schlussdrittel dominierte der EIE, kassierte keinen Treffer mehr, erzielte dafür durch Christian Röder (44.) und Bruno Hollenstein noch das 9:4. EIE-Stürmer Patrick Lamprecht erzielt in der 58. Minute mit seinem 22. Saisontreffer (im 22. Gruppenspiel) das „Stängeli“ zum 10:7 Endstand.

Die diesjährige Bilanz des EHC Illnau-Effretikon (EIE) sieht am Schluss etwas zwiespältig aus. Mit drei Auswärtssiegen in Folge bei Wallisellen (5:3), Küsnacht (3:0) und Dielsdorf-Niederhasli (7:2) startete der EIE erfolgreich in die Saison. Im vierten Einsatz, notabene dem ersten Heimspiel auf dem Eselriet, erlitt die Mannschaft von Dieter Wieser mit 0:4 die erste Pleite gegen Herisau. Von da an begann eine Serie der unkonstanten Spiele, Leistungen und Resultate. Nach einem 4:1 Heimsieg über Bassersdorf unterlag der EIE mit 6:7 in der Verlängerung gegen Prättigau-Herrschaft, siegte eine Woche später im Eselriet gegen Lenzerheide-Valbella. Es folgte die erste Serie von drei Niederlagen in Folge (Engiadina, Rheintal und Kreuzlingen-Konstanz), wie auch später gegen Wallisellen, Herisau und Dielsdorf-Niederhasli, sowie in der Endphase der Gruppenspiele mit dem dritten Dreier analog zur Vorrunde gegen Engiadina, Rheintal und abermals Kreuzlingen-Konstanz). Selten so viele Gegentore, exakt deren 100, kassierte der EIE in einer Zweitliga-Meisterschaft. Grund aber nicht etwa ein schlechter Torhüter. Mit Mike Häbig stellte Dieter Wieser wohl den besten und stärksten Keeper der ganzen Liga. Doch dessen Vorderleute waren in vielen Spielen und Aktionen oftmals überfordert. Die Achillessehne des EIE war heuer eindeutig die schwache Defensive. Die Zürcher Oberländer vermochten selten eine konstant starke Kollektivleistung über drei Drittel zu erbringen, sondern erlebten oftmals in einem einzigen Match Hoch und Tiefs.

„Wenn die ganze Sache nun etwas realistisch betrachtet, so müssen wir mit diesem sechsten Platz eigentlich zufrieden sein“, war die Ansicht von Dieter Wieser. „Wir sind mit einer veränderten und verjüngten Mannschaft in der ausgeglichenen Gruppe 2 an den Start gegangen. Am Ende hätte auch ein Rang zwischen 6 bis 8 möglich sein können“. Wieser gestand, dass „wir zwei, drei blöde Spiele, beziehungsweise Niederlagen zu vermelden hatten“. Der EIE-Trainer meinte damit im besonderen die 6:7 Auswärtsniederlage in der Verlängerung in Grüsch gegen Prättigau-Herrschaft, „oder das verlorene Spiel bei Bassersdorf“. Zur Ehrenrettung seiner Mannschaft meinte Wieser, dass „im Verlaufe dieser spannenden und ausgeglichenen Meisterschaft in unserer Gruppe, ausser Herisau, jeder Gegner mal einen Aussetzer und, oder Durchhänger hatte“. Wieser glaubt, dass „wir uns gerade im Defensivbereit auf die neue Saison hin verbessern und verstärken werden, gestand aber auch, dass „Hundert Gegentore wirklich etwas zu viel sind“. Da habe sich aber gezeigt, „dass wir heuer mit etwas Grünschnäbel in der Defensive zwischenzeitlich unsere Probleme hatten“. Positiv wertete der EIE-Trainer zudem den Ersteinsatz von Roman Unger. Der eigene EIE-A-Junior debütierte in St. Moritz in der Offensive und teilte sich mit Nicolas Kuhn die Einsätze in der dritten Linie.

St. Moritz – Illnau-Effretikon 7:10 (5:4, 2:3, 0:3).- Kunsteisbahn Ludains (St. Moritz).- 100 Zuschauer.- SR: Roman Betschart; Jürg Schär.- Tore: 04.10 Sommer (Häbig), 0:1. 04:45 Heim (Mühlemann/Gantenbein) 1:1. 07:13 Koster (Hollenstein/Leuthold) 1:2. 07:30 Biert (Schild/Mehli) 2:2. 08:12 Bezzola (Plozza/Clavadätscher) 3:2. 08:38 Heim (Gantenbein/Heinz) 4:2. 08:55 Mühlemann (Heinz/Gantenbein) 5:2. 13. Leuthold (Kostrer/Hollenstein) 5:3. 20. Markus (Lamprecht/Sommer) 5:4. 31. Tuena (Biert, eigener Ausschluss Bezzola!) 6:4. 32. Landolt (Clavadätscher) 7:4. 33. Koster (Hollenstein/Leuthold) 7:5. 35. Dinkel (Lamprecht/Sommer) 7:6. 39. Grösser (Kuhn/Fusco) 7:7. 44. Röder (Lamprecht/Markus) 7:8. 57.40 Hollenstein (Koster, Ausschluss Heim) 7:9. 57.51 Lamprecht 7:10.- Strafen: St. Moritz 8- mal 2 Minuten; EIE 4- mal 2 Minuten.- St. Moritz: Badrutt; Marugg, Gantenbein; Bezzola Rühl; Heinz, Biert; Clavadätscher, Heim, Plozza; Trivella, Tuena, Mühlemann; Deininger, Daguati, Schild; Mehli, Landolt.- Illnau-Effretikon: Häbig (08:55 Elmer); Fusco, Sommer; Dinkel, Hardmeier; Lamprecht, Röder, Markus; Holleinstein, Leuthold, Koster; Grösser, Cédric Wiederkehr, Kuhn; Unger.- Bemerkungen: 08:35 Time-out EIE; 08.55 Torhüterwechsel EIE; Elmer anstelle von Häbig.- Letzteinsatz für beide EIE-Keeper. Häbig und Elmer mit Rücktritt.- EIE ohne Hangartner (Rückruf zu PIKES/1. Liga), Steinbrunner, Hild, Wehrle, Benjamin Wiederkehr, Knecht, Frenze; Ersteinsatz von EIE-A-Junior Roman Unger.- EIE-Stürmer Patrick Lamprecht erzielt in der 58. Minute mit seinem 22. Saisontreffer (im 22. Gruppenspiel) das „Stängeli“ zum 10:7 Endstand. Lamprecht wird hinter Lukas Hofer (Herisau), 45 Skorerpunkte dank 25 Toren/20 Assists, Alain Flotiront (Herisau), 44 Punkte (21/23) und Damain Holenstein (Rheintal), 40 Punkte (18/22) vierter mit 39 Skorerpunkten (22/17).

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