Spielbericht 1. Mannschaft, Sa. 03.01.2009 17:00 gegen Wallisellen

1. Mannschaft, Sa 03.01.2009 17:00 gegen Wallisellen, Feld: Eselriet

Eishockey: Meisterschaft 2. Liga, Gruppe 2: Illnau-Effretikon – Wallisellen 1:3 (0:0, 1:0, 0:3)

Start ins neue Jahr missglück – EIE verlor Derby gegen Wallisellen 1:3

Wallisellen entscheid das Derby bei Illnau-Effretikon. Die Entscheidung fiel auf dem Eselriet im Schlussdrittel. Da machten die Gäste aus dem 0:1 Rückstand einen 3:1 (0:0, 0:1, 3:0) Sieg. Drei der insgesamt vier gefallenen Tore passierten in Powerplayphasen. Wallisellen revanchierte sich damit für die erlittene 3:5 Vorrundenniederlage.

Heinz Minder, Effretikon

Dieter Wieser zeigte sich vor dem ersten Punktespiel des Jahres 2009 zuversichtlich. Der EIE-Trainer zog vor dem Derby gegen Wallisellen ein Zwischenfazit der ersten Saisonhälfte. „Wir stehen momentan da, wo ich meine junge Mannschaft erwartet habe“. Zufrieden sei er mit seinem Team, „einzig die Einstellung der Spieler im Auswärtstreffen gegen Bassersdorf ärgert mich noch heute“. Mit der Niederlage in Kloten „haben wir die Möglichkeit des dritten Zwischenranges verpasst“. Aus den bisherigen 13 Gruppenspielen erkannte Dieter Wieser weiter, dass „wir uns im Powerplay noch verbessern müssen“. Erfreut sei er allerdings, dass „wir das beste Boxplay der Gruppe zu zeigen vermögen“. Generell müsse Illnau-Effretikon in der Abwehr noch stabiler werden. „Hinzu kommt, dass wir in den einzelnen Spielen noch zu grossen Schwankungen ausgesetzt sind“. Der EIE müsse über drei Drittel betrachtet, „konstanter und ausgeglichener“ werden. „Auch unsere Stürmer müssen in der Defensive stärker mitarbeiten“. Erfreut zeigte sich der Trainer des EHC Illnau-Effretikon, der in seiner Aktivlaufbahn selbst auch Spieler des EHC Wallisellen war, dass „meine Mannschaft auch bei einem Rückstand nie aufgibt und bis zum Schluss hervorragend zu kämpfen vermag“.

Pikant am Jahresauftrakt und dem Derby war die Tatsache, dass auf dem Eselriet zwei Playoff-Aspiranten zusammen trafen. Der EIE hatte die Vorrundenpartie trotz eines 0:2 Rückstandes am Schluss mit 5:3 für sich entscheiden können. „Das ganze Team ist heiss auf diesen Punktekampf“, verriet Wieser weiter, „denn viele Spieler kennen sich sehr gut“. Der Anreiz zu diesem Match sei „sehr hoch, Wallisellen wir ein harter Brocken“. Dieter Wieser bestätigte, dass „mein Vertrauen in meine Spieler sehr gross ist“ und er war vor Spielbeginn davon überzeugt, dass „wir auch dieses Rückrundenspiel gegen die Glattaler gewinnen“.

Hinter dem souveränen Tabellenführer SC Herisau buhlen derzeit Rheintal, Engiadina, Wallisellen und der EIE um die verbleibenden drei Playoffplätze. Dieter Wieser wollte sich zum Jahresbeginn nicht darüber äussern, wo der EIE nach Abschluss der Gruppenspiele zu finden sei. „Wir nehmen nun Spiel um Spiel“ in die Entscheidung um die Playoffränge wollte der EIE-Trainer aber unter allen Umständen auch St. Moritz noch einbeziehen. „Die ganze Sache wir wohl bis zum letzten Gruppenspiel sehr eng werden und alles ist noch möglich“. Wenn Illnau-Effretikon selbst in die Playoff wolle, „müssen wir heute gegen Mitkonkurrent Wallisellen gewinnen“.

Ein Blick auf die EIE-Mannschaftsaufstellung verriet zudem, dass bei den Zürcher Oberländern zwei neue Namen figurierten. Einerseits jener von Christian Bentele. Dieser, ein eigentliches Kadermitglied und Stürmer von Erstligist Dübendorf, will nach seiner Rückkehr aus Australien beim EIE in der zweiten Liga vorerst wieder Spielpraxis erlangen. Zudem gab mit Ueli Hild ein langjähriger EIE-Kaderspieler ein Teil-Comeback. Der Verteidiger hat sich aus beruflichen Gründen Ende letzter Saison aus der ersten Mannschaft zurück gezogen, trainierte aber seit zwei Wochen wieder regelmässig mit dem Team.

Illnau-Effretikon und Wallisellen lieferten sich einen hochstehenden Fight. Verbissen wurden die Zweikämpfe geführt. Das Treffen wickelte sich auf respektablem Niveau ab, blieb intensiv bis zum Abpfiff. Temporeich verliefen beidseits die Offensivaktionen.

Am Schluss sah man einige von Wiesers Äusserungen bestätigt. Daneben lag der EIE-Trainer mit seiner Einschätzung, dass der EIE auch das zweite Spiel gegen Wallisellen gewinnen werde. Die Mannschaft des ex-St. Moritzers Christian Wohlwend hat auf Grund des Chancenplus, hoch gerechnet über drei Drittel und 60 Minuten Spielzeit, den Sieg auf dem Effretiker Eselriet sicher nicht gestohlen. Dies, auch wenn Dieter Wieser am Schluss etwas verärgert war und glaubte, beim Ausschluss von Patrick Lamprecht in der heissesten Phase des Partie (58:29 wegen Hakens) vom Schiedsrichterduo benachteiligt worden zu sein. Just in dieser Unterzahl gelang Wallisellen das alles entscheidende 3:1 durch Alexander Kobert. Der zweite Powerplaytreffer Wallisellens machte für den EIE 36 Sekunden vor Spielschluss sowohl ein Time-out, wie die Herausnahme von Keeper Mike Häbig für einen sechsten Feldspieler hinfällig.

Richtig lag Wieder mit der Einschätzung, dass die Spieler heiss auf dieses Derby seien. Es waren dies nicht nur die EIE-Akteure. Oliver Eberle dokumentierte das Zweikampfverhalten der Gäste. Um sich Respekt verschaffen zu wollen, stieg Eberle in jedes sich bietende Duell mit einem Gegenspieler, auch wenn der Walliseller-Stürmer gar nicht in Scheibenbesitz war. Drei (1:2) der insgesamt vier Tore waren Powerplaytreffer, womit sich Wiesers Äusserung über das beste Boxplay der Gruppe am Ende etwas relativierte. Von fünf Möglichkeiten (bei 31:06 sassen EIE-Rückkehrer Ueli Hild und Sandro Toschini gemeinsam auf der Strafbank), bestätigte sich hingegen Wiesers Aussage, dass das Überzahlspiel des EIE noch verbesserungsfähig sei.

Illnau-Effretikon verpasste in der 34. Minute bei Doppelausschluss von Andreas Voigt und Pascal Reimann (anstelle von Torhüter Daniel Meier), während 32 Sekunden von einem 5:3 Powerplay profitieren zu können. In der wichtigen Spielphase (Stand 1:0 für die Platzherren), glückte dem EIE der zweite Treffer nicht. Wallisellen war ein äusserst aufsässiger und höchst unbequemer Gegner, der lange mit seiner schlechten Chancenauswertung haderte. Wohlwend forderte von seinen Spielern „kompakt sein, und die Scheibe immer auf Tor bringen“. Beidseits war der Einsatz sehr hoch.

Beide Mannschaften besassen viele Möglichkeiten, den Führungstreffer landen zu können. So Patrick Lamprecht, der an Meier scheiterte (5.), Michael Dittli, der an Häbig hängen blieb (6.), Hampus Hensson, welcher ebenfalls nicht an Häbig vorbei kam (9.) und abermals Lamprecht, welcher hart bedrängt von Philippo Schenker den mitgelaufenen Röder nicht mehr wunschgemäss lancieren konnte (11.). Michael Grösser reüssierte dann solo vor Daniel Meier nicht und mit einem langen Steilzuspiel blieb auch Lamprecht am Gästekeeper hängen (13.). Hüben und drüben gab es zahlreiche heisse Szenen zu bestaunen. Hervorragend waren die Leistungen beider Torhüter. Nachdem auch Marcel Moser EIE-Keeper Häbig nicht bezwingen konnte, trafen EIE-Verteidiger Patrick Sommer (Distanzschuss ab der blauen Linie) und Christian Koster nicht. Letzterer, EIE-Flügelstürmer Koster, schied zu Beginn des Schlussdrittels wieder verletzungsbedingt aus. Benjamin Wiederkehr rückte in die zweite Linie zu Grösser/Leuthold vor.

Das sichere 1:0 verpasste Fabio Toschini, welcher einen Abpraller zu wuchtig und viel zu überhastet am Ziel vorbei setzte. Im Abnützungskampf der bereits im Startdrittel begann, hatten Pascal Reimann (16.) und Moser weitere vielversprechende Möglichkeiten auf ihren Stöcken. Wallisellen startete besser als die Platzherren zum zweiten Abschnitt und vermochte den hohen Rhythmus schneller wieder zu finden. Mike Häbig wehrte die Versuche von Fabio Toschini und Res Jucker. Dieter Wieser erkannte, dass der Gegner wieder etwas Oberhand bekam und forderte „mehr Einsatz“ von seinen eigenen Leuten. Beim ersten EIE-Ausschluss von Ueli Hild, brannte es vor Häbig, welcher wieder gegen Benjamin Solenthaler und Eberle Sieger blieb. Wallisellen drückte weiter und kam durch Sandro Toschini und Michael Dittli zu zwei weiteren guten Chancen.

Hatte Christian Röder für Illnau-Effretikon das 1:0 in der 26. Minute verpasste, brachte Michael Grösser per Powerplaytreffer (Ausschluss Lukas Rüthemann) auf Vorlage von Röder/Hangartner unmittelbar bei Spielhälfte in Führung. Der EIE vergass ob des Führungstreffer schnell seine Defensivaufgaben wieder und wäre Wallisellen auf einen Konter hin durch das Duo Eberle/Fabio Toschini beinahe ins offene Messer gelaufen. Wieser sah das Unheil kommen und forderte vehement „wieder mehr Ordnung in unserem Spiel und Disziplin“, dazu, dass seine Spieler die zuvor gefasste Stallorder nicht vergessen sollten.

Wallisellen dokumentierte Siegeswillen und kam zu Beginn des Schlussdrittels durch Kobert und Sandro Toschini zur grossen Ausgleichschance. Mit Händen und Füssen wehrte sich Illnau-Effretikon bei Ausschluss von Martin Markus ab der 42. Minute gegen das 1:1. Häbig stand jetzt unter Dauerbeschuss und wehrte gegen Jucker und Fabio Toschini, später auch gegen Vögeli und Dittli. Nachdem der EIE die 5:3 Powerplayofferte während 32 Sekunden zum zweiten Treffer nicht nutzten konnte, schaffte Wallisellen bei Ausschluss von Ueli Hild das 1:1. Torschütze Res Jucker. Unmittelbar nach dem letzten Seitenwechsel überraschte Pascal Vögeli aus vollem Lauf über die rechte Flügelposition und mit einem satten Schuss ins entfernte Eck, Torhüter Häbig mit dem 2:1. Christian Wohlwend verlangte von seinen Leuten nun, die Ruhe für die restliche Spielzeit zu bewahren, derweil Wieser von seinen Spielern „Konzentration für die letzten acht Minuten“ forderte. Wohlwend wies seine Truppe weiter an, „jetzt nur noch defensiv zu denken“. Wallisellen wollte den hauchdünnen Vorsprung über die Zeit retten. Der Ausschluss von Patrick Lamprecht und der zweite gegnerische Powerplaytreffer durch Kobert, 36 Sekunden vor Spielschluss durchkreuzten sämtliche EIE-Optionen auf eine mögliche Verlängerung.

Der EIE blieb auf dem fünften Zwischenrang sitzen und muss am kommenden Samstag auswärts bei Tabellenführer SC Herisau antreten (Spielbeginn in Herisau 20 Uhr).

Illnau-Effretikon – Wallisellen 1:3 (0:0, 1:0, 0:3).- Kunsteisbahn Eselriet (Effretikon).- 140 Zuschauer.- SR: Jürg Schär/Tury Wagner.- Tore: 30. Grösser (Röder, Hangartner, Ausschluss Rüthemann) 1:0. 48. Jucker (Breitenmoser, Voigt, Ausschluss Hild) 1:1. 52. Vögeli (Dittli, Hansson) 1:2. 59:24 Kobert (Breitenmoser, Sandro Toschini, Ausschluss Lamprecht) 1:3.- Illnau-Effretikon: Häbig (Elmer); Dinkel, Sommer; Hangartner, Hardmeier; Hild; Lamprecht, Röder, Bentele; Grösser, Leuthold, Koster; Hollenstein, Markus, Benjamin Wiederkehr; Kuhn; Wehrle.- Wallisellen: Meier (Luratti); Thalmann, Moser; Solenthaler, Rüthemann; Caminada, Schenker; Nettgens; Kobert, Hansson, Dittli; Eberle, Fabio Toschini, Jucker; Voigt, Parada, Reimann; Breitenmoser, Vögeli; Strafen: Illnau-Effretikon 0x2 Minuten; Walliselln 8x2 Minuten plus 1x10 Minuten Disziplinar (Lamprecht); Wallisellen; 6x2 Minuten.- Bemerkungen: EIE ohne Frenzel und Knecht (beide verletzt); Steinbrunner und Fusco (beide krank).- EIE ab 40:23 ohne Flügelstürmer Christian Koster (verletzt ausgeschieden).

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