Spielbericht 1. Mannschaft, Sa. 06.12.2008 17:00 gegen St. Moritz

1. Mannschaft, Sa 06.12.2008 17:00 gegen St. Moritz, Feld: Eselriet

EISHOCKEY: MEISTERSCHAFT 2. LIGA, GRUPPE 2: ILLNAU-EFFRETIKON – ST. MORITZ 3:2 (2:1, 1:0, 0:1)

Mit 3:2 Sieg über St. Moritz auch Selbstvertrauen gewonnen

Vor dem Jahresabschluss gegen Bassersdorf und Küsnacht schaffte der EHC Illnau-Effretikon (EIE) dank eines 3:2 (2:1, 1:0, 0:1) Heimsieges über St. Moritz die Rückkehr auf die Siegesstrasse. Das Spiel im Eselriet war ausgeglichen und hart umstritten und endete dramatisch, weil der EIE in der Schlussminute noch eine Strafe kassierte.

Gemeinsamkeiten prägten die Kontrahenten.

Sowohl Gastgeber Illnau-Effretikon, wie auch St. Moritz hatten ihre letzten drei Spiele verloren. Der EIE gegen Club da hockey Engiadina (3:6), Rheintal (1:6) und Kreuzlingen-Konstanz (3:6); St. Moritz gegen Wallisellen (2:8), Herisau (1:6) und Prättigau-Herrschaft (3.4). Beide Vereine hatten also in ihren letzten drei Begegnungen je 18 Gegentreffer kassiert. Und beide Trainer hatten in den letzten runden personelle Ausfälle zu vermelden. Während es bei Illnau-Effretikon vorwiegend Abwehrspieler betraf die nicht einsatzfähig waren, erwischte es bei den Bündnern die Offensive. Mit Gian-Luca Mühlemann (Halswirbelverletzung) fiel bei den Engadinern jener Skorer aus, der in sechs Spielen acht Tore und vier Assists vermelden konnte. Hinzu kam, dass sich mit Adrian Lechthaler ein weiterer Spieler gravierend verletzte und sich nun einer Schulteroperation unterziehen musste. Das führte dazu, dass bei St. Moritz, das noch immer mit den verschobenen Spielen gegen Club da hockey Engiadina (wird am 20. Dezember nachgeholt) und Basssersdorf (neu am 1. Februar 2009) in Rückstand liegt, Axel Heim wieder in die Hosen stieg. Der (Spieler)-Trainer des EHC St. Moritz kann auf grosse Erfahrung zurück blicken. Mit Herisau, Chur, Lugano, Biel, Fribourg, dem ZSC und Rapperswil-Jona bestritt Heim weit über 500 Einsätze in der Nationalliga (A und B).

Dass der EHC Illnau-Effretikon (EIE) Ende Saison 2002/03 und dem 4:1 Finalspielsieg in Wetzikon über St. Moritz dem dreifachen Schweizer Meister aus dem Bündnerland den Aufstieg und die Rückkehr in die Erstliga schenkte (der EIE verzichtete nach Eroberung des Regional-Meistertitels Ostschweiz selbst auf den Aufstieg), gehört längst der Geschichte an. Die EIE konnte samstags nicht damit rechnen, in der vorweihnächtlichen zeit ein Kompensationsgeschenk für den damaligen Aufstieg zurück zu erhalten. Im Gegenteil. Beide Mannschaften steckten vor Spielbeginn in einer etwas unangenehmen Situation. Am ‚Samichlaustag’ wollten beide Vereine unter allen Umständen selbst den Sieg. Zufrieden war am Schluss Dieter Wieser und lobte die starke Willensleistung seiner Truppe. „Wir haben heute hervorragend gekämpft und mit diesem enorm wichtigen 3:2 Heimsieg eine grosse Portion an Selbstvertrauen zurück gewonnen“.

Für beide Mannschaften war es kein einfaches Spiel. Das Wissen, unbedingt gewinnen zu müssen, lastete auf den Schultern der Spieler und Teamverantwortlichen. Vor einem Minus-Zuschauerrekord (75 Personen), konnte der EIE wenigstens wieder mit sechs Abwehrspielern antreten. Die Defensive der Zürcher Oberländer, wieder mit Mike Häbig im Tor, zeigte sich gegenüber der letzten (Heim)-Partie gegen Kreuzlingen-Konstanz und der Rückkehr von Patrick wesentlich an Stabilität zurück gewonnen. Trotz dieser positiven Einschätzung geriet Illnau-Effretikon nach knappen drei Minuten Spielzeit 0:1 in Rücklage. Jordan Landolt, fast ungedeckt und freistehend, schlenzte die Scheibe für Mike Häbig unhaltbar in den rechten hohen Torwinkel. „Laufen, fighten und trotzdem kompakt bleiben“, hiess die Devise von St. Moritz Coach Andri Casty. Mit einem Schuss ab der blauen Linie traf EIE-Verteidiger Roman Hardmeier auf seine typische Art und Weise zum 1:1 (10.). Für den EIE vergab Martin Markus aus aussichtsreicher Position, allerdings zu wuchtig und ungestüm, das 2:1 (13.). Dies, nachdem die Gäste mit einem Wechselfehler plötzliche eine 1:3 Spielersituation herbei geführt hatten, die drei anstürmenden EIE-Akteure aber die einmalige Konterchance überhastet verpassten. Die Möglichkeit zur erstmaligen Führung erhielt Illnau-Effretikon bei Ausschluss von Gian-Andrea Schild, welchem wenig später auch Andri Marugg folgte. Während 42 Sekunden konnte der EIE ein doppeltes Überzahlspiel aufziehen, scheiterte aber gegen das aufsässige Boxplay des Gegners. Orlando Fusco setzte im 5:3 Powerplay seinen Einschussversuch direkt auf Torhüter Gianluca Raganato. Das 2:1 wurde vor Drittelsende doch noch Tatsache. Bruno Hollenstein, hart bedrängt vom Gegenspieler, setzte sich wuchtig und laufstark der linken Bandenseite nach durch und erwischte 19 Sekunden vor der ersten Drittelssirene Raganato mit einem klassischen Break.

Illnau-Effretikon liess den Gegner zu Beginn des zweiten Abschnittes etwas lange warten und kam verspätet aus der Garderobe. Die taktische Besprechung des Teams hatte etwas länger gedauert. Vielleicht mussten die Spieler dem Samichlaus aber noch ihre Verse auftragen. Nun, resolut gingen die Platzherren zu Werke und wollten das 3:1 schnellstmöglich realisieren. Chancen dazu hatten die Oberländer anfangs durch Michael Grösser, ehe Gian-Luca Mühlemann, der wohl auffälligste St. Moritzer, EIE-Keeper Mike Häbig prüfte. Bei St. Moritz mühte sich Simon Wanzenried mit Schlittschuhproblemen. Ab der 25. Minute stellte Andry Casti seine erste Formation um. Mühlemann übernahm nun die Centerposition von Wanzenried. Kurz nach dieser Umstellung markierte der EIE per Powerplaytreffer das 3:1. Bei Ausschluss von Gian-Andrea Schild bereitete Martin Markus das Tor vor. Captain Bruno Hollenstein lenkte vor dem Tor und für Raganato wohl mit verdeckter Sicht, blitzschnell ab. Hollenstein reüssierte mit dem zweiten Tor in Folge. Lamprecht hatte das 4:1 auf dem Stock und leitete ab der 32. Minute einen starken Zwischenspurt der Gäste ein. St. Moritz warf nun alles in die Offensive und Häbig geriet gegen Landolt, Trivella/Marugg, Tuena, abermals Landolt und Heim unter Dauerbeschuss. Auch Wanzenried und Gantenbein prüften den EIE-Keeper und Dieter Wieser erkannte nach 34 Minuten richtig. „Leute, wir sind zu passiv geworden“. Nicolas Kuhn verpasste für die Platzherren. Diese hatten gegen Drittelsende noch den Ausschluss von Röder zu verkraften, retteten aber den Vorsprung in die zweite Pause.

Die Frage war nun, würde das 4:1, oder der 2:3 Anschluss fallen und damit das Treffen neu lancieren. St. Moritz warf im Schlussabschnitt nochmals alles nach vorne. Trainer Axel Heim sah seinen Einschussversuch in der 43. Minute nur knapp am linken Pfosten vorbei schlittern. St. Moritz kam wieder zu einem Chancenplus, hatte viel Scheibenbesitz und gewann Bully um Bully. Der EIE verwaltete seinen Zweitore-Vorsprung. Patrick Lamprecht schaffte nach dem letzten Seitenwechsel das 4:1 bei Ausschluss von Mühlemann nicht. Knappe sechs Minuten vor Spielende stellte Casty seine Formationen abermals um. Die Schlussoffensive blieb spannend. Der EIE lief bei Ausschluss von Roberto Clavadätscher dem Gegner in einen klassischen Konter. Knappe drei Minuten vor Schluss erzielte Adrian Gantenbein mittels Shorthander den 2:3 Anschluss. Dann nahm Andri Casty sein Time-out (58:11) und gleichzeitig Torhüter Gianluca Raganato vom Feld. Illnau-Effretikon kassierte bei exakt 59:00 eine Strafe durch Ronnie Leuthold. Patrick Lamprecht erlief einen Scheibe, verpasste aber das 4:2, ebenso Christian Koster, welcher per Befreiungsschlag den Puck bei 59:58 am gegnerischen Pfosten und leeren Tor abprallen sah. Illnau-Effretikon landete einen wichtigen Heimsieg und gab damit vor den zwei letzten Spieles das Jahres 2008 gegen Bassersdorf und Küsnacht ein wichtiges Lebenszeichen. Der Ausstich um den vierten Playoffplatz bleibt spannend und hart umstritten. Es sind noch alle Optionen möglich. Der EIE bleibt im Gespräch um den vierten Rang nach den Gruppenspielen.

Illnau-Effretikon – St. Moritz 3:2 (2:1, 1:0, 0:1).- Kunsteisbahn Eselriet (Effretikon).- 75 Zuschauer.- SR: Beat Duss/Arian Pourheidari.- Tore: 4. Landolt 0:1. 10. Hardmeier (Hangartner/Grösser) 1:1. 20. Hollenstein (Hardmeier) 2:1. 29. Hollenstein (Markus, Ausschluss Schild) 3:1. 58. Gantenbein (Heim, eigener Ausschluss Clavadätscher!) 3:2.- Illnau-Effretikon: Häbig (Elmer); Steinbrunner, Fusco; Wehrle, Sommer; Hangartner, Hardmeier; Hollenstein, Markus, Kuhn; Lamprecht, Röder, Benjamin Wiederkehr; Grösser, Leuthold, Koster; Cedric Wiederkehr, Dinkel.- St. Moritz: Raganato (Badrutt); Gantenbein, Clavadätscher; Marugg, Rühl; Bezzola, Brenna; Mühlemann, Wanzenried, Heim; Plozza, Landolt, Tuena; Trivella, Schild, Heinz; Moraschini.- Strafen: Illnau-Effretikon 5x2 Minuten; St. Moritzv 7x2 Minuten.- EIE ohne Knecht (verletzt); St. Moritz ohne Gian-Luca Mühlemann und Adrian Lechthaler (beide verletzt).- 58:11 Time-out St. Moritz; ab 58:11 ohne Torhüter Raganato; 58:55 Pfostenschuss Koster (auf das leere Tor).

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