Spielbericht 1. Mannschaft, Sa. 18.10.2008 20:00 gegen Herisau

1. Mannschaft, Sa 18.10.2008 20:00 gegen Herisau, Feld: Eselriet

Eishockey: Meisterschaft 2. Liga, Gruppe 2: Illnau-Effretikon – Herisau 0:4 (0:0, 0:3, 0:1)

Drei Powerplaytreffer im Mitteldrittel bringen (Vor)-Entscheidung

Der EHC Illnau-Effretikon (EIE) verlor zum Saisonauftakt auf der offenen Kunsteisbahn Eselriet den Spitzenkampf gegen Herisau mit 0:4. Die Vorentscheidung fiel im Mitteldrittel. Innert Minutenfrist kassierten die Zürcher Oberländer bei Doppelausschlüssen von Hangartner/Lamprecht, respektive Lamprecht/Hardmeier zwei Treffer zum 0:2 Rückstand. Den dritten Gegentreffer musste der EIE ebenfalls per Powerplaytor einstrecken (37.). Die Appenzeller erwiesen sich als grundsolider und defensiv starker Leader und gewannen verdientermassen.

Die Affiche des Spitzenkampfes war brisant. Drei Mal in Folge konnte der SC Herisau bislang vor heimischer Kulisse antreten. Sowohl gegen Prättigau-Herrschaft (6:0), Bassersdorf (11:1) und Lenzerheide-Valbella trieb das Heimpublikum das Team von Trainer Yves Narbel und Co-Trainer Gris Ettore zu drei Siegen in Folge. Illnau-Effretikon musste derweil drei Mal auswärts antreten und landete in Wallisellen (5:3), Küsnacht (3:0) und zuletzt am vergangenen Mittwoch in Dielsdorf gegen den Eisportverein Dielsdorf-Niederhasli (7:2) ebenfalls drei Vollerfolgt. Dass die Appenzeller in drei Partien lediglich zwei Mal bezwungen wurden, liess auf eine starke Defensive schliessen. Der SC Herisau erwies sich auf dem Eselriet als ein spielerisch sehr starker, vielleicht gar überdurchschnittlicher Zweitligist. Die Gäste aus der Ostschweiz wurden ihrer Favoritenrolle vollauf gerecht und unterstrichen ihre sportlichen Ambitionen auf den Gruppensieg mit aller Deutlichkeit. Herisau hat sich auf diese Saison hin mit Marcel Schmid, einem Spieler mit Erstliga-Erfahrung (Aarau) weiter verstärkt, und mit Kevin Homberger, eine B-Lizenz für einen Uzwiler Elite-Junior eingelöst. Vom HC Thurgau/PIKES Oberthurgau ist zudem mit Roger Koch eine weitere Verstärkung nach Herisau geholt worden. Koch kam allerdings samtags auf dem Eselriet nur zu sporadischen Teileinsätzen.

Dass der SC Herisau im Vergleich zum letzten Gegner Dielsdorf-Niederhasli ein ganz anderes Kaliber war, bewahrheitete sich schnell. Die Appenzeller bestimmten von Anfang an das Tempo und diktierten über weite Strecken das Geschehen im Eselriet. Herisau agierte von Beginn weg konzentriert und aggressiv und sorgte mit Forechecking für stete Unruhe und viel Druck auf den EIE. Chancenmässig kam Herisau bereits im Startdrittel zu einem klaren Plus. Die Platzherren konnten sich bei Mike Häbig bedankten, dass der erste Abschnitt torlos ausging. Auf Grund der vielen klaren Möglichkeiten, hätte Herisau nach Ende des Startdrittels eigentlich mit mindestens zwei Toren führen müssen.

Wie aufsässig die Gäste auftraten, widerspiegelte sich mit aller Deutlichkeit bereits im ersten Durchgang. Da kam Illnau-Effretikon zu drei Powerplaymöglichkeiten. Sowohl beim den ersten zwei Ausschlüssen jeweils gegen Kevin Homberger ausgesprochen (7. und 11. Minute), sowie bei der Strafe gegen Janick Diener (17.), mühte sich der EIE im Überzahlspiel. Die Spieler von Dieter Wieser und Werner Pfister bissen sich in diesen drei Powerplays am Gegner die Zähne aus. Wenig passte in diesen Phasen der numerischen Überlegenheit. Herisau stand ausgezeichnet und gut organisiert. Das Boxplay funktionierte ausgezeichnet. Beim EIE lief die Scheibe absolut nicht wunschgemäss. Illnau-Effretikon hatte in allen drei Powerplays grösste Mühe, die Formation im gegnerischen Drittel überhaupt erstellen zu können. Hinzu kam, dass der Illnau-Effretikon kaum zu Abschluss-Versuchen auf Keeper Reto Frehner kam. Meist war es EIE-Verteidiger Roman Hardmeier, welcher mit Schüssen ab der blauen Linie noch für etwelche Gefahr sorgen konnte. Hardmeier umspielte André Dintheer beim ersten Powerplay, allerdings erst 21 Sekunden vor Ablauf, mit der ersten gefährlichen Möglichkeit.

EIE-Keeper Mike Häbig hatte derweil beide Hände voll zu tun. Mal wehrte er mit dem Stock, mehrfach reflexartig mit seiner sicheren Fanghand, teils aber auch in extremis mit seinen Beinschonern. Stefan Gähler und Dintheer scheiterten am EIE-Schlussmann in der 13. Minute, Roman Thür und Alain Flotiront, der bislang bereits sechs Saisontreffer erzielt hatte und immer wieder mit seiner läuferischen Schnelligkeit imponierte, konnten Häbig (vorerst) ebenfalls nicht bezwingen. Mit drückendem Chancenplus, aber torlosem Spielstand gings in die erste Drittelspause, wohl etwas schmeichelhaft für Illnau-Effretikon.

Dann kam das Mitteldrittel, welches die Vorentscheidung brachte. Nach den ersten drei Ausschlüssen von Herisau-Spielern im ersten Drittel, kassierte der EIE mit Beginn des zweiten Abschnittes nun die Strafen. Die Chance, während 64 Sekunden vom Doppelausschluss Hangartner/Lamprecht profitieren zu können, liess sich Herisau nicht nehmen. Sieben Sekunden brauchten die Gäste, um die Scheibe erstmals bei Häbig in die Maschen zu setzen. Erster Powerplayschütze: Janick Diener. 61 Sekunden später stand es 0:2. Hangartner war wieder im Spiel, dafür sass Hardmeier nun zusammen mit Lamprecht auf der Strafbank. Die Mannschaft von Yves Narbel nutzte auch die zweifache numerische Überlegenheit rigoros aus. Torschütze: Fabrizio Ciofalo. Konnte sich Illnau-Effretikon mittwochs bei Dielsdorf-Niederhasli mit zahlreichen Steilzuspielen an die gegnerische blaue Linie mehrfach in exzellente Abschlussposition bringen, liess diesmal ein defensiv stark orientierter und fehlerfrei agierender Gegner dieses Spielzüge absolut nicht zu. Herisau agierte äusserst routiniert und diszipliniert und schirmte Keeper Reto Frehner vorzüglich ab. Pech hatte der SC Herisau in der 27. Minute. Da traf Lukas Hofer bei Mike Häbig nur den linken Posten.

Der EIE hat sich gegen den äusserst kompakt wirkenden Gegner über weite Strecken schwer und kam selten gefährlich vor Frehner. Christian Koster scheiterte in der 28. Minute mit einem ‚Buebetrickli-Versuch’. Gegen den pfeilschnellen Topskorer Flotiront stach Mike Häbig im letzten Augenblick die Scheibe weg (30.) und wehrte auch gegen Adrian Schnelli mit einer starken Beinschoner-Abwehr (32.). Chancenlos war Häbig gegen den dritten Powerplaytreffer. Diesmal sass Ronnie Leuthold in der Kühlboxe und Stefan Gähler liess Häbig mit einem harten und platzierten Schuss absolut keine Abwehrchance (37.). Mit 0:3 war die Vorentscheidung damit gefallen, denn es hätte eine gewaltige Leistungssteigerung des EIE und einen Formeinbruch der Appenzeller bedurft, wenn dieses Treffen noch hätte kippen sollen.

Herisau kontrollierte das Spiel im dritten Abschnitt. Dem EIE gelang in der Offensive wenig bis nichts. Dafür glückte den Gästen kurz nach dem letzten Seitenwechsel noch der vierte Treffer. In der Schlussphase kam auch Illnau-Effretikon noch zu einem 5:3 Powerplay. Bei Ausschlüssen der beiden Verteidiger Diener/Kilian während 22 Sekunden glückte den Platzherren aber kein Treffer. Im Gegenteil. Die Zürcher Oberländer handelten sich auch gleich wieder einen Ausschluss ein und beraubten sich so der Chance zur Resultatkosmetik.

Am Schluss musste der vierte Sieg in Folge des SC Herisau anerkannt werden. Die Ostschweizer verfügten an diesem Tag zweifellos über das kompaktere, allerdings auch wesentlich stärkere und routiniertere Team und verdienten sich den Sieg aber auch mit resolutem Auftritt in Überzahlsituationen. Im nächsten Heimspiel vom kommenden Samstag empfängt der EHC Illnau-Effretikon den Nachbar aus Bassersdorf. Spielbeginn wie gegen Herisau: 20:00 Uhr. Die Zürcher Unterländer unterlagen samstags dem HC Prättigau-Herrschaft mit 2:6 und liegen derzeit auf dem 9. Zwischenrang mit 3 Punkten aus vier Spielen (11:25).

Illnau-Effretikon – Herisau 0:4 (0:0, 0:3, 0:1).- Kunsteisbahn Eselriet (Effretikon).- SR: Diana Michaud/Michael Roth.- 180 Zuschauer.- Tore: 24:07 Diener (Flotiront/Hofer, Doppelausschluss Hangartner/Lamprecht) 0:1. 25:08 Ciofalo (Schmid/Forster), Doppelausschluss Lamprecht/Hardmeier) 0:2. 37. Gähler (Forster/Schmid, Ausschluss Leuthold) 0:3. 52. Gähler (Schnelli) 0:4.-

Illnau-Effretikon: Häbig; Hangartner, Sommer; Hardmeier, Steinbrunner; Dinkel, Fusco; Lamprecht, Markus, Benjamin Wiederkehr; Hollenstein, Leuthold, Koster; Grösser, Wehrle, Kuhn.- Herisau: Frehner; Diener, Wild; Schmid, Forster; Kilian, Homberger; Thür, Gähler, Hofer; Flotiront, Schnelli, Ciofalo; Brem, Schnürle, Dintheer; Koch, Ungricht, Pace; Wengi.- Bemerkungen: EIE ohne Knecht, Röder, Cédric Wiederkehr.- Strafen: EIE 7x2 Minuten, plus 1x10 Minuten Disziplinar (Lamprecht); Herisau 8x2 Minuten.- Bemerkungen: 27. Pfostenschuss Lukas Hofer (Herisau).

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.