Spielbericht 1. Mannschaft, So. 05.10.2008 17:30 gegen Wallisellen

1. Mannschaft, So 05.10.2008 17:30 gegen Wallisellen, Feld: Wallisellen

Eishockey, Meisterschaft 2. Liga, Gruppe 2: Wallisellen – Illnau-Effretikon 3:5 (1:0, 1:2, 1:3)

Mit zwei starken Dritteln Spiel gekippt

Im Eröffnungsspiel der Zweiliga-Saison 2008/09 lag der EHC Illnau-Effretikon (EIE) auswärts bei Wallisellen vor 255 Zuschauern 0:2 im Hintertreffen. Lamprechts Anschlusstreffer gegen Ende des Mitteldrittels hatte Signalwirkung. Der EIE schaffte noch vor Ablauf des zweiten Durchganges den 2:2 Ausgleich und gewann am Schluss mit 5:3 (0:1, 2:1, 3:1). Verteidiger Peter Frenzel fiel bereits im Startdrittel mit Schulterverletzung aus.

Der EHC Illnau-Effretikon tat sich sonntags auf der KEB in Wallisellen anfangs schwer. „Wir sind heute vielleicht mit zu viel Respekt ins diese erste Partie gestartet“, meinte Dieter Wieser. Für den EIE-Trainer ist Wallisellen „noch immer ein Favorit für den Gruppensieg und mit Garantie ein ernster Playoffkandidat“. Dieser Rolle wollten die Platzherren zum Saisonauftakt vor eigenem Publikum gerecht werden. Wallisellen hat sich bekanntlich auf diese Saison hin markant verstärkt. Neuer Spielertrainer ist Christian Wohlwend, welcher vom HC Thurgau ins Glattal wechselt. Mit Fabio Toschini (Weinfelden), Prascal Reinmann (Dübendorf), Martin Nettgens von GCK Lions Elite A, dem ehemaligen Dürntner Kevin Parada, welcher zuletzt bei Lenzerheide-Valbella spielte, und Lukas Rüthemann vom SC Rheintal, hat Wallisellen gute Verstärkungen aufzuweisen.

Die Eröffungspartie der Saison 2008/09 begann für den EIE schlecht. Im Startspiel gegen Illnau-Effretikon stand Wallisellens-Spielertrainer Wohlwend noch nicht auf dem Eis im Einsatz. Der ehemalige St. Moritzer, später auch in Diensten von Kloten und Rapperswil und zuletzt bei Thurgau tätig, schickte seine Formationen los wie die Feuerwehr. Wallisellen erfreute sich einer blendenden Form. Gut vorbereitet und hoch motiviert dank sieben gewonnener Testspielen (ein einziges Vorbereitungsspiel ging verloren), wollten die Platzherren klar dokumentieren, wie die Hierarchie im Sportzentrum Wallisellen in dieser Saison lauten wird. „Wallisellen startete mit 100 Prozent Einsatz. Wir hingegen nur mit 40“, rechnete Dieter Wieser vor.

„Wir waren im ersten Drittel zu wenig engagiert“, fand der EIE-Trainer. Bei Wieser und dessen Assistent Werner Pfister machten sich nach den ersten Einsätzen bereits die ersten Sorgenfalten bemerkbar. Peter Frenzel fiel nach kurzer Zeit bereits mit einer Schulterverletzung aus. Das Verteidiger-Problem beim EIE hat sich somit bereits zum Saisonstart gravierend verschärft. Die Hoffnungen, vom Erstligist Winterthur Partnerspieler zu erhalten, ist momentan Illusion, weil auch in der Eulachstadt Personalmangel durch eine lange Verletztenliste herrscht. Jetzt denkt man bei Illnau-Effretikon über die Reaktivierung von Stefan Dinkel nach. Dieser hat aber nach seinem Rücktritt Ende letzter Saison absolut kein Sommertraining und keine Eis-Vorbereitung bestritten und dürfte somit ein relativ grosses Defizit im konditionellen und spielerischen Bereich aufweisen. Pech hatte der EIE auch mit der geplanten Reaktivierung von Mario Bosshard. Der langjährige Stürmer, als Allrounder eben auch als Verteidiger einsetzbar, wollte ebenfalls ein Comeback geben, kollabierte aber kurz vor dem Saisonbeginn und musste sich in ärztliche Obhut und Betreuung begeben.

Nichtsdestotrotz bäumte sich der EIE im ersten Durchgang gegen den aggressiv auftretende Heimklub auf. Allerdings sorgte Wallisellen für viel Druck und brachte die Gäste immer wieder in Verlegenheit. Beim EIE brillierte Mike Häbig, zauberte und verhinderte einen schnellen und hohen Rückstand seiner Farben. Trotzdem geriet der EIE kurz vor Ablauf der ersten Periode in Rückstand. Hampus Hansson erzielte in Wallisellen den ersten Saisontreffer, exakt nach 18 Minuten und 24 Sekunden. Das 1:0 für die Heimmannschaft war zu diesem Zeitpunkt standesgemäss. „Wir liessen dem Gegner viel zu viel Freiraum und deckten nicht eng genug“, stellte Dieter Wieser fest.

In der ersten Drittelspause ging man bei Illnau-Effretikon über die Bücher. Taktische Anweisungen durch Wieser/Pfister erfolgten. Die Spieler lauschten hellhörig und waren fähig, die Worte des Trainerduos später auf dem Eis in die Tat um zu setzten. Doch vorerst fiel ein weiterer Treffer – Wallisellen, führte nach 37 Minuten 2:0. Der Zweitore-Vorsprung schien für die Spieler von Christian Wohlwend komfortabel. Doch damit hatten sich die Einheimischen tüchtig verrechnet. „Wir haben uns von den 40 Prozent kontinuierlich gesteigert, während Wallisellen von seinen 100 Prozent nun nach liess“, bemerkte Wieser. Kurz vor Ablauf des Mitteldrittels, im welchem das Geschehen sich langsam auf gleichem Niveau einpendelte und später Vorteile für den EIE brachte, landeten die Zürcher Oberländer unmittelbar in der Schlussphase einen folgenschweren Doppelschlag. Erst reüssierte Patrick Lamprecht auf Vorarbeit von Roman Hardmeier und exakt 80 Sekunden nach dem Anschlusstreffer schaffte Illnau-Effretikon durch Christian Koster (in Zusammenarbeit mit Captain Bruno Hollenstein und erneut Roman Hardmeier) den schnellen 2:2 Ausgleich.

„Wir sind nach dem 1:2 Anschluss ins Spiel gekommen“, freute sich Dieter Wieser. Für den EIE kam es noch besser. Während sich die Gäste im Schlussdrittel nochmals zu steigern vermochte, zeigte Wallisellen-Schockreaktion auf den plötzlichen und für sie unverhofften 2:2 Ausgleich. Nach dem letzten Seitenwechsel brachte Christian Röder auf Vorlagen von Patrick Sommer und Patrick Lamprecht erstmals in diesem Spiel in Führung. Vom 0:2 zum 2:3. Jetzt sass die Enttäuschung bei den Einheimischen hoch tiefer. Und als Benjamin Wiederkehr (Assist Patrick Lamprecht) in der 57. Minute das 4:2 für den EIE erzielte, sah Wallisellen langsam seine Felle davon schwimmen. Die Schlussminute hatte es in sich. Das Spiel endete hoch dramatisch und für die favorisierten Platzherren enttäuschend. Sandro Toschini brachte Wallisellen auf 3:4 heran. Den Schlusspunkt setzte aber Illnau-Effretikon durch Patrick Sommer. „Eine beeindrucktende Leistungssteigerung“, fand Dieter Wieser. „Wir haben soeben drei wichtige Punkte gegen einen Playoff-Mitfavorit geholt“. Wieser attestierte, „Wallisellen ist in dieser Zusammensetzung für alle Teams ein wirklich ernst zu nehmender Gegner“. Und Wieser war unmittelbar nach Spielschluss der festen Überzeugung, dass „Wallisellen aus dieser für sie überraschenden Startniederlage die Lehren für die Zukunft ziehen wird“. Der EIE-Trainer glaubt, dass „hier in Wallisellen die Trauben für jeden Gast sehr hoch hängen werden“ und freute sich doppelt über den ersten Erfolg. „Unser erfolgreicher Saisonstart ist aber nur dann etwas wert, wenn wir am kommenden Sonntag in Küsnacht ‚nicht hängen’ und diesen Sieg bestätigen können“.

Eishockey, Meisterschaft 2. Liga, Gruppe 2: Wallisellen – Illnau-Effretikon 3:5 (1:0, 1:2, 1:3).- KEB Sportzentrum (Wallisellen).- SR: Tury Wagner/Jürg Schär.- 255 Zuschauer.- Tore: 19. Hansson (Parada/Schwarber) 1:0. 37. Kobert (eigener Ausschluss Rothenbach) 2:0. 39. Lamprecht (Hardmeier) 2:1. 40. Koster (Hollenstein/Hardmeier) 2:2. 53. Röder (Sommer/Lamprecht) 2:3. 57. Benjamin Wiederkehr (Lamprecht) 2:4. 59:09 Toschini (Solenthaler) 3:4. 59:33 Sommer (Röder) 3:5.- Wallisellen: Lurati; Caminada, Moser; Rüthemann, Solenthaler; Thalmann, Nettgens; Hansson, Jucker, Kobert; Parada, Rothenbach, Schwarber; Sandro Toschini, Fabio Toschini, Reimann; Sommer, Breitenmoser, Schmidli.- Illnau-Effretikon: Häbig; Sommer, Martin; Steinbrunner, Hardmeier; Frenzel; Röder, Lamprecht, Wiederkehr; Koster, Leuthold, Hollenstein; Grösser, Wehrle, Kuhn.- Strafen: beide Mannschaften je 4x2 Minuten.- Bemerkungen: EIE-Verteidiger Peter Frenzel fällt im Startdrittel mit Schulterverletzung aus.

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