EIE- wie ein Hannibal - Odyssee über die Alpenpässe

218 vor Christus soll Hannibal mit 40 000 Soldaten, 15 000 Pferden und 40 Elefanten in 14 Tagen die Alpen überquert haben um die Römer von Norden her angreifen zu können. So viele Spieler nimmt Dieter Wieser samstags nicht mit. Und der EIE braucht (hoffentlich) auch nicht 14 Tage bis zum Ziel. Über Julier und Bernina – die am Montag beide winterlich verschneit waren - muss der EHC Illnau-Effretikon (EIE) samstags zum Auswärtsspiel im Cup-Wettbewerb. Die Partie gegen Drittligist HC Poschiavo wird um 20 Uhr auf der offenen Kunsteisbahn Le Prese ausgetragen.

Bericht: Heinz Minder, Illnau

Auf den EHC Illnau-Effretikon (EIE) wartet die längste Reise des Jahres 2017. Der goldene Herbst im Engadin ist vorbei. Schnee ist gefallen. Frau Holle hat kräftig ihre Kissen geschüttelt. Die Reise könnte lange und etwas beschwerlich werden. Doch der EIE stellt sich auf diese Herausforderung ein.

Die Auslosung und Ausgangslage ist klar. Illnau-Effretikon – das im Vorjahr auswärts in Ambri gegen Drittligist HC Ceresio antreten musste und mit 6:3 gewann, wird heuer im ersten Cup-Einsatz auf den Sieger der Partie Blau-Weiss Dübendorf (4.) gegen HC Poschiavo (3. Liga) treffen. Das Spiel im Dübendorf wurde Ende Oktober ausgetragen. Die grosse Überraschung blieb aus. Der unterklassige Viertligist aus dem Glattal verspielte seine 2:0 Drittelsführung und kassierte im zweiten Abschnitt gleich vier vor-entscheidende Gegentreffer. Am Ende unterlag der Zürcher Vertreter Blau-Weiss Dübendorf mit 3:5. Nichts daraus, dass es für Illnau-Effretikon einen Katzensprung nach «Dübi» gegeben hätte. Wie vermutet (und befürchtet) steht nun fest, dass der EIE zum HC Poschiavo fahren muss.

Das ganze Dorf im Rücken

Mit 9:5 (7:1, 1:2, 1:2) setzte sich der EHC Illnau-Effretikon samstags in Sursee durch. Dieter Wieser, damals unmittelbar nach Spielende, bereits vorausblickend auf den Samstag und das anstehende Cup-Spiel: «Es wird wohl gleich laufen wie heute hier in Sursee. Poschiavo hat das ganze Dorf hinter sich. Wir werden auf einer offenen Eisbahn spielen».

Furios startet der EIE – legte nach 84 Sekunden bereits den Führungstreffer dank Lorenz Kuhn (Assist Peter Hofer) vor, kassierte dann aber postendend den schnellen Ausgleich (3.). Doch dann ging es fast schon im Minuten-Takt positiv und fast (zu) locker weiter: 06:27 Yves «Födi» Förderreuther, per Penalty: 2:1. Noch in der gleichen Minute – kaum neu angespielt: 06:37 Wieder Lorenz Kuhn (Lionel Kuhn/Hofer) 3:1. 08:07 Nochmals Lorenz Kuhn (nochmals Hofer/nochmals Lionel Kuhn) mit Powerplaytreffer zum 4:1. Wieder in der gleichen Minute: 08:25 Carlo Fäh (Andrea Giacomelli) 5:1. 13:19 Yves Förderreuther (Müller) 6:1. 17:22 EIE-Captain Thomas Korsch (Carlo Fäh/Fabian Brockhage) 7:1. – Drittelspause.

Vier EIE-Junioren 24 Stunden nach Sursee schon wieder im Einsatz

Dann der «mentale» Durchhänger des EHC Illnau-Effretikon. Die Kräftereserven waren fast verbraucht – wohl wegen der hervorragenden Darbietung donnerstags im Spitzenkampf gegen Dürnten Vikings. Die zwei weiteren Drittel gingen mit je 2:1 Resultaten an den Heimklub. Zwischenzeitlich (26:47) markierte Peter Hofer noch mit seinem zweiten Tor des Abends den achten EIE-Treffer – Sursee holte wacker auf, gab sich nicht vorzeitig geschlagen und drückte auf positivere Schadensbegrenzung. Den Schlusspunkt setzte Lionel Kuhn – bei Ausschluss von Thomas Korsch gelang dem EIE-Youngster per Shorthander das 9:5. «Das heutige Spiel gegen Sursee war für mich ein idealer Gradmesser und vielleicht war es nicht mal so schlecht, wie die Partie eben gelaufen ist», so Dieter Wieser weiter.

Spieler müssen sich regenerieren…

Und der EIE-Headcoach meinte zufrieden über den Sieg, dass «meine Spieler sich nun fast eine Woche lang einerseits etwas erholen-, wir andererseits unsere Mannschaft auf den kommenden Gegner Poschiavo einstellen können». Hannibal schaffte mit seiner kühnen Alpenüberquerung eine taktische und logistische Meisterleistung. Dieter Wieser grübelt bereits darüber nach, wie der Drittligist zu schlagen ist und auf welche Eventualitäten er und seine Truppe treffen könnte. «Vielleicht wird es samstags schlechtes Wetter geben, vielleicht auch schlechtes Eis und wird können folglich dann nicht unser eigenes, schnelles Spiel aufziehen. Es wird und kann für uns ganz schwierig werden, ein unberechenbarer Gegner wartet auf uns».

…und einige durften montags «pausieren»

Wieser findet es gut, dass nach den zwei kräfteraubenden Partien gegen Dürnten und nun Sursee «eine Woche vor uns liegt, in welcher wir uns bei den anstehenden drei Trainingseinheiten etwas einfallen lassen können». Der EIE-Trainer verriet, dass «montags sicher einige Spieler frei haben werden, um sich selbst regenerieren zu können».

EIE-Junioren gewannen in Dielsdorf

Und das war wohl nötig, denn Illnau-Effretikon kehrte – das Spiel in Sursee fand erst um 20:30 Uhr statt – erst sonntags nach Mitternacht aus Sursee zurück. Noch am gleichen Tag, um 17:45 Uhr standen dann vier Spieler im Erlenpark in Dielsdorf bereits wieder im Einsatz und zwar im Junioren-Top Spiel Dielsdorf-Niederhasli gegen Illnau-Effretikon. Es war das EIE-Quartett Claudio Beltrame, Fabio Giacomelli und die Gebrüder Lorenz und Lionel Kuhn. Letzterer markierte nach 52 Sekunden in Dielsdorf bereits das 1:0 der Zürcher Oberländer. Zwischenzeitlich gelang den Platzherren dann die 2:1 Führung, doch Ramon Winterberger (Assist Lorenz Kuhn/Lukas John) egalisierten noch vor Drittelsende zum 2:2. Kurz nach Wiederbeginn – kaum angespielt – brachte Lorenz Kuhn (Zuspiel Lionel Kuhn) den Gast nach 17 Sekunden wieder 3:2 in Führung. Lionel Kuhn (Lorenz Kuhn/Cyrill Schnyder) erhöhten dann auf 4:2. Kenji Raemy (Fabio Giacomelli/Lionel Kuhn) traf zum 5:2 und Sascha Rey (Frédéric Isler/Lionel) markierte dann im letzten Drittel auf 6:2. Kurz vor Schluss schaffte der EVDN noch den 3:6 Endstand. In der Zwischenrangliste eroberte sich der EIE-Nachwuchs nach zehn Partien (21 Punkte) den zweiten Rang zurück und liegt jetzt vor St. Moritz und hinter Leader Dübendorf (9 Spiele/23 Punkte).

Wieser will mit stärks möglicher Formation anreisen

Zurück zu Poschiavo: «Unsere Ambitionen sind klar», so Dieter Wieser weiter. «Wir stellen uns klar der sportlichen Herausforderung, nehmen den Gegner sehr ernst. Ich werde mit der stärkst möglichen Formation antreten. Wir wollen im Cup eine Runde weiterkommen».

Poschiavo scheiterte im letzten Winter in der Aufstiegsrunde

Der HC Poschiavo wurde 1965 gegründet, also ein Jahr bevor die beiden Vereine EHC Illnau und EHC Effretikon zum heutigen EHC Illnau-Effretikon (EIE) fusionierten. 2003/04 stieg der Verein erstmals in die 3. Liga auf. Ende Saison 2015/16 landete Poschiavo auf dem dritten Schlussrang hinter Club da Hockey Engiadina (16 Spiele/48 Punkte) und dem HC Zernez (37 Zähler) auf dem dritten Schlussrang. Im letzten Winter holte sich Poschiavo dann über 14 Spiele mit 37 Punkten (elf Siege) den Gruppensieg vor Zernez (14/36) und konnte zu den Aufstiegsspielen für die 2. Liga antreten. Dort traf Poschiavo auf Herisau 2 (0:6 Niederlage) und jenes Sursee, das Poschiavo 8:1 schlug und dann aufgestiegen ist und samstags nun eben EIE-Gegner wurde. Mit einer 4:6 (2:2, 2:2, 0:2) Heimniederlage gegen CDH La Plaiv startete Poschiavo am vergangenen Samstag in die 3. Liga-Meisterschaft. Jene, die Poschiavo vor einem Jahr noch für sich entschied, dann allerdings in der Aufstiegsrunde gegen Herisau 2 (0:6) und Sursee (1:8) punktelos und chancenlos blieb.

Nach allfälligem Sieg – wohl gegen Erstligist Seewen

Fest steht auch bereits, welche zwei Vereine die Kandidaten für den Sieger sind: Wer samstags in Le Prese zwischen HC Poschiavo und Illnau-Effretikon gewinnt, wird in der nächsten Runde auf den Sieger der Partie: GCK Lions (3. Liga) – HC Seewen (1. Liga) treffen. Über den Ausgang jener Cup-Partie wird es wohl keine Überraschung geben. Für Dieter Wieser kann es folglich nur heissen: «Hannibal – füttere die Elefanten – wir reisen über die Alpenpässe».

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