Was für ein toller Eishockey-Abend im Eselriet. Der EIE hat die Final-Serie in der Verlängerung gleich gestellt. Die knappe Niederlage vom Donnerstag steckte irgendwo im Hinterkopf der Mannschaft, weshalb ich ihr die geglückte Revanche hoch anrechne. Nach 60 Minuten Spielzeit und 3:3 als Spielstand musste man sich für die obligate Verlängerung vorbereiten, in der der EIE den Entscheidungstreffer markierten.  

Bericht: Billy Ersoy

Gerade Mal 48 Stunden (streng genommen 43 Stunden, wenn man noch die Anspielzeiten berücksichtigt) hatte der EIE um sich auf Spiel 2 der Finalserie einzustellen. Im Grunde genommen musste gar nichts geändert werden. Das Spielkonzept passt, Tempo und Passgenauigkeit stimmt, Schüsse aufs Tor gab es haufenweise und das Vorchecking lässt den Gegner die notwendigen Flüchtigkeitsfehler machen. 

Das Spiel war gerade so lanciert, als es bereits zu einem längeren Unterbruch gekommen ist. Ein EIE Stürmer hatte sich in Banden nähe verletzt und musste gestützt von Eis begleitet werden. Leider konnte er im Laufe des Abends nicht mehr ins Spielgeschehen eingreifen. Was für ein äussert schlechter Start. Aber irgendwie liess man sich nicht aus der Konzentration bringen und erzielte mit einem Schuss präzise ins Eck die Führung. Das frühe 1:0 war genau nach Fahrplan. Gespielt waren lediglich 2:11 bis dahin. Wie schon in der ganzen Play-Off wusste der EIE noch mehr aus solchen Situationen zu machen und hatte genug Selbstvertrauen aufgenommen. Aber die Toren blieben auch diesmal aus. Aber auch der EHC Wallisellen hatte seine Chancen und aber wusste dies nicht zu nutzen. Selbst die Überzahl in der 13. Minuten blieb erfolglos.  

Abschnitt zwei ging mit einem Powerplay für die Gäste los. Und so waren sie es, die daraus profitierten und Mitte der Strafzeit ausglichen. Der EIE ist an solchen Situationen gewachsen und blieb weiterhin sehr ruhig und abgeklärt. Er zwang sein Spiel auf und wollte partout nicht davon abweichen. Also war es vermutlich nur eine Frage der Zeit, bis die Führung zurück an das Heim-Team geht. Kaum fertig gedacht, fiel tatsächlich das 2:1 durch einen schnellen Konter und schönem Zuspiel quer vor dem Tor. So jetzt musste einfach die 2-Tore Führung her. Wäre da nicht das Metallgehäuse, hätten man diesen noch vor der 2. Pause notieren dürfen. Und auch das erste Powerplay verstrich ohne nennenswerte Vorkommnisse. Stattdessen hiess es aber irgendwie wie aus dem Nichts 2:2. Ja der EHCW war effizienter auf dem Eis, aber nicht die bestimmende Mannschaft. Das letzte Drittel musste entscheiden.

Nun waren die Kraft-Reserven gefragt. Wer ging damit haushälterischer um. Die Dominanz lag weiterhin beim EIE. Aber Wallisellen steht tief im eigenen Drittel und verteidigt das Tor mit allen Mitteln. Kurz vor der 50. Minute kamen sie wieder mal zu einem Überzahlspiel und 3 Sekunden später zur 2:3 Führung. So lange dauert es vom Bully-Punkt zum Verteidiger und per Slap-Schuss direkt ins Tor. Was für ein Schock. Der EIE musste wie schon am Donnerstag wieder einen Rückstand in der Schlussphase aufholen.

51:13 ging das Tor zur Waliseller Strafbank wegen eines Haltens auf. Dies musste man einfach ausnutzen. Wenn nicht jetzt, dann wohl nicht mehr für diesen Abend. Das Powerplay war stabil, doch die entscheidende Lücke war irgendwie nicht zu finden. Oder besser gesagt fast nicht. Pass in den Rückraum und die Direktabnahme ins Tor. 3:3. Bis zur erneuten Pause sprachen die Schiedsrichter zwei kleine Strafen gegen die Gäste und eine gegen den EIE. 

Habe ich die Kraftreserven schon erwähnt? Im Gegenzug zur Vorrunde spielen in der Verlängerung 5 gegen 5 über 20 Minuten. Es sei den, ein Team schiesst ein Tor. Nach 4 Minuten und 19 Sekunden steht unser Stürmer allein mit dem Puck vor dem gegnerischen Tor. Kleine effektive Finte und ein Handgelenkschuss lassen alle Emotionen bei den EIE Spielern freien Lauf. Ja heute kriegte man wirklich viel zu sehen für sein Geld.  

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