EIE bei Heimpremiere im Eselriet unbezwingbar

Der EHC Illnau-Effretikon (EIE) lässt sich auch beim vierten Mal in Folge bei seiner Heimpremiere im Eselriet nicht bezwingen. Drei Mal setzten sich die Zürcher Oberländer in den letzten Jahren jeweils gegen Schaffhausen durch. Heuer nun durfte Küsnacht als erste Mannschaft in einer neuen Saison im Eselriet aufspielten. Die Gäste gerieten dabei zwischenzeitlich 2:5 in Rückstand, schafften aber mit drei schnellen Toren anfangs Schlussdrittel noch den 5:5 Ausgleich. Dann setzte der EIE aber zum ungebremsten Schluss-Spurt an und distanzierte den ersten Gegner mit drei weiteren Einschüssen zum 8:5 (2:0, 3:2, 3:3) Endstand.

Bericht: Heinz Minder, Illnau

Die Eishalle im Eselriet in Effretikon wurde am 30. November 2013 mit der 2. Liga-Meisterschaftspartie Illnau-Effretikon (EIE) gegen Schaffhausen offiziell eröffnet. Nach einem 0:2 Rückstand kehrte die Wieser-Truppe damals die Partie noch und setzte sich im Penaltyschiessen erfolgreich durch. Ein Jahr später, schloss Illnau-Effretikon seine Heimspiel-Premiere der Saison 2014/15 wiederum gegen Schaffhausen erfolgreich ab. Der EIE gewann damals 7:3 (1:1, 4:0, 2:2). Und im letzten Jahr wollten es die Spielplaner wieder so. Im ersten Heimspiel im Eselriet traf Illnau-Effretikon erneut auf Schaffhausen. Wieder gewann der EIE. Wieder problemlos. Diesmal gar 8:3 (2:1, 3:1, 3:1).

Neuer Gegner – neues Glück?

Alle freuten sich im EIE-Lager, dass am 22. Oktober 2016 um 17 Uhr die kurze Hockeysaison in Effretikon damit endlich offiziell lanciert werden konnte. Illnau-Effretikon traf für einmal im ersten Heimspiel nicht auf Schaffhausen, sondern auf Küsnacht. Jenes Küsnacht, das im vergangenen Jahr so positiv von sich reden machte und mit wenig spektakulärem Hockeysport aus seinen Möglichkeiten das absolute Optimum erreichte und für manchen Gegner zum Stolperstein wurde. Unbequem, aber effizient. So die Einschätzung der Seebuben, die ihrem Ruf erneut gerecht wurden, aufopfernd kämpften und in einem Spiel, in welchem sie frühzeitig geschlagen schienen nicht zuletzt dank eines mental nachlassenden EIE noch stark auf- und zum 5:5 Ausgleich kamen.

Thomas Korsch erster Torschütze

Das erste Tor im Eselriet in diesem Winter war dem EIE-Captain Korsch vorbehalten (5:53). Dieser, nunmehr mit vier Toren/drei Assists zu Buche stehend, ging als EIE-Spielführer in die erste Heimspielpartie, obwohl Michael Sommer gegen Küsnacht nach seiner Verletzungszeit (Schulter) sein Comeback geben konnte. Sommers diesjähriger Einstand kann als geglückt vermeldet werden, markierte der Center doch auch das 5:2 (36.). Der EIE hat nun weitere Optionen im Offensivbereich.

Comeback von Sommer/Broackhage und Debüt von Yves Hofmann

Apropos Comeback und Debüt. Zusammen mit Sommer kehrte auch Fabian Brockhage ins Team zurück. Der routinierte Verteidiger fehlte bislang seiner Truppe ebenfalls wegen Verletzung. Das Trainerduo Wieser/Wegmann sieht mit der Rückkehr von Sommer/Brockhage wieder Silberstreifen am Horizont. Und da war da noch das EIE-Debüt der Nummer 88. Illnau-Effretikon hat sich mit B-Lizenz die Dienste von Yves Hofmann gesichert. Der Wetziker bildete gegen Küsnacht zusammen mit Korsch/Cristelotti die erste Angriffslinie und markierte auf Korschs uneigennützige geniale Vorlage das 4:1.

2:0 Drittelsführung…

Illnau-Effretikon war vor 150 Zuschauern bestrebt, das Tempo und die Gangart zu bestimmen und zu diktieren. Küsnacht hatte anfangs Mühe mit der EIE-Kadenz. Dem Führungstreffer von Korsch im Powerplay (Ausschluss Diego Wehrle) folgte der Einschuss von Carlo Fäh (nunmehr fünf Tore/zwei Assists) in doppelter Überzahl bei Ausschlüssen von Joel Simon/Fabian Altmann und auf Vorlage von Michael Bolli hin. Fäh, kaum haltbar durch die Gegenspieler und über die rechte Seite vorprellend, erfreut sich einer exzellenten Form. Was auf das eigene (EIE)-Tor kam, wehrte Dennis Volkart im ersten Drittel. Phasenweise, wenn der Heimklub konsequent auf das hohe Tempo drückte, hatte Küsnacht grosse Mühe selbst ins Spiel zu kommen und war im Startdrittel mehrheitlich mit Abwehraufgaben überlastet. Beim Gang in die Garderobe beklagte sich Küsnachts Verteidiger Vito Sette, dass „Fäh unheimlich schnell auf den Beinen ist. Für mich zu schnell“.

…was für ein lächerlicher Penalty

Lange schien es, der EIE sei dem 3:0 näher als die Gäste ihrem ersten Treffer. Doch dann wurde Küsnacht ein mehr als schmeichelhafter Penalty zugesprochen. Würde jene Aktion von Michael Grösser an Tim Oechsle „verschuldet“ auf allen Eisbahnen und immer mit Strafstoss geahndet, es gäbe wohl in jedem Hockeymatch mindestens zehn Strafstösse. Nun. Küsnachts Captain Oechsle scheiterte an EIE-Keeper Volkart, der schon in Luzern beim ‚offiziellen Penaltyschiessen‘ das Zünglein an der Waage war. Trotzdem. Küsnacht schaffte das 1:2. Sechs Sekunden vor Ablauf der Strafe von Nicola Gretler traf Vito Sette. In dieser Phase verloren die Unparteiischen etwas ihre Linie und übersahen „grosszügig“ einige klare Foulspiele (hohe Stöcke/Stockschläge) der Gäste.

EIE-Faden reisst mit 5:2

Noch liess sich der EIE nicht aus dem Konzept bringen und erhöhte durch Doppelschlag mit Markus Cristelotti (28.) und Yvan Hofmann (30.). Das schnelle 1:4 liess Küsnachts Coach Daniel Keller sein frühes Time-out nehmen (29:17). Trotz Drei-Tore-Vorsprung gab sich Küsnacht aber noch längst nicht geschlagen. Dem Gast gelang bei eigener Unterzahl auf schnellen Konter über rechts hin, durch Marco Weber per Shorthander das 2:4. Dass EIE-Rückkehrer Sommer noch vor Drittelsende das standesgemässe 5:2 gelang, rückte das Spielgeschehen und die Spielanteile, sowie das klare EIE-Chancenplus zu diesem Zeitpunkt wieder in das richtige Licht.

…Gegner aufgebaut – 5:5 Ausgleich

5:2. Was sollte da noch passieren? Eben. Hofmann nahm zu Beginn des Schlussdrittels regelwidrig ein zweites Time-out. Die EIE-Spieler hatten sich längst zum Wiederanspiel formiert, Küsnacht diskutierte noch vereinigt an der Mannschaftsbank über die kommenden Minuten. Keine Strafe wegen Spielverzögerung wurde ausgesprochen. Küsnacht kam nun mit zwei Linien und überraschte den EIE, der passiv ins letzte Drittel stieg. Dass Oechsle das 3:5 gelang, hauchte seiner Truppe das zweite Leben ein. Illnau-Effretikon bekundete nun Mühe, den eigenen Rhythmus wieder zu finden und gab das Zepter aus der Hand. Als dem Gast durch Erasmo Molina gar der 4:5 Anschluss glückte (48:48), sah sich auch Wieser gezwungen, sein frühes Time-out zu nehmen. Und es kam noch schlimmer. Kaum angespielt, schaffte Küsnacht mit dem dritten Tor in Folge, erneut durch seinen überragenden Captain Oechsle, den 5:5 Gleichstand. Nun brannte der Baum. Die EIE-Spieler wussten, dass die Partie noch längst nicht entschieden war. Für die letzten zehn Minuten war nun wieder eine Effortleistung gefordert. Man hatte fast grobfahrlässig das Spiel aus den Händen gegeben und den Gegner mächtig aufgebaut.

Beeindruckende Antwort mit drei Toren zum Schluss

Doch die Antwort, die der EIE gab, war beeindruckend. Auf Zuspiel von Michael Sommer markierte Carlo Fäh mit seinem zweiten Treffer das erneute (6:5)-Führungstor. Das war die Signalzündung. Nun liefen die EIE-Motoren wieder Turbomässig. Das Tempo wurde wieder um zwei, drei Gänge hoch geschraubt. Justin Wieser vollstreckte das Zuspiel von Michael Bolli und Marco Vögeli (55.) und nun gänzlich entfesselt und nicht mehr aufhaltbar, traf Vögeli knapp eine Minute vor Spielschluss zum 8:5. Dass Küsnacht noch eine Strafe (Simon) kassierte, beraubte Keller der letzten Möglichkeit, seinen Keeper vom Eis zu nehmen, obwohl Küsnachts Headcoach mit dieser Option spekulierte und seine Leute auf dem Eis darauf einstellte.

Nun kommt Chiasso…

In einer unterhaltsamen, abwechslungs- und torreichen Partie blieb Illnau-Effretikon auch in der vierten Heimspielpremiere nicht bezwingbar. Nicht zuletzt wegen der Niederlage Dürntens in Zug bleibt die Rangierung der Gruppe 1 eng zusammen. Der EIE am kommenden Samstag, wieder zur traditionellen Anspielzeit um 17 Uhr im Eselriet auf Chiasso, welches in Luzern zu einem Sieg über die Verlängerung kam und nun direkt vor Illnau-Effretikon platziert ist (4 Spiele/9 Punkte).

 

Illnau-Effretikon – Küsnacht 8:5 (2:0, 3:2, 3:3).- Sportzentrum Eselriet (Effretikon).- 150 Zuschauer.- SR: Roger Leutenegger/Stefan Weiss.- Tore: 6. Korsch (Fäh, Ausschluss Wehrle) 1:0. 16. Fäh (Bolli, Doppel-Ausschluss Simon/Altenmann) 2:0. 27. Vito Sette (Aerni, Ausschluss Nicola Gretler) 2:1. 28. Cristelotti (Korsch) 3:1. 30. Hofmann (Korsch) 4:1. 34. Weber (Fryba/Molina, eigener Ausschluss Antonio Sette) 4:2. 36. Sommer 5:2. 42. Oechsle (Weber/Simon) 5:3. 49. Molina (Simon/Fryba) 5:4. 50. Oechsle 5:5. 51. Fäh (Sommer) 6:5. 55. Wieser (Vögeli/Bolli) 7:5. 59. Vögeli (Wieser) 8:5.-Illnau-Effretikon: Volkart (Stücheli); Grösser, Brockhage; Nicola Gretler, Brasser; Mirco Weinhart, Gabriel Gretler; Heid; Hofmann, Korsch, Cristelotti; Vögeli, Bolli, Wieser; Sommer, Förderreuther, Fäh; Andersen.- Küsnacht: Klaas (Wullschleger); Fischer, Nicolay; Vito Sette, Antonio Sette; Simon, Fryba; Altmann, Stiefel, Oechsle; Aerni, Wehrle, Wachter; Kunz, Molina, Weber; Trieb.- Strafen: Illnau-Effretikon 4-mal Zwei-Minuten, Küsnacht 7-mal Zwei-Minuten.-Bemerkungen: Vor Spielbeginn Gedenkminute für André Bättig (verstorbener Militärpilot und Stadtrat von Illnau-Effretikon); Illnau-Effretikon ohne Giacomelli, Muspach, Kuhnund Christoph Weinhart (alle verletzt), Danuser und Winterberger (beide Junioren), Schneider (Militär).- Ersteinsätze in dieser Saison für: Brockhage und Sommer (nach Verletzungen zurück), Yves Hofmann (B-Lizenz/Wetzikon).- 20:57 Penalty Küsnacht: Oechsle scheitert an EIE-Keeper Dennis Volkart.- 48:48 Time-out Illnau-Effretikon; 29:17 Time-out Küsnacht.-

 

 

 

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