Chapeau – EIE bleibt mit 6:1 Heimsieg über Zug ungeschlagen

Der EHC Illnau-Effretikon (EIE) entschied das Heimduell der bislang ungeschlagenen Teams gegen Zug 2 mit einem klaren Resultat. Mit 6:1 (1:1, 3:0, 2:0) wurden die Zuger samstags auf die Heimreise geschickt. Michael Sommer erzielte mit einem klassischen Hattrick die letzten drei EIE-Treffer – allesamt notabene im Powerplay.

Bericht: Heinz Minder, Illnau

Die Affiche für die nächste, fünfte Meisterschaftsrunde könnte nun nicht spannender sein. Am kommenden Samstag steigt in Luzern der absolute Spitzenkampf der beiden noch ungeschlagenen Spitzenteams der Gruppe 1. Nur ein einziges Mal war Dieter Wieser im zweiten Heimspiel so richtig genervt. Es war dies, als seine Mannschaft den 1:1 Ausgleich kassierte. Das war genau fünf Sekunden vor Ende des Startdrittels. Lorenz Kuhn hatte Illnau-Effretikon zuvor in Vorsprung gebracht. Allerdings begann Zug druckvoll und hatte bis zum 0:1 Rückstand ein deutliches Chancenplus. Einerseits waren es die Zuger selbst, die eine schlechte Chancenauswertung an den Tag legten, andererseits zauberte der mächtig unter Dauerstress stehende EIE-Keeper Dennis Volkart.

Mit engem Spielausgang gerechnet

Illnau-Effretikon und Zug standen sich bereits in der Saisonvorbereitung in einem Testspiel in Bäretswil gegenüber. Schon damals und von den vergangenen Meisterschaften wusste man, wie hart umstritten die Partien zwischen diesen beiden Mannschaften mitunter verlaufen können. Illnau-Effretikon bekundete, meist bei den Auswärtspartien in der Innerschweiz, teils grösste Mühe mit dem aggressiven, kampfstarken EV Zug. Und so war es auch im Startdrittel über weite Strecken. Doch nicht zuletzt dank Volkart blieb Illnau-Effretikon im Spiel. Dass nach dem 1:0, welches die beiden Verteidiger Mirco Weinhart und Tizian Müller (zurzeit im Militärdienst) vorbereiteten und durch Lorenz Kuhn eiskalt verwertet wurde, ausgerechnet ein haltbar scheinender Treffer den 1:1 Ausgleich brachte, mag aber Volkarts Gesamtleistung keineswegs schmälern. Doch eben, über dessen Entstehung und so kurz vor Drittelsende – das ging beides mächtig an die Nerven von Wieser.

Wiesers grosser Ärger vor der ersten Drittelspause

Keineswegs glücklich über das 1:1 war Dieter Wieser. «Wenn man selbst in Scheibenbesitz ist und so kurz vor Drittelsende einen Treffer kassiert, ist das für mich unverzeihbar. Ein absolutes No-Go», so Wieser. Der EIE-Headcoach gestand, dass «mich so was mächtig aufregt». Entsprechend sei seine Kritik an die eigenen Spieler in der ersten Drittelspause gewesen. «Es sind deutliche Worte gefallen und jene die es betraf, haben es wohl gemerkt».

Kontinuierliche EIE-Leistungssteigerung

Nachher steigerte sich seine Mannschaft «mächtig ins Spiel». Ansonsten war Wieser zufrieden. «Wir haben unser Powerplay einigermassen gut gemacht und das gegnerische Überzahlspiel gut gelesen, weil wir daran hart arbeiteten». Trotz vieler Scharmützel und einigen kleineren (und grösseren) Handgreiflichkeiten hätte sich eigentlich ein temposchneller Rivalenkampf abgewickelt, hätten die Unparteiischen nicht vor vielen ihrer Entscheide jeweils ein langes Palaver abgehalten, teils mit den beiden Spielführern, teils mit den Trainern oder einfach untereinander vieles beredet, bevor man weiterspielen konnte.

Drei Tore im Mitteldrittel zur (Vor)-Entscheidung

Mit drei Toren im Mitteldrittel durch Peter Hofer (B-Lizenz/Wetzikon) in der 24. Minute auf Vorlage von Fabio Giacomelli und Lionel Kuhn hin, dann Captain Thomas Korsch (Assist Carlo Fäh) gegen Ende des zweiten Abschnittes (37.) zum 3:1 und Michael Sommer (Brockhage/Korsch, Ausschluss Remo Blaser), fiel im Mitteldrittel die Vorentscheidung. Als Emmenegger aus vollem Lauf, aber bereits klar nach erfolgtem Schiedsrichter-Pfiff, EIE-Torhüter Dennis Volkart mit klarem Absicht und Vorsatz einer «Eis-Dusche» unterzog, entwickelte sich eine Rauferei aus der erstaunlicherweise Zugs-Verteidiger Blättler sich ungeschoren davonschleichen konnte (38.). Es lag ja auf der Hand, dass die EIE-Spieler die Unsportlichkeit an Volkart nicht ungesühnt verstreichen liessen.

Drei Powerplaytreffer in Folge

Die Befürchtungen auf ein ausartendes Schlussdrittel bestätigten sich glücklicherweise nicht, obschon man damit rechnen musste, zumal in den Reihen der Zuger einige Heiss-Sporne vorhanden sind, die auch während des Spieles kompromisslose Bereitschaft zu bedingungslosem Körpereinsatz zeigen. Illnau-Effretikon bestrafte im letzten Abschnitt die weiteren gegnerischen Strafen eiskalt und resolut, erst den Doppelausschluss von Eisenegger/Rojas erneut durch Michael Sommer (Fäh/Korsch) in der 48. Minute und zum Schlusspunkt knappe fünf Minuten vor Ende, abermals durch Sommer (Förderreuther/Fäh, Ausschluss Captain Kevin Rickli) zum 6:1. «Eine Top-Leistung der gesamten Mannschaft», lobte Dieter Wieser. «So können wir nun beruhigter Natur nach Luzern fahren. Wir konnten heute so spielen wie wir es uns vorgenommen haben, denn wir wollten Zug angreifen. Das ist uns gut gelungen und der Gegner war wohl etwas überrascht von unserer Taktik».

Sich aus Provokationen und Scharmützeln raushalten

Wieser freute sich darüber, dass «es uns ausgezeichnet gelungen ist, die Zone zu zumachen, auch wenn es mir klar war, dass dies ein schwieriges Unterfangen gegen die schnellen Zuger-Flügelstürmer sein wird». Der EIE-Trainer betonte, «eben eine Riesen-Teamleistung gesehen zu haben bei der jede unserer drei Linien voll zum Tragen kam und sich unsere jungen Spieler wieder bestens integrierten». Seine Mannschaft befinde sich «gut auf dem eingeschlagenen Weg». Besonders freute sich Dieter Wieser auch darüber, dass «wir gegen diesen unbequemen Gegner die Nerven behielten, uns nicht provozieren liessen und versuchten, uns aus den gegnerischen Scharmützeln heraus zu halten». Es mutet hingegen schon etwas befremdend an, dass die Zuger gegen Ende der Partie, die jeweiligen eigenen Foulspiele die noch zu Ausschlüssen von Blättler (48.), Rickli (55.) und Arnold (59.) führten, von ihrer Mannschaftsbank aus mit Szenenapplaus beklatschten!

Illnau-Effretikon – Zug 2 6:1 (1:1, 3:0, 2:0).- Eishalle Eselriet (Effretikon).- 138 Zuschauer.-SR: Matteo Kobza/Christian Hagnauer.- Tore: 17. Lorenz Kuhn (Müller/Mirco Weinhart) 1:0. 19:55 Arnold (Eisenegger) 1:1. 24. Hofer (Fabio Giacomelli/Lionel Kuhn) 2:1. 37. Korsch (Fäh) 3:1. 39. Sommer (Brockhage/Korsch, Ausschluss Remo Blaser) 4:1. 48. Sommer (Fäh/Korsch, Doppelausschluss Eisenegger/Rojas) 5:1. 56. Sommer (Förderreuther/Fäh, Ausschluss Rickli) 6:1.- Illnau-Effretikon: Volkart (Stücheli); Andrea Giacomelli, Brockhage; Nicola Gretler, Brasser; Mirco Weinhart, Müller; Christoph Weinhart; Sommer, Korsch, Fäh; Cristelotti, Förderreuther, Beltrame; Lorenz Kuhn, Hofer, Lionel Kuhn; Fabio Giacomelli.- Zug 2: Dommen (Livio Blaser); Blättler, Kunz; Bischofberger, Arnold; Marti, Rickli, Felder; Leonardo Blaser, Eisenegger, Emmenegger; Todesco, Rojas, Remo Blaser; Krüdewagen.- Strafen: beide Mannschaften je 12-mal 2-Minuten.- Bemerkungen: Illnau-Effretikon ohne Andersen, Gabriel Gretler, Vögeli und Wimber (alle verletzt), Frei (Militär), Wieser (krank).- 33.31 Time-Out Illnau-Effretikon.- 

 

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