EIE: 49 Points

Mit 7:2 Heimsieg Selbstvertrauen für die Playoffs gegen Club da Hockey Engiadina geholt

Dank eines ungefährdeten 7:2 (0:1, 4:0, 3:1) Heimsieges im 18. Und letzten Gruppenspiel über den SC Küsnacht eroberte sich der EHC Illnau-Effretikon (EIE) den 16. Saisonsieg und schaffte mit 49 Zählern einen neuen Vereinsrekord. Doch ganz zuoberst, wo der EIE den Jahreswechsel 2017/18 feiern konnte, reichte es am Ende wieder nicht. Als zweiter Sieger, ein Punkt hinter Dürnten Vikings, das in der Schlussminute in Bassersdorf meisterlich zauberte, ein kleines Hockeywunder schaffte und aus einem 3:4 Rückstand in den letzten 42 Sekunden noch einen 5:4 Sieg realisierte, beendet die Mannschaft von Dieter Wieser die erste Saisonhälfte auf dem zweiten Schlussrang.

Bericht: Heinz Minder, Illnau

Der Match im Eselriet zwischen dem EIE und Küsnacht war knapp um 22:08 Uhr zu Ende. 7:2 das klare und eindeutige Verdikt. Dann begann im EIE-Lager das letzte Zittern. Die Partie in Kloten zwischen Bassersdorf und Dürnten war noch nicht fertig. Die Unterländer führten zwischenzeitlich nach einem 0:2 Rückstand(!) bis sieben Minuten vor Schluss 4:3.

Mitfiebern

Weil das Kantonalderby im Eselriet im Startdrittel schnell und rassig, ohne viele Unterbrüche verlief, war das Spiel in Effretikon früher zu Ende als in Kloten. EIE-Spieler, Staff und auch Christoph Müller fieberten mit, hängten konstant am Handy. «Wann ist wohl Schluss», die meist gestellte Frage. Kopfschütteln dann um 22:12 Uhr. Dürnten hatte das Spiel in den letzten Sekunden noch gekehrt. EIE-Präsident Müller zwar wie alle gefasst, doch etwas erstaunt. «Dürnten hat einfach immer Glück».

Kleines Hockeywunder des Leaders

Dass der Tabellenführer am Ende noch zwei Tore, eines davon zum 4:4 Ausgleich bei eigenem Ausschluss, aber auch ohne Torhüter Fabian Ryffel markierte und dann wieder mit seinem Keeper, aber noch immer in Unterzahl zehn Sekunden vor dem aller letzten Sirenenton durch Cyrill Stiefel den 5:4 Siegtreffer erzielen konnte, liess selbst bei Dieter Wieser grosses Kopfschütteln aufkommen.

Zehn Minuten ohne Unterbruch

«Gut. Dann fahren wir halt wie sich abzeichnete, nach Scoul», zeigte sich der EIE-Headcoach gefasst. Dieter Wieser war davon überzeugt, dass «wir heute gegen Küsnacht einen guten Match ablieferten». Das Startdrittel, das schnelles Hockey bot und mit 0:1 noch an die Gäste ging, verlief in den ersten zehn Minuten ohne Unterbruch(!).

Temposchnell und rassig…

Der EIE justierte in den ersten zwanzig Minuten seine Offensive, Küsnacht wirkte noch hoch konzentriert und weil die EIE-Motoren noch auf Standby-Turbo gestellt waren, wickelte sich das Geschehen ausgeglichen ab. Claudio Beltrame und Verteidiger Fabian Brockhage nahmen SCK-Keeper Dominic Wullschleger bereits in der Startminute unter Beschuss, derweil EIE-Torhüter Dennis Volkart erstmals gegen Noah Zimmermann klären musste.

…mit einem noch verhaltenen Heimteam…

«Das Startdrittel war von uns etwas verhalten», meinte Dieter Wieser. «Wir haben zwar gut gespielt und das Treffen kontrolliert, uns dann aber einen Fehler geleistet». Dass Küsnacht kurz vor Ende des ersten Drittels das 1:0 durch Markus Schilling markieren konnte «ist nun mal passiert», wie Wieser meinte. Seine Mannschaft wurde nach einem Bully vor Wullschleger 102 Sekunden vor Drittelsende eiskalt überlaufen und ausgekontert.

…das die Kadenz im Mitteldrittel erhöht…

Die Reaktion des Heimklubs auf den 0:1 Rückstand liess aber nicht auf sich warten und kam im zweiten Spielabschnitt in einer Art und Weise die einerseits beeindruckte, andererseits den Gegner demoralisierte. Nun erhöhte Illnau-Effretikon das Tempo. Die schnellen EIE-Spieler wie Fäh, Korsch, insbesonders Vögeli und Förderreuther konnten sich nun öfters der gegnerischen Deckung entziehen. Damit bekam Illnau-Effretikon mehr Platz und vermochte damit deutlich mehr Gefahr zu entwickeln.

…wo sich Ausgleich schnell abzeichnete…

Der Ausgleich zeichnete sich ab, als Marco Vögeli steil lanciert alleine auf Wullschleger losziehen konnte, die kapitale Chance aber nicht ausnutzen konnte (23.). Doch der Heimklub behielt die Scheibe im gegnerischen Drittel und praktisch im zweiten Anlauf, diesmal durch Thomas Korsch (Vorarbeit Beltrame/Fäh) war das 1:1 Sekunden nach Vögelis Möglichkeit doch schnelle Tatsache. Dann ging es schnell. Den zweiten gegnerischen Ausschluss von Bischoff nutzte Illnau-Effretikon. Das Powerplay funktionierte. Korsch kam zu seinem zweiten Treffer in Folge, diesmal in der Überzahl mit Brockhage und Fäh, der abermals seinen Stock vorentscheidend mit im Spiel hatte.

Statt 2:2 – plötzlich 3:1

Wie schnell es im Hockey gegen kann, zeigte sich in der 29. Minute. Mit letztem Körpereinsatz unterband Marco Vögeli vor Volkart noch im Fallen eine Möglichkeit der Gäste. Illnau-Effretikon kam dadurch in Scheibenbesitz und lancierte den schnellen Konter. Statt 2:2 hiess es dann 3:1, denn bei Ausschluss von Leutwyler schloss dann die EIE-Powerplayformation, diesmal mit Peter Hofer (Förderreuther/Wimber) zum vorentscheidenden Zweitor-Vorsprung der Einheimischen ab (29.). Küsnacht war nun geschockt und ab der Rolle. Das nutzte die Mannschaft von Dieter Wieser eiskalt und setzte Sekunden nach Halbzeit durch Thomas Korsch (natürlich in Zusammenspiel mit Carlo Fäh) noch eines drauf. 4:1. Damit war der Mist gekarrt.

Gegner geschockt und verunsichert

Drei schnelle Gegentore – und damit die (Vor)-Entscheidung. Grund für SCK Coach Daniel Keller sein Time-Out zu nehmen und die eigene Mannschaft neu aufrichten zu können (30:58). Innerhalb von knappen sechs Minuten hatte der EIE das Spiel mit vier Toren in Folge für sich entschieden. Küsnacht konnte den Doppelausschluss des Gegners (Nicola Grelter und Lukas Wimber während 70 Sekunden) nicht zur wichtigen Resultatkorrektur nutzen

Gutes EIE-Powerplay

Während das Spiel in Kloten 2:2 stand, musste Illnau-Effretikon das Schlussdrittel noch für 16 Sekunden mit 3:5 Spieler in Angriff nehmen, überstand aber den Doppelausschluss dank effizientem Boxplay schadlos. Die Zuschauer bekamen dann noch etwas punkte Tore geboten. Marco Vögeli stürme zu Beginn des Schlussdrittels auf und davon und reüssierte diesmal gegen Wullschleger. 5:1. Praktisch nach Wiederanspiel das 2:5 durch Wüst, doch bereits eine Minute später erhöhte Yves Fördereuther mit seinem 18. Saisontreffer zum 6:2.

Gegner mit Torhüterwechsel

Bei Küsnacht machte sich dann ein Torhüterwechsel für die Schlussphase bemerkbar, der bei 47:29 vollzogen wurde, als Fabian Klaas Dominic Wullschleger zwischen den Pfosten ablöste. Klaas wurde später durch Carlo Fäh zum 7:2 Endstand bezwungen.

Selbstvertrauen getankt

Dieter Wieser zeigte sich am Schluss zufrieden. «Obwohl und heute ein wichtiger Spieler fehlte, funktionierte unsere Überzahlformation. Claudio Beltrame machte hier einen ausgezeichneten Job». Während Illnau-Effretikon eine 60 prozentige Powerplay-Effizienz und hundert prozentige Unterzahl-Effizienz zu verzeichnen hatte, sah die Bilanz der Gäste schlechter aus. «Wir haben uns heute Selbstvertrauen für die Play-Offs geholt», bestätigte Dieter Wieser.

Scoul – statt St. Gallen

Dass der EHC Illnau-Effretikon nun im Achtelsfinal auf Club da Hockey Engiadina treffen wird, nahm Wieser gelassen. «Kein Problem. Jetzt fahren wir nach Scoul. Das spielt für uns keine Rolle, denn mit diesem Gegner haben wir eigentlich ja auch rechnen müssen». Alles andere wäre der Ansicht Wiesers «einer grösseren Überraschung gleichgekommen». Er denke aber, dass «wir für die nächste Runde gerüstet sind. Wir probieren sicher, dienstags mit Heimvorteil gut in die Play-Offs zu starten». Seine Mannschaft habe samstags gegen Küsnacht «gut auf den 0:1 Rückstand reagiert. Wir haben einige schöne Tore geschossen» und somit könne man aus der Sicht des EIEs «positiv den kommenden Partien entgegenblicken».

Heimspiel am Dienstag um 20:15 Uhr

Die erste Partie des EHC Illnau-Effretikon (EIE) am kommenden Dienstag gegen Club da Hockey Engiadina wird in der Eishalle Eselriet in Effretikon um 20:15 Uhr ausgetragen. Der EIE muss donnerstags ins Unter-Engadin nach Scoul und kann samstags – abermals mit Heimvorteil – dann zur gewohnten Zeit um 17 Uhr – Engiadina zum dritten Match empfangen. 

Illnau-Effretikon – SC Küsnacht 7:2 (0:1, 4:0, 3:1).- Eishalle Eselriet (Effretikon).- 137 Zuschauer.- SR: Richard Lebeda/Urs Stobbies.- Tore: 19. Schilling (Kunz/Bischoff) 0:1. 24. Korsch (Fäh/Beltrame) 1:1. 28. Korsch (Fäh/Brockhage, Ausschluss Bischoff) 2:1. 29. Peter Hofer (Wimber/Förderreuther, Ausschluss Leutwyler) 3:1. 31. Korsch (Fäh) 4:1. 42. Vögeli (Lionel Kuhn) 5:1. 42. Wüst 5:2. 43. Förderreuther (Lionel Kuhn/Wimber) 6:2. 53. Fäh (Brockhage/Korsch, Ausschluss Schärer) 7:2.- Illnau-Effretikon: Volkart (Stücheli); Gabriel Gretler, Brockhage; Wimber, Peter Hofer; Nicola Gretler, Andrea Giacomelli; Mirco Weinhart, Christoph Weinhart; Beltrame, Korsch, Fäh; Vögeli, Förderreuther, Lionel Kuhn; Cristelotti, Müller, Andersen; Gabio Giacomelli.- Küsnacht: Wullschleger (48. Klaas); Peter, Weber; Wollgast, Leutwyler; Nicolay, Schilling; Von Känel, Trieb, Wüst; Häusermann, Wehrle, Schärer; Kunz, Zimmermann, Bischof.- Strafen: Illnau-Effreitkon 4-Mal 2 Minuten; Küsnacht 5-Mal 2 Minuten, plus 1-Mal 10 Minuten (Torhüter Klaas/Unsportliches Verhalten).- Bemerkungen: Illnau-Effretikon ohne Sommer (Grippe), Lorenz Kuhn (Verletzt), Brasser (Militär/Rekrutenschule), Thomas Hofer (Wetzikon), Wieser (Weltreise).- 30:58 Time-Out Küsnacht nach 1:4.- 47:29 Torhüterwechsel Küsnacht: Fabian Klaas anstelle von Dominic Wullschleger).-

 

 

 

 

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