Revanche geglückt – EIE schlägt Schaffhausen 3:1

Dem EHC Illnau-Effretikon (EIE) glückte samstags auswärts in Schaffhausen die Revanche für die 4:5 Startrundenniederlage. Die Zürcher Oberländer schlugen in der IWC Arena den Gastgeber mit 3:1 (1:0, 1:0, 1:1). EIE-Captain Thomas Korsch war an den beiden ersten Toren von Carlo Fäh (19.) und Marco Thaler (33.) als entscheidender Passgeber mitbeteiligt und setzte den 3:1 Schlusspunkt 44 Sekunden vor Schluss ins gegnerische leere Tor, nachdem Schaffhausens-Keeper Patrick Lüscher bei 58:53 das Gehäuse für einen sechsten Feldspieler vorzeitig verlassen hatte. Die Mannschaft von Dieter Wieser/Giorgio Giacomelli verteidigten damit ihren dritten Zwischenrang und sind für das Oberlandderby vom kommenden Samstag in Effretikon gegen Dürnten Vikings bestens gerüstet.

 

Bericht: Heinz Minder, IWC Arena Schaffhausen

Im Vorfeld hatte Dieter Wieser die Anmerkung, Schaffhausen sei wohl sein Lieblingsgegner entschieden von der Hand gewiesen. Nach Spielschluss meinte der EIE-Headcoach mit Stolz, dass «ich hier in Schaffhausen noch nie verloren habe». Und analysierte man das Rivalen-Treffen in der IWC Arena vor 169 Zuschauern kam man wohl zur einstimmigen Ansicht, dass Illnau-Effretikon zu keiner Phase des Spieles Gefahr lief, das Auswärtstreffen in Schaffhausen verlieren zu können. Der EIE zeigte sich konstanter und kompakter als die Platzherren, imponierte phasenweise mit gut abgestimmten Kombinationen und raumgreifenden langen Pässen, zeigte das weitaus variablere Hockey als die Einheimischen, die zur Überraschung für Dieter Wieser «etwas gar verhalten kamen, denn ich habe Schaffhausen viel aggressiver und weit druckvoller erwartet, als das was letztlich dann vom Gegner wirklich kam».

EIE-Schwerpunkt auf Defensive…

Und der EIE-Headcoach betonte, «dass ich hier noch nie verloren habe, wollte ich vor der Mannschaft nicht zum Thema machen». Vielmehr hätten er und sein Assistent Giorgio Giacomelli «den Schwerpunkt klar auf eine gut organisierte, stabile und kompakte Defensive gelegt». Bis «drei Minuten vor Schluss, als wir aus einem Lapsus heraus noch den 1:2 Anschluss einstecken musste, hatte ich eigentlich nie Angst, das Spiel verlieren zu können», so Dieter Wieser. Er lobte seine komplette Mannschaft, denn «heute hat wieder jeder einen ausgezeichneten Job gemacht – 57 Minuten lang – so wie wir es forderten». Seine Truppe habe in Schaffhausen «über weite Strecken viel Geduld bewiesen» und den Gegner drei Drittel lang jederzeit im Griff gehabt.

…und in der Offensive ohne den verletzten Topskorer Marco Vögeli

Illnau-Effretikon, das auf seinen verletzten Topskorer Marco Vögeli (Neun Tore und sieben Assists in elf Spielen) verzichten musste, Lionel Kuhn fehlt wegen seines Wadenbeinbruches weiterhin, doch konnte sein älterer Bruder Lorenz ebenfalls nach Verletzung erstmals wieder mitspielen, musste in Schaffhausen seine Linien abermals etwas umstellen. Verteidiger Lukas Wimber fehlte ebenfalls (krank) wie auch Fabian Brockhage (Beruf). Dafür stürmte mit Gabriel Gretler ein eigentlicher Defensiv-Spieler als Center zusammen mit Yves Förderreuther und Justin Wieser. Die Gäste, die wie Wieser anfangs bereits bestätigte, «defensivorientiert» ins Spiel stiegen, konzentrierten sich zudem auf das «Neutralisieren» von Stefan Sdovc.

Stefan Sdovc mit Sonderbewachung fast neutralisiert

Schaffhausen, mit 13 Punkten aus elf Partien vom zweitletzten Tabellenrang in diesen Match steigend, hat bislang 35 Tore in der Meisterschaft erzielt – ein volles Dutzend davon ging auf das Konto von Sdovc. Trotz Sonderbewachung schaffte Sdovc in der Schlussphase mit seinem 13. Tor noch den 1:2 Anschlusstreffer, welcher knappe drei Minuten vor Schluss dem Heimklub nochmals grosse Hoffnung brachte.

EIE nimmt seinen ehemaligen Teamkollegen Lüscher unter Dauerbeschuss

Mit vielen guten Angriffen setzte Illnau-Effretikon von Beginn weg Schaffhausen unter permanenten Dauerdruck. Allerdings und das wussten die EIE-Spieler natürlich ganz genau, würde ihnen Schaffhausens-Keeper Patrick Lüscher das Leben so lange wie möglich schwer machen. «Wir haben viele unsere Schüsse direkt auf Päde gezogen», so Thomas Korsch. Und Dieter Wieser lobte seinen ehemaligen Keeper. «Patrick hat heute wieder eine tadellose und starke Leistung gezeigt und seine Mannschaft lange im Spiel gehalten». Wahrlich. Lüscher verhinderte mit vielen Interventionen eine vorzeitige und klarer Führung der Gäste.

Schaffhausen scheitert – EIE kontert zur 1:0 Führung

Angriff um Angriff rollte so auf das Lüscher-Tor. Schaffhausens Schlussmann wurde durch den EIE warm- und eingeschossen. Die Gäste führten das bessere Kombinationsspiel mit wesentlich feinerer Klinge. Das Startdrittel verlief relativ schnell und ohne grosse Unterbrechungen, dazu ohne eine einzige Strafe. Vorentscheidende Szene dann in der Endphase des ersten Drittels. Mit einem Schuss auf Dennis Volkart, der ebenfalls einen sehr sicheren Eindruck hinterliess, prüfte Spillmann den EIE-Keeper, der dann gleich noch gegen Togo und Schneider wehrte, während Fäh auf der Gegenseite wieder einmal an Lüscher scheiterte. Dann bediente Sven Scharf von links den halbrechts in Stellung laufenden Lukas Buff. Schaffhausens-Center der zweiten Linie vergab die exzellente Möglichkeit, alle vor Volkart. Und im direkten Gegenzug konterte Illnau-Effretikon das Heimteam klassisch aus. Korsch auf Fäh, welcher knappe 90 Sekunden vor Drittelsende Patrick Lüscher erstmals bezwingen konnte.

EIE-Verteidiger Marco Thaler trifft zum sechsten Mal

Gleich mit einer Strafe gegen Schaffhausen (Uehlinger) wurde das Mitteldrittel in Angriff genommen. Für Illnau-Effretikon wurde der zweite Spielabschnitt für einmal nicht zum Fiasko. Aber die Mannschaft von Wieser/Giacomelli vermochte aus dem ersten Powerplay kein Kapital zu schlagen. Zwar zirkulierte die Scheibe wiederum optisch gekonnt schnell, direkt und teils verwirrend, doch Förderreuther, sowie Thaler und Bulach jeweils mit Distanzschüssen ab der Blauen Linie waren allesamt nicht erfolgreich. «Weil wir personell etwas anders besetzt waren, wussten wir, dass unser Überzahlspiel vielleicht nicht ganz greifen könnte», so Dieter Wieser am Schluss. Aus letztlich vier Powerplay-Möglichkeiten erzielte Illnau-Effretikon kein Tor – kassierte auf der Rückseite der Medaille aber aus fünf Boxplays auch keinen Gegentreffer. Bei Ausschlüssen von Justin Wieser und Ramon Scheider, als bei 4:4 Spieler auf dem Feld, traf Marco Tahler mit seinem sechsten Saisontreffer auf Vorlage von Thomas Korsch kurz nach Halbheit zum 2:0. Der EIE-Verteidiger Thaler sah nur Sekunden zuvor seinen Schuss ab der Blauen Linie am linken Torpfosten abprallen.

EIE-gibt 2:0 Vorsprung im Unterschied zur Vorrunde nicht mehr aus der Hand

Die Zürcher Oberländer führten also 2:0, allerdings hatte Schaffhausen noch eine weitere Möglichkeit zum Treffer. Im zwei Versuchen, letzterer ebenfalls alleine auf Volkart stürmend, vergab André Müller. Da muss man sich dann wirklich nicht fragen, wenn eine Partie verloren geht und warum Schaffhausen in der Tabelle momentan mit 13 Punkten so schlecht platziert ist. Erinnerungen an das Vorrundenspiel kamen auf. Im Saisoneröffnungsspiel in Effretikon führte Illnau-Effretikon gegen Schaffhausen ebenfalls mit einem Zweitore-Vorsprung, damals 3:1 und verspielte diese Führung am Ende noch. Weil aber Schaffhausen zu unpräzis und mit sehr schlechter Chancenauswertung aufwartete, lief der EIE nie Gefahr, die drei Punkte in Schaffhausen lassen zu müssen. Illnau-Effretikon kontrollierte das Treffen und überstand im Schlussdrittel drei weitere Ausschlüsse. Hier nun agierte Schaffhausen zu harmlos. Zwar glückte der Mannschaft von Patrick Meier besagtes 1:2 Anschlusstor knappe drei Minuten vor Schluss.

Schaffhausen schafft 1:2 Anschluss – EIE trifft ins leere Tor zum 3:1…

Die Schlussphase brachte noch etwas Spannung in die IWC Halle. Klar war, dass Schaffhausen noch etwas riskieren würde. Bei 58:22 nahm Meier sein Time-Out und einige Sekunde später verliess Lüscher sein Tor für einen weiteren, sechsten Feldspieler vorzeitig (58:53). Die EIE-Spieler lauerten auf die Kontermöglichkeit und erkämpften sich dann an der gegnerischen Blauen Linie – zu dritt – die Scheibe. Für Schaffhausen, mit einem Spieler mehr, ging es nun zu schnell. Carlo Fäh auf Claudio Beltrame, dieser auf Thomas Korsch und der EIE-Captain spedierte den Puck eiskalt in das verlassene und leere Tor zur endgültigen Siegsicherung. Als Yves Förderreuther noch einen Zweier kassierte, blieb Lüscher auf der Bank und mit zwei Mann mehr schaffte Schaffhausen in den verbleibenden 29 Sekunden keinen Treffer mehr.

…und freut sich auf das Derby gegen Dürnten

«Wir sind gerüstet auf das Derby vom kommenden Samstag gegen Dürnten», so Dieter Wieser. «Wir haben heute schon unser halbes Ziel erreicht». Wieser/Giacomelli gaben vor dem Match gegen Schaffhausen folgende Zielvorgabe heraus. «Aus den restlichen drei schweren Spielen vor dem Jahreswechsel gegen Schaffhausen, Dürnten und Kreuzlingen-Konstanz wollen wir sechs Punkte holen», so Dieter Wieser. Seiner Mannschaft glückte mit 3:1 (1:0, 1:0, 1:1) die erfolgreiche Revanche für die Vorrunden-Niederlage – die offene Rechnung mit Schaffhausen konnte also beglichen werden. Die ersten drei Mannschaften mit Bassersdorf, St. Moritz und Illnau-Effretikon siegten und setzten sich am 12. Spieltag vor Küsnacht in der Tabelle etwas ab.

 

Eishockey: Meisterschaft 2. Liga, Gruppe 2, 12. Spieltag: Schaffhausen – Illnau-Effretikon 1:3 (0:1, 0:1, 1:1).- IWC Arena (Schaffhausen).- 169 Zuschauer.- SR: Diego Mosberger/Philipp Spring.- Tore: 19. Fäh (Korsch/Lorenz Kuhn) 0:1. 33. Thaler (Korsch, Ausschlüsse Schneider und Wieser) 0:2. 57. Sdovc (Spillmann/Stärk) 1:2. 59:16 Korsch ins leere Tor (Beltrame/Fäh) 1:3.-Schaffhausen: Lüscher (Schmidt); Müller, Bruggmann; Tscharf, Stärk; Togo, Plieninger; Schilling; Niggli, Kundert, Sdovc; Schneider, Buff, Klingler; Uehlinger, Spillmann, Stuber; Heid.- Illnau-Effretikon: Volkart (Stücheli); Andrea Giacomelli, Nicola Gretler; Brasser, Bulach; Schwarz, Thaler; Beltrame, Peter Hofer, Müller; Mirco Hofer, Korsch, Fäh; Förderreuther, Gabriel Gretler, Wieser; Lorenz Kuhn-. Strafen: Schaffhausen 4x2 Minuten, Illnau-Effretikon 5x2 Minuten.- Bemerkungen: Illnau-Effretikon ohne Fabio Giacomelli und Lionel Kuhn (beide verletzt), Brockhage (Beruf), Wimber (Krank).- Comeback von Lorenz Kuhn. 35. Pfostenschuss (links) durch Marco Thaler. 58:40 Time-Out Schaffhausen.- Schaffhausen ab 58:53 ohne Torhüter Patrick Lüscher.-

 

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