Zweitligist EIE schockt Erstliga-Aufsteiger Luzern

Der EHC Illnau-Effretikon (EIE) absolvierte heute Mittwoch sein drittes Testspiel in Luzern. Es war dies das erste von zwei weiteren Vorbereitungspartien innerhalb von nur 24 Stunden, denn morgen Donnerstag (zur gleichen Zeit um 20 Uhr), steht die Mannschaft von Giorgio Giacomelli in der Bodensee-Arena in Kreuzlingen dem kommenden Gruppengegner EHC Kreuzlingen-Konstanz gegenüber. Die Zürcher Oberländer zeigten in Luzern gegen den Erstliga-Aufsteiger trotz einigen personellen Absenzen – dafür mit den zwei U20 Nachwuchsspielern Pascal von Arburg und Yann Wunderli vom Partnerteam Winterthur eine starke Leistung. Nach zwei Drittel führte der EIE in Luzern dank Toren von Beeler (17.), Lorenz Kuhn (Beeler), Vögeli Shorthander (Fäh) und Brassers Powerplaytreffer (Fäh/von Arburg) gar4:0. Nach dem 1:4 markierte Vögeli mit seinem zweiten Tor das 5:1. Luzern liess am Ende das Spiel schleifen. Nachwuchstalent Marco Begert vollstreckte kurz vor Schluss auf Hofers-Zuspiel zum 6:1 (1:0, 3:0, 2:1).

Bericht: Heinz Minder

Der EHC Illnau-Effretikon (EIE) gastierte letztmals in der 2. Liga-Meisterschaft am 21. Oktober 2017 im Regionalen Eiszentrum in Luzern. Es war für die Zürcher Oberländer ein denkwürdiges und torreiches Punktespiel. Dankwürdig, weil Illnau-Effretikon rekordverdächtig schnell in Rückstand geriet. Luzern brauchte nämlich lediglich fünf Sekunden um nach dem aller ersten Scheibeneinwurf durch Emanuel Guidon bereits 1:0 in Führung gehen zu können. Nach dem 0:2 (8.) legte der EIE durch Lorenz Kuhn (10.) und Michael Sommers Doppelschlag (21./28.) einen Zwischenspurt hin und führte kurz vor Halbzeit erstmals 3:2. Dann begann der offene Schlagabtausch. 3:3, dann 4:3 für den EIE, abermals durch Sommer, 4:4, und dank Sommers viertem Tor 5:4 und Yves Förderreuthers Einschuss 6:4. Doch das reichte noch nicht. Luzern glich nochmals aus. 90 Sekunden vor Spielende der endgültige KO-Schlag durch Lionel Kuhn zum 7:6 (1:2, 5:3, 1:1) Endstand. Erstmals seit vielen Anläufen war der EIE damit wieder einmal siegreich in Luzern. Eine Premiere für den damaligen, langjährigen EIE-Headcoach Dieter Wieser.

Luzern mit 21 Spieler auf dem Matchblatt

Luzern, im ersten Test gegen Erstligist Burgdorf mit 20 Spieler angetreten (Spiel ging 1:8 verloren), nominierte nun gegen Illnau-Effretikon gleich 21 Akteure bei den Absenzen noch der Name von Emanuel Peter (ex Profi bei Biel/Langnau) fehlte. Dem Luzerner Headcoach Robi Küttel standen gegen den EIE von den eigenen Jung-Talenten einzig Simon Racheter, Gian Luca Portmann und Luca Kobza zur Verfügung. Samuele Ceresa, Elia Hurni, Nico Biedermann, Micha Peter und Matthias Lang fehlten auf Seiten der Platzherren.

EIE mit von Arburg und Wunderli – zwei U20 Spieler aus Winterthur

Illnau-Effretikon war samstags in Widnau gegen Rheintal (1:7 Niederlage) mit 17 Spieler angetreten. Verteidiger Andrea Giacomelli und die beiden Stürmer Mirco Hofer und Carlo Fäh fehlten gegen Rheintal. Dieses Trio war mittwochs in Luzern aber wieder mit dabei. Dafür fehlten nebst den «Dauerabwesenden» Fabio Giacomelli, Justin Wieser, Luca Müller und Claudio Beltrame neu Nicola Gretler, Tizian «Tiz» Müller und Alex Tkachenko. Weil die Zürcher Oberländer aber mit Pascal von Arburg und Yann Wunderli zwei U20 Spieler des EHC Winterthur zum Luzerner-Test erhielten, konnte EIE-Headcoach Giorgio Giacomelli trotzdem mit drei komplette Linien antreten, während es Luzern auf vier Offensiv-Blöcke brachte. Quantitativ waren die Kräfte mittwochs im ersten Test innerhalb von 24 Stunden für den EIE schon mal gleich verteilt wie samstags im Rheintal.

EIE will samstags/sonntags im Trainingsweekend einiges üben…

«Wir können keine Wunder erwarten», so Giacomelli samstags gegen Erstligist Rheintal. Illnau-Effretikon aber spielte in Luzern abermals respektlos und kam in der Startphase gleich zu zwei Powerplaymöglichkeiten. Doch weder aus der Strafe von Martschini (7.), noch beim Ausschluss von Gabathuler (12.) konnte der Zweitligist Kapital schlagen. «Wir haben das Powerplay gar noch nicht angeschaut, geschweige denn trainiert», so die Aussage von Giccomelli, ebenfalls samstags in Widnau. «Das werden wir dann am kommenden Wochenende üben können». Dann nämlich bestreitet der EIE ein zweitägiges Trainingslager in Flims «wo wir dann an zwei Tagen je vier Stunden auf dem Eis stehen werden», wie der EIE-Headcoach bereits verriet.

…und entscheiden wer EIE-Captain wird

Nachdem seine Mannschaft den Ausschluss von Verteidiger Andrea Giacomelli (Beinstellen) schadlos überstanden hatte, traf Philip Beeler – er lief in Luzern nach Förderreuther (in Seewen) und Thaler (in Widnau) als dritter Captain mit seinen Kollegen ein. «Die Frage, welcher Spieler für die kommende Saison unser Captain wird, besprechen wir dann intern auch am Trainingsweekend im Flims», so Giacomelli weiter.

…ein Vögeli-Shorthander und Brasser-Powerplaytreffer

Kurz vor Halbzeit kassierten die Innerschweizer abermals zwei Ausschlüsse in schneller Folge. Erst musste Horvath raus, ihm folgte dann Lukaszek. Bei Spielmitte dann der geplante Torhüterwechsel bei Luzern. Der ex-Wetziker Yannik Peter überliess den Kasten an Gregory Keller. Dessen Einstand war dann nicht gerade berauschend, denn ganze 52 Sekunden später musste sich der neue Luzerner-Keeper erstmals geschlagen geben. Lorenz Kuhn verwertete das Zuspiel von Captain Beeler zum 2:0 der Zürcher.Der Erstligist kassierte nach dem zweiten Gegentreffer eine weitere Strafe. Dann musste auf Seiten der unterklassigen Gäste auch EIE-Torschütze Lorenz Kuhn auf die Strafbank. Und in diesem Boxplay das der EIE so stark spielte, enteilte der pfeilschnelle Marco Vögeli, von Carlo Fäh lanciert und markierte in Unterzahl per Shorthander gar das 3:0. Illnau-Effretikon schockte den Erstligisten im Mitteldrittel gleich nochmals. Auf den Vögeli-Shorthander folgte nun das erste Powerplaytor: Bei Ausschluss von Martschini traf Yves Brasser, der beim ersten Testspiel in Sursee noch nicht mitspielen konnte. Der EIE-Verteidiger verwertete das Zuspiel von Carlo Fäh und Partner-Spieler und EIE-Debütant Pascal von Arburg – ganze fünf Sekunden vor Ablauf des zweiten Drittels.

Luzern wachgerüttelt durch 0:4 Rückstand

Dass der Erstligist, der in seinem zweiten Testspiel im Trainingslager in Ravensburg gegen den morgigen EIE-Gegner Kreuzlingen-Konstanz zu einem 3:1 Sieg kam, gegen die Zürcher Oberländer aber nach zwei Drittel mit 0:4 in Rückstand liegen würde, damit hätte wohl kaum einer der Innerschweizer erwartet. So kam es in der zweiten Drittelspause in der Garderobe der Platzherren zu der erwarteten «Manöverkritik» und Headcoach Robi Küttel erwartete von seiner Mannschaft für das Schlussdrittel eine entsprechende Antwort auf dem Eis.

Axel Lukaszek do Carmo markierte dann nach 46 Minuten den ersten Treffer des HCL zum 1:4.Illnau-Effretikon vermochte seine Konzentration im Defensivbereich und unterstützt vom stark aufspielenden Dennis Volkart weiterhin hoch zu halten. Das 1:4 steckte der EIE fast mit Leichtigkeit weg und stellte sieben Minuten vor Spielende mit Vögelis zweitem Treffer zum 5:1 den alten vier-Tore-Vorsprung wieder her (53.).

Morgen in Kreuzlingen der EIE ohne Nachwuchsspieler

«Wir müssen schon gegen Luzern auf einige Spieler verzichten», prognostizierte Giacomelli samstags in Widnau und liess bereits nach dem Match gegen Rheintal durchblicken, dass «uns dann 24 Stunden später gegen Kreuzlingen-Konstanz noch mehr Leute fehlen werden, denn mir stehen gegen den Zweitligisten dann unsere Junioren nicht zur Verfügung». Es habe sich aber gezeigt, dass «momentan auch andere Zweitligisten teils nur mit 12 Spieler zu einem Testmatch antreten können».

Mittwoch, 21. August 2019, Regionales Eiszentrum Luzern (Spielbeginn: 20 Uhr): Eishockey: 3. Testspiel des EHC Illnau-Effretikon (EIE): HC Luzern (1. Liga) – Illnau-Effretikon (2.)1:6 (0:1, 0:3, 1:2).- Regionales Eiszentrum (Luzern).- 51 Zuschauer.- SR: Roger Leutenegger; Pascal Vendrame/Mattia Torti.- Tore: 17. Beeler 0:1. 31. Lorenz Kuhn (Beeler) 0:2. 37. Vögeli (Fäh/Shorthander, eigener Ausschluss Lorenz Kuhn) 0:3. 40. Brasser (Fäh/von Arburg, Ausschluss Martschini) 0:4. 45. Luskaszek 1:4. 53. Vögeli 1:5. 59. Begert (Hofer) 1:6.-

HC Luzern: Peter (30:32 Keller); Dünner, Bachmann; End, Martschini; Niederhäuser, Thöny; Peterhans; Portmann, Burkart, Holinger; Bell, Matter, Lukaszek; Maurenbrecher, Horvath, Zumbach; Racheter, Gabathuler, Kobza.-

Illnau-Effretikon: Volkart (Werren); Bulach, Andrea Giacomelli; Thaler, Heuberger; Brunner, Brasser; Von Arburg, Fäh, Lionel Kuhn; Vögeli, Förderreuther, Lorenz Kuhn; Beeler, Begert, Hofer; Wunderli.-

Strafen: Luzern 6x2 Minuten; Illnau-Effretikon 3x2 Minuten.

Bemerkungen: 30:32 Torhüterwechsel Luzern (Keller anstelle von Peter).

Luzern ohne Emanuel Peter, Frei, Kuster, Hodel, Ruckstuhl, Emanuel und Gianmarco Guidon und seine Nachwuchsspieler Samuele Ceresa, Elia Hurni, Nico Biedermann, Micha Peter und Matthias Lang.

Illnau-Effretikon ohne Fabio Giacomelli, Gretler, Tizian Müller, Luca Müller, Tkachenko, Wieser, Beltrame.- Ersteinsätze der beiden U20 Nachwuchsspieler des EHC Winterthur von Pascal von Arburg und Yann Wunderli bei Illnau-Effretikon.

Nächstes EIE-Testspiel: Kreuzlingen-Konstanz (2. Liga) – Illnau-Effretikon (2.) – morgen Donnerstag, 22. August 2019, Bodensee-Arena (Kreuzlingen), Spielbeginn: 20 Uhr.

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