Generalhauptprobe geglückt – EIE bezwingt Küsnacht 5:1

Gegen den SC Küsnacht, welcher im Playoff 2017/18 mit dem EHC Illnau-Effretikon (EIE) einen dramatischen Ausstich im Viertelfinal über fünf Spiele und als absoluten Höhepunkt im letzten und entscheidenden Match gar über 80 Minuten(!) Spielzeit mit abschliessendem Penaltyschiessen lieferte und den EIE damals glücklich eliminierte, beschloss Illnau-Effretikon seine diesjährige Vorbereitung. In der KEK lieferten sich die beiden Zweitligisten einen temporeichen Fight. Der EIE sündigte vorerst im Abschluss, reagierte aber im Schlussdrittel mit vier Toren erfolgreich, nachhaltig und höchst zuversichtlich für den kommenden Meisterschaftsstart.

Bericht: Heinz Minder, KEK Küsnacht

Die Schluss-Sirene in der KEK Küsnacht schrillte samstags kurz vor 22:00 Uhr und beendete nicht nur das achte- und letzte Vorbereitungsspiel des EHC Illnau-Effretikon (EIE) – die Mannschaft von Giorgio Giacomelli/Roman Diethelm gewann am Ende 5:1 (0:1, 1:0, 4:0) und hat damit von diesen acht Testpartien genau die Hälfte gewonnen und verloren - sondern läutete gleichzeitig den endgültigen Schluss-Spurt für die kommende 2. Liga-Meisterschaft ein.

Nochmals zwei Stunden auswärts trainieren

Dienstags (ab 18:45 Uhr in Dielsdorf) und mittwochs (ab 21:45 Uhr! in Wetzikon) sind für die EIE-Spieler nochmals zwei je einstündige Trainingseinheiten auf auswärtigen Eisbahnen angesagt. Freitags, 24 Stunden vor Meisterschaftsbeginn, kann Giorgio Giacomelli dann seine Truppe um 20 Uhr erstmals in «diesem Winter» im heimischen Tempel Eselriet zum Abschlusstraining begrüssen. Dann endet die EIE-Reisere durch die halbe Ostschweiz zu den wöchentlichen Trainingslektionen sowohl für die erste Mannschaft – wie auch für alle EIE-Nachwuchsteams.

Finale-Erkenntnisse gewonnen

Der SC Küsnacht kann in einer Woche mit Heimvorteil in der Gruppe 1 seinen ersten Gegner – den EV Zug – in der KEK empfangen – dem EIE stellt sich dann gleichentags Liganeuling Lenzerheide-Valbella in Effretikon zum ersten Punktespiel. Küsnacht und Illnau-Effretikon lieferten sich einen unterhaltsamen vor allem aber temporeichen Vergleichskampf, der beiden Trainern unmittelbar vor Saisonbeginn die erhoffte Standortbestimmung brachte.

Temporeicher EIE vorerst mit schlechter Chancenauswertung

Kurz unter dem Strich: Im temporeichen hauptsächlich vom EIE diktierten Startdrittel erarbeitet sich Illnau-Effretikon in den ersten 17 Minuten ein klares Chancenplus, vergeigt aber viele hochkarätige Möglichkeiten wegen seiner Abschluss-Schwäche und kassiert kurz vor Drittelsende auf ein Break hin noch den 0:1 Rückstand. Im Mitteldrittel, nach leichten taktischen Korrekturen kommt Küsnacht aber immer stärker auf. Der EIE gerät unter Druck, kann sich aber bei Dennis Volkart bedanken, ohne weiteren Schaden über die Runde zu kommen. Im letzten Abschnitt macht der EIE alles klar, nachdem ihm kurz nach Halbzeit und erfolgtem Torhüterwechsel beim Gegner (Enrico Markendorf ersetzte Marc Mader bei 31:44) dazu noch bei eigenem Ausschluss von Yves Brasser durch Marco Vögelis Shorthander der 1:1 Ausgleich gelang. Jonas Bulach (43.), Yves Förderreuther (46.), Philip Beeler (49.) und Lorenz Kuhn in das leere Tor, als Küsnacht knappe drei Minuten vor Spielende und ob des 1:4 Rückstandes alles auf eine Karte setzte und ohne Keeper Markendorf agiert, erzielen die Treffer zum klaren 5:1 EIE-Sieg.

Mirco Hofer auf dem Weg der Besserung

Von der Personal-Front gab es wenig neues, aber auch hier höchst zuversichtliches zu vermelden. Polizist Carlo Fäh fehlte, er wurde beruflich wegen der Demo in Zürich aufgeboten. Der EIE-Russe Alexander Tkachenko war nach seinen Absenzen wieder zurück und gab ein starkes Lebenszeichen. EIE-Stürmer Mirco Hofer, der in den letzten Wochen am Pfeiffersches Drüsenfieber erkrankte, scheint eigener Aussage nach auf dem Weg der schnellen Besserung zu sein. Justin Wieser laboriert weiterhin an seiner hartnäckigen Schulterverletzung und verpasst den Saisonauftakt am kommenden Samstag garantiert, ebenso Fabian Giacomelli, dessen Diskushernie nun operiert werden soll. Für ihn ist die Saison 2019/20 ebenso gelaufen wie für Luca Müller, der vom Dübendorf aufs Eselriet wechselte. Seine Knieprobleme verhindern, dass Müller im kommenden Winter für seinen Stammverein Tore schiessen wird. Da wäre noch die jüngst EIE-Neuverpflichtung Jayson Zähner. Der Spieler, der im letzten Winter in Canada stürmte, befindet sich nun im Aufbautraining, wie auch Fabian Rothacher, dessen Hockeycomeback allerdings einiges an Zeit braucht, denn der ex-Dübendorfer pausierte in den letzten Monaten und muss sich nun erst wieder fit kriegen.

Unsere Chancenauswertung war anfangs mangelhaft

Giorgio Giacomelli zeigte sich nach Spielende über den Verlauf der Generalhauptprobe höchst zufrieden. „Ein für 2. Liga-Verhältnisse extrem schnelles Spiel, wie ich finde“, so der EIE-Headcoach, „vom Rhythmus her etwa zu vergleichen mit unserem letzten Test am vergangenen Mittwoch in Wetzikon“. Das Startdrittel verlief zügig und temposchnell, praktisch ohne Unterbrüche und die ersten zehn Minuten verliefen ohne jeglichen Schiedsrichterpfiff und ohne eine Strafe. „Wir erarbeiteten uns viele Chancen“, das bestätigte auch Giacomelli, der sah, wie Vögeli, Müller und Tkachenko die ersten drei EIE-Möglichkeiten in der Startphase nicht nutzten. Später scheiterten Beeler/Lorenz Kuhn, bei Küsnacht Bischof/Wüst, dann Gander und Meier allesamt an Dennis Volkart. Illnau-Effretikon drückte auf das Tempo und das ging scheinbar auf Kosten der Präzision vor dem gegnerischen Tor, denn immer wieder belagerte EIE das Gehäuse von Mader. In der Schlussphase vor Drittelsende schlug es dann bei Volkart ein. „Die letzten zwei, drei Minuten vor Ende des ersten Durchganges kassierten wir zwei Breaks weil wir in jener Phase in der Defensive nicht mehr sauber genug arbeiteten. Zuvor war die Leistung und der Einsatz meiner Spieler aber Tipptopp“, so Giacomelli. „Wir lieferten ein hohes Tempo – unser Abschluss war im Startdrittel einfach mangelhaft“. Er und sein Assistent Roman Diethelm besprachen das in der ersten Pause und ergriffen die nötigen Korrekturen.

EIE geriet im Mitteldrittel unter Druck schafft aber 1:1 Ausgleich in Unterzahl…

Im zweiten Abschnitt bekundete Illnau-Effretikon phasenweise Mühe und schien den nötigen Elan in der Garderobe gelassen zu haben. Der EIE geriet zusehens unter Dauerbelagerung und konnte sich bei Volkart bedanken, schadlos über die Zeit zu kommen. Den Zürcher Oberländern gelang dann per Shorthander durch Marco Vögeli (eigener Ausschluss Brasser) der 1:1 Ausgleich (34.).

…und trifft im Schlussdrittel gleich vier Mal

„Wir liessen im zweiten Abschnitt etwas Disziplin vermissen, was mir absolut nicht passte. Auch das wurde dann in der zweiten Drittels Pause angesprochen und korrigiert. Das Schlussdrittel war wieder überzeugend von uns und da kamen auch unsere Tore wieder“. Erst stand Verteidiger Jonas Bulach goldrichtig vor dem Tor und reüssierte auf das Zuspiel von Alexander Tkachenko und Tizian „Tiz“ Müller bestechend sicher zum 2:1 (43.). Dann ging es relativ schnell. Yves Förderreuther spedierte die Vorgabe von Lorenz Kuhn unhaltbar für Markendorf zum 3:1 über die Linie und kurz darauf liess sich Philip Beeler nicht zwei Mal bitten. Glänzend die Steilvorlage von Florian Schwarz auf den ex-Dübendorfer, der vor dem gegnerischen Kasten seine Klasse aufblitzen liess. Erst dribbelte Beeler seinen Gegnerspieler aus und düpierte dann auch noch den SCK-Keeper. Den Schlusspunkt setzte dann Lorenz Kuhn. Nach einem Time-Out nahm SCK-Coach Daniel Keller seinen Torhüter frühzeitig vom Feld. Im zweiten Anlauf brachte Lorenz Kuhn dann die Scheibe im verlassenen Tor unter (58:58) und für die restlichen Sekunden Spielzeit kehrte Markendorf nochmals zurück aufs Eis.

«Wir sind gerüstet für den Saisonbeginn» - so Giorgio Giacomelli.

 

Eishockey: 2. Liga Vorbereitung: Nächstes Spiel des EHC Illnau-Effretikon: 8. und letztes Testspiel vor Saisonbeginn 2019/20: Samstag, 14. September 2019, Eishalle KEK (Küsnacht), Spielbeginn: 20:15 Uhr: SC Küsnacht (2. Liga) – Illnau-Effretikon (2. Liga) 1:5 (1:0, 0:1, 0:4).- KEK (Küsnacht).- 23 Zuschauer.- SR: Tobias Haider/Philipp Spring.- Tore: 19. Fischer (Bischof/Wüst) 1:0. 34. Vögeli (Shorthander, eigener Ausschluss Brasser) 1:1. 43. Bulach (Müller/Tkachenko) 1:2. 46. Förderreuther (Lorenz Kuhn) 1:3. 49. Beeler (Schwarz) 1:4. 59. Lorenz Kuhn (ins leere Tor) 1:5.- SC Küsnacht: Mader (31:44 Markendorf); Kunz, Nicolay; Fischer, Wollgast; Wehrle, Treib; Wüst, Gander, Bischof; Oechsle, Meier, Altmann; Kurath, Molina, Von Känel; Schärer, Trieb.- Illnau-Effretikon: Volkart (Stücheli); Bulach, Nicola Gretler; Thaler, Schwarz; Brunner, Brasser; Andrea Giacomelli, Heuberger; Vögeli, Gabriel Gretler, Lionel Kuhn; Beeler, Förderreuther, Lorenz Kuhn; Tkachenko, Müller, Begert.- Strafen: SC Küsnacht 2-Mal Minuten; Illnau-Effretikon 6-Mal Zweiminuten, plus 1-Mal Zehnminuten (Disziplinar/Brasser, Bandencheck).- Bemerkungen: Illnau-Effretikon ohne Mirco Hofer (Pfeiffersches Drüsenfieber), dazu die momentan Dauer-Abwesenden und Langzeit-Verletzten Claudio Beltrame (Militär), Justin Wieser, Fabio Giacomelli und Luca Müller (letztere beide wohl mit keinem EIE-Einsatz in dieser Saison); Ti EIE ohne Juniorenspieler vom Partnerteam Winterthur; Carlo Fäh (Beruf), Jayson Zähner und Fabian Rothacher (beide Aufbautraining).- 56:25 Time-Out Küsnacht; ab 56.58 ohne Torhüter Markendorfer/Küsnacht mit weiterem, sechsten Feldspieler; 58:58 5:1 durch Lorenz Kuhn ins leere Tor; Küsnacht ab diesem Zeitpunkt bis Spielschluss wieder mit Torhüter Markendorfer.- Nächstes Spiel des EHC Illnau-Effretikon: Eishockey – 2. Liga-Meisterschaftsstart Saison 2019/20; 1. Spieltag: Illnau-Effretikon – Lenzerheide-Valbella, Samstag, 21. September 2019, Eishalle Eselriet (Effretikon), Spielbeginn: 20 Uhr.

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