Spielbericht 1. Mannschaft, Do 25.02.2010 19:45 gegen Seewen

1. Mannschaft, Do 25.02.2010 19:45 gegen Seewen, Feld: Seewen

Eishockey: 2. Partie Playoff-Viertelsfinal/2. Liga: Seewen – Illnau-Effretikon 7:5 (1:1, 1:2, 5:2)

Am Schluss mit Kräften am Ende

Nach den ersten beiden Spielen des Playoff-Viertelsfinal zwischen dem EHC Illnau-Effretikon (EIE) und Seewen steht es 1:1. Samstags geht’s in der Eishalle Dübendorf zum dritten Spiel (17:15 Uhr), dienstags dann in Seewen in die vierte Runde. Im ersten Aufeinandertreffen führte Illnau-Effretikon in Dübendorf 4:0, zwischenzeitlich 5:1, ehe Seewen aufholte, den 5:5 Ausgleich erzwang, am Schluss aber dem EIE mit 5:7 den Sieg überlassen musste. In Seewen wickelte sich eine höchst umstrittene und enge Partie ab. Schlag auf Schlag wurden die jeweiligen gegnerischen Tore egalisiert. Aus EIE-Sicht: 0:1, 1:1, 2:1, 2:2, 3:2, 3:3, 3:4, 4:4, 4:5, 5:5, 5:6 und eine Sekunde vor Schluss ins leere EIE-Tor zum 5:7 Endstand.

Heinz Minder, Seewen

Die Schwyzer sündigten bereits im ersten Playoff-Viertelsfinal in Dübendorf gewaltig im Abschluss. Zu Beginn dominierte der EIE und zog dank Toren von Marcel Sommer (4.), Captain Bruno Hollenstein (8.), Daniel Knecht (16.) und Markus Martin (27.) auf 4:0 davon. Damit weckte man den Seewer Ehrgeiz. Die Mannschaft von Röbi Küttel gab sich noch nicht geschlagen und kämpfte sich zurück ins Spiel. Nach Schmidigers 1:4 traf Patrick Lamprecht im Chreis auch noch zum 5:1, ehe die Seewer dann einen fulminanten Zwischenspurt einlegten und durch Zurkirchen, Mauderli, Bolli und nochmals Mauderli (43.) den 5:5 Ausgleich realisieren konnten. Am Ende siegte Illnau-Effretikon, weil in den letzten zehn Minuten Karl-Oskar Nicolai und Marcel Sommer nochmals zuschlugen und dem EIE mit 7:6 den Sieg sicherten. Michael Niederöst machte es nochmals spannend und schaffte für Seewen knappe 90 Sekunden vor Schluss den 6:7 Anschluss.

Zum zweiten Spiel musste Dieter Wieser wieder personelle Rotationen durchführen. Michael Grösser fehlte wegen Prüfungen; Verteidiger Ralph Meier beruflich, dazu Koster und Röder wegen Verletzungen. Dafür agierte Verteidiger Patrick Hangartner in der dritten Linie als Flügelstürmer neben Markus/Leuthold. In die Verteidigung zurück ging Nicolai an die Seite von Dinkel. Kevin Golob, welcher in Dübendorf beim ersten Spiel nicht mit dabei war, stürmte als Center, aber in der zweiten Linie mit Hollenstein und Wiederkehr. Lamprecht, Knecht und Marcel Sommer bildeten den ersten Sturm. Letzterer erzielte die ersten vier Tore für Illnau-Effretikon in einem Spiel, das so verrückt startete, an Spannung und Dramatik nie verlor und letztlich Seewen in der Playoffserie am Leben hielt.

Dabei machten sich die Schwyzer an diesem Donnerstag das Leben in der eigenen Eishalle vor knapp 475 erwartungsfrohen Zuschauern lange selbst recht schwer. Fulminant und druckvoll starten die Einheimischen und wollten den EIE so überrollen, wie Seewen in Dübendorf im ersten Drittel selbst an die Wand gespielt wurde (0:3 Rückstand). Vor Steve Meier spielten sich turbulente Szenen ab. Seewen feuerte aus allen Rohren und wollte sich scheinbar mit gesteigertem Körpereinsatz Respekt verschaffen. Andererseits versuchte man damit den Gegner zu provozieren. Die EIE-Spieler verhielten sich diszipliniert und schlugen nicht zurück.

Mit Dutzenden von glasklaren Möglichkeiten sündigte Seewen in dieser Partie über weite Strecken. In den ersten zwei Durchgängen besassen die Einheimischen kapitalste Chancen und hätten gemessen am Chacenplus eigentlich 7:2 führen müssten. Statt dessen leuchtete nach zwei Drittel ein 2:3 von der Anzeigetafel. Illnau-Effretikon verhielt sich vorbildlich und zeigte Seewen, wie man effizient Tore schiesst. Das 0:1 von Patrick Niederöst, glich Marcel Sommer aus. Der Führungstreffer Seewens war eigentlich das logische Produkt eines klaren chancenmässigen Übergewichtes. Reichlin verpasste nach dem 0:1 den zweiten Treffer Seewens. Es war kaum zu glauben, aus welchen Positionen die Stürmer das Ziel verfehlten. Teils überhastet, vielfach unüberlegt, zu hektisch und mit der Brechstangentaktik, wollten die Spieler von Küttel den Torerfolg erzwingen. Klassisch, überlegt und eiskalt konterte Illnau-Effretikon. Eingespieltes Konterspiel durch Lamprecht und Marcel Sommer. Der EIE-Topskorer vollstreckte eiskalt und unhaltbar zum 1:1 (13.). Zahlreiche hektische Szenen brachte der weitere Spielverlauf. Cédric Wiederkehr wurde bei einem Durchbruchversuch durch zwei Gegner ins Sandwich genommen und erfolgreich am Torschuss gestört (16.). Suter und Michael Niederöst vergaben sogenannte „Hundertprozentige“ noch vor Drittelsende.

Auch zu Beginn des zweiten Drittels fast unveränderte Ausgangslage. Seewen rannte verbissen an und hielt den enormen Druck hoch. Weil das Schiedsrichterduo Stephan Raimann und Markus Ammann (sie leiteten bereits die erste Partie am Dienstag in Dübendorf vieles laufen liessen), entwickelte sich ein Schlagabtausch ohne viele Unterbrüche. Erstaunlich. Was früher in den 22 Gruppenspiel rigoros gepfiffen und geahndet wurde, ignorierten die Spielleiter nun. Ein schwieriger Grad für die Spieler, wenn im Playoff plötzlich andere „Regeln“ gelten. Nun, den beiden Unparteiischen muss wenigstens nicht vorgeworfen werden, sie hätten die Partie zerpfiffen und den Spielfluss gehemmt. Seewen kam wieder zu exzellenten Möglichkeiten, sündigte aber weiterhin grobfahrlässig. Dann eine Schlüsselszene. Patrick Niederöst stürzte in der neutralen Zone, verlor den Puck an Knecht, welcher sofort Lamprecht bediente, welcher wiederum mit einem Steilzuspiel an die blaue Linie Marcel Sommer lancierte. Sommer, auf Segginger losstürmend, liess diesem absolut keine Abwehrmöglichkeit. Der EIE führte knapp bei Halbzeit 2:1. So macht man Tore. So hebelt man einen Gegner aus. Eingespielter Angriff vs konfuses Anrennen.

Dann wurde Illnau-Effretikon überlaufen. Von rechts aus erwischte Mauderli Steve Meier mit einem Schuss in den linken hocken Winkel. 2:2 nach 32:22. Das Spiel konnte wieder beginnen. Und Seewen blieb seiner Marschroute vorerst treu und versiebte Chance um Chance. Logisch, dass Röbi Küttel nicht mehr Haare auf dem Kopf hat. Was dessen Spieler sich im Abschluss leisteten, war sagenhaft und kaum zu verstehen. Haarscharf ging Illnau-Effretikon aber dem Doppelschlag aus dem Weg, denn Michael Niedeöst kam zu einer weiteren Chance. 22 Sekunden vor Ablauf des Mitteldrittels traf der EIE wieder. Erneut durch Marcel Sommer, erneut Zuspiel Patrick Lamprecht. Und Sommer setzte bei Segginger den Puck aus der Drehung heraus zwischen den Beinen in die Maschen. Illnau-Effretikon führte 3:2.

Start zur furiosen Schlussoffensive, die eigentlich für Seewen bereits mit dem ersten Scheibeneinwurf begann. Nun, Damian Schmidig, welcher bereits in Dübendorf sein Team zurück ins Spiel brachte und das 1:4 in der 31. Minute erzielte, schaffte diesmal nicht nur den 3:3 Ausgleich (44.), sondern mit Doppelschlag in der 49. Minute auch das 4:4, weil zuvor – richtig: Marcel Sommer seinen vierten Treffer beisteuerte. Das 4:3 besorgte Sommer im Powerplay, als Zurkirchen auf der Strafbank sass. Der EIE brauchte 50 Sekunden Überzahlspiel zu einem Treffer.

Die Partie nahm nun an Dramatik noch zu. EIE-Verteidiger Roman Hardmeier verlor seinen Stock, warf sich in die Scheibe, krallte sich den Puck und spedierte das schwarze Streitobjekt per Handwurf aus dem eigenen Drittel heraus. Für diese Aktion wurde Hardmeier mit zwei Zweiminutenstrafen belegt. Den ersten Ausschluss überstand der EIE, die zweite Strafe nutzte Seewen durch Schmidig zum besagten 4:4 Ausgleich. Die Halle tobte, doch Sekunden später Totenstille. Zwei Spielzüge nach links mit guter Spielverlagerung. Patrick Lamprecht kam auf Zuspiel von Hardmeier/Knecht zum Abschluss und erwischte Segginger 24 Sekunden nach dem frenetisch gefeierten 4:4 Ausgleich.

Seewen rannte weiterhin an. Der EIE schien stehend KO und verteidigte sich mit Händen und Füssen. Am Schluss nutzte es wenig. Nun plötzlich machte Seewen seine Tore. Mauderli (54.) und Michael Niederöst verwandelten zum 6:5. Nun stand die Halle wieder Kopf. EIE-Trainer Dieter Wieser konnte kein Time-out nehmen, weil die Schiedsrichter keinen Unterbruch mehr pfiffen und selbst Offsidestellungen (mindestens drei Meter von EIE-Spieler) grosszügig übersahen. Bei 59:31 stürmte EIE-Keeper Steve Meier vom Eis. Bei 59:59 setzte Marco Suter die Scheibe ins leere Tor zum 7:5 Endstand. So heisst es samstags in Dübendorf auf ein freudiges Wiedersehen zwischen Illnau-Effretikon und Seewen. Der EIE muss am kommenden Dienstag erneut nach Seewen, zum vierten Spiel. „Diese Serie kann lange dauern“ hatte EIE-Trainer Dieter Wieser vor dem Match erklärt. Samstags stehen Wieder wieder mehr Spieler zur Verfügung und damit wird der EIE erneut mit veränderter Formation antreten.

2. Partie Playoff-Viertelsfinal/2. Liga: Seewen – Illnau-Effretikon 7:5 (1:1, 1:2, 5:2).- Eishalle Zingel (Seewen).- 475 Zuschauer.- SR: Stephan Raimann/Markus Ammann.- Tore: 8. Patrick Niederöst (Reichlin) 1:0. 13. Marcel Sommer (Hardmeier) 1:1. 30. Marcel Sommer (Lamprecht/Knecht) 1:2. 33. Mauderli (Comte/Suter) 2:2. 40. Marcel Sommer (Lamprecht) 2:3. 44. Schmidig (Michael Niederöst/Stefan Brücker) 3:3. 45. Marcel Sommer (Lamprecht/Knecht, Ausschluss Zurchirchen) 3:4. 49. Schmidig (Gull/Jeremy Brücker, Ausschluss Hardmeier) 4:4. 49. Lamprecht (Knecht/Hardmeier) 4:5. 54. Mauderli (Zurkirchen/Comte) 5:5. 58. Michael Niederöst (Schmidig) 6:5. 59:59 Suter (Gull, ins leere Tor) 7:5.- Seewen: Segginger (Balmer); Gull, Stefan Brücker; Comte, Schättlin; Gasser, Baggenstoss; Schmidig; Damian Brücker, Michael Niederöst; Mauderli, Suter, Zurkirchen; Patrick Niederöst, Bolli, Reichlin.- Illnau-Effretikon: Steve Meier (Frutiger); Nicolai, Dinkel; Brockhage, Patrick Sommer; Fusco, Hardmeier; Lamprecht, Knecht, Marcel Sommer; Hollenstein, Golob, Wiederkehr; Markus, Leuthold, Hangartner.- Strafen: Seewen 3x2 Minuten; Illnau-Effretikon 4x2 Minuten, plus 1x10 Minuten (Disziplinar, Kevin Golob/Reklamieren).- Bemerkungen: Illnau-Effretikon ohne Ralph Meier (Beruf), Grösser (Schule); Koster und Röder (beide verletzt).- 59:31 Illnau-Effretikon ohne Torhüter Steve Meier, dafür mit sechstem Feldspieler; 59:59 Suter trifft ins leere Tor zum 7:5 Endstand.- Zwischenstand in der Serie best-of five nach den ersten zwei Spielen: 1:1.- Nächstes Spiel am Samstag um 17:15 Uhr in Dübendorf, viertes Spiel am kommenden Dienstag in der Eishalle Zingel in Seewen.

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