1. Mannschaft, Sa 16.11.2013 18:00 gegen EV Zug, Feld: Trainingshalle Zug
Eishockey: Meisterschaft 2. Liga, Gruppe 1: Zug – Illnau-Effretikon 4:5 (1:3, 2:0, 1:1, 0:1)
EIE bezwingt Zug dank Golobs Treffer in Verlängerung 5:4
Der EHC Illnau-Effretikon (EIE) verspielte in der Trainingshalle der Bossard Arena eine 3:1 Drittelsführung gegen EV Zug. Mit einem klassischen Hattrick und seinen drei Toren in Folge darunter einem Shorthander zum 3:3 Ausgleich, brachte Roman Marti die Innerschweizer 4:3 in Führung. Michael Sommer schaffte das 4:4. In der Verlängerung traf Kevin Golob zum 5:4 der Zürcher Oberländer.
Heinz Minder, Zug
Im vorletzten (und achten) Auswärtsspiel in Folge setzte sich der EHC Illnau-Effretikon (EIE) beim EV Zug erst in der Verlängerung (61:54) durch. Die zwischenzeitliche 3:1 Drittelsführung (1) glichen die Innerschweizer nach dem 1:1 Ausgleich von Wyss nicht nur aus, sondern gingen durch Roman Marti gar in Führung. Illnau-Effretikon versteht es in dieser Saison unter dem neuen Trainer Dieter Wieser (noch) nicht, eine konzentriert starke und ausgeglichene Kollektivleistung über drei Drittel zu zeigen.
Wie bereits mittwochs in Chiasso im Mitteldrittel (fünf EIE-Gegentreffer), verloren die Zürcher Oberländer abermals im mittleren Spielabschnitt die nötige Ruhe. Vielmehr liess man sich von der gegnerischen ruppigen Gangart anstecken und aus dem Konzept bringen. Die Rechnung der Zuger ging auf.
Rustikale Zuger
Mit rustikalem Einsatz, teils über der Grenze der Legalität, viel besonders Kevin Rickli mehrfach auf und wurde die die Spielleiter bei seinem teils grobgefährlichen Einsteigen (bewusstes Inkaufnahme von gegnerischen Verletzungen) noch in Schutz genommen. Ricklis Auftritt erinnerte stark an Zeiten, als SISEC-Spieler fehlende spielerische Klasse mit überhartem Körperspiel zu kompensieren versuchten. Ricklis Auftritt passte zum Gesamtbild der Zuger, die auf konsequente Spielzerstörung aus waren, doch aber auch über einige starke Einzelkönner (Roman Marti) verfügten.
Beim EIE wirkten zum Unterschied zum Mittwoch Carlo Fäh und Kevin Golob wieder mit. Letzterer verlieh den Zürchern mit gewohnt unbändigem Kampfwillen nötige Kreativimpulse. Bruno Hollenstein brachte den EIE in Führung (3.). Nach dem Ausgleich gelang den Gästen mittels Doppelschlag durch Diego Muspach und Marco Vögeli Sekunden vor Drittelsende noch die Realisierung des Zweitore-Vorsprunges. Wie in Chiasso wurde Illnau-Effretikon dann klassisch überlaufen. Roman Marti schaffte auf ein schnelles Break hin den 2:3 Anschlusstreffer (26.). Der EIE sündigte im Abschluss erneut. Golob tauchte, lanciert mit herrlichem Diagonalpass, alleine vor Pascal Dommen auf, reüssierte allerdings nicht.
Per Shorthander 3:3 Ausgleich
Dann der Auftritt von Rickli mit Banden- und Crosscheck. Vier Minuten Kühlboxe. Zwar liess der EIE im Powerplay die Scheibe teils gekonnt zirkulieren, doch mit den Abschlüssen wollte es nicht klappen. Zug gewohnt aggressiv, aufsässig und unbequem zeigte ein wirkungsvolles Boxplay und konnte Roman Marti lancierten, welcher per Shorthander(!) zum 3:3 ausglich. Das war Grund genug, für Dieter Wieser sein Time-out zu nehmen und „eine kleine Ansprache an das Team“ zu halten (33:27). Die EIE-Spieler liessen sich nun durch die provokante Gangart der Zuger ablenken und haderten mit Schiedsrichterentscheiden (oder eben ausbleibende Strafen für die Platzherren wegen übertriebener Härte in vielen Szenen).
Illnau-Effretikon schaffte die Leistungssteigerung im Mitteldrittel nicht und kassierte anfangs des letzten Durchganges gar den 3:4 Rückstand. Torschütze wieder Roman Marti, zum dritten Mal in Folge. Bei den Gästen war inzwischen Verteidiger Philippe Grolimund ausgefallen (Hirnerschütterung?). Das Wieser-Team bekam nach Doppelausschlüssen (Thomas Hohl und Christian Hermetschweiler während 79 Sekunden erneut die Chance zum 5:3 Powerplay. Gleiches Bild. Die Scheibe lief, die Abschlüsse auf Dommen waren zu ungenau.
Sommer ab Blauer Linie
Mit einem harten Distanzschuss ab der Blauen Linie bei Ausschluss von Dreifach-Skorer Roman Marti, traf Michael Sommer zum 4:4. Hier sah nun Zugs-Keeper Dommen gar nicht gut aus (49.). Zug verstärkte seinen Körpereinsatz. Kevin Diener holte Kevin Golob von den Beinen und auch Diego Muspach wurde hart gefoult. In der Verlängerung traf dann Kevin Golob und machte der gesamthaft spielerisch unschönen Partie ein vorzeitiges Ende.
Neuntes Auswärtsspiel in Folge
Der EHC Illnau-Effretikon bestreitet am kommenden Samstag sein neuntes Auswärtssiel in Folge. Die Zürcher Oberländer reisen in die Südschweiz, wo sie bislang in dieser Saison ohne Wettkampfglück und Sieg blieben. Sowohl in Sonogno gegen Valle Verzasca verlor der EIE, wie mittwochs in Chiasso. Aller guten Dinge sind Drei? Im dritten Anlauf will man den Tessiner-Fluch los werden. Um 20:15 Uhr trifft der EIE auf GDT Bellinzona. Bellinzona, mit bislang drei Punkten auf dem Konto, empfing sonntags zum Tessinerderby Aufsteiger Valle Verzasca.
Zug – Illnau-Effretikon 4:5 (1:3, 2:0, 1:1, 0:1).- Trainingshalle Bossard Arena (Zug).- 80 Zuschauer.- SR: Thomas Brägger/Philipp Spring.- Tore: 3. Hollenstein (Fusco) 0:1. 12. Wyss (Tedesco, Ausschluss Schlatter) 1:1. 19. Muspach (Golob/Hangartner) 1:2. 20. Vögeli (Gretler/Michael Sommer) 1:3. 26. Roman Marti (Hügli/Arnold) 2:3. 34. Roman Marti (Hohl, eigener Ausschluss Rickli) 3:3. 44. Roman Marti (Hügli) 4:3. 49. Michael Sommer (Brun/Hollenstein, Ausschluss Roman Marti) 4:4. 61:54 Golob (Bolli) 4:5.- Zug: Dommen (Blaser); Hermetschweiler, Arnold; Diener, Lanz; Hirsbrunner; Brügger, Rickli, Hohl; Wyss, Tedesco, Roman Marti; Bischofberger, Hügli, Simon Marti.- Illnau-Effretikon: Volkart (Lüscher); Fusco, Brun; Hangartner, Grolimund; Schlatter, Brockhage; Widmer; Völgeli, Gretler, Michael Sommer; Golob, Bolli, Muspach; Hollenstein, Krstic, Fäh.- Strafen: Zug 11-mal Zweiminuten, plus 1-mal Zehnminuten (Disziplinar/Unsportliches Verhalten, Hohl); Illnau-Effretikon 4-mal Zweiminuten.- Bemerkungen: 24. Wyss verletzt vom Feld.- 33:27 Time-out Illnau-Effretikon.- Illnau-Effretikon ohne Patrick Sommer, Fehr, Keller, Grösser, Röder (alle verletzt).- EIE-Verteidiger Philippe Grolimund mit Verdacht Hirnerschütterung ausgeschieden.- Nächstes Spiel des EHC Illnau-Effretikon (EIE): GDT Bellinzona – EIE (Samstag, 23. November CS Bellinzona, 20:15 Uhr).