Spielbericht 1. Mannschaft, Sa. 01.12.2012 17:00 gegen EHC St. Gallen

1. Mannschaft, Sa 01.12.2012 17:00 gegen EHC St. Gallen, Feld: Eselriet

Eishockey: Meisterschaft 2. Liga, Gruppe 2: Illnau-Effretikon – St. Gallen 7:4 (1:3, 3:1, 3:0)

Nach Schockstarre vom 1:4 zum 7:4

Der EIE geriet gegen St. Gallen 1:4 ins Hintertreffen schaffte bis Ende Mitteldrittel den 4:4 Ausgleich und siegte am Schluss 7:4 (1:3, 3:1, 3:0).

Heinz Minder, Illnau

Zum bereits letzten Heimspiel der Vorrunde empfing Illnau-Effretikon mit lediglich einem Sieg auf dem Konto den EHC St. Gallen. Die Ostschweizer haben im Unterschied zum EIE in dieser Saison bereits drei Mal gewonnen und überraschten zum Saisonbeginn mit dem Sieg über Rheintal (4:2). Beim letzten Auftritt auf dem Eselriet verlor St. Gallen 2:11. Diese Kanterniederlage war bei den Gästen noch präsent. Dafür wollte man sich bei den Oberländer revanchieren.

Das Heimteam plagten derweil andere Sorgen. Nach Dennis Volkart (vorzeitiges Saisonende nach acht Minuten in der Startrundenpartie), verletzte sich nun auch die EIE-Torhüterneuerwerbung Landis. Somit durfte Christian Frutiger wieder ran. Alle wussten beim EIE ob der Wichtigkeit des Treffens. Stefan Kellenberger freute sich über die Rückkehr von Christian Röder, der nach seinem Fingerbruch debütierte. „Jetzt habe ich langsam wieder Alternativen“. Der EIE-Trainer war sich der höchst ungemütlichen Lage des Teams und seiner Person bewusst und sprach vor dem Spiel von „Kopfsache“. Kellenberger widerholte sich. „Meine Mannschaft kann momentan die guten, ja starken Trainingsleistungen in einem Spiel nicht umsetzen“. Die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt.

Illnau-Effretikon markierte Präsenz und suchte die Führung. Grösser, dann Röder und Golob beim ersten Ausschluss von Fumasoli, sowie Röder, Markus und zwei Mal Krstic nahmen Kevin Stalder unter Dauerbeschuss. Dann konterte St. Gallen zwei Mal. Innerhalb von nur neun Sekunden machten die Gäste aus einem Doppelschlag mit Dominik Sinnathurai und Roman Schaub eine 2:0 Führung. Stefan Kellenberger nahm sofort sein frühes Time-out (5:10) und sprach klare Worte. Der EIE-Trainer versuchte einerseits zu beschwichtigen und sprach von „zwei dummen Gegentoren“, forderte aber unmissverständlich, dass „jetzt alle ab sofort den Finger raus nehmen müssen“.

Der EIE erwachte zögerlich aus der Schockstarre und schaffte den 1:2 Anschluss durch Kevin Golob, kassierte aber vor Drittelsende das 1:3 als Golob auf der Strafbank sass. Es kam noch schlimmer. Aus wenig Chancen machte das Team von Michael Rossi viel. 4:1 Führung für St. Gallen kurz nach Wiederbeginn, erzielt durch Steve Fisch, welcher schon das 3:1 in Überzahl besorgte. Kevin Golob rüttelte das Team verbal auf und glaubte bei Halbzeit, dass „wir die Wende noch schaffen“. Kaum gesagt, besorgte Tizian Müller mit zwei Anläufen und heftig insistierend das 2:4. Nun roch Illnau-Effretikon Lunte. Der Wille zum Toreschiessen war beim EIE immer schon vorhanden. Nur haperte es mit der Umsetzung des Vorsatzes. Erstmals in dieser Saison hatte der EIE im heimischen Stadion drei Tore geschossen. Die Spieler wollten nun mehr.

Illnau-Effretikon steigerte sich nun in einen Spielrausch. Die Automatismen klappten plötzlich besser, phasenweise aber wieder nicht. Licht und Schatten lösten sich ab. Doch die mentale Blockade in den Köpfen der EIE-Spieler löste sich auf. Vor Ende des Mitteldrittels traf Müller nochmals. Von Benjamin Ginesta steil lanciert, enteilte Müller Freund und Feind und vollstreckte wuchtig links tief. Der 4:4 Ausgleich wurde frenetisch gefeiert. Der EIE war wieder im Spiel.

Assistenztrainer Urs Wegmann wirkte besonnen. „Wir haben überhaupt noch nichts gewonnen“, unmittelbar vor Wiederanspiel zum letzten Drittel. „Jeder für den Anderen“, so das Kredo für die letzten zwanzig Minuten. Der entfesselte EIE nutzte den Ausschluss von Fabrice Roth. Per Powerplaytreffer, bislang absolut auch nicht die EIE-Stärke, traf Gabriel Gretler auf Vorlage von Carlo Fäh und Alexander Krstic. Nach knappen 43 Minuten führte der EHC Illnau-Effretikon nach 0:2 und 1:4 Rückstand erstmals. Bei St. Gallen, der diesjährigen Wundertüte der Gruppe 2, lief nun selbst wenig bis nichts mehr. Der EIE hatte das Zepter übernommen. Christian Frutiger steigerte sich von Minute zu Minute, wurde zum sicheren Rückhalt und vorne trafen die Spieler endlich.

Alexander Krstic traf unhaltbar für Stalder zum 6:4. Von da an waren die EIE-Spieler nicht mehr bereit, sich die Butter vom Brot zu nehmen. Stefan Kellenberger und Urs Wegmann hatten für dieses Spiel den eigenen Junior Christian Fehr erstmals für ein Zweitliga-Punktespiel nominiert. „Die Verstärkungen des Partnerteams Winterthur könnten frühestens im Januar kommen“, doch das mache dann auch keinen Sinn mehr, so Kellenberger, „zumal wir ob der Tabellensituation wohl davon ausgehen müssen, dass wir heuer nicht mehr in die Playoffs kommen“. Den Schlusspunkt zu einem überaus wichtigen Sieg, dem ersten Heimsieg der Saison 2012/13, setzte Michael Grösser, welcher das Zuspiel von Orlando Fusco und Bruno Hollenstein zum befreienden 7:4 verwandelte. Dienstags reist Illnau-Effretikon zum Vorrundenabschluss zu Lenzerheide-Valbella und will diesen Sieg über St. Gallen im Bündnerland bestätigen.

EIE‘s dienstäglicher Gastgeber pausierte am vergangenen Wochenende. Lenzerheide-Valbella liegt der Zeit auf dem siebten Tabellenrang. Die Bündner haben aus ihren ersten neun Partien elf Punkte erobert und liegen vor St. Gallen und Dielsdorf-Niederhasli im gesicherten hinteren Tabellen-Mittelfeld. Der EIE hat mit dem ersten Heimsieg punktemässig zu Dielsdorf-Niederhasli aufholen können. Kreuzlingen-Konstanz verlor bei St. Moritz 2:8 und bleibt das einzig sieglose Team der Gruppe 2. Die Punktediffrenze des EIE zum letzten Tabellenplatz beträgt jetzt fünf Zähler. Damit hat sich Illnau-Effretikon etwas Luft auf den Abstiegsplatz (Playout) verschaffen können.

Illnau-Effretikon – St. Gallen 7:4 (1:3, 3:1, 3:0).- Kunsteisbahn Eselriet (Effretikon).- 115 Zuschauer.- SR: André Hard/Pascal Mösli.- Tore: 5.01 Sinnathurai (Steiner/Fisch) 0:1. 5:10 Schaub (Roth) 0:2. 11. Golob (Röder/Ginesta) 1:2. 19:44 Fisch (Sanz, Ausschluss Golob) 1:3. 24. Fisch (Steiner) 1:4. 31. Müller (Ginesta) 2:4. 34. Hangartner (Markus/Golob, AusschlussHengartner) 3:4. 37. Müller (Hollenstein) 4:4. 43. Gretler (Krstic/Fäh, Ausschluss Roth) 5:4. 47. Krstic 6:4. 58. Grösser (Fusco/Hollenstein) 7:4.- Illnau-Effretikon: Frutiger (Lüscher); Hangartner, Markus; Fusco, Gretler; Ikanovic, Schweri; Widmer; Andersen, Röder, Golob; Hollenstein, Fäh, Grösser; Vögeli, Krstic, Müller; Ginesta, Schneider, Fehr.- St. Gallen: Stalder (Bauer); Heil, Sanz; Gschwend, Hengartner; Grossmann, Ronner; Fisch, Sinnathurai, Steiner; Roth, Gay-Crosier, Staub; Riederer, Schmid, Fumasoli.- Strafen: Illnau-Effretikon: 5- mal Zweiminuten; St. Gallen: 7- mal Zweiminuten, plus 2- mal Zehnminuten (Roth/Check von hinten plus Schmid/Unsportliches Verhalten).- Bemerkungen: Illnau-Effretikon ohne die Torhüter Dennis Volkart und Landis (beide verletzt), sowie Schlatter (verletzt/Hirnerschütterung vom Match in Kreuzlingen).- Ersteinsatz von Röder (nach Fingerbruch), Erstaufgebbot für Christian Fehr (EIE-Junior).- 05:10 Time-out Illnau-Effretikon.

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