1. Mannschaft, Sa 17.11.2012 17:00 gegen EHC Wallisellen, Feld: Eselriet
Eishockey: Meisterschaft 2. Liga, Gruppe 2: Illnau-Effretikon – Wallisellen 1:4 (0:1, 1:1, 0:2)
EIE Hoffnung starb zu Letzt
Der EIE verlor das Derby gegen Wallisellen 1:4 (0:1, 1:1, 0:2). Die Entscheidung fiel in der Schlussphase mit zwei Toren gegen den Heimklub.
Heinz Minder, Illnau
Zu Hause nichts Neues. Das Eselriet präsentiert sich als grosse Baustelle. So momentan auch die Leistungen und sportlichen Erfolge sowohl der Effretiker Fussballer wie auch Hockeyaner. Dennis Volkart humpelte nach Spielschluss zum Parkplatz. Der verletzte EIE-Keeper geht an Krücken, wie derzeit seine Mannschaft.
Illnau-Effretikon und Wallisellen lieferten sich ein packendes, überaus intensives, schnelles und faires Derby. Die Gäste starten mit zwei Niederlagen (Prättigau-Herrschaft und Favorit Weinfelden) in die Saison. Seit dem dritten Spieltag gewinnen die Glattaler in Folge. Den fünften Sieg musste sich Wallisellen im Eselriet hart erkämpfen. Die Zürcher Oberländer leisteten allerdings den Hauptanteil zur neuerlichen (sechsten) Saisonniederlage. Nach dem 7:2 Auswärtssieg mittwochs bei Kreuzlingen-Konstanz offenbarte das Kellenberger-Team wieder grosse Offensivschwäche.
Der EIE kassierte das 0:1 in eigener Überzahl, beim ersten Ausschluss Wallisellens von Captain Benjamin Solenthaler. Per Shorthander bestrafte Luca Kubli das Heimteam, 38 Sekunden vor Ende des Startdrittels. Wallisellen war dem zweiten Treffer sehr nahe, hatte im zweiten Abschnitt erst ein Chancenplus, doch für Illnau-Effretikon traf Tizian Müller wie zuvor Kubli über die linke Seite vorprellend (32.).
Der Ausgleich fiel in einer starken Phase Wallisellens, als Kellenberger forsch forderte, seine Spieler „müssen wieder das machen, was wir vor Spielbeginn abgemacht haben“. Mit aller Vehemenz und Dutzenden exzellenter Möglichkeiten drängte der EIE auf die Führung. Nun bestätigte sich zum Leidwesen des EIE und seines eigenen Anhanges, die noch immer fehlende Durchschlagskraft und mangelnde Effizienz vor dem gegnerischen Tor.
Immer wieder Kopfschütteln und wieder neue Anläufe auf Silvano Brasi. Vergeblich. Chance um Chance vertan. Frustbewältigung und schwindendes Selbstvertrauen? Der EIE traf einfach nicht, aus der Nähe unmittelbar vor Brasi, oder aus Distanz, wie seitlich von der Bande, oder ab der Blauen Linie. Doch der EIE gab keineswegs auf. Der kämpferische Einsatz stimmte, wenn man teilweise dem Gegner zu viel Platz liess und das Zweikampfverhalten teils mangelhaft war. Christian Modes, Wallisellens Headcoach ahnte, dass das Derby jederzeit auf der Kippe stand und rüttelte seine Spieler auf. „Macht das, was wir können“.
Die Begegnung blieb offen und hart umstritten, temposchnell und unterhaltsam. Der EIE bliebt im Schlussdrittel mehrheitlich in Scheibenbesitz, dominant und angriffsfreudig und vielfach in der Verteidigungszone Wallisellens. Ex-EIE-Spieler Andreas Meisterhans, 39jährig der Älteste auf dem Feld, traf per Konter zum 3:1 (57.)
Der EIE riskierte nun alles. 36 Sekunden vor Schluss nahm Kellenberger Torhüter Landis vom Feld. Diego Kaufmann traf ins leere Tor zum 4:1 Endstand. Wie im letzten Heimspiel gegen Weinfelden eine höchst bittere und keinesfalls zwingende Niederlage. Die Erkenntnis, über weite Strecken gleichwertig, wenn nicht besser gewesen zu sein, nützte dem EIE am Schluss nichts. Wallisellen war nicht übermächtig, hat einfach im entscheidenden Moment seine drei Tore gemacht. Der vierte Treffer ins leere Gehäuse war ein Kinderspiel und absolut kein Kunststück zum bedeutungslosen 1:4 Endstand.
Der EHC Illnau-Effretikon (EIE) trifft am nächsten Spieltag vom kommenden Samstag auswärts auf Dielsdorf-Niederhasli. Die Partie gegen die punktegleichen Zürcher Unterländer steigt um 17:45 Uhr im Erlenpark in Dielsdorf. Der EVDN vermochte in seinen bisherigen sieben Spielen auch nicht zu überzeugen und liegt unter seinen Erwartungen auf dem vorletzten Tabellenplatz. Dielsdorf-Niederhasli hat auf diese Saison hin ebenfalls einige Mutationen im Kader zu verzeichnen gehabt. Der Rückstand des EIE und EVDN auf den achten Zwischenrang, von Lenzerheide-Valbella belebt, beträgt bereits fünf Zähler, jener auf den vierten Rang, der noch zum Einzug in die Playoffs berechtigt, bereits ein volles Dutzend. Mit sechs Niederlagen aus sieben Spielen kann der EHC Illnau-Effretikon die Playoffs bereits abschminken. Für beide Zürcher geht es samstags im richtungsweisenden Spiel um den Anschluss an die hintere Mittelfeldzone.
Illnau-Effretikon – Wallisellen 1:4 (0:1, 1:1, 0:2).- Kunsteisbahn Eselriet (Effretikon).- 150 Zuschauer.- SR: Marco Schmid/Gerhard Jürg.- Tore: 20. Kubli (Nettgens, eigener Ausschluss Captain Solenthaler!) 0:1. 32. Müller (Schneider) 1:1.- 35. Jucker (Kubli/Nettgenes) 1:2. 57. Meisterhans (Siegrist/Kaufmann) 1:3. 59:36 Kaufmann (Siegrist, ins leere Tor) 1:4.- Illnau-Effretikon: Landis (Frutiger); Gretler, Fusco; Hangartner, Keller; Ikanovic, Schweri; Widmer; Fäh, Krstic, Vögeli; Hollenstein, Golob, Grösser; Ginesta, Schneider, Andersen, Müller.- Wallisellen; Brasi (Lurati); Rüthemann, Fürer; Hug, Rothenbach; Solenthaler, Nettgens; Siegrist, Meisterhans, Kaufmann; Kubli, Rieder, Jucker; Toschini, Schwarber, Heitzmann; Nievergelt.- Strafen: Illnau-Effretikon: 1 Mal Zweiminuten; Wallisellen 4 Mal Zweiminuten.- Bemerkungen: Illnau-Effretikon ohne Volkart und Röder (beide verletzt); Bolli (Seewen), Brockhage (Ausland).- 59:24 Illnau-Effreitkon und ohne Torhüter Landis.