Spielbericht 1. Mannschaft, Sa. 04.02.2012 18:30 gegen SC Rheintal

1. Mannschaft, Sa 04.02.2012 18:30 gegen SC Rheintal, Feld: Widnau

Eishockey: Meisterschaft 2. Liga, Gruppe 2: Rheintal – Illnau-Effretikon 2:5 (0:1, 1:1, 1:3)

Blattschuss – Luchs erlegt

Der EIE-Trainssib-Express überrollte auch Rheintal. Mit überragendem Konterspiel wurde der Luchs in dessen heimischem Territorium mit 5:2 (1:0, 1:1, 3:1) erlegt. Die EIE-Jäger imponierten erneut mit Blattschuss.

Heinz Minder, Widnau

Der Schlittschuhclub Rheintal (SCR) hat sich als Markenzeichen den Luchs zu gelegt. Dem netten Tierchen wurden durch die Jäger des EHC Illnau-Effretikon (EIE) die Zähne gezogen, die Krallen gestutzt und das Fell mächtig zersaust. Am Ende Glich das Maskottchen eher einem begossenen Pudel als einer Wildkatze.

Möchte der EIE sich für die neue Saison ebenfalls ein „tierisches Markenzeichen“ zu legen, bieten sich nach dem Spiel bei Rheintal verschiedenste Optionen an. Esel. Liegt schon im Namen der Sportanlage. Dass der EIE nun nur noch drei Spiele (donnerstags Nachtrag gegen Prättigau-Herrschaft, dann samstags letztes Heimspiel gegen St. Moritz und das Auswärtsspiel bei Wallisellen) bestreiten kann, ärgert viele, denn die Mannschaft läuft jetzt zur absoluten Höchstform auf und kann jeden Gegner schlagen. Ein kleiner Trost bleibt: der nächste Winter kommt bestimmt und der Grossteil des Kaders will weiterhin das EIE-Dress tragen.

Fuchs. Schlau wie ein Fuchs spielte Illnau-Effretikon in Widanu, gegen den Platzklub, der lange die Meisterschaft klar dominierte, nun aber in sein alljährliches Januarloch stürzte. Die Mannschaft von Headcoach Othmar Capaul der in der Schlussphase mehr als ratlos wirkte, hat nun von sechs Spielen seit Jahreswechsel deren vier verloren (4:5 bei Neuling Herisau, 2:4 im Heimspiel gegen Dielsdorf-Niederhasli und zuletzt klar 1:5 bei Absteiger Weinfelden).

Ameise. Klub wie Ameisen verhielt sich der EIE. Im richtigen Augenblick stimmte im Jammer- respektive Rheintal das emsige EIE-Kollektiv, auch wenn es gewichtige Absenzen von Orlando, Fäh und Knecht zu kompensieren galt. Biene. Fleissig wie Bienen schwirrten die EIE-Spieler, kontrollierten das Geschehen weit gehendst, waren emsig bemüht, Rheintal gar nicht ins Spiel kommen zu lassen und stachen im richtigen Moment lähmend zu. Auf das 1:0 von Bruno Hollenstein legte sich Verteidiger Patrick Sommer die Scheibe aus der Luft abgefangen, vor und traf (25.). Die Antwort zum 1:2 Anschluss kam durch die Zürcher Oberländer nach überstandener kritischer Phase.

Chamäleon. Der EIE, kollektiv stark, hatte eine einzige, sehr kritische Phase zu bestehen und bezeichnenderweise brachten sich die Gäste kurz nach Spielhälfte selbst in diese Lage. Bei Doppelausschluss von Simon Dürrer und Damian Holenstein während 91 Sekunden klappte das EIE-Powerplay nicht wunschgemäss. Dann nach Spielhälfte plötzlich der erste Ausschluss des EIE mit Schweri. 17 Sekunden später zu viel Spieler auf dem Eis. Dann als absolute Premiere ein denkwürdiger Ausschluss von Offensiv-Kreateur Michael Bolli, wegen „unkorrektem Anspiel bei Bully“(!)

Hund. Rheintal konnte die lange doppelte Überzahl nicht nutzen, spielte zwar wie immer recht offensiv, aber vorwiegend unpräzis und leistete sich Fehler um Fehler. Die Einheimischen schienen stark verunsichert, schossen sich mehrfach mit unkoordinierten Aktionen gegenseitig ab. Die EIE-Spieler (wer genehmigte sich vor Spielbeginn noch einen Hot-Dog?) wirkten trotzdem hungrig und weit bissiger als die Platzherren. Igel. Fast perfekt agierte Illnau-Effretikon im minutenlangen Boxplay, kassierte aber, als man wieder komplett war, 19 Sekunden vor Ende des Mitteldrittels den 2:3 Anschluss durch Sascha Rauter (46.).

Wiesel. Flink wie Wiesel konterte Illnau-Effretikon. Hollensteins Führungstreffer war der Auftakt dessen, wie schnell die EIE-Spieler sein können. Kein Rheintaler konnte den EIE-Stürmer der durch die Mitte durchbrach, stoppen. Präzis und unhaltbar, hoch rechts verwertete Hollenstein gegen Simon Ade, der absolut keine Abwehrchance hatte. Tizian Müller entledigte sich rechts seines Schattens Simon Dünner und markierte nach Steilvorlage von Gabriel Gretler und Nils Schweri das 3:1. Dem neuerlichen Anschluss (46.) folgte eiskaltes und höchst effizientes EIE-Konterspiel.

Phönix. Wie Phönix aus der Asche kam Illnau-Effretikon im imposanten und gefährlichen Endspurt (vor Wochenfrist fünf Tore gegen Engiadina im Schlussdrittel). Gazelle. Elegant und läuferisch überragend konterte der EIE. Nils Schweri, einer der bissigen Hunde, markierte stilsicher das 4:2.

Panther. Geschmeidig und kraftvoll und mit gewohnt wachem Blick eines Adlers agierte Dennis Volkart. Der EIE-Keeper überragte alle und stellte seinen Antipoden Simon ade klar in den Schatten. Volkart wurde am Ende verdientermassen zum besten EIE-Akteur gekürt. Der EIE-Keeper lancierte das letzte Tor. Erst klaubte sich Volkart die Scheibe vom Gegner, spedierte diese schnell auf Dominik Reihart, welcher Christian Röder auf die Reise schickte. Röder liess Freund und Feind stehen und reüssierte. Das 5:2 in der 52. Minute wirkte demoralisierend für den Luchs. Die Ohren gingen nach unten, die Stimmung sank, es wurde ruhig im Widnauer-Gehege.

Rheintal konnte nicht mehr reagieren. Illnau-Effretikon gewann ein tierisches Spiel verdient als das klar bessere Team. Der vierte Sieg in Folge unter Christian Sigrist ändert nichts an dessen Aussage. „Ich habe dem EIE-Klubvorstand die Zusage als Interims-Trainer nur bis Saisonende gegeben“ und daran ändere die momentane Siegesserie nichts. Vor Spielbeginn gestand Sigrist noch, dass „wir unter extremsten Verhältnissen trainieren mussten und eine sehr schwierige Woche hatten“. Assistenz-Trainer Urs Wegmann: „In meiner langen Karriere habe ich das noch nie erlebt. Scheiben brachen im Training wegen der Kälte. Ein Spieler musste das Training wegen eingefrorenem Ohrläppchen unterbrechen und tauchte sich in der Garderobe unter dem Haarföhn während Minuten wieder auf“. Was nimmt man nicht alles auf sich, wenn der Erfolg wieder da ist!


Rheintal – Illnau-Effretikon 2:5 (0:1, 1:1, 1:3).- Sportzentrum Aegeten (Widnau).- 560 Zuschauer.- SR: Diana Michaud/Stephan Raimann.- Tore: 9. Hollenstein (Grösser) 0:1. 25. Sommer (Röder) 0:2. 40. Holsenstein (Knöpfel/Strebel) 1:2. 43. Müller (Schweri/Gretler) 1:3. 46. Rauter (Moser/Ammann) 2:3. 51. Schweri (Gretler) 2:4. 52. Röder (Reichart/Volkart) 2:5.- SC Rheintal: Ade (Marco Dünner); Bürki, Schuster, Kappenthuler, Bleiker, Fussenegger, Binder; Simon Dünner, Bohlhalder; Strebel, Holenstein, Knöpfel; Rauter, Moaser, Ammann; Hubatka, Sutter, Schawalder; Holdener, Bopp, Broder.- Illnau-Effretikon: Volkart (Frutiger); Dinkel, Sommer; Hangartner, Brockhage; Krstic, Widmer; Röder, Bolli, Reichart; Hollenstein, Grösser, Vögeli; Widmer, Gretler, Schweri; Hubmann.- Strafen: SC Rheintal: 3-mal 2 Minuten; Illnau-Effretikon 5-mal 2 Minuten.- Bemerkungen: Illnau-Effretikon ohne Verteidiger Orlando Fusco (verletrzt), sowie die beiden Stürmer Daniel Knecht und Carlo Fäh (beide krank).- Nach Spielschluss zu den besten Spielern gewählt: Damian Holenstein (SC Rheintal), Dennis Volkart (Illnau-Effretikon).

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