Spielbericht 1. Mannschaft, Mi. 16.11.2011 20:30 gegen Prättigau-Herrschaft

1. Mannschaft, Mi 16.11.2011 20:30 gegen Prättigau-Herrschaft, Feld: Grüsch

Eishockey: Meisterschaft 2. Liga, Gruppe 2: Prättigau-Herrschaft – Illnau-Effretikon 1:2 (1:0, 0:1, 0:0, 0:1) nP

Überragende Torhüter

Der EHC Illnau-Effretikon (EIE) schlug auswärts in der Eishalle Grüsch Gastgeber HC Prättigau-Herrschaft 2:1 (0:1, 1:0, 0:0, 1:0) nach Penaltyschiessen. Alexander Krstic verwandelte mit seinem zweiten Penalty, nachdem er bereits zu Beginn des zweiten Drittels den wichtigen 1:1 Ausgleich markierte.

Heinz Minder, Grüsch

Auch wenn die Tore im Eishockey wie das Salz in der Suppe sind, sahen die lediglich 36 (!) Zuschauer in der Eishalle Grüsch einen intensiven, ausgeglichenen, rassigen und äusserst spannenden Punktekampf, mit glücklichem Ende für die Zürcher Oberländer. Das Fazit einer packenden Partie lautet wohl, dass nicht die bessere, sondern die glücklichere Mannschaft gewann.

Für Illnau-Effretikon war es die Schlüsselpartie mit richtungsweisendem Charakter, vor dem Heimspiel samstags gegen Tabellenführer SC Rheintal, welcher zuletzt vor heimischem Publikum gegen Neuling SC Herisau II (0:2) hängen blieb und erstmals in dieser Saison verlor. Nach zwei Flops der beiden Torhüter steigerten sich die Keeper und wehrten gegnerische Chancen massenhaft ab. Sowohl Dennis Volkart, wie auch Umberto Seiler brillierten nachdem sie beide je ein Mal kalt erwischt wurden. Es wurde ein Abend zweiter überragender Torhüter, Meister ihres Könnens.

Michel Zimmermann zeigte sich vor Spielbeginn zuversichtlich. „Als Spieler und Trainer mit Wallisellen habe ich in dieser Eishalle noch nie verloren“. Zimmermanns Bilanz sollte auch weiter Bestand halten. „Ich erwarte, dass die Bündner furios starten und uns überrennen wollen“. Damit lag der EIE-Trainer richtig. Doch Zimmermann hatte seine Mannschaft hervorragend auf Prättigau-Herrschaft eingestellt. Die Platzherren hatten bislang nur ein Mal verloren und doppelt so viele Punkte (16) wie der EIE (8) auf dem Konto.

Das vom Schiedsrichterduo Gerhard Jörg/Raphael Hemmi ausgezeichnet und souverän geleitete Spiel entwickelte sich auf temposchnellem Rhythmus und wurde zur spannenden Sache. Hüben und drüben ausgezeichnete Möglichkeiten vor den Toren. Kurz vor Ende des Startdrittels Jubel bei den Platzherren. Andrea Bassig hatte Keeper Dennis Volkart aus unmöglichem Winkel mit einem Backhander erwischt (und prallte nachher wuchtig in die Bande). Ob haltbar oder nicht. Darüber konnte man noch lange diskutieren. Volkart jedenfalls hatte in diesem Treffen noch viele Möglichkeiten, sein Können unter Beweis zu stellen. Der EIE-Keeper avancierte zum exzellenten Rückhalt seiner Farben und leistete wieder einen Hauptanteil am Sieg seines Teams.

Illnau-Effretikon spielte stark in der Offensive. Temposchnell kamen die Zürcher Oberländer aus ihrem Drittel heraus. Hinten agierte man schnörkellos und direkt und leistete sich keine fatalen Eigenfehler. Für dieses eine Mal wurde Cédric Wiederkehr von Trainer Michel Zimmermann als Verteidiger nominiert. Wiederkehr, der wegen beruflicher Weiterbildung sportlich kürzer treten musste, zog sich deshalb Ende letzter Saison aus der ersten Mannschaft zurück und spielt nun bei den EIE-Reservisten (2. Mannschaft).

Schon das erste Drittel zeigte es. Das Spiel wickelte sich auf Messers Schneide ab und wurde zur ganz engen Kiste. Obschon beide Teams ihren Körper einsetzten, gab es in der durch das Schiedsrichterduo Jörg/Hemmi ausgezeichnet geleiteten Partie erstaunlich wenig Strafen. Schwach, ja praktisch inexistent war an diesem Abend das Powerplay der Zürcher. Diese überstanden den ersten Ausschluss von Carlo Fäh (8.) schadlos, kamen allerdings mächtig unter Druck, doch Volkart klärte. Später, bei den Ausschlüssen von Kevin Buchli (28.) und Remo Gabathuler (31.) hatte der EIE grösste Mühe, überhaupt in die gegnerische Verteidigungszone zu kommen. Es gelang Illnau-Effretikon nicht, die Powerplayformation zu erstellen und direkte Abschlüsse auf Seiler waren kaum zu vermelden. Schlicht noch ein Manko beim EIE.

Mit einem Paukenschlag begann der zweite Abschnitt. Anspiel. Pass von Carlo Fäh auf Alexander Krstic, welcher von der Spielfeldmitte aus direkt auf Seiler abzog und den heimischen Keeper mit seinem Schuss erwischte. Ganze 17 Sekunden waren nach der ersten Pause gespielt und Seiler war wohl noch nicht richtig auf dem Eis. Gestärkt durch diesen schnellen Ausgleich, entwickelte sich ein überaus intensiver Fight. Trotz dem Ausbleiben weiterer Tore blieb der Punktkampf absolut nicht langweilig. Im Gegenteil. Es wurde zur höchst spannenden Angelegenheit und endete hoch dramatisch. Beide Trainer und ihre Spieler wussten, dass bei diesem engen Kräftevergleich schon der nächste Treffer spielentscheidend sein würde.

Verbissen wurde um die Scheibe gekämpft. Vorbildlich von beiden Seiten. Und die EIE-Spieler haben sich im Vergleich zum ersten Punktepiel frappant weiter entwickelt. Beeindruckend, über was für schnelle Leute der EIE Marke 2011/12 verfügt. Vor beiden Torhüter kam es immer wieder zu brenzligen Situationen. Doch die Keeper wehrten nun alle Einschüsse. Bei Prättigau-Herrschaft kam Kai Kessler zu Dutzenden von exzellenten Möglichkeiten. Beim EIE tauchten meist Tizian Müller, Carlo Fäh, Michael Bolli, Dominik Reichart und Marco Vögeli gefährlich vor Seiler auf. Auch Michael Grösser spielte stark. Der EIE-Captain hat sich von seiner Knieverletzung bestens erholt. Die Befürchtung, er habe gegen Lenzerheide-Valbella einen Bänderriss im Knie erlitten, bewahrheitete sich nun nicht. Nach seiner Pause im Heimspiel gegen St. Gallen, stürmte Grösser wieder vorbildlich und druckvoll mit.

Die Kontrahenten lieferten sich einen harten Abnützungskampf. Jeder bemüht, doch noch den Lucky Punch vor Ablauf der regulären Spielzeit landen zu können. Vergebens. Drei Mal in Folge gab es noch Scheibeneinwurf vor Volkart. Andrea Basig und insbesonders Kai Kessler scheiterten abermals.

In der Verlängerung, welche nach einer dreiminütigen Pause sofort temporeich startete, hatten Brockhage, Bolli und Vögeli gleich die grossen Möglichkeiten einen vorzeitigen Feierabend ein zu rufen. Prättigau-Herrschaft konterte. Nach Kessler zappelte Käppelis Schuss im Aussennetz. Röder und Fusco hatten 28 Sekunden vor dem Penaltyschiessen je noch den Matchpuck auf ihren Stöcken.

Im Penaltyschiessen brillierten die Torhüter weiter, wobei Umberto Seiler kaum zu bezwingen war. Prättigau-Herrschaft schien dem Sieg nahe. Brägger traf den Pfosten und die Bündner reklamierten später, ein Versuch müsse wiederholt werden, weil das Tor vorschoben gewesen sei.

Alexander Krstic beendete mit seinem zweiten Penaltyversuch dem Ausstich ein Ende, Brägger verschoss den letzten Versuch.

Prättigau-Herrschaft – Illnau-Effretikon 1:2 (1:0, 0:1, 0:0, 0:1) nP.- Eishalle Grüsch.- 36 Zuschauer.- SR: Gerhard Jörg/Raphael Hemmi.- Tore: 19. Basig 1:0. 21. Krstic (Fäh) 1:1. 65. Krstic 1:2.- Prättigua-Herrschaft: Seiler (Collet); Käppeli, Martin Peterhans; Brägger, Cavegn; Paul Buchli, Roman Peterhans; Depeder, Kessler, Basig; Lampert, Kevin Buchli, Janki; Casutt, Scheidegger, Gabathuler; Cadotsch, Siegrist.- Illnau-Effretikon: Volkart (Frutiger); Brockhage, Dinkel; Sommer, Hangartner; Fusco, Wiederkehr; Widmer; Fäh, Krstic, Reichart; Grösser, Bolli, Röder; Vögeli, Gretler, Müller; Schweri.- Strafen: Prättigau-Herrschaft 3-mal 2 Minuten; Illnau-Effretikon 4- mal 2 Minuten.- Bemerkungen: Illnau-Effretikon ohne Knecht (verletzt); Ersteinsatz- Teilcomeback von Cédric Wiederkehr (weil Weiterbildung in laufender Saison 2011/12 in 2. Mannschaft im Einsatz).- 56:59 Time-out Illnau-Effretikon; 58:33 Time-out Prättigau-Herrschaft.- Penaltyschiessen: Casutt verschiesst (1:1); Krstic, Seiler wehrt (1:1); Kevin Buchli verschiesst (1:1), Bolli, Seiler wehrt (1:1), Brägger verschiesst via Pfosten (1:1), Reichart, Seiler wehrt (1:1), Kessler verschiesst (1:1), Röder, Seiler wehrt (1:1), Käppeli, Volkart wehrt (1:1), Fäh, Seiler wehrt (1:1); Krstic verwertet (1:2), Brägger verschiesst (1:2).- Souveräne Schiedsrichterleistung.

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