Spielbericht 1. Mannschaft, Do 03.11.2011 20:00 gegen SC Weinfelden

1. Mannschaft, Do 03.11.2011 20:00 gegen SC Weinfelden, Feld: Eselriet

Eishockey: Meisterschaft 2. Liga, Gruppe 2: Illnau-Effretikon – SC Weinfelden 3:4 (2:0, 0:2, 1:2)

Das verflixte dritte Tor

Mit 3:4 (2:0, 0:2, 1:2) gegen Erstliga-Absteiger SC Weinfelden verlor der EHC Illnau-Effretikon (EIE) sein zweites Heimspiel in Folge. Dabei führten die Platzherren im Eselriet dank optimalem Start und Toren von Verteidiger Fabian Brockhage (6.) und des ex Wetzikers Dominik Reichart (9.). Der EIE dominierte bis Spielhälfte und hatte mehrfach die Möglichkeit zum dritten Treffer. Das verflixt dritte Tor wollte den Oberländern trotz klarem Chancenplus einfach nicht gelingen. Dieser Umstand war am Ende der EIE-Stolperstein in dieser Partie.

Heinz Minder, Effretikon

Fünf Runden sind ausgetragen. Der EHC Illnau-Effretikon (EIE) ist ähnlich schlecht rangiert wie vor Jahresfrist. „Nur“ zwei Punkte, erobert dank Gewinn des Penaltyschiessens in Herisau, sind auf dem Konto der Zürcher Oberländer. Die Analyse der prekären Tabellensituation wäre für die Teamverantwortlichen Michel Zimmermann/Urs Wegmann schwierig, würde man die Ursachen nicht kennen. Im Startrundenspiel in Dielsdorf vernachlässigte der EIE seine Defensive fast grobfahrlässig, stürmte beinahe euphorisch offensiv dem Gegner direkt ins offene Messer.

Dass die EIE-Spieler ungünstige Trainingsverhältnisse hatten, die dazu führten, dass der Trainings- und Wettkampfrhythmus bislang noch nicht wunschgemäss vorhanden ist, ist ein Teil des akuten EIE-Handycap. „Hinzu kommt, dass wir zwei Mal, gegen Engiadina und Kreuzlingen-Konstanz zu viele Strafen kassierten und uns damit teils selber schlugen, wenn auch in Scoul die Spielleitung recht einseitig ab lief“, so Michel Zimmermann. Der EIE-Trainer stellte aber auch fest, dass „wir in der Offensive zu wenig Tore schiessen“.

Vor dem zweiten Heimspiel in Folge, mit dem SC Weinfelden als Gast, bestätigte Zimmermann, dass „wir mit der Mannschaft ein intensives Gespräch führten und vor allem die vielen Strafen der Samstags-Partie gegen Kreuzlingen-Konstanz analysierten“. Der EIE Trainer hatte klare Vorstellungen vom Spiel gegen den letztjährigen Erstligist. „Wir müssen defensiv gut arbeiten und dürfen nicht kopflos nach vorne stürmen“. Schon ein einziges Tor reiche zum Sieg.

Optimal begann das Treffen für Illnau-Effretikon. Weinfelden wirkte äusserst passiv, kaum anwesend und verhielt sich bis Spielhälfte recht passiv. Das heisst: Der EIE trumpfte stark auf und überzeugte mit grosser Effizienz. Die Einheimischen starteten wie die Feuerwehr. Illnau-Effretikon verhielt sich keinesfalls defensiv und versteckte sich nur im eigenen Drittel. Angriff ist die beste Verteidigung. So stürmte Abwehrspieler Fabian Brockhage über die rechte Seite vor, liess drei Gegner stehen und bezwang Torhüter Yvan Waber nach knappen fünf Minuten. Unbekümmert und keinesfalls verunsichert trat Illnau-Effretikon weiterhin offensiv in Aktion. Nach dem 1:0 kam der EIE wenig später, schnell lanciert mit einer guten Angriffsauslösung, diesmal über links. Captain Michael Grösser bedient Michael Bolli, dieser spielte schnell auf Dominik Reichart, welcher von halblinks Waber zum zweiten Mal erwischte.

Marco Vögeli hatte im ersten Abschnitt mehrfach die Möglichkeit, seine Farben auf 3:0 in Vorsprung zu bringen. Erst mit Sololauf, dann enteilte der EIE-Stürmer Freund und Feind erneut, doch die Scheibe sprang ihm unmittelbar vor Schussabgabe vom Stock. Noch ehe die Drittelssirene erstmal ertönte, brannte es nochmals mächtig vor Waber. Claudio Fäh, mit Vorlage auf Knecht, dann Fäh abermals mit Zuspiel auf Fusco, vermochten den dritten Treffer nicht zu erzwingen. Standesgemäss war dann das Drittelsergebnis von 2:0, gemessen am klaren Chancenplus der Einheimischen aber schmeichelhaft für den Gast.

Illnau-Effretikon kam auch besser aus der ersten Pause und hatte nach 25 Sekunden in der gegnerischen Verteidigungszone bereits die nächste Tormöglichkeit zu vermelden. Diesmal scheiterte Christian Röder vor Waber. Der EIE hielt den Druck auf den noch kaum existenten Gast aufrecht. Wehrte Dennis Volkart gegen Raphael Kaderli (22.), konnte auf der Gegenseite Michael Bolli trotz guter Position nicht abschliessen. Michel Zimmermann forderte beim höchst gefährlichen Zwischenstand von 2:0 „mehr Abschlüsse“ und wies seine Spieler an, „die Scheibe wieder konsequent vor das Tor zu bringen“. Ergebnislos!

So kam es wie es kommen musste. Erstliga-Absteiger Weinfelden verzeichnete einen behäbigen Start, kam aber beim ersten Ausschluss von Reinhart (die erste des ganzen Spieles) durch Patrik Schmid Powerplaytreffer zum Anschluss (31.). Ab diesem Zeitpunkt steigerten sich die Thurgauer kontinuierlich und gingen nach dem 2:2 durch Silvio Widmer, mit Schmids zweitem Powerplaytreffer (49.) erstmals in Führung, nachdem der EIE durch Vögeli und Müller erneut mit kapitalsten Möglichkeiten nicht reüssierte.

Illnau-Effretikon reagierte noch postwendend und schaffte 16 Sekunden nach dem 2:3 den Ausgleich durch Bolli. Dominik Brem besorgte nach dem letzten Seitenwechsel auf der offenen Kunsteisbahn das 4:3 für Weinfelden. Dann kassierten die Gäste die ihre zwei einzigen Strafen, allerdings schnell hinter einander. Nachdem Heiko Trunz auf der Bank Platz genommen hatte, gesellte sich 40 Sekunden später auch noch Marzio Ambrosetti dazu. Der ex-EIE-Verteidiger musste wegen Beinstellens aus. Nun hatte Illnau-Effretikon die grosse Möglichkeit, ein 5:3 Powerplay zu spielen. Allerdings ohne Erfolg.

Wie Illnau-Effretikon sich bereits im ersten und Anfangs zweitem Drittel schwer tat, den vorentscheidenden dritten Treffer zu landen, mühte man sich nun in doppelter Überzahl vergeblich ab. Im Match gegen den SC Weinfelden bestätigte sich, dass der EIE gegenüber dem letzten Jahr an Offensiv-Stärke und Durchschlagskraft im Abschluss eingebüsst hat.

Patrick Lamprecht (24 Spiele/19 Tore, 14 Assist, somit 33 Skorerpunkte), Kevin Golob, jetzt bei Wallisellen (23/12/13, insgesamt 25 Punkte, Marcel Sommer (9/11/7 – 18 Punkte), Roman Hardmeier (19/5/8 – 13 Zähler), Cédric Wiederkehr (23/7/5 – 12 Punkte), Bruno Hollenstein (19/9/1 – 10 Punkte) und Ronnie Leuthold (24/2/8 – ebenfalls 10 Punkte), haben dem EIE im letzten Jahr zusammen 121 Skorerpunkte gebracht. All diese sieben Spieler sind nun nicht mehr mit dabei. Chancen, um gegen den SC Weinfelden zu mehr als nur zwei Treffern zu kommen, hatte der EIE zu hauf.

Der EIE nahm in der Schlussminute sein Time-out (59:34) und spielte ab diesem Zeitpunkt ohne Torhüter Dennis Volkart, dafür mit sechstem Feldspieler zu Ende. Erfolglos. Die Mannschaft von Zimmermann/Wegmann zeigte im Vergleich zum Samstags gegen Kreuzlingen-Konstanz ein klar besseres und weit attraktiveres Spiel, scheiterte aber erneut am Gegner. Weinfelden brillierte im spielerischen Bereich nicht, war aber im Powerplay letztlich effizienter und holte sich den Sieg dank zwei Überzahltoren. Illnau-Efftretikon kassierte vier Strafen – und daraus zwei Tore. Am Schluss blieb nur die Erkenntnis, gut gespielt und hervorragend gekämpft zu haben, aber wieder zwei wichtige Powerplaytreffer kassiert zu haben.

Verbessert hat sich bei Illnau-Effretikon die Strafenbilanz. Gegen Dielsdorf-Niederhasli kassierte der EIE sechs, gegen Herisau zehn, Engiadina 22 und Kreuzlingen-Konstanz 56 Strafminuten. Nun gegen Weinfelden „nur“ vier Ausschlüsse – zwei davon aber brachten den 1:2 Anschluss, sowie die erstmalige 3:2 Führung der Thurgauer.

Im fünften Spiel resultierte die vierte Niederlage für den EIE, der nun ähnlich schlecht wie vor einem Jahr da steht. Als Vorletzter reist Illnau-Effretikon samstags zum Auswärtsspiel gegen Lenzerheide-Valbella. Die EIE-Spieler müssen sich weiter gedulden, bis sie ihr erstes Erfolgserlebnis feiern können.


Illnau-Effretikon – SC Weinfelden 43:4 (2:0, 0:2, 1:2).- Kunsteisbahn Eselriet (Effretikon).- 100 Zuschauer.- SR: Thomas Brägger, Beat Mattli.- Tore: 6. Brockhage 1:0. 9. Reichart (Bolli/Grösser) 2:0. 31. Schmid (Ambrosetti, Ausschluss Reichart) 1:2. 34. Widmer 2:2. 49. Schmid (Kradolfer, Ausschluss Gretler) 2:3. 49. Bolli (Grösser) 3.3. 53. Brem (Nussbaum) 3:4.- Illnau-Effretikon: Volkart (Frutiger); Fusco, Krstic; Brockhage, Widmer; Dinkel, Hangartner; Ikanovic, Schweri; Röder, Knecht, Fäh; Reichart, Bolli, Grösser; Müller, Gretler, Vögeli.- SC Weinfelden: Waber (Demont); König, Kradolfer; Ambrosetti, Nussbaum; Spühler, Aeschlimann; Seiler, Trunz, Schmid; Brem, Merz, Widmer; Meister, Kaderli, Steinegger; Schwarz, Büchel.- Strafen: Illnau-Effretikon 4-mal 2 Minuten; Weinfelden 2-mal 2 Minuten.- Bemerkungen: EIE ohne Patrick Sommer; 59:34 Time-out Illnau-Effretikon und ab diesem Zeitpunkt ohne Torhüter Dennis Volkart, dafür mit sechstem Feldspieler.

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