Spielbericht 1. Mannschaft, Di. 01.03.2011 20:15 gegen Schaffhausen

1. Mannschaft, Di 01.03.2011 20:15 gegen Schaffhausen, Feld: Dübendorf

Eishockey: Meisterschaft 2. Liga, 4. Spiel, Playoff-Viertelsfinal: Illnau-Effretikon – Schaffhausen 5:1 (0:0, 3:1, 2:0)

EIE mit drei Bolli-Toren im Halbfinal gegen Chur

Erneut bestechende Kollektivleistung des EHC Illnau-Effretikon (EIE). Die Zürcher Oberländer liessen sich dienstags in der Dübendorfer-Eishalle im Chreis die Butter nicht mehr vom Brot klauen. Herausforderer Schaffhausen erzielte zwar den 1:0 Führungstreffer (23.), verlor am Ende klar 1:5 (0:0, 1:3, 0:2) und konnte den EIE-Einzug ins Halbfinal gegen Chur Capricorns nicht mehr verhindern. Dreifacher Torschütze auf Seiten des EIE war Michael Bolli.

Heinz Minder, Dübendorf

Ausscheiden ist hart. Das weiss wohl keiner so gut wie Michael Bolli. Der Center der zweiten EIE-Linie stürmte in der vergangenen Saison noch für Seewen. Im Viertelsfinal traf Illnau-Effretikon auf jenes Team und eliminierte die Schwyzer in der Best-of-five Serie mit 3:2 Siegen. Diesmal nun hat Michael Bolli das Vietelsfinale überstanden und kann samstags mit Illnau-Effretikon nach Chur fahren. Auf die Zürcher Oberländer warten nun zumindst drei Partien gegen den grossen Favorit um den Aufstieg in die Erstliga. Die Bündner können sich keinen anderen Ausgang als die Rückkehr in die Erstliga vorstellen. Ein anderes Szenario gibt es für den ehemaligen Schweizer Meister nicht. Verlieren verboten, verlieren unmöglich. Die Fans sich sich einig. Chur wird das Halbfinal mit 3:0 Siegen überstehen, ob der Gegner nun Schaffhausen oder Illnau-Effretikon heissen möge.

Illnau-Effretikon war am Ende die logische Wahl, denn die Mannschaft von Dieter Wieser und Michel Zimmermann verfügte im vierten Playoff-Viertelsfinale über mehr Kräftereserven, die breitere und ausgeglichenere Kadergrösse und hatte diesmal in der Person von Michael Bolli ihren Vollstrecker. Es müssen nicht immer Lamprecht, Golob oder Marcel Sommer sein. Beim EIE können auch andere Spieler einen Match mitentscheidend beeinflussen. „Wir haben heute mit Abstand zu Beginn das schlechteste Drittel seit langem gezeigt“, fand Dieter Wieser. Der Startdurchgang endete torlos, dafür mit vielen Unterbrüchen und Strafen. „Teils wurde recht kleinlich gepfiffen“, beurteilte Wieser. Bereits nach 43 Sekunden sah sich Illnau-Effretikon dem ersten Powerplay ausgesetzt. Nach dem Ausschluss von Cédric Wiederkehr war die Strafbank ein gut besuchter Ort.

„Raus gehen – und gewinnen“, lautete die Devise des EIE, welcher mit dem Vorteil der 2:1 Playoff-Führung in das vierte Treffen gegen Schaffhausen steigen konnten. Die Frage, ob Schaffhausen sich von den kräfteraubenden Spielen der letzten Tage besser erholen konnte als der EIE, beantwortete sich schnell. Wie samstags in der IWC Arena zeigte sich schnell, dass das Team von Headcoach Christian Modes nur von einigen Schlüsselspielern lebt. Torhüter Dominic Walter, samstags im Heimspiel in Schaffhausen zum Zusehen verdammt, bekam wieder eine Einsatzmöglichkeit. Walker verhinderte vor allem gegen Schluss des Startdrittels mit einigen guten Paraden einen Rückstand der Gelb/Blauen. Marcel Sommer, Patrick Lamprecht und zwei Mal in Folge Daniel Knecht scheiterten vor Walker.

Illnau-Effretikon fehlte anfangs die Überzeugungskraft. Das eigene Überzahlspiel war nicht überragend. Der EIE verpasstes es in der siebten Minute, über 60 Sekunden aus einer 5:3 Überzahl gewinnbringendes Kapital in Form eines ersten Tores zu erzielen. Vereinzelt musste aber auch Dennis Volkart seine Präsenz markieren. So gegen Claudio Fontana, welcher Volkart in der elften Minute voll in die Gesichtsmaske schoss. Mit einem gefährlichen Backhander versuchte Sven Spiellmann den EIE-Keeper zu überraschen (18.).

Schaffhausen forcierte Mischa Wasserfallen wieder als Center in zwei Linien, was am Schluss keinesfalls förderlich, dafür ein Zeichen dafür war, dass Schaffhausen doch ein kleines Nominationsproblem hatte. Lanciert wurde das Treffen für den EIE um den Einzug ins Halbfinale, oder Schaffhausens letzte Chance für ein fünftes Spiel (donnerstags in Schaffhausen) kurz nach Wiederbeginn im zweiten Drittel. Da kassierte Illnau-Effretikon wieder einen umstrittenen Zweier für Michael Grösser. Dass dieser den anstürmenden Gegner im Rücken gar nicht sehen konnte und der Zusammenprall (Behinderung?) kaum vermeidbar war, nutzte dem EIE-Stürmer am Schluss auch nichts.

Schaffhausen nutzte die Offerte. Brian Hemmi verwertete das Zuspiel von Wasserfallen ab der blauen Linie, präzis und glücklich. Hemmis Distanzschuss prallte vom rechten Torpfosten ab, unhaltbar für Volkart. Die Reaktion auf den Rückstand kam postwendend und nachhaltig. Walker machte beim Einschussversuch von Michael Bolli nicht den überragendsten Eindruck und liess den Puck durch seinen Fanghandschuh über die Linie fliegen (27.). Per Doppelschlag riss Illnau-Effretikon nun die Führung an sich. Das 2:1 war sehenswert und für Schaffhausen demoralisierend. Der EIE zeigte gute Ansätze zu herrlichen Kombinationen. Eine davon wurde mit dem zweiten Treffer gekrönt. Fabian Brockhage brach über die linke Seite durch, spielte quer über das Feld auf Marcel Sommer, welcher an der rechten Bande entlang fuhr. Sommer passte sofort und direkt in die Mitte, wo Patrick Lamprecht in Stellung gelaufen war und Sommers Zuspiel direkt und wuchtig verwandelte (29.). Gegen Ende des zweiten Drittel brannte es mehrfach vor Volkart. Dieser verhinderte insbesonders gegen Michael Kundert. Illnau-Effretikon überstand die kleine Drangperiode des Gegners und konterte nochmals. Wieder zeigten die Zürcher eine eingespielte und herrliche Kombination. Bolli besorgte auf Vorlage von Marcel Sommer/Patrick Lamprecht 19 Sekunden vor dem zweiten Sirenenton das vorentscheidende 3:1.

Nun hätte Schaffhausen für die Wende schon eine besondere Effortleistung an den Tag legen müssen. Dazu fehlte dem Modes-Team schlicht die Kraft und auch die spielerischen Mittel. Bei Ausschluss von Daniel Kundert besorgte Bolli mit seinem dritten Tor das 4:1 (46.). Spätestens ab diesem Zeitpunkt stand der Einzug des EHC Illnau-Effretikon in das Halbfinale fest. Schaffhausen bäumte sich zwar noch kurz auf, kam aber nicht zum zweiten Treffer. In den letzten zehn Minuten brach Schaffhausens Wille und der EIE startete sein Schaulaufen. Kevin Golob setzte den Schlusspunkt unter die Best-of-five-Serie im Playoff-Viertelsfinale zwischen Illnau-Effetikon und Schaffhausen. Das 5:1 dokumentierte am Ende die spielerische Überlegenheit des starken und ausgeglichenen EIE-Kollektives. Samstag wartet mit Garantie im Bündnerland ein weitaus stärkerer Gegner auf die Zürcher. Der EIE hat im Halbfinal überhaupt nichts zu verlieren und kann nur gewinnen, denn die Favoritenrolle liegt klar auf den Schultern der Spieler der Chur Capricorns. Das Halbfinale wird wohl unter dem Motto: David gegen Goliath ausgetragen.

Eishockey: Meisterschaft 2. Liga, 4. Spiel, Playoff-Viertelsfinal: Illnau-Effretikon – Schaffhausen 5:1 (0:0, 3:1, 2:0).- Eishalle „Im Chreis“ (Dübendorf).- 220 Zuschauer.- SR: Adrian Burkhart/Sven Tschenett.- Tore: 23. Hemmi (Wasserfallen, Ausschluss Grösser) 0:1. 27. Bolli (Golob) 1:1. 29. Lamprecht (Marcel Sommer/Brockhage) 2:1. 40. Bolli (Lamprecht/Marcel Sommer) 3:1. 46. Bolli (Hardmeier, Ausschluss Wasserfallen) 4:1. 57. Golob (Patrick Sommer/Röder) 5:1.- Illnau-Effretikon: Volkart (Frutiger); Wiederkehr, Brockhage; Dinkel, Patrick Sommer; Fusco, Hardmeier; Hangartner, Ikanovic; Lamprecht, Knecht, Marcel Sommer; Golob, Bolli, Röder; Hollenstein, Leuthold, Grösser; Ginesta, Erb.- Schaffhausen: Walker (Schlatter); Bucher, Hemmi; Hiller, Uehlinger; Sven-Cédric Spillmann, Schmidt; Fontana, Wasserfallen, Jakob; Kaderli, Schwyn, Daniel Kundert; Michael Kundert, Jäger; Schenk, Lars-Kevin Spillmann.- Strafen: Illnau-Effretikon 9x2 Minuten, Schaffhausen 13x2 Minuten.- Bemerkungen: Illnau-Effretikon ohne Meier.

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