Spielbericht 1. Mannschaft, Sa. 26.02.2011 17:45 gegen Schaffhausen

1. Mannschaft, Sa 26.02.2011 17:45 gegen Schaffhausen, Feld: Schaffhausen

Eishockey: Meisterschaft 2. Liga, 3. Spiel, Playoff-Viertelsfinal: Schaffhausen – Illnau-Effretikon 1:3 (0:1, 1:1, 0:1)

Matchpuck für EIE

Ein Shorthander durch Kevin Golob (12.) ebnete dem EHC Illnau-Effretikon (EIE) im dritten Playoffspiel gegen Schaffhausen den Weg zum ersten Matchpuck. Die Zürcher Oberländer fügten dem in dessen KKS IWC Arena bislang unbezwingbar geltenden Schaffhausen im 14. Heimspiel die erste Saisonniederlage zu. Dank des 3:1 (1:0, 1:1, 1:0) Erfolges in Schaffhausen reist Illnau-Effretikon dienstags mit dem ersten Matchpuck zum vierten Playoff-Viertelsfinal nach Dübendorf (20:15 Uhr).

Heinz Minder, Schaffhausen

Dieser EIE-Sieg war hoch verdient. Das quantitativ stärkere Kollektiv überzeugte. Illnau-Effretikon wirkte nicht nur von Beginn weg frischer, sondern war den Platzherren in vielen Bereichen überlegen. Schaffhausen hatte schwere Beine, einen müden Kopf und schien ausgepowert. Wie ein angeschlagener Boxer nach 15 Runden hingen die Platzherren bereits in der Startphase in den Seilen. Zur geistigen Müdigkeit Schaffhausens, oder gerade wegen dieser, gesellte sich noch Abschlussschwäche. Die 3:5 Niederlage, donnerstags im EIE-Exil in Dielsdorf kassiert, hinterliess bei Schaffhausen weit nachhaltigere als vermutete Spuren. Die Mannschaft von Headcoach Christian Modes war verunsichert, geistig Müde und ohne jegliche Spritzigkeit. Hinzu kam, dass Modes zur Überraschung vieler seine Keeper wechselte. Der ansonsten überragend wirkende Dominic Walker musste seinen Platz zwischen den Pfosten Roman Gälli überlassen.

Schaffhausen hatte sich scheinbar donnerstags in Dielsdorf zu stark vorausgabt. Der Versuch, den EIE-Skorer Marcel Sommer mit hartem Körpereinsatz unschädlich zu machen und aus dem Spiel zu nehmen, kostete Schaffhausen viel Substanz. Sommer reise samstags nicht nach Schaffhausen. Illnau-Effretikon gefiel mit deutlich mehr Biss, Willensleistung und absolutem Stehvermögen als die Einheimischen in ihrer IWC Arena, wo Schaffhausen noch nie verlor. Schon im Startdrittel riss der EIE sämtliche Vorteile an sich. Allerdings kannten Dieter Wieser und dessen Assistent (und Nachfolger) Michel Zimmermann Schaffhausens eigentliche (und einzige?) Stärke, das Überzahlspiel bestens. Donnerstags hatte der EIE-Gegner von seinen drei Toren deren zwei aus dem Powerplay erzielt. So galt es für die Zürcher, Strafen zu verhindern, was aber nicht gelang. Im ersten Drittel hatte Illnau-Effretikon drei Zweier zu vermelden. Schaffhausen blieb straffrei.

Schaffhausens erste Heimniederlage in dieser Saison war am Schluss erklärbar und logisch. Beim ersten Ausschluss von Christian Röder (9:12) wirkte Schaffhausen im ersten Powerplay alles andere als stilsicher. Konzentrationsmangel, absolut fehlender Spielwitz (wie über die ganze Partie hinweg), mangelnde Kreativität, dafür teils konfuse Aktionen, sorgten vor Volkart nicht für Unruhe. Dann musste Michael Grösser raus. Während 50 Sekunden konnte Schaffhausen nun in doppelter Überzahl agieren. Da schien der Führungstreffer eine logische Folge und nur Frage der Zeit zu sein. Doch das EIE-Boxplay war gewohnt wirkungsvoll, das Forechecking aggressiv. Als Röder von der Kühlboxe kam, kontere der EIE eiskalt. Per Shorthander(!) besorgte der am Ende zum besten EIE-Spieler gekürte Kevin Golob auf Vorlage Röders das 1:0 (12.).

Schaffhausens Nerven flatterten, die Beine waren Blei schwer und schlotterten, die Hände müde, schlaff der Geist. Jede Möglichkeit wurde genutzt, den EIE-Elan zu brechen. Hardmeiers Intervention am durchbrechenden Thomas Jäger führte zu einem Strafstoss (18:50). Jäger stürmte los und setzte den Puck rechts weit am Tor vorbei. Damit war klar. Wer solche Chancen (doppelte Überzahl und Penaltymöglichkeit) nicht nutzen kann, muss sich am Schluss nicht über die Niederlage wundern.

Illnau-Effretikon schaffte die schnelle Vorentscheidung nicht. Im Gegenteil. Der EIE baute seinen stark angeschlagenen Gegner nochmals auf. Schaffhausen fehlte der dritte Center. Mischa Wasserfallen leistete lange Doppeleinsätze. Just bei Halbzeit kam Schaffhausen mit einem Powerplaytreffer (Ausschluss Ginesta) durch Michael Kundert zum Ausgleich. Mehr als ein lauer Weckruf für die Platzherren war es allerdings nicht. Der EIE handelte sich trotz klarer Trainer-Vorgabe viele unnötigen Strafen ein. Doch weil Schaffhausen angeschlagen und unfähig war, auf solche Offerten zu reagieren, konnte sich Illnau-Effretikon samstags diesen Luxus auch leisten.

Bei Ausschlüssen von Brian Hemmi und Roman Hardmeier schlug das EIE-Duo Röder/Golob wieder zu. Röder besorgte die zweite EIE-Führung (35.). Am Bild änderte sich wenig. Illnau-Effretikon spielte mit dem Feuer und offerierte zu Beginn des Schlussdrittels (Ausschluss Dinkel), dem Gegner eine weitere Überzahlsituation. Golob, mit Powerläufen die Scheibe nach vorne ins gegnerische Drittel schleppend, dazu Ginesta und Lamprecht, hatten dann das 3:1 auf dem Stock.

Mit einem wuchtigen Schuss bezwang Patrick Sommer Schaffhausens Keeper Roman Gälli zum 3:1 (56.). Ab diesem Zeitpunkt war bei Schaffhausen die Luft komplett weg, es folgten in der noch verbleibenden Spielzeit (knappe vier Minuten), vier Zweiminuten und einen zehn Minuten Ausschluss (Bucher) gegen Schaffhausen. Für Illnau-Effretikon waren es die schönsten Schlussminuten, denn nun liess man nichts mehr anbrennen, kontrollierte den Gegner weiterhin und feierte den ersten Matchpuck vorzeitig. Dienstag könnte die Best-of-five Serie in Dübendorf enden. Illnau-Effretikon tut allerdings gut daran, Schaffhausen nicht vorzeitig abzuschreiben. In Dübendorf beginnt dienstags die Ausgangslage wieder bei 0:0, doch die Vorteile liegen nun beim EIE. Will sich Schaffhausen die Option zum Einzug in das Halbfinale offen halten, muss man dienstags initiativer und wesentlich stärker aufspielen, was allerdings gegen das homogen und kompakt wirkende EIE-Kollektiv ein recht schwieriges Unterfangen werden wird.

Eishockey: Meisterschaft 2. Liga, 3. Spiel, Playoff-Viertelsfinal: Schaffhausen – Illnau-Effretikon 1:3 (0:1, 1:1, 0:1).- KKS IWC Arena (Schaffhausen).- 545 Zuschauer.- SR: Marco Häusler/Andreas Gugler.- Tore: 12. Golob (Röder, eigener Ausschluss Grösser) 0:1. 30. Michael Kundert (Kaderli/Schmidt, Ausschluss Ginesta) 1:1. 35. Röder (Golob) 1:2. 56. Patrick Sommer 1:3.- Schaffhausen: Gälli (Walker); Hemmi, Bucher, Uehlinger, Hiller; Schmidt, Sven-Cédric Spillmann; Fontana, Wasserfallen, Jakob; Schwyn, Kaderli; Daniel Kundert; Jäger, Michael Kundert; Lars-Kevin Spillmann, Fischli.- Illnau-Effretikon: Vol.kart (Frutiger), Wiederkehr, Brockhage; Dinkel, Patrick Sommer; Fusco, Hardmeier, Hangartner, Ikanovic; Lamprecht, Knecht, Ginesta; Röder, Bolli, Golob; Hollenstein, Leuthold, Grösser; Meier, Kolb.- Strafen: Schaffhausen 9x2 Minuten, plus 1x10 Minuten Dispizplinar Bucher); Illnau-Effretikon 9x2 Minuten.- Bemerkungen: Illnau-Effretikon ohne Erb und Marcel Sommer.- 18:50 Jäger verschiesst den an ihm durch EIE-Verteidiger Roman Hardmeier verschuldeten Foulpenalty.- Nach Spielschluss als Best-Player gewählt: Michael Kundert (Schaffhausen); Kevin Golob (Illnau-Effretikon).- Stand Best-of-five Serie. Schaffhausen – Illnau-Effretikon 1:2.- Viertes Spiel am kommenden Dienstag, 1. März 2011, Eishalle Chreis, Dübendorf (20:15 Uhr).

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