Spielbericht 1. Mannschaft, Sa. 19.02.2011 20:00 gegen Lenzerheide-Valbella

1. Mannschaft, Sa 19.02.2011 20:00 gegen Lenzerheide-Valbella, Feld: Lenzerheide Sportzentrum

Eishockey: Meisterschaft 2. Liga, Gruppe 2: Lenzerheide-Valbella – Illnau-Effretikon 2:3 (1:1, 1:1, 0:1)

Letzter Schuss entschied

Dank eines 3:2 (1:1, 1:1, 1:0) Auswärtssieg über Lenzerheide-Valbella verteidigte der EHC Illnau-Effretikon (EIE) seinen dritten Schlussrang. Die Zürcher Oberländer treffen morgen im Viertelsfinal-Playoff auswärts auf Schaffhausen (20:15 Uhr).

Heinz Minder, Velbella

Die Amateurliga hat es nicht geschafft, zum Abschluss der Gruppenspiele einen einheitlichen Spielbeginn zu fixieren. So kannte man im EIE-Lager, dass man nach dem 6:2 Auswärtssieg des SC Rheintal bei Wallisellen unbedingt auf der Lenzerheide gewinnen musste. Zwischenzeitlich hatten die vierplatzierten Rheintaler nun den EIE punktemässig überholt. Dem Vierten der Gruppe 2 winkte der Playoff-Ausstich gegen Seewen. Dort musste der EIE im Vorjahr antreten und wollte diese Wiederholung unter allen Umständen verhindern. Als Gruppendritter hätte Illnau-Effretikon nach Schaffhausen reisen müssen, was angenehmer empfunden wurde. Das zu erreichen, bedurfte es aber eines Sieges über die Bündner.

Michael Bolli entschied das keinesfalls hochstehende, dafür teils verfahrene Spiel mit dem letzten Schuss. Bolli legte ganze 14 Sekunden vor Spielschluss(!) sein Veto ein, gegen seine letztjährigen Mannschaftskollegen antreten zu müssen. Vorlage zum dritten und alles entscheidenden Tor kam von Christian Röder. Dieser war trotz exzellenten Möglichkeiten selbst ohne Torerfolg, war aber an allen drei EIE-Treffern mit beteiligt.

Der EHC Illnau-Effretikon begann druckvoll, fulminant. Doch trotz klarem Chancenplus gelang den Gästen im Sportzentrum Dieschen der erste Treffer nicht. Ansatzweise agierte der EIE gut, bis hervorragend, doch mangelte es den Zürchern oftmals im kleinen Detail entscheidend. Trotz beeindruckender Angriffsauslösung, eingespielten Aufbauaktionen und vielen Rushes über die Flügel auf das gegnerische Tor, klappte der Abschluss nicht wunschgemäss und wie erhofft. Hinzu kam, dass sich das Wieser-Team über weite Strecken an Lenzerheides-Schlussmann die Zähne ausbissen. Mit einer B-Lizenz holte Lenzerheide-Valbella für die letzten sechs Gruppenspiele Gregory Keller vom HC Davos. Der Elite-Keeper spielte stark und verhinderte einen Rückstand seiner Farben.

Per Kontertor, als der EIE in seiner Vorwärtsbewegung an der gegnerischen blauen Linie die Scheibe verlor, markierte Ivo Simeon von rechts aus das 1.0 (11.). Die Bündner hatten den zweiten Treffer auf dem Stock. Dennis Volkart verhinderte weiteren Schaden. Was folgte, war ein harziger Auftritt des EIE, der seinen Rhythmus einfach nicht fand. Exzellente Chancen vergaben die Zürcher Oberländer dutzendweise. Per Abstauber vollstreckte Patrick Sommer aus dem Gewühl vor Keller zum Ausgleich (19.). Die Präzision des EIE im Abschluss liess auch im weiteren Verlauf stark zu wünschen übrig. Kurz nach Spielhälfte führte der EIE erstmals. Patrick Lamprecht verwandelte nach vielen Möglichkeiten der Gäste auf Zuspiel von Christian Röder. Dieser hatte im Bandenrund mit rustikalem Körpereinsatz gegen Verteidiger Sascha Ginesta den Puck erobert und Lamprecht pfaffenfertig aufgelegt (32.).

Nach dem Motto, ‚wer die Tore nicht macht, kriegt sie’, kassierte Illnau-Effretikon das 2:2 vor Ablauf des Mitteldrittels. Schwach und erfolglos war für einmal das ansonsten gefürchtete EIE-Powerplay. Wieser erklärte. „Wir haben im Hinblick auf die Playoffs an unserem Überzahlspiel etwas gefeilt und verändert“. Der Erfolg stellte sich noch nicht ein. Röder (42.), Golob (47.), Knecht, Ginesta, Grösser (zwei Mal in Folge), Leuthokd, Wiederkehr und Sommer (man könnte hier im Schlussdrittel fast die komplette EIE-Mannschaftsliste aufzählen), scheiterten an Keller. Doch weil der EIE seine Auftritte auf der Lenzerheide erst immer ganz am Schluss entscheidet, konnte man zuversichtlich dem Ende entgegen blicken (Saison 2008/09: 2:2 nach 55 Minuten, in den letzten fünf Minuten sieben Tore und zwischenzeitlicher 3:4 EIE-Rückstand, am Ende 6:4 EIE-Sieg).

Und tatsächlich. Als sich schon viele auf die Obertime einstellten, erlöste Michael Bolli alle. Mit dem letzten Schuss exakt in den linken hohen Torwinkel besorgte der ex-Seewer – ganze 14 Sekunden vor dem letzten Sirenenton – den dritten und alles entscheidenden Treffer. Damit war klar. Der EIE hat seinen dritten Zwischenrang erfolgreich verteidigt und trifft im Playoff-Viertelsfinal auf Schaffhausen. „Ich bin sehr stolz auf meine Mannschaft“, freute sich Dieter Wieser. „Wir haben aus 24 Partien 50 Punkte geholt“. Da rechnete der abtretende EIE-Trainer aber etwas falsch. Seine Mannschaft verlor die ersten drei Spiele in dieser Saison allesamt und lag punktelos am Tabellenende. Somit holte der EIE aus 21 Spielen 50 Zähler und legte die Rekordserie von elf Siegen in Folge hin. Der EIE bestreitet sein erstes „Playoff-Heimspiel“ donnerstags auswärts im Erlenpark in Dielsdorf um 20:15 Uhr.

Altbekannter Rivale

Im Viertelsfinal-Playoff Saison 2010/11 trifft der EHC Illnau-Effretikon (EIE) nun auf den EHC Schaffhausen. Damit kommt es um den Einzug ins Halbfinale zum Aufeinandertreffen zweier Traditionsvereine. Illnau-Effretikon und Schaffhausen lieferten sich in den 80er und 90er Jahren viele knallharte Duelle in der ersten, respektive Zweitliga. Unvergessen und legendär wohl der Spielausgang am 26. Januar 1985. Auf dem damals noch offenen Eisfeld Breite trennten sich die Mannschaften nach hartem und ausgeglichenen Fight mit einem torlosen(!) Remis (damals gab es noch die Zweipunkteregel, ohne Verlängerung). 1987/88 bezwang Illnau-Effretikon Schaffhausen im Eselriet mit 8:2. Im Rückspiel um den Aufstieg in die Zweitliga gewann der EIE in Schaffhausen am 5. März 1988 mit 7:2. Unter Trainer Dr. Josef Podlaha kehrte der EHC Illnau-Effretikon in die Erstliga zurück. 1995/96 spielten beide Vereine erneut um den Aufstieg in die Erstliga. Die Zürcher Oberländer stiegen auf; Schaffhausen beendete die damalige Saison auf dem dritten Schlussrang. Der kommende EIE-Gegner, welcher im Playoff-Viertelsfinal erstes Heimrecht geniesst, beendete die 24 Gruppenspiele der Saison 2010/11 hinter Seewen (24 Spiele/61 Punkte) auf dem zweiten Schlussrang (24/58) und vor Luzern (24/53) respektive Biasca 3 Valli (24/42). Schaffhausen verlor in dieser Saison vier Mal und schaffte ein Torverhältnis von 127:60 (kassierte damit die wenigsten Gegentore in der Gruppe 1).

Lenzerheide-Valbella – Illnau-Effretikon 2:3 (1:1, 1:1, 0:1).- Sportzentrum Dieschen (Valbella).- SR: Bruno Rogger/Gabriele San Pietro.- 75 Zuschauer.- Tore: 11. Ivo Simeon 1:0. 19. Patrick Sommer (Bolli/Röder) 1:1. 32. Lamprecht (Röder) 1:2. 38. Thomas Simeon (Cortesi/Bordoli) 2:2. 59:46 Bolli (Röder) 2:3.- Lenzerheide-Valbella: Gregory Keller (Andre Keller); Kessler, Membrini; Ginesta, Hemmi; Damian Schilt; Parpan, Christian Ehinger, Ivo Simeon; Florinet, Dennis Ehinger, Mondgenast; Bergamin, Ramon Schilt, Roffler; Bordoli, Thomas Simeon, Cortesi.- Illnau-Effretikon: Volkert (Frutiger); Brockhage, Wiederkehr; Dinkel, Patrick Sommer; Fusco, Hardmeier; Hangartner, Kolb; Lamprecht, Knecht, Grösser; Golob, Bolli, Röder; Ginesta, Leuthold, Hollenstein; Meier.- Strafen: Lenzerheide-Valbella 8x2 Minuten; Illnau-Effretikon 3x2 Minuten.- Bemerkungen: Illnau-Effretikon ohne Marcel Sommer (verletzt), Erst-/Teileinsatz von Patrick Hangartner (bislang Militär/Durchdiener).- Illnau-Effretikon als Dritter der Gruppe 2 für Viertelsfinal-Playoff gegen Schaffhausen (2. Gruppe 1) qualifiziert. Erstes Playoff-Auswärtsspiel: Dienstag, 22. Februar 2011, Eishalle Breite (Schaffhausen), Spielbeginn 20:15 Uhr.- EIE trägt sein erstes „Heimspiel“ donnerstags im Erlenpark in Dielsdorf aus (20:15 Uhr).

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