Spielbericht 1. Mannschaft, Mi. 26.01.2011 20:00 gegen Wil

1. Mannschaft, Mi 26.01.2011 20:00 gegen Wil, Feld: Eishalle Bergholz

Eishockey: Meisterschaft 2. Liga, Gruppe 2: Wil – Illnau-Effretikon 1:4 (0:0, 1:3, 0:1)

Gelungene Revanche

Dem EHC Illnau-Effretikon (EIE) glückte die Revanche gegen den EC Wil. In der Eishalle Bergholz schlugen die Zürcher Oberländer das sich in akuter Abstiegsgefahr befindende Wil 4:1 (0:0, 1:3, 0:1).

Heinz Minder, Wil

„Wir wollen heute mit zwei schnellen Toren für Ruhe sorgen“ lautete das taktische Wunschdenken von Michel Zimmermann. Der Primarschulhaus-Abwart aus Robenhausen übernimmt den EIE bekanntlich ab neuer Saison als Headcoach und Nachfolger von Dieter Wieser. „Wir sind bereit“, betonte Zimmermann - doch das Startdrittel in der Eishalle Bergholz, welche Illnau-Effretikon einst wegen einer anonymen Bombendrohung vor Beginn eines Erstligaspieles räumen musste, endete torlos. Mannschaftsleister Jürg Fehr jedenfalls glaubte, dass „zu Beginn vielleicht die richtige Einstellung nicht ganz stimmte“, gab aber zu bedenken, dass „Wochentagsspiele – auswärts noch dazu – immer ganz besondere Herausforderungen sind.

Das aktuelle Schlusslicht, das war der EIE nach drei Runden auch mal – stand vor drei richtungsweisenden Heimspielen gegen Illnau-Effretikon, Rheintal (verlor zum vierten Mal in Folge) und der Nachtragspartie gegen St. Moritz (Montag, Eishalle Bergholz). Am 27. November 2010 verlor Illnau-Effretikon im Eselriet sein Vorrundenspiel gegen Will 4:5. Es war zugleich die letzte EIE-Niederlage. Seit jenem Samstag gewann Illnau-Effretikon acht Partien en Suite und holte damit 24 Zähler in Serie. 22 Punkte trennten den EC Will (17 Spiele/17 Punkte) und den EIE (19/39). 22 Punkte Differenz waren im heiss umkämpften Startdrittel aber keinesfalls aus zu machen.

Wil war gewillt, seine Haut möglichst teuer zu verkaufen. Entsprechend aggressiv eingestellt stieg das Heimteam ins Treffen, das mit vielen Strafen begann. Wil verteidigte hartnäckig und mit allen Mitteln. Selbst Torhüter Andrea Dermont handelte sich von sechs Ausschlüssen im Startabschnitt deren zwei Strafen ein. Das erste Drittel offenbarte schonungslos, warum der EC Wil nach der Relegation aus der Erstliga nun um das nackte Überleben in dieser tieferen Spielklasse kämpfen muss. Das Team von André Ruckstuhl (löste in der Vorrunde bereits Jürg Müller/ex Lenzerheide-Valbella ab), sündigte im Abschluss teils grobfahrlässig, teils agierten die Platzherren eklatant schwach. Die Einheimischen müssen sich auch die Kritik gefallen lassen, gute, hochkarätige Chancen verspielt zu haben.

Hüben und drüben scheiterten die Spieler vor den jeweiligen Keepern. Dass EIE-Torhüter Dennis Volkart am Schluss des Spieles zum besten Gästeakteur gekürt wurde, war fast logisch. Volkart zauberte wieder vor seinem Kasten und trieb die Wiler zur schieren Verzweiflung. Will besass im Startdrittel durchwegs Möglichkeiten, mit zwei Toren in Vorsprung ziehen zu können. Doch Vokart agierte wie nun bereits die gesamte Saison hinweg auf einem überdurchschnittlich hohen Niveau und spielte makellos. Seine Abwehren wahren beeindruckend. Illnau-Effretikon konnte für einmal nicht sein gefährliches Powerplay ausspielen. In der 12. Minute bekamen die Zürcher Oberländer die Möglichkeit, während 33 Sekunden ein 5:3 Überzahlspiel aufziehen zu können. Sechs Strafen gegen Wil verdeutlichten, wie nervös und aggressiv das Team von Rückstuhl in dieses Treffen stieg. Aggressiv, kompromisslos verteidigten die Einheimischen und waren gewillt, einen Rückstand möglichst lange verhindern zu können. Das gelang über das gesamte erste Drittel hinweg.

Dann Wiederanspiel. Lamprecht gewann den Scheibeneinwurf, Querpass nach links zu Fabian Brockhage, welcher an der Blauen Linie stand. Brockhage brachte die Scheibe vor das Tor, wo EIE-Abwehrspieler Cédric Wiederkehr hoch aufgeschlossen reaktionsschnell den Puck leicht abfälschte und Dermont erstmals erwischte (20:14). Das Blitztor, das Illnau-Effretikon eigentlich schon im ersten Abschnitt suchte, setzte dem EC Wil nun das Messer an den Hals. Während Will mehrheitlich den Erfolg mit Einzelaktionen suchte (wollen sich einige Akteure als Solisten bereits für die nächste Saison anderen Vereinen präsentieren?), schlug Illnau-Effretikon mit seinem starken Kollektiv zu. Der zweite Treffer war herrlich in seiner Entstehung und perfekt im Abschluss. Mit schneller Kombination überwand der EIE die neutrale Zone. Christian Röder, von der rechten Seite aus, platzierte das Zuspiel von Kevin Golob und Michael Bolli zum 2:0 in den Maschen (24.). In dieser Aktion wurden die Wiler klassische überlaufen und ausgespielt.

Illnau-Effretikon war dem dritten Treffer nahe, Will agierte weiter nervös und unkonzentriert und sündigte weiter im Abschluss. Es war teils haarsträubend, welche exzellente Möglichkeiten die Platzherren vergaben und so muss am sich am Schluss eben über die aktuelle Rangierung in der Tabelle nicht wundern. Als Patrick Lamprecht, zuverlässiger und regelmässiger Skorer der ersten EIE-Linie mit seinem 15. Saisontreffer das 3:0 markierte (35.), sanken die Wiler-Aktien auf einen Punktegewinn oder eine Überraschung bereits. Ein leichter Hoffnungsschimmer am düsteren Horizont war das 1:3 durch Dimitri Bachmann (Assist Lukas Hofer), 23 Sekunden vor Ablauf des ereignisreichen zweiten Spielabschnittes.

Der 1:3 Spielstand war nun für das Schlussdrittel ein gefährliches Resultat. Die Frage, ob Wil mit dem zweiten Tor und Anschlusstreffer nochmals zur zweiten Luft kommen würde, blieb unbeantwortet. Zwar rannten die Platzherren in den letzten zwanzig Minuten nochmals und weiterhin vehement an. Im Abschluss gab es aber keine Verbesserungen und Erfolge zu vermelden, obschon auch in diesem Drittel wieder Möglichkeiten zur Resultatverbesserung vorhanden waren. Hier nun aber präsentierte sich Dennis Volkart als der unbezwingbare Stolperstein. Ob sichere Fanghand, reflexartige Interventionen mit Stock oder gutes Einsetzten seiner Beinschoner, Volkart verteidigte das Gehäuse sicher. Fermin Steinegger, Center der zweiten Wiler Linie kam zu wie Solovorstössen auf Volkart, scheiterte aber am Ende an seinen eigenen Nerven und am aufmerksam agierenden EIE-Keeper. Ruckstuhl nahm bei 50:21 sein Time-out, Dieter Wieser seines bei 55:27. Allerdings spielte Wil konstant mit Torhüter Demont und nahm diesen am Ende nicht anstelle eines weiteren Feldspieles vom Eis. Knappe 90 Sekunden vor Schluss reüssierte nämlich Kevin Golob zum 4:1. Der EIE-Captain, anstelle des verletzten Bruno Hollenstein, kurvte vor dem Wiler Tor von rechts nach links und erwischte Demont dann mit einem Einschussversuch zum Endstand. Gute gekämpft und erneut verloren, das Fazit für den EC Wil, Spiel weitgehend kontrolliert und im Mitteldrittel die Vorentscheidung herbei geführt, die Schlussbemerkung zum EIE, welcher aber im läuferischen Bereich dem Gegner leicht überlegen war und mit Dennis Volkart einmal mehr einen überragenden Keeper stellte.

Der EHC Illnau-Effretikon (EIE) empfängt samstags zum vorletzten Heimspiel der laufenden Gruppenspiele Nachbar Bassersdorf (derzeit auf dem 10. Zwischenrang, und mit Wallisellen, Dielsdorf-Niederhasli und dem EC Wil in akuter Abstiegsgefahr). Nach Bassersdorf gastiert dann nur noch Leader Chur Capricorns im Eselriet (Samstag, 5. Februar). Seine zwei letzten Gruppenspiele führen die Zürcher Oberländer ins Bündnerland, wo der EIE am 12. Januar in der Eishalle Gurlaina in Scoul auf Club da Hockey Engiadina (2. Platz) und eine Woche später auf Lenzerheide-Valbella trifft. Wie im vergangenen Jahr wird der EIE seine Playoffspiele (Heimpartien) auswärts bestreiten müssen. Eheste Variante wegen der noch laufenden Meisterschaft der Erstligisten (Wetzikon und Dübendorf) wird dann der Erlenpark in Dielsdorf sein.

Wil – Illnau-Effretikon 1:4 (0:0, 1:3, 0:1).- Eishalle Bergholz (Wil).- 120 Zuschauer.- SR: Tury Wagner/Philipp Stöbel.- Tore: 21. Wiederkehr (Brockhage/Lamprecht, Ausschluss Kappenthuler/Bankstrafe, Unkorrekter Spielerwechsel). 24. Röder (Bolli/Golob) 0:2. 35. Lamprecht (Grösser) 0:3. 40. Bachmann (Hofer) 1:3. 59. Golob (Röder) 1:4.- Wil: Demont (Raganata); Schoop, Pascal Rutishauser; Ambrosetti, Sandro Rutishauser; Habisreutinger, Sprecher; Bachmann, Brugger, Hofer; Buchli, Steinegger, Fisch; Kappenthuler, Stiefel, Steiner; Spitzli, Rötheli.- Volkart (Frutiger); Brockhage, Wiederkehr; Dinkel, Patrick Sommer; Fusco, Hardmeier; Erb; Lamprecht, Knecht, Grösser; Golob, Bolli, Röder; Meier, Leuthold, Ginesta.- Stafen: Wil 8x2 Minuten, Illnau-Effretikon 7x2 Minunten.- Bemerkungen: Illnau-Effretikon ohne Hangartner, Ikanovic, Marcel Sommer, (Captain) Hollenstein.- 37:16 Pfostenschuss Hofer; 50:21 Time-out Will; 55:27 Time-out Illnau-Effretikon.- Vorrundenresultat: Illnau-Effretikon – Will 4:5; Nächstes Spiel des EHC Illnau-Effretikon: Samstag, 29. Januar 2011: EIE- Bassersdorf (17:00 Uhr Eselriet).- Neunter Sieg in Folge des EHC Illnau-Effretikon.- Als beste Spieler gewählt: Dimitri Bachmann (EC Wil); Dennis Volkart (Illnau-Effretikon).

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