Spielbericht 1. Mannschaft, Sa 06.11.2010 17:30 gegen Rheintal

1. Mannschaft, Sa 06.11.2010 17:30 gegen Rheintal, Feld: KEB Widnau

Eishockey: Meisterschaft 2. Liga, Gruppe 2: Rheintal – Illnau-Effretikon 6:1 (1:0, 3:0, 2:1)

Ladehemmung

Am Tag der vielen Heimsiege wollte der EHC Illnau-Effretikon (EIE) nicht aus der Reihe tanzen und ging in Widnau gegen den SC Rheintal 1:6 (0:1, 0:3, 1:2) unter.

Heinz Minder, Widnau

Nach zwei Auswärtssiegen in Folge im Bündnerland gegen St. Moritz (5:4) und Prättigau-Herrschaft (3:1), nun ein herber Rückschlag für die Zürcher Oberländer. Das mit Spannung erwartete schwere Prestigederby mit einem unbequemen Team auf zwischenzeitlichem Playoffplatz, endete deutlicher als erhofft. Mit einer schwachen Kollektivleistung, ungenügender Durchschlagskraft in der Offensive und spürbarer Ladehemmung vor Rheintals-Tor, bezogen die Zürcher eine klare (4.) Niederlage, welche die aktuellen EIE-Probleme schonungslos offen legte.

Dieter Wieser akzeptierte das deutliche Verdikt. „Wir hätten nach dem Startdrittel 4:1 führen können“. Statt dessen hiess es 0:1. Patrick Lamprecht scheiterte in der Startphase mehrfach vor Rheintals-Keeper Simon Ade. Es war generell nicht Lamprechts Abend. Aus vielen Möglichkeiten resultierte für den EIE-Routinier kein Erfolgserlebnis. Bei den Gästen fehlte Marcel Sommer, welcher vor Wochenfrist ein nachhaltiges Comeback gab, wegen eines familiären Anlass. Keiner der anwesenden Spieler vermochte in die Lücke das letzt jährigen Topskorers zu schlüpfen. Das wiederum verdeutlicht, wie abhängig der EIE eigentlich noch immer von Marcel Sommer ist, welcher Ende letzter Saison seinen Rücktritt gab, das Sommer-Training und die Vorbereitung nicht bestritt und nun fünf Runden wegen Erfolglosigkeit seines ex-Teams ein Comeback gab. „Wir können nur wieder auf Sommer hoffen“, fand Wieser nach Spielschluss und fügte bei, dass „er wenigstens noch trifft“.

Aus dem Nichts heraus erzielte Thomas Ammann nach sieben Minuten das 1:0 der Platzherren. Aus einem Gewühl vor Dennis Volkart fiel plötzlich und keinesfalls zwingend der Führungstreffer der Rheintaler. Das Mitteldrittel brachte dann mit drei Powerplaytoren und einem Shorthander die (Vor)-Entscheidung, wie sie Dieter Wieser so nicht haben wollte. „Wir kannten die Powerplaystärke des Gegners und wollten so Zweier bewusst vermeiden“. Nach dem 0:2 durch Damian Hollenstein, neben Philip Schlegel erfolgreichster Rheintaler, kassierte Illnau-Effretikon aus vier Strafen – drei Tore – und bei Ausschluss von Roger Schnürle gar noch das 1:6 per Shorthander. „Zwei Zweier waren meiner Ansicht nach nicht gerechtfertigt“, fand Wieser.

Nun, dessen Team selbst überzeugte im Überzahlspiel überhaupt nicht. Da agierte der EIE unkonzentriert, harmlos, ungefährlich und ohne absolute Überzeugungskraft. Wie erfolgreich man ein Powerplay zu spielen vergab, dessen gaben die Platzherren ein beeindruckendes Muster ab. 41:48 Ausschluss von Kevin Golob wegen Stockschlag. 41:58 fünfter Treffer durch Martin Lehmann. Golob hatte auf der Strafbank kam Platz genommen und konnte schon wieder gehen. Die ersten zwei Powerplaytreffer bei Spielmitte zum 0:4 Zwischenstand brachen Illnau-Effretikon vorzeitig das Genick.

So krass allerdings wie es der Spielstand andeutete, war der Unterschied nicht. Entscheidend war einzig, dass Illnau-Effretikon aus seinen vielen Möglichkeiten kein Tor zu erzielen vermochte. Einerseits agierte man vor dem gegnerischen Kasten zu kompliziert, dann wiederum scheiterte man an Ade. „Wir haben den Rheinalter-Schlussmann war geschossen und den Gegner aufgebaut“, stellte Wieser fest. Bei Simon Ade biss der EIE wie im Eröffnungsspiel der letzten Saison (1:2 EIE-Niederlage) lange auf Granit.

Der Vergleich mit einem Team das momentan auf einem Playoffplatz rangiert, ging für Illnau-Effretikon ernüchternd aus. Mit Club da hockey Engiadian (7/19), Rheintal (7/18), Kreuzlingen (7/16) und Chur (6/12) ist in der Tabelle bereits eine richtige Zäsur erfolgt. Mit der vierten Niederlage ist der EHC Illnau-Effretikon wieder auf den vorletzten Rang abgefallen. Für den EIE stehen zwei englische Wochen an. Donnerstags treffen die Zürcher Oberländer auf das Schlusslicht Sisec NorthAm Select II, samstags dann auf Tabellenführer Club da hockey Engiadian und eine Woche später donnerstags erst im Derby auf Bassersdorf, dann auf Chur Capricorns. Als einziges Team der Gruppe 2 hat Illnau-Effretikon am wenigsten Tore erzielt (16 aus sechs Spielen). Diese Offensivschwäche müssen die Zürcher Oberländer markant verbessern, wollen sie wirklich das gesteckte Ziel, den Playoffeinzug noch erreichen.

Meisterschaft 2. Liga, Gruppe 2: Rheintal – Illnau-Effretikon 6:1 (1:0, 3:0, 2:1.- Eishalle Widnau.- 300 Zuschauer.- SR: Patrick Haag/Marco Häusler.- Tore: 7. Ammann (Hollenstein) 1:0. 23. Hollenstein (Knöpfel/Schlegel) 2:0. 29. Knöpfel (Ammann/Moser, Ausschluss Röder) 3:0. 30. Moser(Ammann/Lehmann, Ausschluss Hardmeier) 4:0. 42. Lehmann (Schlegel/Hollenstein, Ausschluss Golob) 5:0. 43. Hollenstein (Brockhage) 5:1. 51. Schlegel (Kühnis, eigener Ausschluss Schnürle! 6:1.- Rheintal: Ade (Binggeli); Bleiker, Bärtsch; Sutter, Kühnis; Schnürle, Bürki; Schlegel, Holenstein, Knöpfel; Schwalder, Moser, Ammann; Holdener, Broder, Lehmmann; Binder.- Illnau-Effretikon: Volkart (Frutiger); Wiederkehr, Brockhage; Widmer, Hardmeier; Fusco, Dinkel; Ikanovic; Hollenstein, Röder, Müller; Lamprecht, Bolli, Golob; Meier, Leuthold, Grösser.- Strafen: beide Mannschafen je 5x2 Minuten.- Bemerkungen: Illnau-Effretikon ohne Sommer (familiärer Anlass), Knecht (Ausland), Hangarter und Kolb (beide 2. Mannschaft), Ginesta (dauerverletzt); 46:20 Pfostenschuss Rheintal (Moser).- Illnau-Effretkon mit Tizian Müller (Partnerspieler EHC Winterthur).

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