Spielbericht 1. Mannschaft, Sa. 27.02.2010 17:15 gegen Seewen

1. Mannschaft, Sa 27.02.2010 17:15 gegen Seewen, Feld: Dübendorf

Eishockey: 3. Spiel 2. Liga-Playoff-Viertelsfinal: Illnau-Effretikon – Seewen 7:3 (1:1, 4:2, 2:0)

EIE mit einem Bein im Halbfinal

Der EHC Illnau-Effretikon (EIE) bezwang samstags im dritten Viertelsfinal-Playoffspiel Seewen mit 7:3 (1:1, 4:2, 2:0). In der Serie Best-of-five führen die Zürcher Oberländer nun 2:1. Mit einem Bein im Halbfinal reist Illnau-Effretikon heute nach Seewen, wo ab 19:45 Uhr in der Eishalle Zingel der Erfolgsdruck nun gewaltig auf den Schultern der Schwyzer lastet.

Heinz Minder, Dübendorf

Dieter Wieser war nach Spielschluss mehr als zufrieden und sprach von einer „absolut hervorragenden Teamleistung von A bis Z“. Grundstein zum EIE-Erfolg war einerseits, dass die Zürcher Oberländer im Unterschied zur Partie vom vergangenen Donnerstag personell stärker besetzt waren. Der Verteidiger Ralph Meier und Stürmer Michael Grösser waren wieder mit dabei. Hingegen fehlte dem EIE Teambenjamin Cédric Wiederkehr, welcher sich donnerstags in Seewen ein Band anriss. „Wir haben heute die nerven nicht verloren, sind cool geblieben, liessen uns durch den Gegner in keiner Phase ablenken und sind konstant und konsequent unseren eigenen Weg gegangen“, analysierte der EIE-Trainer weiter.

Vor Angriffnahme der Playoffserie lag EIE-Headcoach Wieser völlig richtig mit seiner Einschätzung, als er zu wissen glaubte, dass „dies eine lange Serie und ein hartes Ausscheidungsrennen geben wird“. Mit 7:6, 5:7 und 7:3 verliefen die ersten drei Playoffspiele für Illnau-Effretikon nun genau entsprechend den Vermutungen von Dieter Wieser. Hart umstritten, eng, dramatisch meist bis in die Schlussminute. Im Unterschied zu donnerstags agierten die Innerschweizer samstags in der Eishalle Chreis in Dübendorf mit weniger aggressivem Zweikampfverhalten. Wohlwissend vielleicht, denn donnerstags liess Spielleiter Raimann in Seewen sehr viel laufen und leistete seinen Hauptanteil zu einem offensiven Spektakel. Samstags ahndete das Schiedsrichterduo Marco Häusler/Andres Gugel ab Beginn viele Strafen. Sehr zum Unmut von Röbi Küttel. Seewens Trainer fand nach Spielschluss, dass das dritte Treffen durch die Unparteiischen zerpfiffen worden sei und war höchst unzufrieden mit der Schiedsrichterleistung. Küttel verlangte, dass Playoffspiele, wie donnerstags, flüssiger und mit weniger Unterbrüchen geleitet werden müssten.

Hart auf hart entwickelte sich der Plalyoff-Fight im „Chreis“. Marcel Sommer, donnerstags mit seinen vier ersten Toren in Serie für Illnau-Effretikon erfolgreich, reüssierte auf spektakuläre Art und Weise mit einem Kunstschuss in den hohen Torwinkel zum EIE-Führungstreffer. Obwohl Dieter Wieser meinte, „wir haben hinten heute wenig Fehler gemacht, dafür machen wir vorne die Tore immer“, leistete sich der EIE bei Ausschluss von Michael Bolli in Überzahl einen katastrophalen und folgenschweren Fehler. Ralph Meier verlor die Scheibe vor Torhüter Steve Meier an den aufsässig forcheckenden Damian Schmidig. Zweikampf- und Scheibenverlust, Shorthander – 1:1 Ausgleich (13.).

Dann vermochte der hervorragend kämpfende EIE dank Marcel Sommer (25.) und Ronnie Leuthold (30.), einen Zweitore-Vorsprung zu realisieren. Im Spiel, das wegen vielen Ausschlüssen deutlich langsamer als die letzte Partie war, schaffte Seewen bei Ausschluss von Marcel Sommer erst den 2:3 Anschluss (31.), kurz darauf durch Fabian Reichlin das 3:3. Kurz nach Halbhzeit war die Begegnung damit wieder völlig offen. Der EIE-Zweitore-Vorsprung war weg geputzt wie Schnee im Fönsturm.

Seewens Nerven aber hielten dem grossen Erwartungsdruck nicht stand. Spieler und Betreuer ereiferten sich an den vielen eigenen Ausschlüssen. Die Disziplin der Innerschweizer ging verloren. Michael Niederöst kassierte eine Zehnminuten-Disziplinarstrafe, fluchte weiter gegen den Entscheid der Unparteiischen und konnte mit einer Spieldauer-Disziplinarstrafe anschliessend vorzeitig unter die Dusche (38.). „Wir waren von Anfang an bereit und liessen Seewen deutlich spüren, dass wir anwesend sind“, lobte Wieser. Die EIE-Spieler konnte im Vergleich zum Gegner noch zusetzen. „Vielleicht haben die Schwyzer heute bewusst Kräfte für das nächste Treffen gespart“.

Marcel Sommer, der das Spiel in der 9. Minute lancierte, leitete in der Schlussphase des Mitteldrittels die Ouvertüre zur Wende ein. Mit seinem Treffer zum 4:3 (Vorlage von Nicalai und Markus), gelang dem EIE-Topskorer bereits wieder das dritte Tor, welches bei Torhüter Christian Segginger deutliche Spuren hinterliess. Seewen, durch den Ausschluss von Michael Niederöst in Unterzahl, sah sich einem anstürmenden EIE ausgesetzt, dessen Powerplay aber nicht effektiv genug war. Trotzdem. Kaum waren die Gäste wieder komplett, schaffte Illnau-Effretikon durch Roman Hardmeier doch noch den angestrebten Treffer zum 5:3, wenige Sekunden vor Ablauf des zweiten Durchganges. Und der EIE konnte, dank einer weiteren Strafe, das Schlussdrittel mit 89 Sekunden Überzahl beginnen.

Seewen reagierte auf den Verlauf der ersten beiden Drittel und wechselte in der letzten Pause seine Torhüter aus. Segginger ging, Fabian Balmer kam. Doch für den neuen Keeper begann das Drittel schlecht. Mit einem sensationellen Treffer glückte dem EIE die Vorentscheidung. EIE-Verteidiger Roman Hardmeier wurde angespielt, tankte sich vor Balmer, täuschte den Einschuss an, verzögerte die Abgabe, wartete bis Balmer falsch reagierte und schob dann eiskalt die Scheibe über die Linie (43.). Seewen verfiel nun wieder in seine „Donnerstags-Strategie“ und versuchte mit aggressiverem Zweikampfverhalten den EIE zu provozieren und aus dem Konzept zu bringen. Mit einem sehenswerten weiteren Treffer machte Illnau-Effretikon alles klar. Patrick Hangartner, im eigenen Drittel hinter dem Tor, bediente Patrick Lamprecht auf der linken Seite. Lamprecht schickte mit einem perfekten Diagonalzuspiel den rechts an der blauen Linie lauernden Marcel Sommer auf die Reise. Sommer kontrollierte das Zuspiel mit dem Schlittschuh, legte sich die Scheibe zu Recht und liess Balmer mit seinem vierten(!) Treffer abermals nicht den Hauch einer Abwehrchance. Drei Playoffspiele – zehn Sommer-Tore – der EIE-Topskorer ist ein sicherer Wert für die Zürcher Oberländer.

„Wir müssen uns jetzt gut erholen und mit voller Konzentration nach Seewen fahren“, blickte Wieser vorwärts. Für den EIE-Trainer ist die Serie „noch immer „50:50“, aber mit 2:1 Vorteil für Illnau-Effretikon. Heute hat der EIE in Seewen im Unterschied zu den Platzherren nichts zur verlieren. Die Schwyer wollen aufsteigen, der EIE nicht. Der Erwartungsdruck liegt voll und ganz auf Seiten des EHC Seewen. Illnau-Effretikon ist nur noch mit zwei weiteren Partien zu schlagen. Das fünfte und letzte Playoffspiel gegen Seewen würde donnerstags um 20 Uhr in der Eishalle Erlenpark in Dielsdorf ausgetragen.

Illnau-Effretikon – Seewen 7:2 (1:1, 4:1, 2:0).- Eishalle Chreis (Dübendorf).- SR: Marco Häusler/Andres Gugel.- Tore: 9. Marcel Sommer (Knecht, Lamprecht) 1:0. 13. Schmidig (eigener Ausschluss Bolli!) 1:1. 25. Marcel Sommer (Lamprecht, Ausschluss Bolli) 2:1. 30. Leuthold (Hardmeier, Grösser, Ausschluss Stefan Brücker) 3:1. 31. Gull (Michael Niederöst, Bolfing, Ausschluss Marcel Sommer) 3:2. 33. Reichlin (Bolli, Gull) 3:3. 37. Patrick Sommer (Markus, Nicolai) 4:3. 40. Hardmeier (Nicolai) 5:3. 43. Hardmeier (Hollenstein, Golob) 6:3. 48. Marcel Sommer (Lamprecht, Hangartner) 7:3.- Illnau-Effretikon: Steve Meier (Frutiger); Hangartner, Ralph Meier; Brockhage, Patrick Sommer; Fusco, Hardmeier; Dinkel; Lamprecht, Knecht, Marcel Sommer; Hollenstein, Golob, Grösser; Markus, Leuthold, Nicolai.- Seewen: Segginger (41. Balmer); Stefan Brücker, Gull; Baggenstoss, Gasser; Schättlin, Comte; Michael Niederöst, Bolfing, Schmidig; Suter, Jeremy Brücker, Patrick Niederöst; Bolli, Reichlin, Poletti.- Strafen: Illnau-Effretikon 10x2 Minunten; Seewen 12x2 Minuten, plus 1x 10 Minuten Unsportliches Verhalten (Michael Niederöst), plus Spieldauer-Disziplinarstrafe (Michael Niederöst).- Bemerkungen: Illnau-Effretikon ohne Wiederkehr, Koster und Röder (alle verletzt).- 41. Torhüterwechsel Seewen (Fabian Balmer anstelle von Christian Segginger).- EIE führt in Playoff-Serie 2:1. Nächstes Spiel: Seewen – Illnau-Effretikon am Dienstag (19:45 Eishalle Zingel), Seewen. Allfälliges 5. und letztes Spiel: Donnerstag, 20 Uhr Eishalle Erlenpar, Dielsdorf.

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