Spielbericht 1. Mannschaft, Sa 13.02.2010 20:00 gegen EHC Chur

1. Mannschaft, Sa 13.02.2010 20:00 gegen EHC Chur, Feld: Chur

Eishockey: Meisterschaft 2. Liga, Gruppe 2: Chur Capricorns – Illnau-Effretikon 4:2 (1:1, 2:0, 1:1)

Dem Gesetz der Serie treu geblieben

Der zweitletzte Spieltag vor Abschluss der Gruppenspiele stand ganz im Zeichen der Heimteams. Alle gewannen in der Gruppe 2 ihre Partien. Dem Gesetz dieser Serie folgend, ordnete sich auch der EHC Illnau-Effretikon (EIE) unter und verlor den Spitzenkampf im Churer Hallenstadion gegen die Capricorns mit 2:4 (1:1, 0:2, 1:1). Die Niederlage hat für den EIE absolut keine Auswirkungen. Der zweite Schlussrang bleibt ungefährdet, ebenso die imposante Siegesserie der Bündner, welche im 21. Spiel in Folge ungeschlagen blieben.

Heinz Minder, Chur

Was bislang keiner Mannschaft gelang, schaffte der EIE nun auch im zweiten Anlauf nicht. Das Vorrundenspiel im Eselriet verloren die Zürcher Oberländer 4:6. Chur realisierte im 21. Meisterschaftseinsatz seinen 21. Erfolg in Serie und wahrte sich den Nimbus der Unbesiegbarkeit. Verständlich, dass damit die internen Ansprüche an die Mannschaft von Headcoach Ueli Hoffmann unmissverständlich auf sofortigen Wiederaufstieg lauten. Ein anderes Szenario, sprich Scheitern in den kommenden Playoffs und damit Verbleib für ein weiteres Jahr in der 2. Liga ist für Chur Capricorns und seine Anhängerschaft absolut unvorstellbar.

Vorbereitungen auf eine erfolgreiches Unternehmen Aufstieg sind in Chur angelaufen. Die Bündner intensivierten im Hinblick auf mögliche 15 Playoffpartien ihr Training letzter Woche. Gegen Illnau-Effretikon trat Hoffmann mit 20 Akteuren an und wollte allen Spielern möglichst viel Einsatzmöglichkeiten bieten. Knapp nach Halbzeit (31:21) wechselten die Platzherren beim Stande von 1:1 „planmässig“ auch die Torhüter aus. Tino Schlumpf kam anstelle von Marco Jossi zur zweiten Hälfte zum Einsatz.

„Ich habe heute einen intensiven und interessanten Spitzenkampf gesehen“, bestätigte Dieter Wieser. Der EIE-Trainer, der seinen Vertrag mit Illnau-Effretikon um ein weiteres Jahr verlängerte, war trotz der Niederlage „zufrieden und zuversichtlich für die kommende Playoffrunde gegen Seewen“. Einzig „unsere Chancenauswertung war teils etwas mangelhaft“, fügte Wieser bei. Letztere Aussage hätte aber auch von Wiesers Antipode Hoffmann stammen können, denn die Churer hatten viele Möglichkeiten, sprich ein klares Chancenplus, doch der EIE selbst kam zu einigen glasklaren Offerten vor Marco Jossi, respektive Tino Schlumpf.

Rechnet man auf, dass Illnau-Effretikon mit der schweren Hypothek kapitaler Absenzen nach Chur „stressen“ musste, hat sich das Wieser-Team achtbar aus der Affäre gezogen. Verletzt waren weiterhin Verteidiger Ralph Meier, dazu die Offensivkräfte Christian Koster und Christian Röder. Röder wird eigener Aussage nach „erst in der neuen Saison wieder einsatzfähig sein“. Somit erfüllen sich die Hoffnungen der EIE-Verantwortlichen nicht, dass der gefährliche Stürmer trotz seines geschraubten Fingers zu der abschliessenden Playoffrunde antreten kann. In Chur kam es nicht zum Direktvergleich der zwei treffsichersten Akteure der Gruppe 2. Roger Lüdi, auf den Spuren von Marcel Sommer wandelnd, schaffte per Shorthander in der 35. Minute die Wende zum 2:1 der Churer und machte damit auf Sommer zwei Punkte gut. Lüdi war zuvor am Churer 1:1 Ausgleich (15.) mitbeteiligt. Effretikons Torskorer Marcel Sommer hingegen fehlte im Bündnerland. Der Karosseriespengler hat sich bei einem Arbeitsunfall an der Hand schwer verletzt. Ein Einsatz im Spitzenkampf in Chur war absolut nicht möglich.

Per Powerplaytreffer brachte Patrick Lamprecht seine Farben in Führung. Lanciert wurde das Spiel der zwei besten Teams der Gruppe 2 mit einem fulminanten Sturmlauf der Churer, welche nach 28 Sekunden bereits zu einer ersten Überzahlsituation kamen (Ausschluss Patrick Hangartner wegen Beinstellen). Bereits im ersten Boxplay, wo der EIE gut organisiert war und kompakt stand, mussten die Gäste zusätzliche Substanz generieren, um dem starken gegnerischen Druck stand zu halten. Chur dränge vehement, agierte aber überhastet und schwach im Abschluss. Nachdem Illnau-Effretikon den Ausschluss mit vereinten Kräften erfolgreich überstand, dauerte es nicht lange, bis Stefan Dinkel wegen Haltens auf die Strafbank wanderte. Chur agierte auch in diesem Überzahl schwach und erfolglos. Wie man ein Powerplay erfolgreich spielt, dokumentierten die Zürcher Oberländer. Den ersten Ausschluss Churs durch Enzo Corvi bestrafte Patrick Lamprecht mit seinem Treffer. Da liess der EIE in der Abwehrzone Churs den Puck gekonnt von Station zu Station fliegen. Von Patrick Sommer auf Stefan Dinkel gespielt, kam die Scheibe halblinks zu Lamprecht, welcher erfolgreich abschloss. Nur 22 Sekunden brauchte Illnau-Effretikon um in Überzahl den Führungstreffer zu erzielen. Damit gingen die ersten zehn Minuten im Spitzenkampf für die Gäste erfolgreich zu Ende. Priorität hatten in der Anfangsphase die Devise, einen möglichst frühen Führungstreffer der Churer zu verhindern, was bedeutete, dass Illnau-Effretikon verstärktes Augenmerk auf seine Defensive legen musste. Steven Meier war viel beschäftigt. Wie gefährlich und erfolgreich Chur zu kontern vermag, dokumentierte die 15. Spielminute. Da wurden die Gäste vom Gegner überlaufen. Enzo Corvi bezwang Meier nach einem blitzschnellen Konter unhaltbar. Der Spitzenkampf war geprägt von vielen Ausschlüssen gegen Illnau-Effretikon und einigen fragwürdigen Kompensationsstrafen gegen die Churer. Bei Ausschluss von EIE-Verteidiger Hardmeier kam Michael Grösser zu einer kapitalen Kontermöglichkeit vor Jossi und hätte einerseits Illnau-Effretikon wieder in Führung bringen, andererseits seinem Vater und EIE-Betreuer Klaus ein Geschenk zum Geburtstag machen können.

Wie der Spitzenkampf begann (EIE Ausschluss nach 28 Sekunden), startete der mittlere Abschnitt mit einer Strafe gegen Illnau-Effretikon nach nur 18 Sekunden Spielzeit. Auch hier überzeugte der Tabellenführer trotz numerischer Überlegenheit nicht, hatte später auch etwas Pech, als Thomas Simeon bei Steve Meier nur den Pfosten traf (25:23). Kurz nach Halbzeit wechselte Ueli Hoffmann seine Torhüter aus. Jossi ging, Tino Schlumpf kam anstelle von Carlo Mazza, welcher sich im Januar operieren musste und für welchen die Saison bei Chur gelaufen ist. Dann kassierten die Platzherren einen Ausschluss wegen Beinstellens. Als der 18jährige Nidal Agha von Churs erweitertem Kader auf der Strafbank sass und EIE-Teambenjamin Cédric Wiederkehr vor Schlumpf die grosse Chance zum 2:1 nicht abschliessen konnte und vom Gegenspieler hart bedrängt wurde, glückte Chur Capricorns per Shorthander von Roger Lüdi nun selbst das 2:1. Getreu dem Motto: „Wer die Tore nicht macht, kriegt sie“, geriet Illnau-Effretikon kurz nach Spielhälfte in Rückstand. Noch während Agha seine Strafe abzusitzen hatte, kamen Brockhage, Hardmeier, Leuthold und Brockhage mit einem weiteren Versuch, zu exzellenten Möglichkeiten vor Schlumpf. In dieser Phase waren die Gäste dem Ausgleich sehr nahe, hatten dann auch Pech, dass EIE-Captain Bruno Hollenstein seinen Einschussversuch und gute Vorlage von Grösser von rechts gespielt, nur an den linken Torpfosten setzte (37:20). Mit einem Distanzschuss und verdeckter Sicht für EIE-Torhüter Steve Meier, fiel in der 38. Minute das vorentscheidende 3:1 für den Heimklub durch Lars Arpagaus. Grössser scheiterte Sekunden vor Drittelsende nochmals mit einer guten Möglichkeiten.

Chur Capricorns deuteten nach Anpfiff zum Schlussdrittel ihre Möglichkeiten kurz an. Mit einem schnellen Angriff vollstreckte Christian Parpan zum 4:1. Der Leader wollte nun die Entscheidung und weitere Treffer. Mit letztem Einsatz verhinderte Stefan Dinkel ein weiteres Tor und konnte die frei liegende Scheibe kurz vor der Linie noch weg spedieren. Illnau-Effretikon gab sich aber noch nicht geschlagen und kam durch Kevin Golob zu einer weiteren ausgezeichneten Torchance. Die Bemühungen der Zürcher Oberländer wurden belohnt. Karl Oskar Nicolai bezwang Schlumpf mit einem haltbar scheinenden Heber aus unmöglichem Winkel zum 2:4 (50.). Weitere viele kleine Strafen und diskussionswürdige Ausschlüsse hemmten einen flüssigen und temporeichen Spitzenkampf, im welchem Chur phasenweise druckvolle Angriff fuhr, aber im Abschluss ebenso sündigte, wie Illnau-Effretikon. So blieb der Tabellenführer im Spitzenkampf unter seinem Tordurchschnitt von einer Quote von 6.55 pro Spiel, liess zeitweise durchblitzen, weshalb die Mannschaft von Ueli Hoffmann seine Heimspiele gegen St. Gallen (16:2), Bassersdorf (11:0) und Lenzerheide-Valbella (10:1) alle zweistellig gewinnen konnte.

Nachdem Enzo Corvi nebst einem weiteren Zweiminuten-Ausschluss auch noch eine zehnminütige Disziplinarstrafe kassierte (Unsportliches Verhalten), war es wiederum EIE-Center Kevin Golob, welcher nach exzellenter Einzelvorstellung an Schlumpf hängen blieb. Auf der anderen Seite verhinderte Hardmeier mit gutem Einsatz gegen Ivo Simeon einen weiteren Gegentreffer. Als Illnau-Effretikon ab der 52. Minute keine Strafe mehr kassierte, unterband Hoffmann den weiter aufkommenden EIE-Kampfwillen mit einem Time-out (55:20) und forderte, dass seine Leute in der nochverbleibenden Zeit mit allen Mitteln den 3:4 Anschlusstreffer des Gegners zu verhindern sollen. Nach Ablauf der Churer Auszeit war es dann erneut Kevin Golob, welcher mit einer Einzelleistung an Schlumpf scheiterte, wie auch Patrick Sommer, Michael Grosser und nochmals Patrick Lamprecht.

Das letzte Heimspiel des EHC Illnau-Effretikon (EIE) vom kommenden Samstag gegen Schlusslicht (und Absteiger) St. Gallen hat der EIE nach Dübendorf verlegt. Die Partie wird in der Eishalle Chreis um 17:15 Uhr angepfiffen. Illnau-Effretikon wird seine Playoffspiele gegen Seewen, ebenfalls in Dübendorf austragen.

Chur Capricorns – Illnau-Effretikon 4:2 (1:1, 2:0, 1:1).- Hallenstadion Chur.- 375 Zuschauer.- SR: Tury Wagner/Patrick Stuber.- Tore: 13. Lamprecht (Dinkel, Patrick Sommer, Ausschluss Corvi) 0:1. 15. Corvi (Thomas Simeon/Lüdi) 1:1. 35. Lüdi (Neininger/Thomas Simeon, eigener Ausschluss Agha!) 2:1. 39. Arpagaus (Diacon) 3:1. 42. Christian Parpan (Benjamin Ginesta, Mario Parpan) 4:2. 50. Nicolai (Lamprecht) 4:2.- Chur Capricorns. Jossi (32. Schlumpf); Koch, Schwab; Sascha Ginesta, Kessler; Arpagaus, Hauser; Agha; Corvi, Neininger, Lüdi; Benjamin Ginesta, Christian Parpan, Mario Parpan; Diacon, Spörri, Mehli; Thomas Simeon, Ivo Simeon.- Illnau-Effretikon: Steve Meier; Hangartner, Dinkel; Brockhage, Patrick Sommer; Fusco, Hardmeier; Lamprecht, Golov, Wiederkehr; Hollenstein, Knecht, Grösser; Markus, Leuthold, Nicolai.- Strafen: Chur Capricorns 6x2 Minuten, plus 1x10 Minuten Disziplinar (Corvi); Illnau-Effretikon 9x2 Minuten.- Bemerkungen: Chur Capricorns ohne Torhüter Carlo Mazza und Häberlin (beide verletzt); Illnau-Effretikon ohne Ralph Meier, Koster, Marcel Sommer und Röder (alle verletzt).- 26. Pfostenschuss Chur (Thomas Simeon); 38. Pfostenschuss Illnau-Effretikon (Hollenstein).- 55:20 Time-out Chur.- 21. Sieg in Folge für Chur Capricorns.- Während erster Drittelspause Live-Übertragung durch Churs Platzspeaker von Simon Ammans Sprung zur Olympiamedaille.

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