Spielbericht 1. Mannschaft, Sa. 07.11.2009 17:00 gegen EHC Wallisellen

1. Mannschaft, Sa 07.11.2009 17:00 gegen EHC Wallisellen, Feld: Wallisellen

Eishockey: Meisterschaft 2. Liga, Gruppe 2: Wallisellen – Illnau-Effretikon 2:3 (0:3, 1:0, 1:0)

EIE dank starkem Start zum fünften Mal in Folge siegreich

Der EHC Illnau-Effretikon (EIE) bleibt dem Tabellenführer Chur auf den Fersen. Am kommenden Samstag um 17 Uhr steigt auf dem Effretiker Eselriet der Spitzenkampf zwischen Illnau-Effretikon und Chur Capricorns. Der EIE ist auch fähig, enge Spiele zu gewinnen. In Wallisellen führten die Zürcher Oberländer nach dem Startdrittel 3:0, gewannen am Ende hauchdünn 3:2 (3:0, 0:1, 0:1).

Heinz Minder, Wallisellen

Die Ausgangslage im Kantonalderby für Illnau-Effretikon war klar. Um sich sämtliche Optionen für den kommenden Spitzenkampf gegen Absteiger Chur offen zu halten, durfte der EIE in Wallisellen nicht stolpern. Von seinen fünf bisherigen Punktespielen konnte Wallisellen vier Mal mit Heimvorteil antreten. Daraus resultierten drei Siege über Lenzerheide-Valbella (5:0), Bassersdorf (4:0) und zuletzt St. Moritz (8:2). Wallisellen gegen Illnau-Effretikon war ein Derby und diese Paarungen unterliegen bekanntlich meist eigenen Gesetzen. Punktemässig lag Illnau-Effretikon dem Gastgeber um drei Zähler in Vorsprung, hatte die Mannschaft von Dieter Wieser/Werner Pfister doch seit der knappen 1:2 Startrundenniederlage in Widnau gegen den Schlittschuh-Club Rheintal nie mehr verloren und reiste demnach mit vier Siegen in Folge ins Glattal.

Der Grund, warum der EIE am Ende den fünften Sieg in Folge feiern konnte, lag in der überzeugenden Effizienz im Startdrittel. Obschon durch fünf Strafen benachteiligt, konnte Illnau-Effretikon im ersten Abschnitt nicht gestoppt werden. Da halfen die vielen kleinlich geahndeten Ausschlüsse den Platzherren nicht. Kaum gestartet, riss der Gast dank eines fulminanten Auftaktes die Führung an sich. Die erste Minute war eben erst verstrichen, als Captain Bruno Hollenstein einen schnellen Konter des EIE erfolgreich abschliessen konnten. Ausgangsposition war der Bullypunkt vor EIE-Keeper Steve Meier, welcher erneut überragende Aktionen und Abwehren zeigte und stets sicherer Rückhalt seiner Farben blieb. Über die linke Seite stürmte der EIE los, Michael Grösser bedienter Hollenstein, welcher nach 64 Sekunden Spielzeit Wallisellens-Keeper Claudio Lurati erstmals bezwang. Ehe die Einheimischen dann zur ersten Ausgleichsmöglichkeit kamen, hatte der EIE dank zwei weiteren ausgezeichneten Chancen den zweiten Treffer bereits auf der Schaufel.

Wie im Fussball, so bestätigte sich auch in Wallisellen die alt bekannte Wahrheit. Wer die Tore nicht schiesst, kriegt sie. Bedingt durch den Ausschluss von Marcel Sommer, dann weniger als innert Minutenfrist gefolgt von Patrick Hangartner, sowie der späteren Strafe von EIE-Keeper Steve Meier (Stockschlag), musste Illnau-Effretikon ab der 6. Minute eine äusserst kritische Phase bestehen. 56 Sekunden lang konnte Wallisellen erst ein 5:3 Überzahlspiel praktizieren, wusste aber mit dem durch die Spielleiter offerierten Geschenk wenig konstruktives anzufangen. Die Mannschaft von Trainer Sepp Brun überzeugte im Powerplay überhaupt nicht. Oder anders gesagt. Die routinierten Akteure des EIE glänzten mit diszipliniertem Boxplay. In dieser aufwühlenden Spielphase, in welcher sich die Gäste (berechtigterweise?) benachteiligt fühlten, schaffte Wallisellen den Ausgleich nicht.

Die sechste EIE-Strafe in der 13. Minute gegen Verteidiger Michael Grösser ausgesprochen, hatte dann Folgen. Wallisellen konnte erneut sein bislang keinesfalls überzeugendes Überzahlspiel üben. Mit einem weiten und hohen Zuspiel an die gegnerische blaue Linie wurde Marcel Sommer lanciert. Dieser nahm die Scheibe gekonnt an, stürmte solo auf Lurati los und liess Wallisellens-Schlussmann nicht den Hauch einer Abwehrchance. Mit einem klassischen Shorthander brachte der ehemalige Winterthurer-Topskorer den EIE mit 2:0 in Führung (18.). Und wie man effizientes Powerplay richtig ausübt, darüber zeigte Illlnau-Effretikon dem Gegner klassischen Unterricht. Bei Ausschluss von Hampus Hanson liess die Wieser-Truppe die Scheibe schnell zirkulieren. Für seinen dritten Treffer brauchte der EIE lediglich 13 Sekunden seines Überzahlspieles.

Das zweite, wie auch Schlussdrittel begann Illnau-Effretikon stark und prüfte jeweils unmittelbar nach dem ersten Scheibeneinwurf Lurati gleich wieder. Lamprecht/Patrick Sommer und Golob schafften das 4:0 nicht, Marcel Sommer, von Verteidiger Laurent Leuwyler hart bedrängt, scheiterte später ebenfalls mit dem Versuch, den vierten Treffer unter zu bringen. Mit zunehmender Spieldauer wurde das Derby immer zerfahrener. Dass kaum flüssige Spielzüge möglich waren, lag eindeutig auch an der Spielleitung, welche mit übertriebener Regelinterpretation viele Zweikämpfe als Foulspiele werteten und immer wieder Spieler auf die Strafbank schickten. So musste Illnau-Effretikon auch im mittleren Spielabschnitt fünf Mal (also genau die Hälfte davon) in Unterzahl agieren. Trotzdem versuchten die Gäste, das Spiel schnell zu machen. Erneut gute Ansätze zeigte der EIE mit seinen Versuchen mit Steilzuspielen durch die Mitte.

Das Derby bekam Ende zweiten Drittels Salz und Pfeffer in Form des 1:3, welches Sandro Toschini zu erzielen vermochte. 2:3 oder 4:1 war dann die Frage für den letzten Abschnitt, zu welchem Kevin Golob die Antwort geben konnte, aber gegen Lurati scheiterte. Wallisellen musste jetzt offensiver aufspielen. Steve Meier brillierte in einigen Aktionen und vor Lurati brannte es phasenweise lichterloh. Gute, flüssige Szenen (leider Mangelware), wurde leider immer wieder durch Schiedsrichterentscheide unterbrochen. Patrick Lamprecht, der wie Christian Röder zu wenig gefährlichen Aktionen kam, konnte den gegnerischen Keeper ebenfalls nicht überlisten. Meier wehrte gegen Bemjamin Solenthaler, dann zog Marcel Sommer mit seinem starken Soloauftritt gleich die Aufmerksamkeit von drei Gegnern auf sich und sorgte vor Lurati wiederum für grosse Verwirrung.

Wallisellen verlor am Ende das Spiel wegen schlechter Effizienz, harmlosen Überzahlspiel (inexistentem Powerplay), und mangelnder Cleverness. Kurz vor dem letzten Seitenwechsel auf der offenen Kunsteisbahn leistete sich Illnau-Effretikon eine katastrophale Auswechslung. Praktisch alle Spieler waren gleichzeitig auf der Mannschaftsbank. Wallisellen konnte mit zwei Akteuren gegen die nun total entblösste Abwehr anrennen. Kommentar von EIE-Keeper Steve Meier für die letzten zwölf Minuten. „Jungs, nehmt den Finger nochmals raus“.

Das Treffen lief nur auf Messers Schneide, denn der EIE schaffte den vierten Treffer nicht. Dafür überzeugte die Gästemannschaft mit schnellem Umschalten von Abwehr auf Angriff, liess oft seine Möglichkeiten aufblitzen, tat sich gegen den aufsässig und hartnäckig kämpfenden Gegner aber sehr schwer. Die Stimmung explodierte nach zwei kleinen Handgemengen zuvor, in der 56. Minute. Sandro Toschini und Patrick Hangartner konnten vorzeitig unter die Dusche (Spieldauer-Disziplinarstrafen). Headcoach Hans Hungerbühler versuchte für die Schlussphase nochmals alles und nahm sein Time-out (55:41). Wallisellen schaffte erst elf Sekunden vor Schluss den 2:3 Anschlusstreffer. Zu mehr reichte es den Glattaler nicht mehr, obschon sich nach dem 2:3 ihren Torhüter vom Feld nahmen. Illnau-Effretikon gewann das Kampfspiel und freut sich nun auf die Reifeprüfung vom kommenden Samstag um 17 Uhr im heimischen Stadion gegen Chur Capricorns.

Wallisellen – Illnau-Effretikon 2:3 (0:3, 1:0, 1:0).- Kunsteisbahn Sportzentrum (Wallisellen).- 150 Zuschauer.- SR: Patrick Haag/Sepp Grabmeir.- Tore: 2. Hollenstein (Grösser) 0:1. 18. Marcel Sommer (eigener Ausschluss Grösser!) 0:2. 20. Golob (Marcel Sommer/Ralph Meier, Ausschluss Hansson) 0:3. 39. Toschini 1:3: 59:49 Neher (Egger/Sägesser) 2:3.- Wallisellen: Lurati (Walder); Solenthaler, Sägesser; Hansson, Schenker; Leutwyler, Thalmann; Breitenmoser, Sandro Toschini, Schwarber; Fankhauser, Jucker, Egger; Reimann, Fabio Toschini, Neher.- Illnau-Effretikon: Steve Meier (Frutiger); Dinkel, Ralph Meier; Brockhage, Patrick Sommer; Hangarner, Hardmeier; Fusco; Röder, Golob, Marcel Sommer; Lamprecht, Knecht, Nicolai; Hollenstein, Leuthold, Grösser; Wiederkehr.- Strafen: Wallisellen: 7x2 Minuten, plus 1x10 Minuten Disziplinar (Solenthaler), plus Spieldauer-Disziplinar (Solenthaler); Illnau-Effretikon: 13x2 Minuten, plus 1x10 Minuten Disziplinar (Ralph Meier/Check von hinten), plus Spieldauer-Disziplinar (Hangartner).- Bemerkungen: EIE ohne Koster (verletzt); 55:41 Walliselen Time-out; 59:49 Wallisellen ohne Torhüter Claudio Lurati.- Nächstes EIE-Spiel: Kommender Samstag, 14. November gegen Chur Capricorns (Spielbeginn 17 Uhr).

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