Spielbericht 1. Mannschaft, Sa. 31.10.2009 20:00 gegen Lenzerheide-Valbella

1. Mannschaft, Sa 31.10.2009 20:00 gegen Lenzerheide-Valbella, Feld: Eselriet

Eishockey: Meisterschaft 2. Liga, Gruppe 2: Illnau-Effretikon – Lenzerheide-Valbella 8:2 (3:1, 2:1, 3:0)

Standesgemäss und mit teils guten Ansätzen

Der EHC Illnau-Effretikon (EIE) gewann sein zweites Heimspiel in Folge. Auf das 8:5 vor Wochenfrist über Leader Engiadina liessen die Zürcher Oberländer nun ein 8:2 (3:1, 2:1, 3:0) über das aktuelle Schlusslicht Lenzerheide-Valbella folgen. Der EIE legte sich den Grundstein in einem teils harzig verlaufenden Match mit drei Powerplaytoren in Folge durch Marcel Sommer (6.), Patrick Sommer (12.) und Daniel Knecht (13.).

Heinz Minder, Effretikon

Umgekehrte Vorzeichen herrschten diesmal vor dem ersten Scheibeneinwurf. Vor Wochenfrist empfing der EHC Illnau-Effretikon (EIE) zu seiner diesjährigen Heimspielpremiere mit Club da hockey Engiadina den damaligen aktuellen Tabellenführer. In einem teils dramatisch verlaufenden Spiel (Mitteldrittel 6:0 an den EIE; Schlussabschnitt 0:5 an die Gäste), feierte die Mannschaft von Dieter Wieser einen geglückten ersten Auftritt vor heimischer Kulisse. Mit Lenzerheide-Valbella gastierte nun ein zweites Team aus dem Bündnerland in Folge auf dem Eselriet. Allerdings ist der ehemalige Erstligist in dieser Saison noch absolut nicht auf Touren gekommen. Die Cracks von Headcoach Jürg Müller verloren ihre Spiele gegen Wallisellen (0:5), Kreuzlingen-Konstanz (1:5), Engiadina (2:11) und Rheintal (0:4) allesamt und erzielten vor der Ankunft in Effretikon in ihren ersten vier Partien einzig drei Treffer. Das liess auf gewisse Probleme im Offensivbereich schliessen. Doch auf Grund der Tabellenlage, den zweiten Gegner auf dem Eselriet als einfachen Punktelieferant zu taxieren, wäre völlig falsch gewesen.

Das Treffen begann harzig und überzeugte im gesamten Spielverlauf nicht. Zu viele Strafen wurden von Beginn weg verteilt. Der EIE konnte wieder auf Stefan Dinkel zählen. Der EIE-Verteidiger, der sich einen Finger gebrochen hatte und ab der zweiten Partie fehlte, gab ein Comeback und teilte sich mit Patrick Hangartner die Defensivarbeit an der Seite von Ralph Meier im ersten Abwehrblock. Dafür fehlte auf Seiten der Platzherren Christian Koster (verletzt). Das erste EIE-Tor fiel nach knappen sechs Minuten Spielzeit und zwei Sekunden vor Ablauf der Strafe von Simon Caduff. Headcoach Müller regte sich über die EIE-Führung heftig auf und protestierte, die Scheibe habe die Linie gar nicht überschritten. Die Unparteiischen zeigten sich unbestechlich und belegten den Gästekeeper Carlo Item wegen unsportlichem Verhalten gleich mit einer Zweiminuten-Strafe. So kam der EIE anfangs Spiel gleich dazu, sein Powerplay üben zu können. Teils waren die Ansätze gut, dann wieder schlecht, was auf gewisse Konzentrationsprobleme bei den Platzherren schliessen liess. Auch Trainer Dieter Wieser war nicht ganz überzeugt vom eigenen Überzahlspiel. Lenzerheide-Valbella zeigte sich von Anfang an unterlegen und klar verunsichert. Die Bündner sind momentan nur noch ein Schatten früherer Glanztage und gehen in der jetzigen Teamverfassung wohl ganz schweren Zeiten entgegen.

Der Schlüssel zum Erfolg für den gastgebenden EHC Illnau-Effretikon war schnell klar. Mit einer Tempoverschärfung konnte man den Gast vorzeitig in die Knie zwingen, denn die EIE-Spieler waren ihrem Gegner in läuferischer und technischer Hinsicht klar überlegen. Doch mit der Umsetzung dieser Pluspunkte gegen ein sich über weite Stecken recht destruktiv verhaltenden Gast, tat sich der EIE über weite Strecken lange recht schwer. Die Zürcher Oberländer zeigten Hoch und Tiefs in diesem Match. Lenzerheide-Valbella brachte sich mit einem teils disziplinlosen Auftritt selbst früh auf die Verliererstrasse. Kurz nach dem Ausschluss von Janik Ehinger, folgte Björn Gerhard. Während 34 Sekunden konnte Illnau-Effretikon ein doppeltes Überzahlspiel praktizieren. Diese Offerte setzte der EIE eiskalt um. Auf Vorlage von Kevin Golob und Marcel Sommer besorgte Patrick Sommer das 2:0. Ehinger durfte wieder rein, Gerhard sass weiterhin auf der Strafbank und die Wieser-Truppe liess bei diesem Powerplay gleich das 3:0 folgen. Innert 15 Sekunden fiel durch Daniel Knecht (Lamprecht/Nicolai) das nächste Tor. Mit drei Überzahltreffer in Folge hatte sich Illnau-Effretikon den Grundstein zum späteren, vierten Sieg in Serie, gelegt. Bei Ausschluss von EIE-Captain Bruno Hollenstein glückte den Bündnern in der 17. Minute durch Kevin Schmid die Resultatkorrektur.

Der EIE hatte das Geschehen im Startdrittel bereits geprägt und klar gezeigt, dass die Zürcher Oberländer punkto Spielkultur den Gästen überlegen waren. Doch die Mannschaft von Dieter Wieser tat sich mit dem aktuellen Schlusslicht über weite Strecken recht schwer. Des weiteren brachten viele Strafen, vor allem im Mitteldrittel, den EIE selten richtig auf Touren. Der mittlere Spielabschnitt begann nach einem Schiedsrichterpfiff mit einer kleinen Keilerei. Als Sünder wanderten Christian Röder und Marcel Sommer (EIE), sowie Björn Gerhard und Simon Caduff als Viererpack gemeinsam in die Kühlboxe (23.). Dann kassierte der EIE noch eine Bankstrafe wegen unkorrektem Spielerwechsel. Die Konzentration bei den Platzherren war auch nicht ganz auf dem obersten Level. Nach einem wuchtigen Zusammenstoss mit Kevin Golob musste Rolf Sprecher vom Gäste-Betreuer vom Spielfeld geführt werden (27.). Das teils recht zerfahrene Spiel nach seinen Verlauf, brachte wenig flüssige Aktionen. Das 4:1 des EIE war sehenswert. EIE-Keeper Steve Meier wehrte einen Konterangriff von Lenzerheide aus dem Tor stürmend, fast an der blauen Linie ab, lancierte Patrick Lamprecht. In dieser Aktion liess Illnau-Effretikon sein schlummerndes Potenzial aufblitzen. Nach einem trockenen Antritt hatte sich der EIE-Stürmer seiner Gegnerschaft entledigt und liess Item absolut keine Abwehrchance (32.).

Weil es so schön, vor allem aber erfolgreich war, spekulierten die Platzherren auf weitere Steilzuspiele durch die Mitte. Lamprecht scheiterte und vergab das 5:1 . Dies folgte aber mit einem herrlichen EIE-Angriff über die linke Seite mit Zuspiel von Christian Röder auf den rechts mitstürmenden Kevin Golob. Aus vollem Lauf reüssierte Golob (36.). Der EIE zeigte, was möglich wäre. Die Ansätze auch zu einigen höchst gelungenen Kombinationen waren vorhanden, aber zu wenig radikal durch den EIE umgesetzt. Auf einen Scheibenverlust im Anschluss an ein Bully vor Steve Meier glückte den Gästen durch Livio Roner das 2:5 (37.). Kurz vor Ablauf des zweiten Drittels verloren die Bündner Iwan Florinet. Dieser rastete nach einer Strafe gegen Livio Roner (Beinstellen) völlig aus und warf seinen Stock in Richtung Strafbank und Zeitnehmerort. Dafür kassierte Florinet erst eine Disziplinarstrafe, verhielt sich dann verbal völlig entgleisend und konnte, nun mit einer Spieldlauer-Disziplinarstrafe belegt, zum vorzeitigen Duschen gehen. Florinet entschuldigte sich in der Drittelspause sowohl bei den beiden Spielleitern wie vor versammelter Mannschaft und ging ein’s rauchen.

Müller stellte für das Schlussdrittel seine Formationen leicht um. Der EIE blieb federführend, diktierte das Geschehen und liess phasenweise mit begeisternden und überzeugenden Aktionen seine spielerischen Möglichkeiten aufblitzen. Zwei Sekunden vor Ablauf der Strafe von Livio Roner liess Röder das 6:2 flogen. Christian Röder, gegen Engiadina verletzt fehlend, debütierte nach seiner Verletzung vielversprechend. Röder erzielte auch das 7:2 in der 44. Minute und hatte gleich Chancen in schneller Folge für den lupenreinen Hattrick. Der 8:2 Schlusspunkt war wiederum ein Klassetor von Patrick Lamprecht. Der EIE-Routinier wurde wieder steil durch die Mitte lanciert. An der blauen Linie übernahm Lamprecht die Scheibe und liess Carlo Team mit seinem zweiten Treffer erneut nicht den Hauch einer Abwehrchance.

Illnau-Effretikon landete im zweiten Heimspiel in Folge einen weiteren klaren Sieg und liess nie Zweifel über den Ausgang dieser Partie aufkommen. Am kommenden Samstag findet nun der Spitzenkampf auf dem Eselriet statt. Der EIE trifft um 17 Uhr auf den souveränen Tabellenführer Chur Capricorns. Der Absteiger hat seine bisherigen fünf Spiele allesamt gewonnen und zuletzt Aufsteiger St. Gallen mit 16:2 deklassiert. Der EIE ist somit über das Offensiv stärkste und erfolgreichste Team der Gruppe 2 vorgewarnt. Es wartet auf die Zuschauer wohl eine spannungsgeladene Standortbestimmung auf den EIE.

Illnau-Effretikon – Lenzerheide-Valbella 8:2 (3:1, 2:1, 3:0).- Kunsteisbahn Eselriet (Effretikon).- SR: Ruedi Flückiger/Mathias Ganz.- 120 Zuschauer.- Tore: 6. Marcel Sommer (Patrick Sommer, Ausschluss Caduff) 1:0. 12. Patrick Sommer (Marcel Sommer/Golob, Ausschluss Ehinger und Gerhard) 2:0. 13. Knecht (Nicolai/Lamprecht, Ausschluss Gerhard) 3:0. 17. Schmid (Sprecher, Ausschluss Hollenstein) 3:1. 32. Lamprecht (Brockhage) 4:1. 36. Golob (Röder/Ralph Meier) 5:1. 37. Roner (Caduff/Florinet) 5:2. 42. Röder (Ralph Meier, Ausschlüsse Roner/Cantieni) 6:2. 44. Röder (Marcel Sommer/Ralph Meier) 7:2. 56. Lamprecht (Patrick Sommer) 8:2.- Illnau-Effretikon: Steve Meier (Frutiger); Ralph Meier, Hangartner; Brockhage, Patrick Sommer; Fusco, Hardmeier; Dinkel; Röder, Golob, Marcel Sommer, Lamprecht, Knecht, Nicolai; Hollenstein, Leuthold, Röder; Wiederkehr.- Lenzerheide-Valbella: Item (Keller); Thomann, Membrini; Gerhard, Caduff; Mondgenast, Sprecher; Ardüser, Schilt, Schmid; Florinet, Roner, Schilt; Dennis Ehinger, Janik Ehinger, Cantieni; Beer.-

Strafen: Illnau-Effretikon 13x2 Minuten; Lenzerheide-Valbella 12x2 Minuten, plus 1x 10 Minuten Disziplinar plus Spieldauer-Disziplinar (Iwan Florinet) Bemerkungen: Illnau-Effretikon ohne Koster (verletzt).

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