Spielbericht 1. Mannschaft, Sa. 03.10.2009 17:30 gegen SC Rheintal

1. Mannschaft, Sa 03.10.2009 17:30 gegen SC Rheintal, Feld: Widnau

Eishockey: Meisterschaft 2. Liga, Gruppe 2: SC Rheintal – Illnau-Effretikon 2:1 (0:0; 1:0; 1:1)

EIE scheiterte am überragenden Keeper Simon Ade

Der EHC Illnau-Effretikon (EIE) ist mit einer 1:2 (0:0, 0:1, 1:2) Auswärtsniederlage beim Schlittschuh-Club Rheintal in die neue Saison 2009/10 gestartet. Gescheitert sind die Zürcher Oberländer trotz mehreren Dutzend aufgeweckter Torchancen teils an der eigenen Chancenauswertung, vorwiegend aber am überragenden Auftritt von SCR-Keeper Simon Ade welcher sich verdientermassen nach Spielschluss die Bestnote holte.

Heinz Minder, Widnau

Die Erwartungen in beiden Lagern waren sehr hoch. Gespannt sah man auf Seiten der Gastgeber dem ersten Heimspiel der neuen Saison entgegen. Wie harmonieren die jungen Einheimischen mit den altbewährten Routniers und den Neuverpflichtungen? Mit ähnlicher Zielvorstellung stiegen beide Vereine in die Meisterschaft, dem Ziel, nach den Gruppenspielen in den Playoffs zu landen. Beide Trainer haben aber im Vorfeld der Startrunde zur vorsichtigen Euphorie gemahnt. Sowohl Rheintals Teamchef Oldrich Jindra, wie auch Dieter Wieser (EIE) werten die Ausgangslage in der Gruppe 2 als ausgesprochen ausgeglichen und sehen zahlreiche Mannschaften die fähig sind, sich am Ende für die Playoffs zu qualifizieren. „Eigentlich schade, dass wir zum ersten Spieltag bereits auf den SC Rheintal treffen“, fand Wieser vor dem Spiel. Ihm wäre lieber gewesen, „wir wären so ab der fünften Runde auf diesen Gegner gestossen“.

Gespannt war der EIE-Trainer auch auf darauf, „wie Jindra sein Team wohl auf uns starten lässt und mit welchem taktischen Rezept die Einheimischen uns fordern werden“. Die Frage beantwortete sich verbunden mit dem ersten Scheibeneinwurf (Thomas Ammann gegen Kevin Golob) schnell. Rheintal begann start, offensiv, mit aggressivem Forechecking und setzte sich gleich in der EIE-Verteidigungszone fest. Vehement drückten die Platzherren vor Steve Meier auf den schnellen Führungstreffer. Rheintal hatte in den ersten vier Minuten ein klares Plus was Scheibenbesitz und Chancenverhältnis betraf. „Die Nervosität im ersten Match auf auswärtigem Eis war spürbar“, bemerkte Dieter Wieser nach Spielschluss.

Trotz intensiver Vorbereitungsphase von etwa sieben bis acht Wochen, in denen beide Mannschaften fast ein Dutzend Test- und Freundschaftsspiele austrugen, griffen beidseits die Automatismen der Spieler noch nicht wunschgemäss. Das torlose Startdrittel war deutlicher Zeuge davon. Allerdings muss klar bemerkt werden, dass sich das Geschehen ab der fünften Spielminute einpegelte. Nachdem die Zürcher Oberländer die ersten Angriffswellen schadlos überstanden, kamen die Gäste in der Eishalle Widnau zu vielen guten Tormöglichkeiten. In beiden Teams aber spielten die jeweiligen Torhüter stark bis überragend. Der EIE kam immer besser in Fahrt und setzte Simon Ade unter Dauerbeschuss. Ade wurde eingespielt und warm geschossen. Die Zürcher verbissen sich über drei Drittel lang am glänzend agierten gegnerischen Keeper. Simon Ade war allgegenwärtig, schien lange unbezwingbar für den EIE, sowohl auf Distanzschüsse, wehrte aber auch glänzend und mit wachen Reflexen auf Einschussversuche aus naher Distanz.

Beim ersten Ausschluss der Eröffnungspartie (Sascha Rauter für Beinstellen), spielten sich vor Ade turbulente Szenen ab. Zwei Mal in schneller Folge scheiterte EIE-Verteidiger Roman Hardmaier, Fabian Brockhage, Patrick Lamprecht sowie Christian Koster. Im ersten Powerplay stand Ade bereits wie ein Bollwerk und brachte die Zürcher zur ersten Verzweiflung. Aber auch Steve Meier brillierte im Startdrittel, stand seinem Antipoden Ade wenig bis nichts zurück und vermochte wie der heimische Keeper seinen Kasten rein zu halten. Trotz keiner Tore verlief das erste Drittel animiert, abwechslungsreich, mit guten Ansätzen. Brockhage konnte in der 11. Minute den mit einem Steilpass durch die Mitte lancierten Philipp Schlegel nur noch mit einem Foulspiel stoppen. Auch der EIE überstand das anschliessende Powerplay dank gut organisiertem Boxplay schadlos. Hatte Illnau-Effretikon vor Wochenfrist im Finalspiel des 18. Zürcher Oberländer-Cup gegen Luzern Lakers die Treffer noch mit Leichtigkeit gemacht, mühte man sich nun gegen den gut organisierten und unbequemen Gastgeber über weite Strecken ab.

Lange liess das erste Saisontor auf sich warten. Hatte Rheintal im Startdrittel gleich die Initiative ergriffen, war es im mittleren Abschnitt nun der EIE, der auf das 1:0 drängte. Christian Röder und Marcel Sommer, dann kurz darauf abermals Sommer und Lamprecht konnten Ade noch immer nicht überlisten. Pech hatte auch Christian Koster, dessen Scheibe (von rechts nach links) der gesamten Torlinie entlang glitt. Im direkten schnellen Gegenzug für das 1:0 auf Kontervorstoss. Erzielt durch Thomas Ammann, von der rechten Seite aus und auf Zuspiel von Remo Käppeli und Damian Holenstein). Der EIE schien in der 25. Minute nun kurz geschockt. Steve Meier verhinderte gleich das 0:2 und auf der Gegenseite das unveränderte Bild. Der EIE mühte sich im Offensivbereich vor Simon Ade ab. Fast fehlerfrei agierte Rheintals Hintermannschaft und war dennoch mal ein Scheibenverlust zu vermelden (kam des öfteren vor), bereinigten die Platzherren mit vereinten Kräften die brenzlige Situation. Bei Spielhälfte hatte Illnau-Effretikon durch Koster einen Pfostenschuss zu beklagen. Wieder fehlten nur wenige Zentimeter zum Erfolgserlebnis. Nachdem Rheintal durch Damian Holenstein die Realisierung des Zweitore-Vorsprunges verpasste (30.), brannte es vor Ade lichterloh. Daniel Knecht und Lamprecht, dazu auch Marcel Sommer bissen sich vor dem Rheintaler-Tor erneut fest.

Bei Ausschluss von Damian Bärtsch (unerlaubter Körperangriff auf Patrick Lamprecht), beorderte Dieter Wieser seinen Captain Bruno Hollenstein zu Kurzinstruktionen an die Bande. Vehement drückte der EIE im anschliessenden Powerplay auf den Ausgleich, hatte die Rechnung aber scheinbar ohne den überragenden Ade gemacht. Dass Rheintal kaum komplett sich durch Rada eine Spielverzögerung einhandelte (spedierte die Scheibe aus dem Feld über die Umrandung) und gleich nochmals in Unterzahl agieren musste, konnte Illnau-Effretikon wieder nicht nutzen. Mit 60 Sekunden Überzahl konnte der EIE zum Schlussdrittel antreten.

Zur Überraschung vieler nahmen die Gäste für das Schlussdrittel einen Torhüterwechsel vor. Dieter Wieser lüftete nach Spielschluss das Geheimnis und verriet, dass Steve Meier „seinen Platz wegen Leistenproblemen räumen musste“. Christian Frutiger kam und wurde vom Gegner gleich aufs Korn genommen. Dann wurde das Spiel etwas härter und Michael Grösser handelte sich in einem Zweikampf eine Strafe ein, konnte diese aber, weil leicht verletzt, nicht antreten. Cédric Wiederkehr ging in die Kühlboxe, konnte die Strafbank aber nach 20 Sekunden bereits wieder verlassen. Der SC Rheintal hatte im zweiten Powerplay durch Damian Holenstein das 2:0 erzielt. Die Platzherren suchten nun die Vorentscheidung, der EIE seinerseits den 1:2 Anschluss. An der Spielanlage änderte sich wenig. Illnau-Effretikon hatte viel Scheibenbesitz und zahlreiche aufgeweckte Chancen. Mit allen Mitteln und aus allen Lagen wurde Simon Ade geprüft. Im ganzen Match haben die Zürcher Oberländer wohl gut und gerne drei Dutzend exzellente Möglichkeiten nicht verwerten können. Knappe drei Minuten vor Spielschluss, nachdem Oldrich Jindra bei 55:24 sein Time-out genommen hatte, glückte dem EIE durch den ex-Winterthurer Topskorer Marcel Sommer doch noch das 1:2. Bei 59:48 nahm Dieter Wieser seinen Keeper vom Feld und als es vor Ade sein letztes(?) Bully gab, noch sein Time-out (59:55). In den noch verbleibenden fünf Sekunden schaffte Illnau-Effretikon das Hockeywunder zum 2:2 Ausgleich nicht mehr.

Der EIE verlor zum Saisonauftakt 2009/10 eine Schlacht, aber noch keinsfalls den Krieg. Die Zürcher hatten über weite Strecken sehr gute Ansätze. Zur Freude und Zuversicht sehr viele klare Torchancen. Einzig punkto Effizienz vor dem gegnerischen Keeper gab es ein Manko zu verzeichnen. Ein Trost bleibt dem EIE. Nicht jeder Gegner wird einen Simon Ade in überragender Form im Kasten haben. Nach Spielschluss wurden die besten Akteure bestimmt. Beim EIE war es Verteidiger Stefan Dinkel. Die Frage, wer sich die Auszeichnung beim SC Rheintal wohl zu Recht holte, muss hier nicht beantwortet werden. Wer das Spiel live gesehen hat, kannte die Antwort bereits nach dem Startdrittel.

SC Rheintal – Illnau-Effretikon 2:1 (0:0; 1:0; 1:1).- Eishalle Widnau.- 425 Zuschauer.- SR: Thomas Brägger/Hans Stüssi.- Tore: 25. Ammann (Holenstein/Käppeli) 1:0. 44. Holenstein (Schlegel/Kühnis, Ausschluss Wiederkehr für Grösser) 2:0. 57. Marcel Sommer (Golob) 2:1.- SC Rheintal: Ade (Dünner); Kühnis, Käppeli; Rada, Landolt; Bürki, Bärtsch; Schlegel, Ammann, Holenstein; Rauter, Broder, Moser; Pfeiffer, Von Allmen, Sutter; Hodener.- Illnau-Effretikon: Steve Meier (41. Christian Frutiger); Ralph Meier, Dinkel; Brockhage, Patrick Sommer; Hardmeier, Hangartner; Fusco; Röder, Golob, Marcel Sommer; Koster, Knecht, Lamprecht; Grösser, Nicolai, Hollenstein; Wiederkehr.- Strafen: beide Mannschaften je 3x 2 Minuten.- 29:52 Postenschuss Koster; 40:00 Torhüterwechsel Illnau-Effretikon (Seve Meier mit Leistenverletzung ausgefallen, für Schlussdrittel mit Christian Frutiger); 55:24 Time-out Rheintal; 59:55 Time-out Illnau-Effretikon.- EIE ab 59:48 ohne Torhüter Christian Frutiger.- Nach Spielschluss als beste Spieler ausgezeichnet: Torhüter Simon Ade (Rheintal); Abwehrspieler Stefan Dinkel (Illnau-Effretikon).- EIE ohne Ronnie Leuthold (Beruf), Roman Unger (Krank).

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