Spielbericht 1. Mannschaft, Sa. 31.01.2009 19:30 gegen Engiadina

1. Mannschaft, Sa 31.01.2009 19:30 gegen Engiadina, Feld: Scuol

Eishockey: Meisterschaft 2.Liga, Gruppe 2: Engiadina – Illnau-Effretikon 5:4 (1:0, :2, 1:2, 1:0)

Vorteil Engidina

Der EHC Illnau-Effretikon (EIE) konnte seinen Punkte-Rückstand auf Engiadina nicht verringen. Im Gegenteil. Dank eines 5:4 (1:0, 2:2, 1:2, 1:0) in der Overtime, liegen die Vorteile im Ausscheidungsrennen um den vierten und letzten Playoffplatz jetzt noch deutlicher auf Seiten der Bündner.

Heinz Minder, Scoul

Drei Runden vor Abschluss der Gruppenspiele könnte damit schon eine leichte Vorentscheidung gefallen sein. Herisau, das vor seinen bisherigen 19 Partien einzig das Auswärtsspiel bei Verfolger Wallisellen (1:4) verlor und die Glatttaler selbst, sind für die Playoffrunde bereits qualifiziert. Rheintal, der nächste EIE-Gegner vom kommenden Samstag in Effretikon (gewohnte Zeit um 17 Uhr), ist Dritter. Club da Hockey Engiadina präsentierte sich samstags, notabene in einer Heimpartie, nach seinen zwei Niederlagen in Folge auswärts bei Bassersdorf (2:5) und Prättigau-Herrschaft (4:5) in guter und starker Form. Die Bündner können noch zum zwei Mal verschobenen Engadinerderby in St. Moritz antreten und treffen in ihren letzten Runden noch auf Lenzerheide-Valbella und Rheintal (ebenfalls beide auswärts), sowie am Schlusstag mit Heimspielvorteil auf Kreuzlingen-Konstanz. Gesunken sind die Aktien des EHC Illnau-Effretikon (EIE) auf den vierten, playoffberechtigten Schlussrang. Die Zürcher Oberländer müssen nach Rheintal noch gegen Kreuzlingen-Konstanz und St. Moritz antreten. Der Rückstand der Zürcher Oberländer auf Engiadina beträgt jetzt, bei einem Spiel mehr für den EIE, vier Punkte.

Dafür hat Illnau-Effretikon in dieser Woche die Weichen für die sportliche Zukunft und die nächste Saison 2009/10 bereits gestellt. Trainer Dieter Wieser und dessen Assistent Werner Pfister haben dem Verein die definitive Zusage für das nächste Jahr erteilt. Die Einzelgespräche von Mannschaftsleiter Hans-Peter Groff mit den Spielern sind weit fortgeschritten. Mit Martin Markus (zweite Mannschaft), vor allem aber Mike Häbig (Rücktritt), verliert Illnau-Effretikon den wohl besten Keeper der Liga. Dafür zündete der EIE mit der Verpflichtung von Marcel Sommer, dem Topskorer des EHC Winterthur (1. Liga) eine erste echte Transferbombe.

Über die Bedeutung und Wichtigkeit des Spieles bei Engiadina war man sich im EIE-Lager einig. „Es wird sich zeigen, wie schnell und gut wir die lange Reise ins Unterengadin verdauen können“, gab Wieser bei Ankunft in der Eishalle in Scuol zu bedenken. Der EIE reiste im Car über Landeck (Österreich). Vor der Eishalle war es vor Spielbeginn elf Grad Minus. Drinnen nicht viel wärmer. Illnau-Effretikon bekundete im Startdrittel grosse Anlaufprobleme und konnte sich in der ersten Dritelspause bei Mike Häbig bedanken, „nur“ mit einem Tor in Rückstand zu liegen. Engiadina, das von seinen zehn Meisterschaftssiegen deren sechs in der eigenen Halle feiern konnte, war bestrebt, sich für die zwei Niederlagen in Folge zu rehabilitieren. Der Platzklub begann druckvoll, legte Tempo vor und alle Zeichen deuteten darauf hin, dass die Spieler von JonPeider Benderer sichtlich bestrebt waren, eine schnelle (Vor)-Entscheidung herbei zu führen. Engiadina hatte im ersten Spielabschnitt ein deutliches Plus was sowohl den Scheibenbesitz, wie vor allem aber die klaren Torchancen betraf. Beim letzteren Punkt waren die Bündner den Gästen im ersten Drittel klar und deutlich überlegen. Häbig aber zauberte, spielte überragend und hatte in vielen Szenen beide Hände voll zu tun. Das Führungstor der Platzherren zeichnete sich somit schnell ab und war nur eine Frage der Zeit. In der vierten Minute war es dann Damian Schudel, welcher den nach vorne aufgerückten EIE überlaufen und Häbig erstmals bezwingen konnte. Engiadina hielt den Rhythmus hoch und strebte den zweiten Treffer an. Der Sturmlauf der Bündner war beeindruckend. Der Glacier-Express rollte ungestüm auf Häbig. Hier zeigte sich, wie wertvoll ein überragender Keeper für seine Mannschaft sein kann. Häbig zauberte, fischte die Scheiben per Fanghand, wehrte mit Stock und verhinderte den Einschuss mit seinen Beinschonern. Mister „über“ 50 Prozent war der überragende Rückhalt seiner Farben, die lange aber keine Offensivakzente setzten konnten. „Wir sind derzeit in Verhandlungen mit einem starken Ersatz für Häbig“, verriet Mannschaftsleiter Hans-Peter Groff. „Die Gespräche mit dem betreffenden Torhüter sind auf gutem Wege und werden nach dessen Rückkehr aus dem Militärdienst hoffentlich abgeschlossen“. Nach neun Minuten kamen Michael Grösser, dann Christian Röder mit einem langen Zuspiel solo lanciert, zu den zwei ersten und besten EIE-Aktionen vor Domenic Stecher.

Engiadina verstärkte seinen Druck auf Mike Häbig in Powerplayphasen. Beim ersten Ausschluss von Ronnie Leuthold lag das 2:0 mehrfach in der Luft. Polizist Leuthold war wegen seines WEF-Einsatzes am Flughafen Zürich (Arbeitszeit samstags bis 15 Uhr), mit dem Zug über Landquart nach Scoul gereist. Als sich der EIE-Stürmer dann wegen Behinderung auf der Strafbank sah, brannte es vor Häbig mehrfach lichterloh. Huder, mit abgefälschtem Schuss, Bott, Gantenbein und Dorta, übten aufsässigen Dauerdruck auf die EIE-Hintermannschaft aus. Illnau-Effretikon überstand die ersten kritische Phase und bekam durch Martin Markus später eine vielversprechende Kontermöglichkeit. Als Engiadina durch Jon-Armon Porta den ersten Ausschluss zu verzeichnen hatte, klappte das EIE-Powerplay noch nicht wunschgemäss. Und die Zürcher Oberländer wären dem Heimklub beinahe in ein klassisches Break gelaufen. Plötzlich tauchte Marco Huder alleine vor Häbig auf. Der EIE-Keeper verhinderte mit wachem Reflex den möglichen Shorthander (17.). Kurz darauf dann Riesenpech für die Gäste. Patrick Lamprecht setzte die Scheibe bei Domenic Stecher an das Torgestänge (17:54). Der erste Abschnitt eines rassigen Treffens mit hohem Unterhaltungswert, aber deutlichem Chancenplus der Engadiner, endete mit einem etwas schmeichelhaften 0:1 Rückstand.

Das Heimteam bestimmte auch den Verlauf des Mitteldrittels. Hier nun aber kam der EIE stärker auf. Mit zunehmender Spieldauer kamen auch die Zürcher Oberländer zu ihren Möglichkeiten. Das 0:2 fiel anfangs zweitem Drittel, als EIE-Verteidiger Patrick Hangartner die Scheibe im Bereich der blauen Linie an Dell’Andrino verlor. Dieser bedankte sich und reüssierte eiskalt. Engiadina besass die Möglichkeiten zum Ausbau des Resultates. Nachdem der EIE bei Strafe von Dorta zu einer Powerplaysituation kam, kassierte die Mannschaft von Dieter Wieser wieder selbst einen Ausschluss (Markus) und beraubte sich damit der Möglichkeit, in Überzahl den wichtigen Anschlusstreffer markieren zu können. Ob 0:3 oder 1:2 war richtungsweisend für das Spiel und den weiteren Verlauf.

Kurz vor Spielhälfte waren die Motoren der Zürcher Oberländer dann langsam auch auf Betriebtemperatur. Nun liefen die Aktionen wesentlich besser als im harzigen Auftakt des Startdrittels. Mit zwei Powerplaytoren durch Martin Markus (Zuspiele Roman Hardmeier/Patrick Sommer), sowie Routinier Patrick Lamprecht (Vorarbeit Christian Röder und Markus), schaffte der EIE innert 72 Sekunden den Ausgleich. Mit vielen kleinen und teils auch dummen Strafen schwächte sich Illnau-Effretikon immer wieder selbst. Nach dem 2:2 Ausgleich sah sich der EIE während 33 Sekunden einem 3:5 Powerplay ausgesetzt. Das Boxplay gegen den aufsässigen und anrennenden Heimklub forderte Kraft und zusätzliche Substanz. Illnau-Effretikon überstand diese kritische Phase und verpasste kurz darauf die erstmalige Führung. EIE-Captain Bruno Hollenstein scheiterte auf Zuspiel von Patrick Sommer an Stecher (38.). 18 Sekunden bevor es in die zweite Pause ging, glückte Engadina das 3:2 durch Roner, welcher via Torpfosten die Scheibe ins Netz befördern konnte. Die Konzentration der EIE Hinterabwehr war wohl frühzeitig in die Garderobe gegangen.

Mit einer Möglichkeit für Lamprecht begann das Schlussdrittel, welches in einem offenen Schlagabtausch endete und einen gleichwertigen EIE sah. Praktisch von der Linie weg konnte Häbig die Scheibe in der 43. Minute schlagen. Das 4:2 lag in der Luft. Als sich Illnau-Effretikon in der 47. Minute während 57 Sekunden bei Ausschlüssen von Schudel und Gantenbein einer 5:3 Powerplaychancen begünstig sah, nutzte die Wieser-Truppe den Doppelausschluss. Roman Hardmeier schaffte den 3:3 Ausgleich. Das Treffen nahm nun an Hektik zu. Auch auf der EIE-Spielerbank machte sich diese bemerkbar. Die Zürcher kassierten im Schlussdrittel fünf Zweiminuten-Strafen. Eine davon als Bankstrafe taxiert, angeblich wegen Spielverzögerung. Mit diesem Entscheid war Dieter Wieser ab Schluss ebenso wenig einverstanden, wie „mit dem fehlenden Fingerspitzengefühl in der Verlängerung mit Ausschluss von Ronnie Leuthold“. Engiadina riss in der 55. Minute bei Ausschluss von Silvio Wehrle durch Corsin Gantenbein wieder die Führung an sich. Häbig sah sich in dieser gegnerischen Überzahl einem übermächtigen Druck ausgesetzt. Im x-ten Anlauf schafften die Bündner es, den EIE-Keeper zu bezwingen. Sehr zum Ärger von diesem. Nachdem der EIE während 40 Sekunden erneut Doppelausschluss viel Kraft investieren musste um weiteren Schaden zu verhindern, traf Christian Röder per Shorthander zum 4:4 Ausgleich. In der Verlängerung kam der plötzliche und vorzeitige Tod des EHC Illnau-Effretikon nach exakt 62 Minuten und 52 Sekunden, als Marco Huder zur Freude seiner Mannschaftskollegen und des Publikums zum 5:4 traf.

 

Marcel Sommer kehrt zum EIE zurück

Hans-Peter Groff konnte in Scoul die erste Transferbombe des EHC Illnau-Effretikon (EIE) platzen lassen. Nachdem Trainer Dieter Wieser und dessen Assistent Werner Pfister dem Verein die Zusage für das nächste Jahr gaben, vermelden die Zürcher Oberländer prominenten Zuzug und Verstärkung für die nächste Saison. Marcel Sommer, Vollblut-Stürmer und Topskorer, kehrt zu seinem Stammverein Illnau-Effretikon zurück. Der heute 28jährige Carrosseriespengler durchlief beim EIE auf dem Eselriet die Nachwuchsklassen Piccolo bis Junioren und spielte dann in der ersten EIE-Mannschaft. Vom EIE aus ging Sommer für zwei Jahre nach Frauenfeld in die erste Liga und spielte dort auch gleichzeitig für die Elitejunioren des HC Thurgau. Mit Thurgau hatte Sommer Einsätze ibn der Nationalliga-B, später bei Rapperswil-Jona solche in der höchsten Klasse (NLA). Nach drei Jahren bei Basel (NLB) war Winterthur ab Saison 2002/04 die nächste Station von Sommer. In der Qualifikations-Vorrunde der Erstliga-Meisterschaft 2007 verbuchte Sommer 14 Tore und 12 Assists, in den Playoffs dann 4 Tore und 5 Assists. Heuer nun hat Sommer bei Winterthur in 24 Spielen 21 Tore und elf Assists verbuchen können und trifft bei Illnau-Effretikon auf Patrick Lamprecht, welcher als EIE-Spieler ebenfalls bei Winterthur in der Erstliga engagiert war und vor zwei Jahren zurück zum EIE kam. Mit Kevin Golob (Wetzikon/Wallisellen/zuletzt Bassersdorf), kehrt ein weiterer EIE-Stürmer auf die nächste Saison zurück zum Stammklub

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