Spielbericht 1. Mannschaft, Sa. 22.11.2008 17:30 gegen Rheintal

1. Mannschaft, Sa 22.11.2008 17:30 gegen Rheintal, Feld: Widnau

Eishockey: Meisterschaft, 2. Liga, Gruppe 2: SC Rheintal – Illnau-Effretikon 6:1 (2:0, 2:1, 2:0)

Desolater EIE verliert zum zweiten Mal in Folge

Ratlos und konsterniert blickten Dieter Wieser und Werner Pfister, wie sich die Eishalle Mittelrheintal samstags kurz nach 19.45 Uhr leerte. Die meisten der 580 Zuschauer bereuten ihr Kommen nicht. Der SC Rheintal deklassierte Illnau-Effretikon 6:1 (2:0, 2:1, 2:0). Ein Verdikt, das selbst in dieser Höhe verdient war, denn die Platzherren waren in allen Belangen den Zürcher Oberländern überlegen und siegten verdientermassen.

Exakt 103 Kilometer (über die A) oder 70950 Meter Luftlinie liegen zwischen der Sporthalle Widnau im Rheintal und dem Effretiker Eselriet. In der aktuellen Zwischenrangliste der Gruppe 2 trennte allerdings vor der samstäglichen Partie zwischen dem Schlittschuh-Club Rheintal und Illnau-Effretikon (EIE) nur die hauchdünne Differenz eines einzigen Punktes die beiden Vereine. Zwischen Rheintal und dem EIE ging es also um den Verfolgerplatz des souveränen Tabellenführers SC Herisau (9 Spiele/9 Siege und Punktemaximum). Mit einem Heimsieg würden die Rheintaler den EIE überholen. Bei einer Heimniederlage könnten die Zürcher Oberländer den SCR wieder etwas auf Distanz halten.

Wichtig sei, das erste Tor in diesem Treffen zu erzielen, hiess es aus Sicht der Platzherren, denn die Statistik zeige, dass (vielfach) jener gewinne, welchem besagter erster Treffer gelinge. Eine Aussage, die sich am Schluss bestätigen sollte. Und Apropos Tore: Pikant am Direktkampf zwischen dem SC Rheintal und dem EIE war auch die Tatsache, dass mit Philipp Schlegel (SC Rheintal) mit acht Toren und zehn Assists (18 Skorerpunkte), dem EIE-Stürmer Patrick Lamprecht (9/8) und Rheinaler Daniel Hollentein (9 Tore/8 Assist) gleich die bisher drei treffsichersten Akteure der Gruppe 2 aufeinander trafen und bestrebt waren, ihre Spitzenpositionen vor dem Herisauer-Quartett Lukas Hofer (5/12), Stefan Gähler (8/8), Alain Flotiront (9/4) und Fabrizio Ciofalo (5 Tore/8 Assists) erfolgreich zu verteidigen.

Dass auf dem aktuell verteilten Matchprogramm des Platzklub an die Zuschauer beim EHC Illnau-Effretikon eine völlig falsche und veraltete Liste der Spieler (Trainer Urs Wegmann und Coach Christian Sigrist) aufgeführt war, überraschte, zumal die PR-Abteilung des SC Rheintal ansonsten profimässige Öffentlichkeitsarbeit sowohl bei den Printmedien, wie der eigenen Internet-Homepage macht. Nun, dass neun aufgeführte Spieler gar nicht mehr mit dabei waren und seit über einem Jahr nicht mehr zum Kader des EIE gehören, tut am Schluss dem klaren Resultat absolut keine Abwertung. Im Gegenteil. Vielleicht hat sich damit die Mannschaft von Headcoach Oldrich Jindra eben auf einen ganz anderen Gegner eingestellt.

Mit aller Deutlichkeit strebten die Platzherren von Anfang an besagten wichtigen Führungstreffer an. Der EHC Illnau-Effretikon geriet somit von Beginn weg unter Dauerdruck und offenbarte grosse Schwächen im Defensivbereich. Die Zürcher Oberländer bekundeten an diesem Abend immer wieder grösste Mühe, einmal unter Druck (was leider häufige und oftmalige Tatsache war), die Scheibe konsequent aus dem Drittel zu spedieren. In der eigenen Abwehrzone arbeiteten die Gäste schlecht, liessen die nötige Konzentration vermissten und wirkten oft überfordert. Der SC Rheintal imponierte mit engagierter Offensive und läuferischer Stärke. Überragend war die erste Linie mit Holenstein, Janki und Schlegel, welcher abgesehen von seiner „Schwalbe“ in der 45. Minute (zehnminütige Disziplinarstrafe) stark zu gefallen wusste. Philipp Schlegel erzielte mit einem wahren Prachtstreffer von der Höhe der EIE-Strfbank aus an der blauen Linie, quer über das Feld ins rechte hohe Eck, das vorentscheidende 4:1.

Das Treffen begann für den EIE schlecht. Oder besser gesagt. Der SC Rheintal startete fulminant und beeindruckend stark und war bestrebt, den Gast zu überrennen. Zwei frühe Tore durch Pascal Knöpfel (4.) und Sascha Jani (7.) liessen keinen Zweifel über die Hierarchie in der Eishalle aufkommen. Hier regierte der Heimklub! Mit kleinen und dummen, teils aus unnötigen Strafen schwächte sich der EIE von Anfang an selbst. Nach knappen sieben Minuten musste die Mannschaft von Dieter wieder bereits einem Zweitore-Rückstand nach rennen. Eine zu hohe Hypothek an diesem Abend, an dem beim EIE wenig bis nichts zusammen passte.

Einziger Pluspunkt beim EIE war Mike Häbig, welcher seine Farben lange im Spiel hielt und am Schluss ein totales Debakel noch zu verhindern vermochte. Ansonsten erreichten wohl die wenigsten der EIE-Akteure ihre Normalform. So gesehen, zeigte der EIE in Widnau das vierte Drittel der letzten Heimpartie gegen Club da hockey Engiadina. Vor Simon Ade wollte dem EIE lange nicht gelingen. Der stark aufspielende Heimklub war dem 3:0 über weite Strecken viel näher als der EIE dem Anschluss.

Doch das 1:2 war für die Zürcher enorm wichtig, denn ein 0:3 Rückstand hätte dem Spiel wohl noch einen ganz anderen, brutaleren Ausgang gebracht. Beim SC Rheintal scheitere Damina Holenstein mit dem dritten Treffer, beim zweiten Aussschluss in Folge für Severin Steinbrunner geriet der EIE mächtig unter Dauerbeschuss. Der EIE wurde im Startdrittel vom SC Rheintal in allen Belangen klar dominiert und rettete sich schliesslich mit dem 0:2 noch fast schmeichelhaft in die erste Drittelspause.

Die Hoffnung, Illnau-Effretikon würde jetzt ins Spiel finden, bestätigte sich nur bedingt. Mit einem Ausschluss nach nur neun Sekunden Spielzeit (Röder), schwächte sich die Mannschaft von Dieter Wieser gleich zu Beginn wieder selbst und als dann noch vor Ablauf der ersten Minute im zweiten Abschnitt auch noch Benjamin Wiederkehr in die Kühlboxe musste, sanken die Aktien der Zürcher Oberländer auf den Anschlusstreffer rapid. Folglich brannte es vor Mike Häbig mehrfach lichterloh. Vorweihnächtliche Stimmung im EIE-Drittel, wie auch auf der Matchanzeige, wo nun immer mehr Strafen signalisiert wurden. Als Röder wieder im Spiel war, gab dieser von der linken Seite aus das Idealzuspiel auf den mitlaufenden Patrick Lamprecht. Der EIE-Stürmer erzielte mit einem klassischen Shorthander sein nunmehr zehntes Saisontor. In der aktuellen Skorerliste wurde Lamprecht an diesem Abend aber vom stark aufspielenden und auffälligen Philipp Schlegel (9 Tore/11 Assists) und Damian Holenstein (9/11), sowie vom Herisauer Stefan Gähler (zehn Tore/8 Assists) überholt und auf den vierten Zwischenrang zurück gebunden.

Mit aggressivem Forechecking übte das Team von Heachcoach Oldrich Jindra immer wieder mächtigen Druck auf den EIE aus. Die Gäste konnten sich kaum entfalten und leisteten sich immer wieder Strafen. Vielfach in Unterzahl agieren zu müssten, kostete den EIE zusätzliche Kraft und Substanz. Rheintal hielt die Kadenz hoch, auch wenn der EIE anfangs Mitteldrittel optisch etwas stärker aufkam. Doch punkto Chancenauswertung waren die Rheintaler an diesem Abend dem EIE überlegen. Resolut wurden einige Möglichkeiten verwertete. Dem SC Rheintal gelangen auch schön und schnell heraus gespielte Treffer. Nach dem 1:3, welches Philipp Ronner in der 27. Minute erzielte, gelang dem Heimklub Sekunden vor Ablauf des zweiten Abschnittes durch Schlegel ein sensationelles Tore zum 4:1.

Chancenlos blieb Illnau-Effretikon im Schlussdrittel. Allein die Strafenbilanz verdeutlicht die Reaktion des EIE. 6 Mal zwei Minuten, ein Mal Fünfminuten, plus zwei Mal Zehnminuten Ausschlüsse für die reklamierenden Mike Häbig (zu Recht?) und Benjamin Wiederkehr, dazu als traurige Tatsache noch die Spieldauer-Disziplinarstrafe für Patrick Hangartner (wegen Stochschlages) verdeutlichten die Reaktion der teils frustrierten Gäste auf den 1:4 Rückstand. Als Fabia Rado in der 42. Minute das 5:1 erzielte, machte sich beim EIE nebst Resignation auf grosse Ratlosikgkeit breit. Dank Mike Häbig und seinen überragenden Paraden wurde trotz des 1:6 welches in der 55. Minute durch Timo Sutter fiel), das ganz grosse Debakel am Ende noch verhindert.

Der EIE kassierte aber eine deutliche Ohrfeige und wird in den kommenden Tagen über die Bücher gehen müssen. In der Zwischenrangliste ist die Mannschaft von Dieter Wieder/Werner Pfister von Wallisellen (9 Spiele/18 Punkte) und dem SC Rheintal (9/18) überholt und auf den vierten Platz verdrängt worden. Von der stark aufdrängenden Konkurrenz des geballten Mittelfeldes erwächst dem EIE nun mächtigen Druck um den vierten Platz, welcher nach Abschluss der Gruppenspiele der entscheidende Rang um den Einzug in die Playoff-Runde sein wird. Auf den EIE warten noch einige hart umkämpfte Spiele.

SC Rheintal – Illnau-Effretikon 6:1 (2:0, 2:1, 2:0).- Eishalle Widnau.- 580 Zuschauer.- SR: Tobias Wassmer/Michael Weber.- Tore: 4. Knöpfel (Ammann/Kühnis) 1:0. 7. Janki (Schlegel/Holenstein) 2:0. 21. Lamprecht (Röder/Markus, eigener Ausschluss Benjamin Wiederkehr!) 2:1. 27, Ronner (Knöpfel/Bonorand) 3:1. 40. Schlegel (Holenstein/Amman) 4:1. 42. Rada (Hubatka, Ausschlüsse Landolt und Röder) 5:1. 55. Sutter (Holenstein/Landolt) 6:1.- SC Rheintal: Ade; Landolt, Kühnis; Käppeli, Rada; Ammann, Brugger; Holenstein, Janki, Schlegel; Moser, Bracko, Hubatka; Bachmann, Sutter, Knöpfel; Bonorand, Ronner, Allemann.- Illnau-Effretikon: Häbig; Hangartner, Markus; Steinbrunner, Hardmeier; Fusco; Lamprecht, Röder, Benjamin Wiederkehr; Grösser, Leuthold, Koster; Hollenstein, Dinkel, Kuhn; Wehrle, Cédric Wiederkehr.- Strafen: Rheintal 9x2 Minuten, plus 1x10 Minuten (Schlegel für Schwalbe); EIE 13x2 Minuten, 1x5 Minuten (Hangartner), 2x10 Disziplinar (1x Mike Häbig, 1x Benjamin Wiederkehr), plus Spieldauer-Disziplinar (Hangartner, Stockschlag).- Bemerkungen: Illnau-Effretikon ohne Sommer und Knecht (beide verletzt). 50:30 Time-out EIE

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