Spielbericht 1. Mannschaft, Sa. 25.10.2008 20:00 gegen Bassersdorf

1. Mannschaft, Sa 25.10.2008 20:00 gegen Bassersdorf, Feld: Eselriet

Eishockey: Meisterschaft 2. Liga, Gruppe 2: Illnau-Effretikon – Bassersdorf 4:1 (2:0, 1:0, 1:1)

Glanzloser Pflichtsieg

Zwei frühe Tore durch Ronnie Leuthold im Powerplay beim ersten Ausschluss von Lukas Meier (7.), sowie 106 Sekunden später durch Patrick Lamprecht, bildeten den Grundstein zum späteren 4:1 (2:0, 1:0, 1:1) Heimsieg des EHC Illnau-Effretikon (EIE) über Bassersdorf.

Die eingefleischten, langjährigen und treuen Matchbesucher des EHC Illnau-Effretikon (EIE) freuen sich alljährlich auf das Zusammentreffen mit Bassersdorf. Derbys und wenn es noch gegen den Nachbar geht, bergen mit unter Brisanz. Meist ist der EIE als Sieger aus diesen Spielen hervor gegangen. In der vergangenen Saison, als Illnau-Effretikon grottenschlecht in die Meisterschaft 2007/08 startete, glückte den Zürcher Oberländern nach vollzogenem Trainerwechsel gar ein Kantersieg. Mit 14:3 schaffte der EIE ein Steinzeitresultat und schoss sich den gesamten Frust der ersten (verlorenen) Spiele von der Leber. Letztmals auf dem Eselriet, datiert am 26. Januar dieses Jahres, bekundete der EIE im Rückrundenspiel schon wesentlich mehr Mühe. Erst in der Verlängerung sicherten sich die Oberländer mit 3:2 noch einen hauchdünnen Erfolg.

Bassersdorf ein sicherer Punktelieferant? Wohl kaum. In dieser Gruppe ist alles möglich. Das zeigte die Startrunde. Während Illnau-Effretikon auswärts Wallisellen schlug, schickte Bassersdorf mit 4:2 Lenzerheide-Valbella zurück ins Bündnerland. Die Zürcher Unterländer hatten die erste grosse Überraschung in dieser jungen Saison erreicht. Auswärts beim spielstarken SC Herisau, gegen den der EIE am vergangenen Samstags seine Saisoneröffnung im Eselriet mit 0:4 verlor, bezog die Mannschaft von Urs Lüthi eine 1:11 Abfuhr.

Basserdsorf doch der designierte sichere Punktelieferant? Im Unterbewusstsein bei einigen EIE-Spielern wohl schon. Trotz Warnung der Teamverantwortlichen Dieter Wieser/Werner Pfister glaubten sich die EIE-Spieler eher vor einem Trainingsspieleinsatz. Die Umstände waren unglücklich und keinesfalls förderlich für ein gutes Spiel. Die Meisterschaftspartie der EIE-Novizen A gegen EV Red Hurricanes die vorgängig im Eselriet lief, dauerte länger als geplant. Die vielen Strafen drückten auf das Tempo, wie das Steinzeitresultat. 28(!) Tore fielen. Der EIE-Nachwuchs unterlag trotz neun erzielten Treffern mit 9:19.

Das Anspiel der Zweitligapartie verzögerte sich um 17 Minuten. So verlief die Matchvorbereitung schlecht und keinesfalls ideal. Die innere Uhr der EIE-Spieler bei Heimspielen sowieso auf 17 Uhr fixiert, stimmte ebenfalls keinesfalls, zumal das zweite Heimspiel des EIE in dieser Saison nach dem letzten Auftritt gegen Herisau wieder auf 20 Uhr bestimmt war. Während EIE-Headcoach Wieser zuversichtlich vermelden konnte, dass „die Operation von Daniel Knecht erfolgreich verlaufen ist“, fehlten dem EIE zum Derby Stefan Dinkel (beruflich), sowie der weiterhin verletzte Verteidiger Peter Frenzel.

Länger sah hingegen die Absenzenliste der Gäste aus. Die Vorbereitungszeit auf die Meisterschaft verlief bei den Zürcher Unterländern erfolgreich. Jetzt, woe es in die Punktekämpfe geht, fehlen Trainer Urs Lüthi einige Akteure. Samstags waren gegen den EIE nicht mit dabei: Netzer, Patrick Schödler, Steiger, Steffen, Luca Ehrensperger und Philip Wohlgemuth (alle verletzt).

Die Vorentscheidung in diesem Treffen gelang den Platzherren bereits im Startdrittel. Den ersten Ausschluss von Verteidiger Lukas Meier nutzte der EIE um durch einen abgefälschten Schuss das 1:0 zu erzielen. Ronnie Leuthold fälschte den Abschluss versuch von Verteidiger Roman Hardmeier unhaltbar für Keeper David Makay ab. Für Bassersdorf kam es noch schlechter. Ganze 106 Sekunden später hatte Maky wieder keine Abwehrchance. Wiederum war die Scheibe, diesmal nach Versuch von Verteidiger Patrick Hangartner, unmittelbar vor dem Tor durch Patrick Lamprecht noch entscheidend abgefälscht worden. Nach knappen acht Minuten hatte sich Illnau-Effretikon einen Zweitore-Vorsprung erkämpft. Dieter Wieser war allerdings mit dem Auftritt seiner Spieler nicht zufrieden, denn bereits beim ersten Einsatz machten seine Leute das, „war wir uns nicht vorgenommen haben“.

Schnell zeigte sich, dass Bassersdorf bei Tempoverschärfung des EIE in ernste Probleme kam. Doch den Platzherren fehlte an diesem Abend die letzte Konsequenz, den Rhythmus selbst zu bestimmen. Lamprecht scheiterte in der 15. Minute mit dem Versuch eines ‚Buebetrickli’. Eines zeigte sich ebenfalls. Gegen Ende des Startdrittels (Ausschluss Hardmeier) und zu Beginn des zweiten Durchganges (Leuthold), musste der EIE während 20 Sekunden eine 3:5 Powerplaysituation überstehen. Doch Bassersdorf war nicht Herisau. Hatte der EIE vor Wochenfrist in derartigen Situationen brutal die Quittung für die Strafen erhalten und zwei Treffer in doppelter Unterzahl kassiert und so den Spitzenkampf verloren, passierte diesmal überhaupt nichts. Inexistent war das Überzahlspiel des Gegners. Bassersdorf fand keine Mittel, sich im EIE-Verteidigungsdrittel fest zu setzten. Die Powerplayphase der Gäste war schwach und schlecht. Mit Einzelaktionen versuchte die Mannschaft von Urs Lüthi in der Folge den Anschluss zu erzwingen. Ehrat, Rüegsegger und Bertschi verpufften ihre Kräfte mit Soloaktionen. EIE-Keeper Mike Häbig, mit Abstand bester Mann auf dem Feld, wehrte alle gegnerischen Versuche und brachte die Gäste zum Verzweifeln. Mehrfach stand Bassersdorf dem ersten Treffer sehr nahe, dies weil die Platzherren selbst mit gedrosselten Motoren liefen und spielerisch selten überzeugten. Im Derby dominierte der „Chrampf“. Bassersdorf schaffte den ersten Treffer (vorerst) nicht. Statt des erhofften 1:2 Anschlusses aus Sicht der Unterländer, hiess es dann 3:0. Ausgangspunkt dazu war die Szene, als Martin Markus von Lukas Meier am Torschuss gehindert wurde. Den fälligen Penalty verwertete Patrick Lamprecht gegen David Makay (33:07).

Illnau-Effretikon passte sich dem Niveau des Gegners an. Zu Beginn des Schlussdrittels konnten die Zürcher Oberländer während 18 Sekunden ebenfalls aus einem 5:3 Powerplay kein weiteres Kapital schlagen. Dann kam Stimmung auf im Eselriet. Bassersdorf setzte durch Neher die Scheibe bei Häbig ins Aussennetz. Bei einem weiteren Einzelvorstoss glaubte Sandro Bertschi das 3:1 erzielt zu haben. Bertschi jubelte, EIE-Keeper Häbig verdeckte die Torlinie. Das Schiedsrichterduo Rolf Kamer/Michael Roth gab den vermeidlichen Treffer nicht. Entrüstet zeigte sich Bertschi auf der Mannschaftsbank und beteuerte immer wieder, der Puck sei klar über der Linie gewesen (45:46). Dafür gab es gleich anschliessend für Bassersdorf wieder ein doppeltes Überzahlspiel. Lamprecht und Hardmeier sassen während 86 Sekunden gemeinsam auf der Strafbank. Auch hier zeigten die Unterländer grosse Schwächen. Wie schlecht die Konzentration und Einstellung zum Spiel wirklich war, zeigte der EIE immer wieder, in dem man die eigene blaue Linie schlecht bis gar nicht absicherte. So konnten die Unterländer vielfach mit Einzelvorstössen auf Häbig zustürmen.

Erst in der Schlussphase glückte dem EHC Bassersdorf das erste Tor. Als Meier zum 1:3 traf, glaubten die Gäste an ein Wunder. „Jede Minute noch ein Tor“, schrie man sich gegenseitig zu. Der Glaube stirbt bekanntlich zu letzt. Basserdsorf glaubte sich erneut betrogen, als Matej Krotak vor Häbig zu Boden ging. Die Unterländer forderten vehement ebenfalls einen Strafstoss und bekamen diesen nicht zugesprochen (58.55). Dafür nahm Urs Lüthi sein Time-out und ab diesem Zeitpunkt Keeper David Makay vom Feld. Vier Sekunden vor der Schlusssirene lancierte EIE-Keeper Mike Häbig Patrick Lamprecht, welcher ins leere Tor traf. Illnau-Effretikon gewann ohne jegliche Überzeugungskraft ein Derby das mehr Trainingsspielcharakter als ein brisanter Punktekampf hatte. Gegen ein harmloses Bassersdorf, das inexistente Powerplay zeigte und mit eklatant schlechter Chancenauswertung ausfiel, ist für den EIE das Treffen noch gut ausgegangen. Die unbefriedigende Kollektivleistung reichte gegen diesen Gegner.

Der EIE wird sich am kommenden Samstag auswärts bei Prättigau-Herrschaft gewaltig steigern müssen und kommt mit Garantie mit einer derartigen verhaltenen und dezenten Gesamtleistung sicherlich nicht zu einem Punktegewinn. Prättigau-Herrschaft verlor samstags sein Heimspiel gegen Lenzenheide-Valballa mit 2:6 und rangiert zur Zeit auf dem achten Zwischenrang (5 Spiele/8 Punkte). Das Spiel in der Eishalle Grüsch wird um 19:30 Uhr angepfiffen.

Meisterschaft 2. Liga, Gruppe 2: Illnau-Effretikon – Bassersdorf 4:1 (2:0, 1:0, 1:1).- Kunsteisbahn Eselriet (Effretikon).- 175 Zuschauer.- SR: Rolf Kramer/Michael Roth.- Tore: 6:03 Leuthold (Hardmeier/Hollenstein, Ausschluss Meier) 1:0. 7.49 Lamprecht (Hangartner) 2:0. 34. Lamprecht (Penalty, von Meier an Markus verschuldet) 3:0. 58. Meier (Bertschi/Ehrensperger), 3:1. 59:56 Lamprecht (Häbig, ins leere Tor) 4:1.- Illnau-Effretikon: Häbig; Hangartner, Sommer; Steinbrunner, Hardmeier; Fusco; Lamprecht, Röder, Benjamin Wiederkehr; Hollenstein, Leuthold, Koster; Grösser, Markus, Kuhn; Cédric Wiederkehr, Wehrle.- Bassersdorf: Makay; Ralph Ehrensperger, Meier; Lenzinger, Rüegsegger; Reto Wohlgemuth, Ricardo Schödler; Krotak, Golob, Bertschi; Sauter, Neher, Ehrat; Colombo, Ritter.- Strafen: EIE 7x2 Minuten; Bassersdorf 3x2 Minuten, plus 2x10 Minuten (1x Colombo, Check von hinten; 1x Bertschi, Disziplinar).- Bemerkungen: Spiel beginnt mit 17 minütiger Verspätung (EIE-Novizen A Spiel); EIE ohne Dinkel (Beruf), Frenzel und Knecht (beide verletzt), Bassersdorf ohne Netzer, Patrick Schödler, Steiger, Steffen, Luca Ehrensperger und Philip Wohlgemuth (alle verletzt). 33:07 Meier verschuldet Penalty an Markus (Lamprecht verwertet).- 45:46 Sandro Bertschi glaubt 3:1 erzielt zu haben. Treffer wird trotz heftigen Protesten der Bassersdorfer nicht gegeben. 58:55 Time-out Bassersdorf und ab diesem Zeitpunkt ohne David Makay. 59:56 Treffer zum 4:1 von Lamprecht auf Assist von EIE-Torhüter Mike Häbig ins leere Tor.

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