Vorsicht vor Wallisellen

 

Derbys, ob Fussball- oder Eishockey unterliegen bekanntlich eigenen Gesetzen und sicher noch besonders dazu, wenn es sie in einem Hockey-Playoff-Modus (Best of five) ergibt. Illnau-Effretikon (EIE) vs Wallisellen! Für die Zürcher Oberländer geht es nicht nur um die Begleichung einer noch alten und offenen Rechnung – sondern im Allgemeinen um sehr viel mehr: Die Rehabilitation.

Bericht: Heinz Minder, Illnau

Die EIE-Ansprüche sind da. Unbestritten. Klar formuliert und relativ hoch. Zwei Mal ist der EIE in der jüngsten Zeit vorzeitig gescheitert. Zwei Mal kam für Illnau-Effretikon bereits im Achtelsfinal das frühe Saisonende. Aus – die Maus. 2013/14: Drei Spiele – drei Niederlagen – drei Mal gespielt gegen Wallisellen(!) – drei Mal verloren. Koffer – respektive Taschen packen. Schlittschuhe einmotten. Fast mitten im Winter, unter dem Motto: Stell dir vor es ist Winter – und du spielst nicht mehr Eishockey.

Erinnerungen an früher werden wach

Im Vorjahr: Wenigstens fünf Spiele – fünf heiss umkämpfte Partien – zwei (Heim)-Siege 3:1 (1:1, 1:0, 1:0) und 4:0 (0:0, 2:0, 2:0), zwei Mal auswärts verloren – oben im Engadin bei St. Moritz. Dann das fünfte, letzte und alles entscheidende Playoff-Spiel. Der EIE wieder mit Heimspielvorteil. Das 4:0 noch in den Köpfen. Zu Hause sind wir eine Macht. 0:0 nach dem Startdrittel. Dann ein bekannter schlechter zweiter Durchgang. Plötzlich 1:3 in Rückstand. Nun liegt die Latte hoch. Nervenflattern. Nicht bei den Gästen. Illnau-Effretikon kommt in jener Nacht am 18. Februar 2016 nicht mehr zurück. Torloses Schlussdrittel. Die Mannschaft von Dieter Wieser verliert folglich 1:3. Vorzeitiges und brutal schnelles Saisonende. Praktisch von einer Sekunde auf die andere. Die Zürcher Oberländer sind im heimischen Eselriet gestolpert.

Andere Vorzeichen

Nun soll es anders werden. Das hoffen die Spieler. Das möchte auch der EIE-Staff. Headcoach Dieter Wieser und Assistent Urs Wegmann, die beiden haben unlängst ihren Vertrag mit dem EIE um eine weitere Saison verlängert, wollen sich bei Wallisellen für die Saison 2014/15 rehabilitieren. Ja. Damals waren die Vorzeichen anders. Viele Verletzte. Noch mehr Umstellungen und wenig Konstanz. „Ich bin glücklich, dass praktisch alle Spieler zur Verfügung stehen“, so Trainer Dieter Wieser, natürlich ohne die Langzeitverletzten. Jene Spieler, die bereits seit der Vor- und Rückrunde nicht mehr mit dabei sind.

Wallisellen sollte aufgelöst werden

EIE vs Wallisellen sind Lokalderbys, wie EIE vs Bassersdorf, oder EIE vs Dielsdorf/Niederhasli. Diese besonderen Spiele sind meist hart und eng umkämpft. Verschiedentlich sind Illnau-Effretikon und Wallisellen in der Meisterschaft aufeinander getroffen. 1971/72: Wallisellen steigt in die Erstliga auf. 1978/79 verpflichtete Wallisellen für seine Juniorenmannschaft keinen geringeren als Arno Del Curto. 1981/82 – Wallisellens erste Mannschaft schafft den (Erst)-Ligaerhalt nicht. Abstieg. Ein Jahr später kann Wallisellen am grünen Tisch wieder aufsteigen, weil Rheinfelden einen nicht qualifizierten Spieler in der Aufstiegsrunde einsetzte. 1983/84: Wallisellen steigt wieder ab und geht 1997/98 eine Spielgemeinschaft im Nachwuchsbereich mit Dübendorf ein. Sportlich kommen schwierige und unsichere Zeiten auf den Verein zu. 2009/10: Der damalige Präsident Klaus Wussow „möchte den Verein mangels Perspektiven auflösen“. Die Spieler verpflichten sich „selbsttragend“ zu sein.

2009/10: Illnau-Effretikon und Wallisellen kämpfen in der Zweitliga, Gruppe 2 gegeneinander. Wallisellen verliert das Vorrundenspiel 2:3 (0:3, 1:0, 0:1), gewinnt in der Rückrunde in Effretikon klar mit 6:2 (3:1, 1:0, 3:1). Der EIE sichert sich dennoch nach 22 Gruppenspielen hinter dem überragenden Chur Capricorns (22/61 Punkte) den zweiten Schlussrang (22/49). Wallisellen wird Achter, punktegleich mit Dielsdorf-Niederhasli (je 22/34).

2010/11: Die beiden Vereine treffen erneut in der Gruppe 2 aufeinander. Diesmal hat Wallisellen in der Vorrunde Heimspielvorteil und schlägt den EIE knapp mit 4:3. Die Oberländer schaffen am 18. Dezember 2010 die Revanche und schlagen im Eselriet den Gast aus Wallisellen 3:0 (2:0, 1:0, 0:0). Wallisellen landet wieder auf dem achten Platz, Illnau-Effretikon wird hinter den Bündnern Chur (24/64) und Club da Hockey Engiadina (24/51) mit 50 Punkten Dritter.

2011/12: Mit Michel Zimmermann trainiert ein ehemaliger Spieler aus Wallisellen den EIE als Nachfolger von Dieter Wieser. Illnau-Effretiikon und Wallisellen sind wieder Gruppengegner. Am 3. Dezember 2011 steigt das wohl längst Spiel zwischen den beiden Vereinen. Im Eselriet sehen die Zuschauer drei Drittel lang kein einziges Tor. Die Verlängerung bringt auch nichts. So kommt es irgendwann zu später Nacht noch zum Penaltyschiessen. Das gewinnt Wallisellen.  Das Rückrundenspiel vom 18. Februar 2012 im Spöde vermögen die Platzherren auch zu gewinnen: 3:2. Illnau-Effretikon (22 Spiel/30 Punkte//sechster Schlussrang) und Wallisellen (22/29//7. Schlussrang) beenden die Meisterschaft als Tabellennachbarn.

2012/13: Illnau-Effretikon und Wallisellen treffen in der Gruppe 2 wieder auf einander. Wieder gewinnt Wallisellen beide Spiele. Am 17. November 2012 in Effretikon 4:1 und am 26. Januar 2013 das Rückspiel in Wallisellen 5:3. Wallisellen überholt in der Schlussrangliste den EIE erstmals. 5. Schlussrang – der EIE beschliesst die enttäuschende Saison auf dem 8. Platz.

2013/14: Der EIE wechselt die Gruppe – Wallisellen spielt weiterhin in der Gruppe 2 – und holt sich den Gruppensieg mit zwei Punkten Vorsprung auf Prättigau-Herrschaft, Uzwil (22/47) und St. Moritz. Im Viertelsfinal trifft Wallisellen auf Schaffhausen – und gewinnt alle drei Spiele. Der EIE muss gegen Prättigau-Herrschaft antreten und scheidet in der ersten Playoff-Serie mit 1:3 Niederlagen aus. Wallisellen schlägt Dürnten Vikings im Halbfinal in fünf Partien 3:2, hat aber im Final gegen Wetzikon keine Kraft und Substanz mehr und unterliegt dem designierten Erstliga-Aufsteiger 0:3.

2014/15: Der EIE spielt in der Gruppe 1 – Wallisellen in der Gruppe 2. Doch dann treffen die beiden Vereine wieder im Playoff-Achtelsfinal aufeinander. Vieles ist bekannt und in den Köpfen noch präsent. Illnau-Effretikon hat eine sehr schwierige Saison. Viele Spieler scheiden schon in der Vorrunde verletzungsbedingt aus. Manche folgen in der Rückrunde. Am Ende müssen Wieser/Wegmann als „Verstärkung“ noch Senioren reaktivieren. Wallisellen zieht seine starke Leistung auch im Playoff durch. Eliminiert Illnau-Effretikon direkt in drei Partien. Fast kurz und schmerzlos. Entscheidet die Serie 3:0 (4:2; 5:3 und 6:2). Für den EIE ist die Saison früh zu Ende. Wallisellen trifft im Viertelsfinal auf Herisau – unterliegt den Appenzellern 1:3 in der Serie.

2015/16: Der EIE spielt weiter in der Gruppe 1 – Wallisellen weiter in der Gruppe 2, kommt dort aber nach der letztjährigen starken Saison nicht über den 9. Schlussrang hinaus und hat sich fünf Spiele vor Schluss von seinem Trainer Dejan Lozanov (wurde Nachfolger von Mischa Wasserfallen, welcher Uzwil übernahm) und Assistent Claudio Unterladstätter getrennt. Zusammen mit Rapperswil Jona Lakers (Gruppe 2), Zug und Urdorf (Gruppe 1) muss Wallisellen gar in die Abstiegsrunde. Es geht um das sportliche Überleben in der Zweitliga. Zug (6 Spiele/16 Punkte) und Wallisellen (6/10) schaffen den Klassenerhalt,  Urdorf und Rapperswil-Jona Lakers steigen ab. Wallisellen bleibt Partner von Dübendorf und kann immer wieder Nachwuchsspieler (ganze Linien) vom Erstligist holen.

2016/17: Der EIE spielte weiter in der Gruppe 1, eroberte sich in 18 Gruppenspielen mit fünf Punkten Rückstand den zweiten Schlussrang hinter dem zweifachen Zweitliga-Meister Dürnten Vikings (18/45). Wallisellen verlor am vergangenen Samstag sein 18. und letztes Gruppenspiel gegen den souveränen Tabellenführer SC Herisau mit 3:7 und landet auf dem 7. Schlussrang (16 Punkte). Nun beginnt am Dienstag alles wieder von Null. Neues Spiel – neues Glück. Reine Nervensache. Grund zur Überheblichkeit wird man im EIE-Lager kaum haben. Es stehen erst mal drei wohl packende und spannende Partien auf dem Programm – vielleicht werden es auch mehr.

 

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