Corona-Abbruch: Rücktritte ohne Abschied

 

Für Dennis Volkart ist Ende laufender Saison 2019/20 Schluss. Der Torhüter des EHC Illnau-Effretikon (EIE) hat nach zehn Jahren im EIE-Dress Ende Saison seinen Rücktritt gegeben, das liess Mike Häbig unlängst durchblicken. Der 31jährige EIE-Keeper will seinen «Vertrag» auf dem Eselriet nicht verlängern. Der Verein verliert mit ihm nach Michael Sommer und Thomas Korsch einen weiteren langjährigen EIE-Stammspieler, Leistungsträger und wichtige Spieler-Persönlichkeit. Volkart prägte in den letzten Jahren mit überragenden Leistungen das EIE-Geschehen und trug, wie heuer, viel dazu bei, dass der EHC Illnau-Effretikon sich in jüngster Zeit definitiv zum 2. Liga-Spitzenklub etablieren konnte. Mit Joel Stücheli (Jahrgang 1996), Dominic Werren (1999), Robin Heeb (1997) und dem EIE-Nachwuchs-Keeper Luca Tresch (Jahrgang 2002) stehen bei den Zürcher Oberländern möglicherweise vier solvente Kandidaten für Volkarts-Nachfolge bereit. Der Kampf des Quartetts um einen Stammplatz im EIE-Kader 2020/21 kann beginnen.

Bericht: Heinz Minder

Mit dem Rücktritt von Dennis Volkart reiht sich ein weiterer EIE-Torhüter in die lange Liste der erfolgreichen Spieler, die auf dem Eselriet zwischen den Pfosten standen und zu Legenden wurden. So beispielsweise Rolf Simmen. Simmen, mit Körpergrösse 170 cm, der später dank seinen vielen Paraden den Übernamen «Kleiner Hexer» erhält, trug Ende der 70er Jahre und anfangs 1980 den EIE-Dress. Nicht zuletzt dank Simmen schafft Illnau-Effretikon 1980/81 unter Trainer Hans Wittwer und Spielern, wie beispielsweise Jarda Krupicka, erstmals in der EIE-Klubgeschichte den Einzug in die 1. Liga-Finalrunde. Im Finalspiel scheitert der EIE an GC mit 1:7 und 3:4. Im Kader des EHC Illnau-Effretikon stehen eine Saison später – 1981/82 neben Simmen auch Roger Kuhn, dessen Söhne Lorenz und Lionel Kuhn heute selbst zum Kader der ersten EIE-Mannschaft gehören, oder Giorgio Giacomelli, heutiger EIE-Headcoach auf dem Eselriet. Für Simmen wird es die letzte Saison bei Illnau-Effretikon sein. Rolf Simmen wechselt vom EIE zu Kloten in die Nationalliga-A. Es folgen für den nun ehemaligen «kleinen EIE-Hexer weitere Stationen wie Herisau (1983/84 und 1984/85), Zug (1985/86 bis 1985/86), dann vier Jahre lang ZSC (bis 1993/94) wo er seine Aktivkariere in den höchsten NLA/NLB Ligen beendet und ab 1994/95 zu 2. Ligist Herti Zug wechselt.

Michael Nyffeler folgte auf Simmen…

Ende 1982/83 wechselte vom Grasshoppers Club Zürich aus der NLB mit Michael Nyffeler ein neuer Torhüter zum EHC Illnau-Effretikon. Vier Jahre lang trug Mischa, dessen beiden Söhne Dominic und Melvin heute ebenfalls aktive Hockeyaner sind, den EIE-Dress. Der Verein gehörte damals noch zum Reigen der Erstligisten. Ende1986/85 kehrte Nyffeler für zwei Jahre zurück zu GC, und hütete dann ab 1993/94 das Tor des EHC Winterthur.

…und Roger Müller auf Nyffeler und erlebte wie der EIE zum Lift-Klub wurde

1983/84 stand bei Illnau-Effretikon ein gewisser Roger Müller im EIE Kasten. Illnau-Effretikon spielte damals noch in der Erstliga. Für die Saison 1986/87 wechselte Müller für ein Jahr zum Eissportverein Dielsdorf-Niederhasli (EVDN). Es war jene Saison, als der EIE vom Klotener Peter Lüthi (arbeite später lange für den Eishockey-Verband und war von 2008 bis 2014 Chef der Schweizer Nationalmannschaft) trainiert wurde und mit Spielern wie Pierre Paterlini, Roger Kuhn, Peter «Pilu» Wiederkehr und einem gewissen Dieter Wieser in die 2. Liga-Absteigen musste. Müller erlebe nach seiner Rückkehr die «struben» Jahre des EIE, der in jener Phase zwischen Erst- und Zweitliga zum eigentlichen Lift-Klub avancierte. Gleich in seinem ersten Jahr nach seiner Rückkehr aufs Eselriet stiegen die Zürcher Oberländer in die Erstliga auf. Nach zwei Jahren erfolgte die neuerliche Relegation (1989/90). Der EIE schaffte den sofortigen Wiederaufstieg (1990/91), spielte dort wiederum zwei Jahre und musste Ende 1992/93 abermals absteigen. Die Saison 1993/94 trug Illnau-Effretikon in der 2. Liga aus und feierte Ende Saison wieder die Rückkehr in die Erstliga. Dort blieb der EIE aber wiederum nur ein Winter lag und musste 1994/95 wiederum zurück in die 2. Liga. 1998/99 hütete Roger Müller in der zweiten EIE Mannschat den Kasten, kam 2008/09 noch sporadisch zu Einsätzen in der ersten Mannschaft. 2002/03 – in jenem Jahr, als der EIE-Vorstand sich um Präsident Christoph Müller (ist seither noch immer mit viel Herz und Blut aktueller EIE-Präsident) neuformierte, übernahm der ehemalige Torhüter Roger Müller den Posten des Vizepräsidenten. Sein Sohn Luca hätte heuer 2019/20 (von Dübendorf kommend) für die erste EIE-Mannschaft stürmen müssen, fiel allerdings wegen Knie-Operation für das ganze Jahr aus.

Michael Häbig übernimmt später von Müller

Auf den Abgang von Nyffeler folgt später (ab1996/97), von Rapperswil-Jona (NLB), und Herisau (ebenfalls NLB) kommend, mit Michael «Mike» Häbig ein weiterer Torhüter, der in Effretikon zur Legende wird. Häbig verlässt den EIE aber nach einer Saison und übernimmt einen Abstecher zu Uzwil (drei Jahre lang) und kehr nach einem Winter beim EHC St. Gallen (2000/01) wieder zu Illnau-Effretikon zurück. Nach seinen «Wanderjahren» wird Häbig sesshaft beim EHC Illnau-Effretikon und übernimmt bei «seinem» EIE 2013/14 den Posten des Sportchef.

Weitere Torhüter die beim EHC Illnau-Effretikon erfolgreich waren: Mario Groff (ab 2000/01 Kaderspieler der ersten Mannschaft), Alain Buess, oder beispielsweise Patrick Lüscher, der vom EIE zu Schaffhausen in die 2. Liga wechselte und ab dieser Saison zum Kader der ersten Mannschaft des SC Weinfelden gehört und in diesem Winter hartnäckiger Gruppen-Gegner seiner ex-EIE-Kollegen war. 

In Wallisellen ging Dennis Volkarts Stern am EIE-Tor auf – und erlitt zum Jahresauftakt 2020 im Heimderby gegen Dürnten eine Meniskus-Verletzung

Für Dennis Volkart war es 2010/11 seine erste Saison beim EHC Illnau-Effretikon (EIE). Er bestritt 2004/05 21 Spiele mit der U20-Elite von Rapperswil-Jona, kam damals von Zweitligist Rapperswil-Jona Lakers (2. Mannschaft/Saison 2009/10) nach Effretikon. Volkart war früher auch ein „Husky“ und trug 16 Mal den Keeper-Dress der U20 EZO Huskys, spielte 2006/07 15 Mal für Dürnten Vikings und hütete vor seinem Gastspiel am Obersee bei Uzwil den Kasten (2007/08 24 U20-Top Spiele und vier Partien mit der Erstliga-Mannschaft der Uzwiler.

…und hat inzwischen in zehn Jahren über 200 Mal (Meisterschaft/Playoff) den EIE-Kasten gehütet

Mit seiner Einwechslung am 9. Oktober 2010 in Wallisellen eroberte sich Dennis Volkart den Stammplatz im EIE-Tor. Seither hat der kürzlich 31jährig gewordene EIE-Keeper mit der Rückennummer 55 in seinen zehn Jahren im Eselriet, nebst zusätzlichen zahlreichen Test- und Vorbereitungspartien, insgesamt über 200 Ernstkämpfe (Meisterschafts- und Cupspiele) für den EHC Illnau-Effretikon ausgetragen. Dennis Volkart zählt zu den besten Keepern der Liga und hat seine Klasse in dieser Saison mehrfach unter Beweis gestellt und wurde 2013/14 mit dem Award „Swiss 2. Liga Most Shutout (3) ausgezeichnet. Viermal mussten die Zürcher Oberländer in diesem Winter bereits zu einem Shutout antreten (St. Moritz/Eisbären St. Gallen/Weinfelden und Kreuzlingen-Konstanz) Von zwanzig gegnerischen Penaltyversuchen wurde der EIE-Keeper ein einziges Mal bezwungen.

Dennis Volkart bester Torhüter in den diesjährigen Gruppenspielen…

In der laufenden Meisterschaft (nur Gruppenspiele hochgerechnet) wies Dennis Volkart mit 898:43 Minuten Spielzeit den zweitlängsten Einsatz aller 2. Liga-Keeper der Gruppe 2 aus. Nur Mario Siegenthaler (Club da Hockey Engiadina) brachte es mit 1024:09 Spielminuten auch eine noch längere Spielzeit. Mit einem Schnitt von 2.40 Tore pro 60 Minuten stand der EIE-Keeper vor Fabian Ryffel (Dürnten Vikings/11 Spiele, Durchschnitt 2.73 Tore), vor Michael Ströbel (2.92 Tore) und Patrick Lüscher – 2.93 Tore im Schnitt) an erster Stelle der besten Torhüter.

…die für ihn mit Meniskus-Verletzung gegen Dürnten vorzeitig endeten

Im Zürcher Oberland-Derby vom 4. Januar 2020 holte sich Dennis Volkart beim Spielstand von 3:2 im Mitteldrittel eine Knieverletzung. Trotz dieser, sie stellte sich letztlich als Meniskus-Anriss heraus, spielte Volkart jenes Derby gegen den amtierenden Meister zu Ende und gewann mit seiner Mannschaft 4:2 (2:0, 1:2, 1:0). Volkart fiel für die letzten Gruppenspiel des EHC Illnau-Effretikon gegen Eisbären St. Gallen (9:1), Club da Hockey Engiadina (6:4) und Dielsdorf-Niederhasli (5:3) aus und konnte die ersten Playoff-Spiele gegen Küssnacht am Rigi nicht bestreiten. Für ihn übernahmen erst Stücheli/Werren. Letzterer musste dann aber Mitte Januar in die Rekrutenschule. Für ihn übernahm dann Robin Heeb den Keeper-Posten. Heeb kam auf diese Saison hin von den Eisbären St. Gallen zum EIE und hütete bei Illnau-Effretikon den Kasten der zweiten Mannschaft. Dennis Volkart gab am 11. Februar im ersten Playoff-Viertelfinal gegen Kreuzlingen-Konstanz sein Come-Back. Seit Joel Stücheli dem Team krankheitsbedingt fehlt, steht Robin Heeb als „Ersatz-Keeper“ im Einsatz und konnte sich in den Playoff-Partien auch bereits willkommene Spielpraxis holen. 

Dennis Volkart bestritt, neben vielen jährlichen Vorbereitungs-Test/Freundschaftsspielen insgesamt 158 Meisterschaftsspiele im Dress des EHC Illnau-Effretikon, sowie 41 Playoff-Partien. Mit Volkart verliert der EHC Illnau-Effretikon nicht nur einen weiteren starken Schlussmann, der jetzt zur EIE-Legende wird, sondern ein Spieler mit überaus starkem und prägendem Charakter. Der im Dezember 32jährig werdende Volkart, dessen Stammklub Traktor Bäretswil war, war stets ein Vorbild für seine Mitspieler und hoch geschätztes EIE-Mitglied dank seiner Charakterstärke und seinen Einsatz auch neben dem Spielfeld – Dennis widmete von seiner Freizeit zusätzliche Stunden als Torhütertrainer im EIE-Nachwuchsbereit.

Auch Tizian „Tiz“ Müller mit Rücktritt…

Neben Torhüter Dennis Volkart hat nach Tizian „Tiz“ Müller nun auch Florian Schwarz seinen Rücktritt beim EHC Illnau-Effretikon (EIE) Ende dieser Saison 2019/20 erklärt. Kurz nach Abbruch des 2. Liga-Playoff-Finales zwischen dem EIE und Meister Dürnten Vikings (beim Best-of-5 Stand von 1:2 nach drei Spielen) erklärte nun auch Florian Schwarz bei Illnau-Effretikon seinen Rücktritt. Mit Unterbrüchen stürmte „Tit“ knappe sechs Jahre im EIE-Dress. Seine berufliche Weiterbildung und eine Gehirnerschütterung (erlitten Anfangs Meisterschafts-Rückrunde) führten heuer dazu, dass „Tiz“ nur zu zehn Einsätzen in den Gruppenspielen kam.

Als Stammspieler des EHC Kloten wechselte Müller 2006/07 von Kloten U17 (Top) zu Winterthur U17 (A). Dort stand er erst im Nachwuchsbereich bei den Junioren A/B und U20 Top im Einsatz. Auf Leihbasis wechselte er 2010/11 zum EHC Illnau-Effretikon und kam nach seinen 32 Einsätzen in Winterthur in jener Saison noch zu einem einzigen 2. Liga-Spiel im EIE-Dress. Nach zwei Jahren (2011/12 und 2012/13) und 36 EIE-Einsätzen stürmte er zwei Winter lang bei Zweitligist Urdorf und kehrte für die Saison 2015/16 zum EIE zurück. 2016/17 spielte der im September 29jährig werdende Müller in Finnland bei Nikkarit in der zweiten Division, kam dort zu 22 Meisterschaftsspielen und musste mit seinem Team in die Relegation (5 Einsätze). 2017/18 dann sein dritter EIE-Auftritt, wo er aus erwähnten Gründen in der laufenden Saison 2019/20 reduziert Spielen konnte.

…und Florian Schwarz wegen neuer Arbeitsstelle

Nach zwei Jahren im EIE-Dress gab nun auch Florian Schwarz – aus beruflichen Gründen (Lehrer mit neuem Arbeitsplatz) schweren Herzens seinen Rücktritt beim EIE bekannt. Der 29jährige Verteidiger spielte in Winterthurs Nachwuchs (Junioren A), dann bei Thurgau (U20 Top) und kam dort auch in der ersten Mannschaft der Thurgauer zu sechs Einsätzen in der Erstliga (2010/11). Nach weiteren Einsätzen beim EHC Frauenfeld, wechselte Schwarz während der Saison 2011/12 zum SC Weinfelden und wurde mit dieser Mannschaft 2. Liga-Regionalmeister. Ende 2012/13 trug Schwarz das Dress des EHC Schaffhausen, wo er nach 2016/17 und 2017/18 zum Captain gewählt wurde. Nach fünf Jahren wechselte Florian Schwarz für die Saison 2018/20 aufs Eselriet, wo der Verteidiger in diesen zwei Jahren insgesamt 41 Meisterschafts- und Playoff-Spiele für den EHC Illnau-Effretikon bestritt und dabei zu 17 Skorerpunkten kam. 

18 EIE-Spieler haben Sportchef Mike Häbig bereits ihre Zusage erteilt

Neben den drei Rücktritten „müssen wir bei Justin Wieser, Fabian Giacomelli und Luca Müller (die beiden konnten in der laufenden Saison wie Wieser selbst nur ein Test-Comeback, gar nie mitspielen) ihren Genesungsprozess abwarten. Alle drei werden aber nah beim Team bleiben und allenfalls auch wieder für uns spielen“, so Mike Häbig. Der EIE-Sportchef konnte aber vermelden, dass „15 Spieler und 3 Torhüter uns ihre Zusage für die kommende, nächste Saison 2020/21 bereits definitiv gaben“. Weitere Spieler stehen noch auf der „Warteliste“. Das Gros des diesjährigen, erfolgreichen EIE-Kaders bleibt aber geschlossen zusammen. Mit Yannick Wunderli erhält Illnau-Effretikon zudem einen Zuzug (Winterthur U20 Top), der beim EHC Illnau-Effretikon in dieser Saison bereits mit einer B-Lizenz zu einigen Einsätzen kam.

Keinen „offiziellen Abschied“ gab es für die drei EIE-Cracks Ende des laufenden 2. Liga-Playoff-Finalrunde: Am Donnerstag, 12. März wurden alle Hockeyspiele – auch jene in der Regional-Liga, wegen der prekären Corona-Lage abgebrochen. Schade – Volkart, Schwarz und Müller hätten nur zu gerne Dürnten Vikings in einem weiteren vierten Finalspiel gefordert.

 

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