Eishockey: Meisterschaft 2. Liga, Gruppe 1: Luzern – Illnau-Effretikon 6:2 (2:1, 3:1, 1:0)
Der Anfang war zugleich das Ende
Der EHC Illnau-Effretikon (EIE) kam in Luzern nie ins Spiel und verlor 2:6 (1:2, 1:3, 1:0). Ausschlaggebend war der Fünfminuten-Ausschluss (und Spieldauer-Disziplinarstrafe) von Diego Muspach nach nur 131 Sekunden. Da kassierten die Zürcher Oberländer bereits die ersten zwei Gegentore. Fazit: Vier Powerplaytreffer – ein Shorthander - ein verschossener Penalty und Michael Grösser verletzt ausgeschieden und zweite Niederlage in Serie.
Heinz Minder, Luzern
Wieder kein Abend für den EIE. Die Zürcher Oberländer verloren zum zweiten Mal in Folge. Nach dem Ausrutscher am vergangenen Sonntag beim Valle Verzasca (5:6) unterlag der EIE nun samstags in der Swisslife Arena dem HC Luzern mit 2:6 (1:2, 1:3, 0:1). Das Spiel begann für die Gäste undenkbar schlecht. In der dritten Minute kassierte Diego Muspach eine Fünf-Minuten Strafe (plus Spieldauer-Disziplinar wegen hohen Stocks mit Verletzung). In dieser Zeit erzielten die effizienten Platzherren durch Remo Lustenberger (4.) und Oliver Studer (7.) ihre zwei ersten Treffer. Der EIE bekundete so grosse Mühe ins eigene Spiel zu finden. Luzern bewiese bereits in der Anfangsphase Powerplay-Stärke und nutzte solche sich bietende Möglichkeiten zum Überzahlspiel resolut aus. Damit nahm die Partie für die Gäste, welche sich für den Gang nach Luzern viel vorgenommen hatten, einen ungünstigen Startverlauf. Das Treffen in der Swisslife Arena stand bereits in der Anfangsphase vor der entscheidenden Richtungsweisung. Entweder würde den Innerschweizern mit dem dritten Tor die frühe Vorentscheidung gelingen, oder dem EIE schnellstmöglich der enorm wichtige Anschlusstreffer. Den schaffte Christian Röder in Zusammenarbeit mit Carlo Fäh und Orlando Fusco in der 18. Minute. Bis zu diesem Zeitpunkt zeichnete sich Luzerns Keeper Steve Cottier mehrfach aus und avancierte im weiteren Verlauf zum Besten seines Teams.
Unmittelbar vor dem 1:2 Anschluss des EIE knallte Michael Grösser in die Bande und blieb seitlich vor dem Luzerner Tor liegen. Grösser schied mit Schulterverletzung aus. Damit musste Dieter Wieser nach dem frühen Abgang von Muspach in die Garderobe, sein Team noch vor Ablauf des Startdrittels erneut umstellen. Muspach, rechter Flügel der zweiten Linie und Grösser, Stürmer der dritten Linie waren damit vorzeitig ausgeschieden. Die Chance noch vor der ersten Pause zum 2:2 ausgleichen zu können, beraubte sich der EIE mit einem Zweiminuten-Ausschluss. Und kam hatte Illnau-Effretikon zu Beginn des zweiten Drittels die Rest-Strafe von Philippe Grolimund überstanden, wanderte Fabian Brockhage wegen eines Ellbogenchecks auf die Bank. Luzern nutzte diese Offerte erneute und markierte durch Luca Martschini das 3:1 (23.). Wieder war der Zweitore-Rückstand Tatsache. Wieder musste Illnau-Effretikon einen grossen Aufwand betreiben um dieses Handicap aufholen zu können. Im heissen Tanz der Aufholjagd scheiterte der EIE immer wieder trotz guten Abschlussmöglichkeiten an Steve Cottier, welcher überragend aufspielte. Als dann EIE-Verteidiger Yannick Schlatter sich zu einem Renkontre mit Luzerns Verteidiger Markus Stock einliess (keine Strafe), wurde der EIE einerseits zum Buhmann des Luzerner Publikums, andererseits nahmen nun die Härte und die Provokationen zu (24.). Folge: Knappe zwei Minuten nach Schlatters Intervention kam es zu einem ersten Handgemenge, welche mehrere Strafen mit sich zog (Burkart und Matter bei Luzern, sowie Gretler beim EIE) und kurz darauf wanderte auf Seiten der Platzherren auch noch Bächler auf die Strafbank.
Aus der Phase des doppelten Überzahlspieles vermochte Illnau-Effretikon in der wichtigen Phase aber nicht zu profitieren. Es kam noch schlimmer. Luzern markierte per Shorthander das 4:1. Reyan Kücük stürmte vom eigenen Tor aus los über das ganze Feld. Der EIE, noch immer in Überzahl, konnte den Luzerner ebenso wenig stoppen, wie Dennis Volkart, der die Höchststrafe durch Shorthander nicht verhindern konnte (33.). Kurz darauf Postenschuss von Christian Röder (35.57) und als Bestätigung der alten Weisheit wonach jener bestraft wird, der die eigenen Tore nicht macht, kassierte Illnau-Effretikon noch vor Ende Mitteldrittel das 5:1 durch Remo Lustenberger. Dieses Resultat vermochte Bruno Hollenstein mit seiner starken Einzelleistung zu verbessern (39.).
Ob des 2:5 Rückstandes war die Marschrichtung für den EIE im Schlussdrittel klar aufgezeichnet. Auch diesen Abschnitt mussten die Zürcher wieder in Unterzahl (Fusco Strafe) in Angriff nehmen und wechselten für die letzten zwanzig Minuten die Torhüter aus. Patrick Lüscher übernahm anstelle von Dennis Volkart, welcher in einigen Szenen von seinen Vorderleuten sträflich alleine gelassen wurde. Kücük besorgte bei Ausschluss von Michael Bolli den vierten Powerplaytreffer Luzerns. Bolli wurde kurz darauf von Mario Supersaxo so am Einschuss gehindert, dass es Penalty für Illnau-Effretikon gab (45:56). Bolli scheiterte aber am glänzend disponierten Cottier. Dieter Wieser nahm sein Time-out (51:03), schaffte aber in der Endphase die Verhinderung der zweiten Pleite in Folge nicht mehr. Verständlich dass die Enttäuschung und Frust ob der zweiten Niederlage gross war. Dicke Luft im EIE-Lager nach Ende der Partie. Der EIE konnte wieder nicht an das starke Spiel von Wetzikon anknüpfen. Wer so viele Strafen kassiert und in der Abwehr nicht sattelfest ist, offeriert sich dem Gegner einladend auf dem Präsentiertablett. Dieter Wieser wird mit seiner Truppe nach dieser Niederlage erneut über die Bücher gehen müssen.
Luzern – Illnau-Effretikon 6:2 (2:1, 3:1, 1:0).- Swisslife Arena (Luzern).- SR: Marco Häusler/Andreas Gugel.- 185 Zuschauer.-Tore: 4. Lustenberger (Burkart/Stock, Ausschluss Muspach 1:0. 7. Studer, Kücük/Hebler, Ausschluss Muspach) 2:0. 18. Röder (Fäh/Fusco) 2:1. 23. Martschini (Kuster/Kücük, Ausschluss Brockhage) 3:1. 33. Kücük (eigener Ausschluss Burkart!) 4:1. 37. Lustenberger (Kuster/Bächler) 5:1. 39. Hollenstein (Brockhage) 5:2. 44. Kücük (Ausschluss Bolli) 6:2.- Luzern: Cottier (Märchy); Renfer, Martschini; Stock, De Kegel; Kuster, Peterhans; Bächler, Trinkler, Supersaxo; Tobler, Burkart, Lustenberger; Hebler, Kücük, Studer; Matter.- Illnau-Effretikon: Volkart (40. Lüscher); Fusco, Brun; Schlatter, Grolimund; Michael Sommer, Brockhage; Widmer, Hangartner; Fäh, Bolli, Röder; Muspach, Gretler, Golob; Hollenstein, Krstic, Grösser; Vögeli.- Strafen: Luzern 5-mal Zweiminuten, Illnau-Effretikon 7-mal Zweiminuten plus 1-mal Fünfminuten plus Spieldauer-Disziplinarstrafe (Muspach, hoher Stock).- Bemerkungen: Illnau-Effretikon ohne Andersen (Militär), Fehr, Patrick Sommer und Keller (alle verletzt), Schneider (Winterthur).- 17. Grösser verletzt ausgeschieden (Schulter); 37.57 Pfostenschuss EIE/Röder; 40.00 Torhüterwechsel EIE: Patrick Lüscher anstelle Dennis Volkart; 45:56 Mario Supersaxo verschuldet Penalty an Michael Bolli; Bolli scheitert an Luzern Keeper Steve Cottier.- 51:03 Time-out EIE.- Nächstes EIE-Spiel: Samstag, 2. November 2013: Urdorf – Illnau-Effretikon (KEB Weihermatt Urdorf, 20 Uhr).